Geschrieben am 15. August 2016 von für Crimemag, Editorial

CrimeMag: Editorial Ausgabe August 2016

Bombina_bombina_1_(Marek_Szczepanek)_tight_cropHerzlich willkommen

zu unserer ersten CrimeMag-Ausgabe nach der Sommerpause (zur Juni-Nummer finden Sie hier).
Im Urlaub kommt man herum. Wir führen Sie dieses Mal von der himmlischen Tafel bis zum Teufel in der Hölle, gleich zweimal nach São Paulo in Brasilien, in die Südstaaten der USA (samt Musik), an den Times Square in New York und ins Pornomilieu, in das St. Petersburg des Jahres 1864 und zu Dostojewskij, in das Wien der Zwischenkriegszeit, nach London 1882, mit Eric Ambler an die französische Riviera 1938, mit einem betrunkenen Seemann nach Salem 1851, zum Condor nach Washington und zu Trump in Ohio, nach Belfast, Schweden, Norwegen und an die Nordsee, in die spanische Provinz des Jahres 1980, in die Zukunft Österreichs, in eine Burg der Phantasie und in viel, viel Kino. Alles in dieser Ausgabe. Aber der Reihe nach.

Bereits in der Sommerpause hat unser USA-Korrespondent Thomas Adcock bei Donald Trump faschistische Bacchanale beobachtet, Thomas Wörtche hat sich in einem sehr klugen Buch von Peter Strasser,  der „Ontologie des Teufels“ genähert und gleich daneben Donald Ray Pollocks Meisterwerk „Die himmlische Tafel“. Alf Mayer sieht in Edney Silvestres „Der stumme Zeuge“ einen 50 Jahre alten Plot von Ed McBain intelligent variiert. Michael Friederici ist in Los Angeles auf Raymond Chandlers Spuren gewandelt – ein Text, wie Sie ihn nur bei CrimeMag lesen können. Das gilt auch für unseren Kolumnisten Frank Göhre, der dieses Mal dem Bluesmusiker Joe White zum 73. Geburtstag gratuliert.

Anne Kuhlmeyer hat Gudrun Lerchbaums „Lügenland“ besucht und hatte es auch bei James Grady und „Die letzten Tage des Condor“ mit viel staatlicher Überwachung zu tun, und dann fragt Kai Hensel: „Bist du glücklich?“ Viel Schmäh ist zu Heimito von Doders „Ein Mord den jeder begeht“ unterwegs, Thomas Wörtche rückt in einem großen Essay einiges gerade. Noch einmal hinschauen, das unternimmt auch ein mustergültiges Filmbuch (samt zugehörender Retrospektive), von dem Alf Mayer begeistert ist: „Geliebt und verdrängt: Das Kino der jungen BRD 1949 bis 1963.“

In unserer losen Reihe „Ein Buch – Zwei Perspektiven“ schreiben Katja Bohnet und Tobias Gohlis über „Johnny Porno“ von Charlie Stella, in dem es um die Mafia am New Yorker Times Square und einen berühmten Pornofilm geht. Sonja Hartl bespricht für uns das letzte Buch der „Blue“-Trilogie von Eoin McNamee, Peter Münder hat sich „Fallwind“ von Till Raether vorgenommen, Katja Bohnet hat sich von Sara Gran und „Come Closer“ anlocken lassen und auch den „Pavian“ von Anna Karolina Larsson besucht , während Thomas Wörtche sich zu Brigitte Luciani und einer adeligen Giftmischerin wagt und Marcus Müntefering seine „Bloody Questions“ von Adrian McKinty beantworten lässt.

Max Annas bewegt sich diesmal mit „J´ai pas sommeil“ (Ich kann nicht schlafen) von Claire Denis in seiner Film-Kolumne „On Dangerous Ground“. Alexander Roth stellt uns die amazon-Prime-Serie „Hap and Leonard“ nach Joe R. Lansdale vor, Alf Mayer will Sie unbedingt zu „La Isla Miníma“ ins Kino und in die spanische Provinz von 1980 schicken. Thomas Przybilka versorgt uns in „About Crime Fiction“ mit einem gerütteltenSchock Sekundärliteratur. Das Krimi-Gedicht „The Partisan“ stammt von Leonard Cohen, unsere Veranstaltungshinweise wie immer von Claudia Fiedler.

Sind da noch unsere „Bloody Chops“, zerteilt und serviert von: Joachim Feldmann, Klaus Kamberger, Alf Mayer und Thomas Wörtche. Mit Büchern von Eric Ambler, Patrick DeWitt, Fjodor Dostojewskij, Nancy Isenberg, R.C. Kasasian, Philip Kerr, Asbjørn Jaklin, Patrícia Melo, Ottessa Moshfegh, Thomas Raab, Peter Walther und die Farm Security Administration, Robert Anton Wilson, S. Craig Zahler und Themen von White Trash bis zu Verschwörungstheorien.

Sie sehen, wir arbeiten schon wieder in alter Frische – und wünschen Ihnen viel Spaß und einiges an Erbauung bei der Lektüre. Das nächste CrimeMag erscheint am 15. September.

Anne Kuhlmeyer, Alf Mayer, Thomas Wörtche und das CrimeMag-Team

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