Geschrieben am 1. November 2020 von für Crimemag, CrimeMag November 2020, Editorial

CrimeMag: Editorial Ausgabe November 2020

Jörg Breu, Augsburg um 1540 © Wiki-Commons

Herzlich willkommen!

Der bundesweite Corona-Lockdown jetzt im November wird uns allen mehr Zeit für uns selber geben, deshalb liefern wir Ihnen ein paar Lese-Briketts mehr ins Haus.

39 Beiträge, so viel wie noch nie, versammelt diese Ausgabe – wir wünschen gute Lektüre..

Unser USA-Korrespondent Thomas Adcock stimmt uns mit seinem Essay „Oops!“ auf die US-Präsidentschaftswahl ein. Felix Hofmann seziert in „Märchenland Amerika“ unser Verhältnis zu diesem Kontinent und Gerhard Beckmann führt uns noch einmal zu Jürgen Neffes wichtigem Buch „Das Ding“ für einen wichtigen politischen Zusammenhang. Unsere Korrespondentin Iris Boss hatte ihre Kolumne „Diktatur und Dreck“ schon so gut wie abgeschlossen, als der Lockdown kam. Ihr Reaktion als Künstlerin, der gerade eine Theatertournee weggebrochen ist, und ihr Apell an Kolleginnen und Kollegen lautet: „Streik!“

Auch Vladimir Alexeev hat uns Aufregendes zu bieten, nämlich mit KI generierte Krimi-Geschichten, die mit KI fabrizierten Illustrationen liefert er dazu gleich mit. Christopher Werth stellt uns in seiner Reihe „Playing Video Games“ ein wunderschönes Virtual-Reality-Spiel nach Shakespeares „Sturm“ vor. Alf Mayer bespricht den sensationellen Fotoband „Hollywood Calling“ von Isadora Tast sowie vier Bücher über die Propaganda- und Verhörsoldaten von „Camp Ritchie“ und „Camp Sharpe“, ein sehr besonderes Kapitel des Kampfes gegen die Nazis.

Wolfgang Brylla führt uns durch die Krimiszene Tschechiens, Robert Rescue hat sich die Serie „Der Krieg der Welten“ angeschaut und Peter Münder die neu übersetzte „USA-Trilogie“ von John Dos Passos gelesen. Sonja Hartl widmet sich erneut Patricia Highsmith, dieses Mal dem Band „Tiefe Wasser“. Thomas Wörtche hat das neue Album von Krazy gehört und ist als Herausgeber einer Krimi-Reihe auf das „Thriller-Thema Corona“ gespannt, während Markus Pohlmeyer Teil VI seiner Gedichte aus dem Corona-Zyklus vorlegt und den Band  „Quantenträume. Erzählungen aus China über künstliche Intelligenz“ bespricht. Sein ebenfalls wie er durchaus weltlicher Theologie-Kollege Marcello Neri erklärt uns Papst Franziskus als Systemsprenger: „Von der befreienden Kraft des Möglichen“.

Natürlich gibt es wieder unsere Standards mit „Street Scenes – Street Crimes“ von Carsten Klindt und Nadja Burckhardt, die Schatzsuche nach empfehlenswerten Neuerscheinungen und die dieses Mal besonders prallen „Bloody Chops“ und „non fiction, kurz“ mit alleine 21 Kurzkritiken (die anderswo einer „normalen“ Zeitungskritik entsprechen würden).

Clemens Goldberg hat ein KickAss für eine seltsame Art von Musikkritik, Hans-Jürgen Döpp informiert uns über bei seinen eigenen Büchern erfahrene „Zensur bei Books on demand“. Bodo V. Hechelhammer interviewt seinen ehemaligen Chef, den früheren BND-Präsidenten Gerhard Schindler zu dessen Buch „Wer hat Angst vom BND?“ Politisch weit am anderen Ende des Spekturms stand der Verleger Giangiacomo Feltrinelli, der 1972 bei einem Sprengstoffanschlag auf Strommasten ums Leben kam; Nanni Balestrinis Roman „Der Verleger“ hat das im Zentrum – und wir bringen daraus einen Textauszug. Bruno Cabanes hat eine umfangreiche „Geschichte des Krieges“ vorgelegt, wir präsentieren Ihnen daraus das Kapitel über „Kriegsheimkehrer*innen“, ist doch die Literaturgeschichte solcher Autoren noch nicht geschrieben (und zu ihnen zählten u.a. James M.Cain, Charles Willeford oder Raymond Chandler).

Dashiell Hammetts „Der Malteser Falke“ von 1930 erschien 1952 erstmals auf Deutsch, als „Krähen-Buch“ im Nest Verlag des Widerstandskämpfer und Exilant Karl Anders, vom Shakespeare-Übersetzer Peter Fischer ins Deutsche gebracht. Jetzt legt der Kampa-Verlag eine Neuübersetzung vor, aus der wir Ihnen einen Auszug liefern. Hazel Rosenstrauch ist von Sophy Roberts Buch „Sibiriens vergessene Klaviere“ entzückt, Ingrid Mylo richtet ihren scharfen Blick auf Bücher von Leonard Cohen, Peter Stamm und Jonas Eika. Alf Mayer ist mit Burghard Schlichts Roman „Im Augenblick der Freiheit“ in die Siebziger und die Münchner Filmszene eingetaucht, außerdem war er mit dem  kolumbianischen Film „Monos – Zwischen Himmel und Erde“ in der Wildnis.

Zu unserer Filmabteilung gehört auch Susanne Saygin mit „Eine Frau mit berauschenden Talenten“, die Verfilmung des Romans „Die Alte“ von Hannelore Cayre. Sonja Hartl hat sich die Neufassung von Daphne du Mauriers „Rebecca“ angetan und Robert Zion entbietet für uns der verstorbenen Schauspielerinnen-Ikone Rhonda Fleming, für die das Kino erfunden wurde, ein Farewell.

Ulrich Noller macht auf „Taqawan“ von Éric Plamondon aufmerksam, Hanspeter Eggenberger auf Un-Su Kim und „Heißes Blut“. Peter Münder freut sich über Christoph Biermann und „Mein unglaubliches Jahr mit dem 1. FC Union Berlin“.

Unser Krimi-Gedicht kommt von „Krazy“ und in den „Bloody Chops“ besprechen Hanspeter Eggenberger, Joachim Feldmann, Alf Mayer, Frank Rumpel, Frank Schorneck und Thomas Wörtche: Aravind Adiga: Amnestie/ Sebastian Barry: Tausend Monde/ Jaime Begazo: Die Zeugen/ Gion Mathias Cavelty: Innozenz/ Uta-Maria Heim: Toskanisches Erbe/ Mick Herron: Real Tigers/ Mike Knowles: Tin Men/ Nick Kolakowski: Love & Bullets/ Paolo Maurensig: Der Teufel in der Schublade/ Prosper Mérimée: Tamango/ Richard Middleton: Das Geisterschiff/ Denise Mina: Götter und Tiere / Andreas Niedermann: Blumberg (1 + 2)/ John Niven: Die F*uck-it-Liste/ Sascha Reh: Großes Kino.
In „non fiction, kurz“ gibt es: Bruno Cabanes (Hg.): Eine Geschichte des Krieges/ Georges Manolescu: Fürst Lahovary. Mein abenteuerliches Leben als Hochstapler/ Christian Metz: Kitzel. Genealogie einer menschlichen Empfindung/ Rita Mielke: Atlas der verlorenen Sprachen/ Franziska Richter (Hg.): Echoräume des Schocks. Wie uns die Corona-Zeit verändert/ Daniela Rüther: Der „Fall Nährwert“.

Viel Vergnügen mit unserem CrimeMag im November wünschen Ihnen Sonja Hartl, Anne Kuhlmeyer, Alf Mayer und Thomas Wörtche und das gesamte CrimeMag-Team.

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