Geschrieben am 1. Dezember 2020 von für Crimemag, CrimeMag Dezember 2020, Editorial

CrimeMag: Editorial Ausgabe Dezember 2020

Foto © Anne Kuhlmeyer

Herzlich willkommen!

Unermüdlich, jeden, aber wirklich jeden Monat seit Trumps Nominierung hat unser USA-Korrespondent Thomas Adcock gegen den moralischen Niedergang seines Landes angeschrieben. Jetzt endlich kann er titeln: „After the Fall“. Auch unsere Kolumnistin Iris Boss atmet durch. Angesichts der neuen „Widerstandskämpfer“ und der von ihnen beklagten Diktatur entsinnt sie sich der Komik als Gegengift – und diese Impfung hilft.

Robert Rescues Geisterjäger Klaus Pelzer wird dieses Mal in ein Möbelhaus gerufen, wir ahnen – genau – Komisches. Beim Kollegen Tommy Schmidt in München hingegen wird es ernst, in seiner Kurzgeschichte geht es um „Triage als Mordinstrument“. Christopher Werth stellt uns in seiner famosen Video-Game-Kolumne ein Indie-Spiel aus Berlin-Kreuzberg vor, als Widerstandskämpfer muss man darin „Through the Darkest of Times“.

Wir freuen uns sehr, Ihnen drei Balladen des großen Friedrich Ani aus seinem Band „Die Raben von Ninive“ präsentieren zu können. Stephen Hunter besucht uns mit einem Textauszug aus „Im Visier des Snipers“, Ulrich Baron sinniert über Begegnungen mit Serienmördern, seine Illustrationen werden Sie nicht so schnell vergessen, und auch nicht den Eindruck, den Vladimir Alexeews mit Künstlicher Intelligenz konstruierte Crimegeschichte „Der Köstner‘sche Tod“ hinterlässt.

Weiter mit visuellen Eindrücken geht es in Alf Mayers Besprechung von „Hillmann. Ein Zeichner und seine Welt“ und zusammen mit Markus Pohlmeyer hat er sich „Masterpieces of Fantasy Art“ angeschaut. Georg Seeßlen hat an einer „unsichtbaren Biennale“ mitgewirkt, mit sagenhaften 1.200 Abbildungen glänzt der vom Oktan-Afficionado Peter Münder besprochene Band „Bertone – Pioniere des Autodesigns“. Ebenfalls dieser Abteilung zuzurechnen sind die „Feindflugblätter des Zweiten Weltkrieges“ und natürlich der 99. Band von Lucky Luke sowie die bildgewaltige achte (und letzte) Staffel von „Game of Thrones“, für die Markus Pohlmeyer beide eine Lanze bricht, auch wenn das eine eher zahnstocherhafte Metapher für dieses Serien-Epos ist.

Martha Gellhorn, die Kriegsreporterin, hätte dafür gewiss die richtige Begrifflichkeit gehabt, Peter Münder erweist ihr anhand von „„Yours, for probably always – Letters of Love and War“ Referenz. Ebenfalls eine Achtsamkeit ist es, die Tobias Gohlis in seinem großen Interview dem koreanischen Autor Un-Sun Kim angedeihen lässt.

Sonja Hartl bespricht für uns den erst 2020 auf Deutsch erschienenen, bereits aber 1932 geschriebenen Roman „Leben verboten“ von Maria Lazar, und in der schon vierten Folge von „Hartl on Highsmith“ geht es um „Süßer Wahn“ und den „Schrei der Eule“. Hazel Rosenstrauch hat „Ein Mann der Kunst“ von Kristof Magnusson gelesen und ist von Antonio Fian und seinen „Nachrichten aus einem toten Hochhaus“ begeistert. Joachim Feldmann war mit Dominique Manotti in „Marseille. 73“, Thomas Wörtche mit „Kreuzberg Blues“ von Wolfgang Schorlau quasi vor der Haustür. Ute Cohen ist mit Martin Meyer zu „Der falsche Karl Valentin“ gereist, Constanze Matthes mit Zora del Buono zu „Die Marschallin“ und Alf Mayer ist Felicitas Korn und „Drei Leben lang“ sogar bei einer Lesung begegnet.

Gerhard Beckmann hat wegen der besorgniserregenden Großfusion in der Buchbranche einen brandwichtigen „Offenen Brief“ geschrieben. Als zeithistorische Ausnahmelektüre empfiehlt er uns „Wendezeit“ von Kristina Spohr.  Clemens Goldberg findet, auch in der Kulturdebatte: „Der Ton macht die Musik“. In seinem Corona-Zyklus ist Markus Pohlmeyer bei „Folge VII“ angelangt – Dichtkunst als Trost in diesen Zeiten. Margaret Atwood assistiert mit dem Krimi-Gedicht „Marrying the Hangman“.

Bei unseren Standards bringen uns Carsten Klindt und Nadja Burckhardt wie immer „Street Scenes – Street Crimes“, unsere „Schatzsuche“ liefert Hinweise auf interessante Neuerscheinungen. Und in den „Bloody Chops“ und in „non fiction, kurz“ gibt es gar nicht so kurze Kurzbesprechungen.

Viel Vergnügen mit unserem CrimeMag im Dezember wünschen Ihnen Sonja Hartl, Anne Kuhlmeyer, Alf Mayer und Thomas Wörtche und das gesamte CrimeMag-Team. Unser großer Jahresrückblick 2020 folgt dann zu Silvester.

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