Geschrieben am 2. August 2024 von für Crimemag, Litmag, Special Thomas Wörtche, Thomas Wörtche

Ekkehard Faude, Joachim Feldmann, Kathrin Fischer, Claudia Gehrke

Ekkehard Faude: Materialien zu einem Portrait of the Artist as a Younger Man. Als Nebenthema: “Wohl denen die gelebt…”

Die von TW besorgte Ausgabe Nr 113 der „Zeitschrift für brauchbare Texte und Bilder“ zu CrimeFiction, Wien 1999

12. Juli 1999 (Verlegertagebuch)

«Ein überraschender Anruf von Thomas Wörtche: mit amüsanten Missverständnissen. Er hatte sich bedanken wollen für die Weltwoche-Rezension seines „Wespennest“-Hefts, da er bei Union “angedockt“ hat, um dort eine internationale Krimireihe aufzubauen – Lucien Leitess hat ihm meine Telefonnummer besorgt.

Ich war sozusagen erfreut und startled durch seine Stimme, meinte: er würde sich auf Post von mir melden – ich hatte aber nur vergeblich nach seiner Adresse im Internet gefahndet und nichts gefunden und den Brief mit der Krimifahne also nur in Gedanken abgeschickt. 

Er war ebenso amüsiert über diese Vernetzung, auch an dem alten Kontakt interessiert: Er ist 1980 von Konstanz weg, wir kannten uns von der Buchhandlung her, meine ersten 3-4 Jahre dort, und er schon im Examen; also einige Jahre jünger als ich, aber aus jener Generation an der Uni, die meine Schmetterlingsbahn aus der Diss bei Borst noch miterlebt hat.

In den letzten zehn Jahren wurde sein Name zu einem Markenzeichen, was Krimiliteratur angeht, er hat zum Beispiel eine feste Crime-Watch-Kolumne im »Freitag“ und wird nach USA in innere Zirkel der Crime Writers eingeladen.

Tatsächlich habe ich jenes März-Heft von «Wespennest» wegen der Thematik Krimi bestellt, fand darin seinen vorzüglichen Aufsatz (und besprach’s auch, weil es easier ist, als ein Buch zu rezensieren). Eine hübsche Querschlägerei im Kulturbetrieb.»

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1998: Damals war die „Weltwoche“ noch ein respektables Schweizer Blatt. – Ich war kein Krimileser, musste aber ganz schnell dazulernen, weil unter den unverlangten Manuskripten der Spannungsstoff eines ehemaligen Journalisten namens Ulrich Ritzel eingegangen war. Deshalb hatte ich ein Krimi-Special von „Wespennest“ bestellt.

Unbekannter Autor, erstes Buch, neues Genre im Programm: full risk. Der Autor hatte seinem Manuskript den Titel „Tod im April“ gegeben. Nach dem Lektorat hieß das Buch: „Der Schatten des Schwans“. Ich schickte Fahnen an kundige Superreader in Buchhandlungen, Verlagen, Redaktionen herum, um favorable Sätze für die Werbung zu sammeln. Das wäre im Fall TW fast schief gegangen. Aus TWs Rezension von Ritzels Erstling konnten wir ein Jahr später auf dem Cover von Ritzels „Schwemmholz“ zitieren; dieser zweite Berndorf-Krimi wurde dann, mit seiner Stimme in der Jury, mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet.

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Aus der Impressumseite von Thomas Wörtche „Das Mörderische neben dem Leben“ (Libelle 2008).

„Nach nur wenigen Jahren geduldiger Nachfrage,
wie es denn wäre, diesen abundant, zeitnah und mit seltener Kennerschaft
in Vorträgen, Zeitungskolumnen, Nachworten, Jury-Sitzungen und Blogs,
aber never ever in Buchform sich zur guten Sache der weltweiten
Kriminalliteratur und des Global Crime äußernden Thomas Wörtche
nun endlich doch einmal im immer noch haltbarsten,
allen Stromausfällen und Akkuschwächen widerstehenden Medium
mit einigen seiner besten Texte zitierbar zu machen…
Nach nur wenigen Jahren, in denen TW meist geschäftig abwinkte,
weil er zum Beispiel gerade ein Krimiprogramm aufbaute,
sodass wir das Projekt fast ein wenig vergaßen,
in der Zwischenzeit bei Robert Musil lasen und auch dort Passendes fanden
(„Will das anständige Leben die Rohheit? Bedarf das Friedliche der Grausamkeit?
Verlangt die Ordnung nach Zerrissenwerden?“),
und einstweilen andere Bücher verlegten, die mit Unordnung und Gewalt
im Kleinen sowie den Verbrechen im Großen zu tun hatten –
Yasmina Reza, ‚Der Gott des Gemetzels‘, Jiří Weil, ‚Sechs Tiger in Basel‘ –
ist es nun endlich soweit.“

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Aus dem Libelle-Newsletter vom 12. Oktober 2008:

„Damen und Herren vom Stamme der wilderen Leser, Freundinnen und Kollegen…

Wollten Sie nicht vorbeikommen? Vom 15. Oktober an sind wir am Frankfurter Messestand zu treffen: Halle 3.1, A 183, nicht weit von Martin Schmitz, Edition Nautilus und direkt neben Elfenbein. Es macht keinen Unterschied, von welchem dieser interessanten Independents Sie zu uns kommen.

Standästhetik wie immer: die goldfarbenen Libellenflügel auf schwarzem Grund und dazu das bunte lieferbare Programm. In diesem Jahr als Messeposter: die Umschlagbilder von Christoph Meckel („Wohl denen die gelebt“), Thomas Wörtche („Das Mörderische neben dem Leben“) sowie Yasmina Reza („Der Gott des Gemetzels“). Sie können aber noch mehr druckduftende Novitäten anlesen…“

Ekkehard Faude, Libelle Verlag

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Joachim Feldmann: Thomas Wörtche zum Siebzigsten

„Hier finden Sie einige der provozierendsten Texte zum Stellenwert der populären Kultur“, hieß es 1989 offensiv auf der Rückseite des ersten „Jahrbuchs der Kriminalliteratur“. Und schon der Titel des programmatisch direkt auf das Editorial folgenden Beitrags zeugte nicht von falscher Bescheidenheit. „Plädoyer für einen Sieger. Warum die Kriminalliteratur keine Verteidigung braucht“ war der umfängliche Aufsatz des damals 34-jährigen Literaturwissenschaftlers Thomas Wörtche überschrieben, in dem alles thematisiert wird, was die ernsthafte Krimikritik in den kommenden Jahrzehnten beschäftigen sollte. Denn die Frage, ob der Umstand dass „Kriminalliteratur Genre-Literatur und als Genre an bestimmte Strukturen gebunden“ sei, „automatisch ein Argument für literarische Inferiorität sein“ müsse, scheint manchen noch immer nicht ausreichend beantwortet zu  sein, Wörtches knapper und eleganter Beweisführung zum Trotz. Die sie wahrscheinlich gar nicht zu Kenntnis nahmen, erschien der Aufsatz doch in einer Publikation eines vor allem durch Heftchenromane (Jerry Cotton) bekannten Großverlags.

Im fernen Nordirland allerdings war ein Lektor des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (und großer Freund der Kriminalliteratur) so begeistert, dass er den Aufsatz für seinen  geschätzten Lehrer am Institut für neuere deutsche Literaturwissenschaft der Uni Münster, Hans Geulen, kopierte , wahrscheinlich um ihm zu zeigen, dass das Schreiben über populäre Literatur nicht zwangsläufig zur unreflektierten Fanprosa degenerieren muss. Ein  Eindruck, der sich bei der Wiederlektüre nach 35 Jahren aufs Neue bestätigt. Thomas Wörtche demonstriert hier, wie man sich seines literaturwissenschaftlichen Bestecks bedienen kann, ohne das Vergnügen am ästhetischen Gegenstand zu vernachlässigen. Oder, wie in jüngster Zeit nicht selten der Fall, eine begründete Abneigung deutlich werden zu lassen. Obwohl dann manchmal nur ein Wort reicht: „Fidelwipp“.

Thomas Wörtches Verdienste um die Krimikultur (ein Begriff, der ihm nicht behagen wird) sind kaum zu ermessen. Ob als Kritiker, Impresario oder Herausgeber bzw. Entdecker, zunächst im Zürcher Unionsverlag und seit etlichen Jahren bei Suhrkamp, wo er durch die Publikation von Autorinnen und Autoren wie Johannes Groschupf, Sybille Ruge, Candice Fox oder James Kestrel (Jonathan Moore) die zentrale These seines Aufsatzes aus dem 1989er Krimijahrbuch immer wieder praktisch unter Beweis stellt.

Persönlich kennengelernt habe ich Thomas übrigens erst am 21 November 2002. Damals war er mit dem 2018 verstorbenen Jazz-Schlagzeuger und Krimiautor Bill Moody zu Gast im Recklinghäuser Kulturzentrum Altstadtschmiede zu Gast. Seitdem haben wir uns nicht mehr aus den Augen verloren, auch wenn wir uns viel zu selten persönlich treffen, um zum Beispiel (wie am Rande der von ihm mitorganisierten Tagung zur „Ästhetik der Kriminalliteratur“ 2022) auch mal über Free Jazz zu diskutieren.

Deshalb auf diesem Weg: Alles Gute zum 70. Geburtstag, lieber Thomas. And keep up the good work!

Joachim Feldmann

Anm. d. Red.: Die Texte von Joachim Feldmann bei uns hier. Seit 1977 macht er zusammen mit Michael Kofort und anderen die Literaturzeitschrift Am Erker. Zudem ist er bei so gut wie jeder Lieferung unserer Bloody Chops dabei.

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Kathrin Fischer: Geschichte mit Feuerschwein

Zuerst war Thomas Wörtche ein Name, an dem ich nicht vorbeikam, als ich 1997 meine Magisterarbeit über feministische Kriminalliteratur schrieb. Da war ein Literaturwissenschaftler, der sogenannte „Trivialliteratur“ ernst nahm und kluge, witzige, kenntnisreiche Analysen über sie schrieb, einer, der sich von großen Namen und seriösen Verlagshäusern nicht im geringsten  beeindrucken ließ, einer, der Literatur nicht aus Distinktionsbedürfnis, sondern aus Leidenschaft las und der, aber das lernte ich erst später, diverse Lebenswelten im Krimi nach Deutschland holte – lange bevor Diversität zu einem Bullshitword geworden war.

Später wurde aus dem Namen Thomas Wörtche eine Stimme, als ich ihn 2001 das erste Mal als Journalistin anrief. Anlässlich des Erscheinens von Bill Moodys „Solo Hand“ fragte ich ein Interview zum Thema Jazz und Kriminalroman für HR2Kultur an, war beindruckt, wie viel er von beidem verstand und genoss die Überraschung, wie sehr wir zusammen lachen konnten.

Wann ich das Gesicht zur Stimme kennenlernte, weiß ich nicht mehr. Ich wurde Mitglied der Krimiwelt-Bestenliste und habe einige Buchmessen, Lesungen und Krimifestivals mit ihm gemeinsam erlebt – irgendwann habe ich auch einen Abend mit Bill Moody in Frankfurt moderiert. Der verstand sich bestens mit Thomas, nicht nur wegen  der geteilten Liebe zu Jazz und Kriminalromanen, sondern auch wegen des geteilten Leidens, das sie als (damals noch) ernst zu nehmende Raucher auf Reisen erdulden mussten.

Ich habe bei Thomas öfters telefonisch Trost gesucht, wenn mich die Arroganz und die „Wir-müssen-die-Hörer-mitnehmen“-Phrase der Kulturredaktion gegenüber Kriminalliteratur wieder mal verzweifeln ließ, und er hat mir einen Satz geschenkt, den ich noch heute gerne zitiere: „Vor den dummen Hörer hat Gott den dummen Redakteur gestellt.“ Thomas’ kraftvolle Bereitschaft, sich mit denen anzulegen, die Kultur überwiegend bis ausschließlich als Mittel zur Distinktion begreifen, hat mich von Anfang an inspiriert.

Aber meine Lieblingserinnerung an Thomas Wörtche geht so: Wir sitzen im Frühjahr 2007 gemeinsam mit dem aus Ceylon stammenden Krimi-Autor des Unions-Verlags, Nury Vittachi, im Taxi in Wald-Michelbach und fahren von einer Lesung ins Hotel. Ich habe die Veranstaltung, im siebten Monate schwanger mit meinem Sohn, moderiert und Nury Vittachi hat mir beim Abendessen erklärt, dass ich ein „Feuerschwein“ zur Welt bringen würde und dass männliche Feuerschweine entspannte und lustige Wesen wären, dass ich also eine großartige Zukunft als Mutter vor mir hätte, was mich sehr zufrieden stimmte. Nun sitzen wir zu dritt im Taxi, Nury und ich hinten, Thomas vorne, und wir öffnen die Schachtel, die uns der Veranstalter stolz als lokale Spezialität eines Odenwälder Konditors überreicht hatte: Pralinen, gefüllt mit Frankfurter grüner Sauce. Der Erfinder des Fengshui-Detektivs bringt davon nicht mal einen höflichen ersten Bissen runter, Thomas beschreibt präzise das kulinarische Verbrechen, das diese Pralinen darstellen, und ich als Schwangere vertilge das, was ich für eine Köstlichkeit halte, auf der kurzen Fahrt vollständig, so ein werdendes Feuerschwein will gefüttert werden. Mein Sohn ist wirklich ein lustiges und entspanntes Wesen geworden, so dass ich bis heute immer wieder dankbar an Nury Vittachis Wald-Michelbacher Prophezeiung denke.

Lieber Thomas, alles Gute zu Deinem 70., ich wünsche Dir, dass Dein jugendlicher Geist, Deine Begeisterungsfähigkeit, Deine Neugierde, Deine Bereitschaft zur Auseinandersetzung und Deine Fähigkeit, künstlerische Qualität zu entdecken, noch lange erhalten bleiben und ich wünsche mir, dass wir uns bald mal wieder treffen.

Herzlichen Glückwunsch!

Kathrin Fischer

Anm. d. Red.: Ihr YouTube Kanal, ihr Podcast auf Spotify, Instagram: erschoepft_statt_gelassen

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Claudia Gehrke: Thomas Wörtche zur runden Zahl

Auch wir kennen Thomas Wörtche „gefühlt“ schon ewig – durch seine Texte, denen gedanklich zu folgen immer ein bereicherndes Abenteuer war und ist, manchmal las ich die vorgestellten Krimis oder hörte Musik – Leonard Cohen zum Beispiel, nach Lektüre von „Schöner Sterben mit Leonard“ (vermutlich in CulturMag erschienen, an dieser Stelle gleich ein großes Dankeschön für den vielen wunderbaren, nicht für Printfassung-Zeichenanzahlen verknappten Lesestoff!)

Eins seiner Bücher („Das Mörderische neben dem Leben“, 2008 erschienen) befindet sich in meiner Bibliothek (trotz Aussortierens einer riesigen Menge Bücher wg. Verkleinerung des Wohnraums).

„Von unten auf die Gesellschaft“ solle die Krimiliteratur blicken, steht da, und „Die Schründe und Abgründe unserer Seelen sind nun wirklich hinreichend erforscht, die Schründe und Abgründe der Wirklichkeit noch lange nicht. Vielleicht ist das so, weil Abgründiges sich mitten im alltäglich Gewohnten auftut.“ Das Buch könnte ich noch einmal lesen.

2013 besuchte Babett, unsere damalige, langjährige Mitarbeiterin, die erste Tagung der Reihe „Krimi machen“, die Thomas Wörtche und Tobias Gohlis initiiert hatten, und kam voller Ideen zurück. Spätestens seit dieser Veranstaltung, aber vermutlich schon viel früher, wünschten wir uns (wie sicher viele andere aus der Verlagsbranche auch), dass Thomas Wörtche eine unserer Autorinnen wahrnähme: Regina Nössler, sie passte unserer Meinung nach perfekt zu seiner Auffassung von Krimiliteratur. Doch Buchmenschen wie er erhalten enorme Bücherberge. Als Kritiker, Programmacher, Mitglied verschiedener Jurys und als Mensch kommt ihm „Too much book“ auf seinen Tisch. (So der Titel seines Texts in Konkursbuch 55, „über Bücher“,  „… all diese Bücher und Manuskripte, die tsunamimäßig hier einschlagen – manchmal in dreistelliger Höhe pro Monat …“)

2017 (oder war es schon früher?) war es so weit, dass unser Wunsch in Erfüllung ging, mit dem Roman „Schleierwolken“, vorbereitet vielleicht von Alf Mayers und Christian Kochs enthusiastischen Empfehlungen früherer Thriller der Autorin. Es kam die erste seiner knappen, leicht ironischen, vergnüglich zu lesenden E-Mails. Er schrieb: „Liebe Konkursbuchs, darf ich artig um ein RezEx von Regina Nösslers neuem Buch bitten? Auch, weil ich sie in ein ‚Krimischaufenster‘ der Frankfurter Buchmesse einbinden will, das durch alle Partnerbuchmessen wandern wird (also international). Merci und herzlich, TW“

Ich war gerade in Berlin und schlug vor, das Buch persönlich zu übergeben.

So begegnete ich ihm meiner Erinnerung nach das erste Mal direkt, in einem Café in Berlin. Als Erstes rauchte ich eine Zigarette mit (waren es die blauen Gauloises? Gitanes?). Ich rauche nur mit guten Freundinnen und Freunden, schnorre deren Zigaretten, verbanne auch niemanden aus der Wohnung, wenn sie oder er beim Büchermachen rauchen möchten – lässt sich ja lüften, und wenn ich rauche, dann auch richtig, tief in die Lunge, was bei mir als sonst Nichtrauchende immer wie ein Rausch wirkt. Mit Regina Nössler rauche ich Nil, mit Helmut Richter (von der Auslieferung SoVa, die gibt es nicht mehr, Helmut gibt es noch) Roth-Händle ohne Filter, mit Freundin Elsa auf La Palma sanfte, fast nach nichts schmeckende Slim-Zigaretten – und da saß ich nun in Berlin, rauchte Gauloises mit Thomas Wörtche und erlebte diese Begegnung leicht berauscht. Schön!

Reihte ihn auf diese Weise, ohne mir dessen bewusst zu sein, auch in den überschaubar kleinen Kreis der „realen“ Freundinnen und Freunde mit ein (ich habe natürlich inzwischen, wo alle nach und nach aufhören, immer mehr nicht-rauchende Freundinnen und Freunde). Wir unterhielten uns, ich weiß nicht mehr über was. Kurz darauf besprach er in einer ausführlichen Rezension auf CrimeMag die Schleierwolken und analysierte das Besondere der Themen und des Schreibens dieser Autorin – so klug hätten wir es selbst kaum formulieren können. Inzwischen gibt es eine kleine Sammlung von Texten zu Regina Nössler, über die krimipreisgekrönte Putzhilfe bis zu Kellerassel; wir freuen uns sehr, dass er trotz monatlich neuem Krimi in seiner Suhrkamp-Edition Zeit findet für vieles mehr, Veranstaltungen, Lektüren und Empfehlungen anderer guter Krimis.

Danach trafen wir uns ab und an, auf Messen, nach einer Veranstaltung (in der Pause zusammen mit Regina Nössler, ob ich da Nil oder Gauloise rauchte?). Wir luden ihn ein zu Konkursbuchthemen, er schrieb bisher zu „über Bücher“, „Tod“ und „Freiheit“.

Klar, ich gehöre auch zum großen Kreis der Facebook-Freundinnen, bin eine unter seinen knapp 5000, er einer unter meinen knapp über 1000. Zu meinem Geburtstag gratuliert er dort oft als Erster, schon in der Nacht. Auf seiner Seite zeigt er sich zwischen vielen Krimicovern, Besprechungshinweisen und Veranstaltungsinfos ab und an auch privat. Vor dem Meer zum Beispiel. Das auf Facebook genannte „Lebensereignis“ ist: Seit 29.12.2019 in einer Beziehung mit der Schriftstellerin Anna Hoffmann. Manchmal gibt es auch Paarbilder. Sie strahlen eine sympathische Innigkeit aus, eine Verbindung miteinander, die nicht oft zu sehen ist. Oft wirken Fotos von Paaren auf Social-Media-Kanälen angestrengt bis verkrampft fröhlich, gestellt. Thomas Wörtche wirkt auf den Fotos immer, wie soll ich sagen, „echt“, oft fröhlich, glücklich.

Fröhlich, glücklich, innig verbunden, das wünsche ich dir zur runden 70 und weiterhin! Alles Liebe, viel Lebenslust und Interesse an guten Büchern (und dass die Berge kleiner werden).

Claudia Gehrke, konkursbuchverlag

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