Miron Zownir Tag

Die Story, die Miron Zownir für TW aus seiner unveröffentlichten Sammlung »Erste Liebe« ausgesucht hat, spielt Anfang der 60’er Jahre in der Gegend, aus der Thomas kommt, und hat einen zehn Jahre alten Protagonisten.                                                      High Noon Tommy hatte den ganzen Morgen verschlafen. Vom Fenster drang das dumpfe Gurren von Tauben. Sie klangen so deprimierend, dass er lange nicht aufstehen wollte. Mit seiner unerschütterlichen Beharrlichkeit ließ das trübe Morgenlicht, im Schlafzimmer alles so trostlos erscheinen. Es war der letzte Sommer bei seiner Oma und draußen schien wahrscheinlich die Sonne. TommyRead More
„Fotograf der Anderswelt“ nennt Freddy Langer in seinem Nachwort Miron Zownir, der in der Tat zu den Größten seines Fachs gehört. Zownirs Straßenfotografie gilt im Allgemeinen als radikal, tabu-brechend, extrem. Wegen seiner Sujets – dem Streetlife der Freaks, der Marginalisierten, Versehrten, den Devianten und anderen Außenseitern. Zownir blickt in Ecken, in die zu blicken, weh tun kann. Ohne Glamour, ohne sensationelle Grobreize. Extrem sind dabei die Lebensschicksale, die Lebensentwürfe, die soziale Situation der Menschen, die seine Kamera abbildet. Und es sind beileibe nicht nur Opfer der Verhältnisse, sondern auch Menschen,Read More
Verrückt? Oder nicht? Von Anne Kuhlmeyer Es gab ihn wirklich. Heinrich Pommerenke terrorisierte die Menschen 1959 im Schwarzwald mit einer Verbrechensserie. Als man ihm 1960 den Prozess machte, hatte er sich, gerade zweiundzwanzigjährig, fünfundsechzig Delikte – vier Morde, zahlreiche Vergewaltigungen, Körperverletzungen, Raubüberfälle, Einbrüche – zu Schulden kommen lassen. Die junge Journalistin Billie besucht ihn Jahrzehnte später in der Justizvollzugsanstalt Bruchsal, um ein Buch über ihn zu schreiben. Vielleicht ist es die Faszination des Bösen, die sie antreibt, aber auf jeden Fall ist es ihre unsichere ökonomische Lage. Sie jobbt hier undRead More