Herzlich willkommen! Unser USA-Korrespondent Thomas Adcock sieht Donald Trump nun endlich ernsthaft am Wickel: Traitor/ Verräter ist kein geringfügiges juristisches Delikt. Eine Stichprobe in Sachen Ferien- oder Urlaubskrimis, die Alf Mayer unternahm, offenbarte einen Abgrund: 400 Cover legen Zeugnis davon ab, dass in keinem anderen Krimi-Land die Urlaubsstrände und Feriengebiete derart mit Leichen vollgepflastert werden: Tote brauchen keinen Strandkorb. Wir sind da wählerischer. Thomas Wörtche reist mit Jose Dalisay und „Last Call Manila“ auf die Philippinen und mit „Dunkelzeit“ von Erin Flanagan nach Nebraska. Günther Grosser streicht in seinem Porträt von
Read More Die KRIMIBESTENLISTE AUGUST 2023 ist seit Freitag, dem 4. 8, auf Deutschlandfunk Kultur zu finden und kann hier als einseitiges PDF etwa zum Aushang in Buchhandlungen heruntergeladen werden. Kommentiert wird die Bestenliste je im Blog von Tobias Gohlis. Ein Archiv der letzten Jahre bis 2005 hier. – Die Jahres-Krimibestenliste 2022 hier als PDF. Die Jury der Krimibestenliste von Deutschlandfunk Kultur hat diese Kriminalromane für den Monat August 2023 ausgewählt: 1 (-) Garry Disher: Funkloch (Unionsverlag) 2 (4) Nicola Lagioia: Die Stadt der Lebenden (btb) 3 (2) Yves Ravey: Taormina (Liebeskind) 4 (1) Erin Flanagan: Dunkelzeit (Atrium) 5 (3) Yasmin Angoe: Echo der Gewalt (Suhrkamp) 6 (10) Anjali Deshpande: Mord (Draupadi) 7
Read More Traitor ‘I’m the only one who can save this nation’ by Thomas Adcock Copyright © 2023 – Thomas Adcock NEW YORK CITY, near America The latest (but not the last) criminal indictment filed against one of the world’s foremost mobsters opens with these simple yet momentous words: THE UNITED STATES OF AMERICA v. DONALD J. TRUMP Under the nearly fifty-page indictment, Mr. Trump is accused of traitorous conduct as delineated under the U.S. Espionage Act. The federal government has charged the man who ran the federal government from 2017-21 with
Read More Mit 30 bis manchmal sogar 40 Beiträgen jeden Monat, unsere Kurzbesprechungen dabei gar nicht mitgezählt, ist es oft ziemlich viel Lesestoff, den wir Ihnen Monat für Monat servieren. Der besseren Zugänglichkeit wegen finden Sie künftig regelmäßig diese Rubrik. Unsere Homepage hat übrigens auch eine Suchfunktion (außen rechts). Und mit culturmag + Buchtitel oder Autor*in in der Suchzeile finden Sie uns zielführend schnell im Netz… Unsere Kolumnen: von unserem USA-Korrespondenten Thomas Adcock, von Robert Rescue (jedes Mal eine Kurzgeschichte), Nick Kolakowski (Smoking Gun), Dietrich Leder (Crime im TV), Ingrid Mylo (3 x 11
Read More Das Campen ist des Mörders Lust, Leichenschilf und Seewind-Morde, Müritz, Mord und Mückenstich, Schweigende Boote, Möwenfraß, Letzte Hoffnung Meer, Küstenwolf, Küstenbrut, Einmal Grillen macht noch keinen Camper, Tote Schwaben leben länger, Nur der Danneberg sah zu, Aufgebockt und abgemurkst, Wenn die Alpen Trauer tragen, Nebel über der Uckermark, Wenn das Böse nach Brandenburg kommt, Tödliches Kreta/ Sardinien/ Piemont/ Bornholm/ Rügen/ Lissabon, Mord im Hotel Sacher, Düster ruht die See, Nachts schreit das Meer, Kalt flüstern die Wellen, Leise stiegt die Flut, Dunkel leuchten die Klippen, Schluchtenscheißer, Tod in Garmisch/ Cornwall/
Read More James Tucker / Bill James 1929-2023 My friend and fellow writer, James Tucker, who wrote under the names of, among others, Bill James and David Craig, died peacefully in hospital on 17th June. Jim, in his early days a newspaper journalist, was a compulsive writer whose output – the extent of which I would look at in wonder – made my own ventures at the crime fiction workface seem paltry in comparison. 18 novels under the penname of David Craig and, as Bill James, a total of 35 novels in the
Read More Paradebeispiel für Bücherglück Der neue Hal Challis Polizeiroman „Funkloch“ – und dazu ein Interview Dieses Buch gehört zu den richtig schönen Lesenachrichten des Sommers. Denn mit „Funkloch“ liegt nun endlich der siebte Roman mit dem australischen Polizeiinspektor Hal Challis in der deutschen Übersetzung vor. Fünf Jahre ist es her, dass der letzte Challis-Roman bei uns erschienen ist („Leiser Tod“, 2018, in Australien 2013 herausgekommen, siehe auch die kleine Bibliographie ganz unten). Gut, dass es nun weitergeht. Die auf der Mornington Peninsula südlich von Melbourne angesiedelte Polizeiroman-Reihe ist eine der wahrhaft
Read More Verwirrspiel mit Sarg Jose Dalisay ist einer der produktivsten, renommiertesten und gewichtigsten Autoren der Philippinen. Schon allein deshalb ist es begrüßenswert, dass der Berliner :transit-Verlag ihn mit seinem Roman „Last Call Manila“ bei uns endlich vorstellt. Es geht um einen Sarg, der aus Jeddah in Saudi-Arabien per Luftfracht auf dem Flughafen in Manila landet. Im Sarg die sterblichen Überreste einer Frau namens Aurora V. Cabahug, so sagen wenigstens die Begleitpapiere. Aber Aurora V. Cabahug ist unter dem Namen Rory als Nachtclubsängerin in der philippinischen Provinz quicklebendig. Allerdings ist ihre Schwester
Read More Wie eine Schatzkarte noch zu hebender Reichtümer Der französische Schriftsteller Georges Perec, der 1982 im Alter von 45 Jahren in Paris starb, gehört zu den wichtigen experimentellen Schriftstellern der 20. Jahrhunderts. Er hinterließ ein umfangreiches, allerdings weitverzweigtes Werk, für das er sich immer wieder strengen formalen Regeln unterwarf, die beispielsweise dazu führten, dass er einen Roman verfasste, der ohne den Buchstaben „e“ auskommt: „La disparition“. In der deutschen Übersetzung, die sich ebenfalls dieser Regel verpflichtet, trägt er den wunderbaren Titel „Anton Voyls Fortgang“. Er verfasste einen Zyklus von über 400
Read More Die Zeit nagt an allem Er trinkt Milch, nur Milch, und immer nur aus diesen kleinen Kartons; er betreibt eine kleine Firma namens Options Incorporated, bietet Finanzdienstleistungen an und verkauft nebenher CDs per Mailorder. In Wahrheit betrügt er allerdings die Leute, indem er ihnen ihr Gespartes abnimmt, hohe Zinsen verspricht, manchmal, selten, etwas auszahlt, meistens jedoch alles schuldig bleibt – ein sogenanntes Ponzi-System, benannt nach einem der größten Finanzbetrüger seiner Zeit, dem italienischen Immigranten Charles Ponzi, der 1920 in Boston etwa vierzigtausend Investierende mit diesem Trick um zig Millionen Dollar
Read More Flucht in den Klamauk ist auch noch keine Lösung Ach du grüne Neune, der letzte Vor-der-Sommerpause-Tatort war einfach nur unterirdisch schlecht. An das Prädikat „schlecht” bezüglich des ARD-Sonntagsschlagschiffs haben wir uns zwar schon längst gewöhnt, aber das Schlechtschein-Level wurde von dem Stuttgart-Ableger noch getoppt. Wie? Nicht wegen Klamauk, sondern wegen der Klamauk-Inszenierung. Ein schwurbeliger auf Drogen gesetzter Kommissar (Richy Müller), der auf dem Dach einer Bushaltestelle hockend Liebesbekundungen in alle Himmelsrichtungen hinausposaunt und gelegentlich einen flotten Spruch zum Besten gibt – diese Ingredienzen reichen nicht aus, um aus einem durchschnittlichen Drehbuch
Read More Cormac McCarthy Used Crime Fiction’s Tropes to Make Masterpieces The late Cormac McCarthy, widely regarded as the literary heir to Herman Melville and William Faulkner, a traditionalist in a sea of deconstructionists, had a flair for violence. Sometimes he boiled everything down to the brutal essentials. From his novel “No Country for Old Men”: “Chigurh stepped into the doorway and shot him in the throat with a load of number ten shot. The size collectors use to take bird specimens. The man fell back through his swivel-chair knocking it over
Read More Alf Mayer über den Band „Cyanotypes“ und deren Schöpferin Als Fotopionierin war sie lange Zeit vergessen, als Kriminalautorin ist sie gänzlich unbekannt. Alf Mayer hat ihr nachgespürt. Ihr erstes Buch – es ist zugleich das erste Fotobuch der Welt – signiert sie im Oktober 1843 mit „A.A.“, ein späterer Forscher macht „amateur anonymous“ daraus. Ihr Name aber ist Anna Atkins (1799–1871), und was sie als Frau im viktorianischen England und innerhalb der Wissenschafts- und Technikgeschichte zu bewerkstelligen vermochte, ist (zu) lange vergessen und unberücksichtigt geblieben. Jetzt liegt ein wuchtiger und
Read More Mehr als „Kleine Stadt, große Geheimnisse“ Gunthrum, Nebraska, ist eine langweilige Kleinstadt, erst recht im Jahr 1985. Dort spielt Erin Flanagans Roman „Dunkelzeit“, passenderweise auch noch im Spätherbst und Winter, also in der Jagdsaison. Da verschwindet die Jugendliche Peggy spurlos. Die Kleinstadt steht Kopf. Der geistig etwas beeinträchtige Hal, ein Farmhilfsarbeiter, gerät unter Verdacht, mit Peggys Verschwinden zu tun zu haben. Nur seine quasi-Adoptivmutter Alma hält noch zu ihm, während alle anderen ihn schon vorverurteilt haben. Alma ist die Ehefrau von Clyle, einem Schweinezüchter, der nach dem Tod seiner Eltern deren
Read More Datensammelwut-Welt Noch vor einigen Jahren recht naiv, wunderte ich mich über Online-Werbung. Ich hatte zu Hause an einem Abend nach einer neuen Waschmaschine gegoogelt. Tags darauf konnte ich mich vor Angeboten nicht retten, als ich im Büro das Internet öffnete. Überall schwirrten Anzeigen auf den Seiten, die ich aufrief. Zweifellos: Wir sind gläsern. Alles, was wir tun, was wir in das weltweite Netz hineintragen, wird gesammelt. Nicht nur Krimi-Serien zeigen uns, wie mittlerweile Behörden Daten rein legal zusammentragen können. Weit beängstigender sind die Möglichkeiten und Wege der Tech-Konzerne. Ein erschreckendes
Read More Butler trifft es letztlich nicht so ganz, aber das ändert nichts an der Substanz Wie der britische Butler Kleptokraten und Oligarchen bei der Geldwäsche unterstützt: Der britische Investigativ-Journalist Oliver Bullough entlarvt in seinem Band „Der Welt zu Diensten“ (Textauszug bei uns hier) ein marodes Finanzsystem, dessen harmloses PG Wodehouse-Image Bestandteil eines korrupten, inkompetenten Systems sein soll. – Von Peter Münder. (Siehe auch unseren Textauszug und eine erste Besprechung in unserer Juni-Ausgabe.) Seit 2016 gibt es die Londoner „Kleptocracy Tour“, bei der man auf einer Busfahrt durch Knightsbridge, Kensington und Hampstead
Read More „Bilder und Szenen aus Comics und Filmen sind mir sehr wichtig, auch Gedichte und Lieder…“ Friedemann Hahn ist Maler, einer der bedeutendsten deutschen der Gegenwart. Mit „Matadero“ legt er nach „Forresta Nera“ (2018, Besprechung von Alf Mayer hier) seinen zweiten Roman vor. Rolf Barkowski hat bei einem Atelierbesuch auf Gut Falkenberg am 1. Juni 2023 ein Interview mit ihm geführt. Ein Textauszug aus „Matadero“ hier. Ein Beitrag von Hans-Dieter Huber mit Bildern einer aktuellen Friedemann-Hahn-Ausstellung in Berlin in dieser Ausgabe nebenan. Frage: Wie viel Zeit ist vergangen von der ersten Idee,
Read More Den Bildschirm leer laufen lassen Marilyn. Die Faszination für ein Gesicht. Eine mediale Oberfläche, hinter die man nicht weiter gelangen kann. Das wussten schon Andy Warhol und Philippe Parreno. Friedemann Hahn ist von Anfang an hingerissen von diesen medialen Oberflächen. Fasziniert von der Fiktion: Was wäre, wenn Lana Turner und Humphrey Bogart sie selbst wären und nicht ihre Rollen. Wären sie dann real? Oder ist das Reale nur eine besonders raffinierte Fiktion? Hahn ist einer der am meisten falsch verstandenen Künstler. Er ist ein Post-Strukturalist, der weiß, dass es keine
Read More Meinungsstarke Positionsbestimmung Eine Besprechung von Hazel Rosenstrauch Der Titel „Brauchen wir Ketzer?” ist nicht nur eine rhetorische Frage, die in diesem knapp 500 Seiten dicken Buch mit lautem JAA beantwortet wird, denn selbstverständlich brauchen wir Ketzer. Der Autor sammelt anhand von elf Autoren, zu denen drei Autorinnen gehören, Qualitäten, die er, wie es im Untertitel heißt, als „Stimmen gegen die Macht” und damit eine für heute noch nützliche Ketzerei ausmacht. Es ist eine Fortschreibung des 2019 erschienenen Buchs, in dem der Autor 22 Dissidenten porträtiert hatte. „Sie alle waren säkulare
Read More Kurzbesprechungen von Joachim Feldmann (JF) und Alf Mayer (AM):Yasmin Angoe: Echo der GewaltKen Bruen: McDeadRichard Coles: Der Tote in der DorfkircheTom Hindle: Der Tod reist mitC. K. McDonnell: Bunny McGarry und der Mann mit dem AllerweltsgesichtYves Ravey: TaorminaMatthias Wittekindt: Spur des Verrats Echos von Modesty (AM) Der Kriegsreporter Sebastian Junger spürte 2016 in „Tribe – On Homecoming and Belonging“ jenem „verlorenen Wissen um Gemeinschaft und Menschlichkeit“ nach (so der deutsche Untertitel), das Stammesgemeinschaften und aber auch Menschen, die Krieg und Katastrophen erleben, verbindet – und zu sozialeren Gesellschaften schmiedet als
Read More Alf Mayer bespricht: Klaus Zeyringer: Die Würze der Kürze: Eine kleine Geschichte der Presse anhand der Vermischten MeldungenStephan Krass: Radiozeiten: Vom Ätherspuk zum Podcast „Die große Kulturmaschine Funk“ (AM) Im Begriffskonzept des Wortes „Rundfunk“ glüht noch jener Funke, findet Stephan Krass, den Prometheus den Göttern entwendete, um den Menschen Feuer zu bringen… „seitdem glimmt und glüht, blitzt, leuchtet und köchelt es an allen Ecken und Enden … von Schillers Ode ‚Freude schöner Götterfunke’ bis zu dem von Hans Bredow 1919 geprägten Begriff Rundfunk – überall fliegen die Funken“, schreibt er in
Read More Eine Vielzahl von Krimi-Neuheiten … … erscheinen jeden Monat, dazu Graphic Novels (vulgo: Comics) und DVDs und BluRays. Unmöglich, das alles zu überblicken und zu rezensieren. CrimeMag siebt und schürft deshalb für Sie und weist hier regelmäßig mit Hilfe der befreundeten Buchhandlungen Chatwins (Berlin), Wendeltreppe (Frankfurt) und Buchladen in der Osterstraße (Hamburg) auf interessante Neuerscheinungen hin. Empfehlungen für DVDs, BluRays und Comics und auch Podcasts geben Katrin Doerksen und Thomas Groh. Dieses Mal sind sie leider verhindert. **** Bitte denken Sie daran, dass gerade in diesen Zeiten Ihre lokalen Buchhandlungen besonderer Unterstützung und Solidarität bedürfen. Lieber dort bestellen als bei amazon. Man kann
Read More Liebes CrimeMag-Publikum, 55 Fotos sind es in unserer kleinen Carsten-Klindt-Galerie mittlerweile geworden. Und es geht weiter. Kriminalliteratur wurde früher gerne als „Asphalt-Literatur“ abgetan. Wir finden, dass das ein Adelstitel ist. Wir mögen Asphalt, wir mögen Großstadt, wir mögen Realität. Deswegen präsentieren wir Ihnen hier eine Rubrik, die jeden Monat ein Bild des Fotografen Carsten Klindt zeigt – und bis Folge 34 manchmal Texte der Polizistin Nadja Burkhardt kombiniert hat: Street Scenes. Aus Realität wird Kunst, fragmentarisch und kaleidoskopisch. Freuen Sie sich mit uns! Hier Auftritt Nr. 1, Nr. 2, Nr. 3, Nr.4, Nr. 5, Nr.6, Nr.7, Nr. 8 und Nr.9, Nr. 10 und Nr. 11, Nr. 12 und Nr. 13 und Nr. 14 und Nr.
Read More Hier die Ergebnisse der Juryabstimmung für Juli 2023: 1 (-) Erin Flanagan: Dunkelzeit (Atrium) 2 (-) Yves Ravey: Taormina (Liebeskind) 3 (-) Yasmin Angoe: Echo der Gewalt (Suhrkamp) 4 (-) Nicola Lagioia: Die Stadt der Lebenden (btb) 5 (3) James Kestrel: Fünf Winter (Suhrkamp) 6 (9) Carl Nixon: Kerbholz (CulturBooks) 7 (-) Tracey Lien: All die ungesagten Dinge (Piper) 8 (-) Anthony McCarten: Going Zero (Diogenes) 9 (10) Mary Paulson-Ellis: Das Erbe von Solomon Farthing (Ariadne) 10 (-) Anjali Deshpande: Mord (Draupadi) Die Besten der letzten Monate bei uns besprochen: Erin Flanagan: Dunkelzeit – von Thomas Wörtche in dieser AusgabeYves Ravey:
Read More Welche Herausforderungen gibt es beim Übersetzen aus dem Chinesischen? Darüber spricht Sonja Hartl in der neuen Folge mit der Übersetzerin Karin Betz und Weltempfänger-Jury-Mitglied Claudia Kramatschek am Beispiel von „Liebe im neuen Jahrtausend“ von Can Xue. Sie ist eine der wichtigsten Autorinnen der Gegenwart und wird immer wieder als Nobelpreiskandidatin gehandelt. In ihrem Roman erzählt sie von Männern und Frauen, die sich durch das Leben und die Liebe in China navigieren: Arbeiterinnen aus einer Baumwollfabrik, die entscheiden, dass sie sich lieber in einem Wellnesshotel prostituieren; Männer, die sie dort aufsuchen
Read More Kim Müller hat ein Internet-Radio gekauft. Das ist einerseits eine gute Nachricht, denn es beschert der Firma, bei der ich arbeite, einen Umsatz, andererseits ist es aber schlecht, denn ich kann nicht auf Anhieb erkennen, ob Kim Müller eine Frau oder ein Mann ist. Womöglich ist der Name Kim auch ein Hinweis auf eine diverse Geschlechtsidentität. Für den Umsatz ist das unerheblich, aber ich muss den Kauf dokumentieren, sprich einen Datensatz in der Warenwirtschaftssoftware anlegen und die kennt einerseits nur Herr/Frau im Feld „Anrede“, andererseits ist eine Angabe notwendig. Wenn
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