Am 3. September 1973 berichtet der „Spiegel“ von einem Kriminalfall: „Salah Bougrine. 35, aus Algerien, vergaß in der Marseiller Buslinie 72 erst einen Fahrschein zu kaufen, dann diesen lochen zu lassen. Weil ihn der Fahrer des Wagens, Désiré-Emile Gerlache, 49, deswegen öffentlich rügte, erwürgte der Algerier den Franzosen.“ In der Folge sei es im Süden Frankreichs „zu einem Ausbruch von Rassenhass wie nie zuvor“ gekommen. In Toulouse, Marseille und anderen Städten wurde regelrecht Jagd auf nordafrikanische Einwanderer gemacht, in einer Woche kamen sieben Menschen ums Leben. Unter den Tätern waren
Read More Ein Freund ist das schönste Geschenk an sich selbst „Gentle“ Vic Ruggiero war ein attraktiver Kerl. Und beliebt. Im Supermarkt hat man neben der Fischtheke ein Foto aufgehängt, das ihn zusammen mit Martin Scorsese, Robert De Niro und anderer Filmprominenz zeigt. Wahrscheinlich wurde im Viertel ein Mafiafilm gedreht. Vic allerdings war ein wirklicher Gangster. Nun ist er schon neun Jahre tot, erschossen von einem Kleinkriminellen. Seine Witwe Rena kommt so gerade über die Runden. Kurz nach Vics Ableben hat sie ein bisschen Geld von den lokalen Mafiosi, für die er
Read More Das Musikbuch „A New Day Yesterday“ von Mike Barnes Mein erstes Rockkonzert fand am 23. April 1973 statt. Emerson, Lake and Palmer gastierten in der Halle Münsterland. Warum sich mein jugendliches Interesse ausgerechnet auf dieses Trio konzentrierte, obwohl mir andere Bands besser gefielen, liegt vielleicht daran, dass es in meinem Freundeskreis schon reichlich Deep Purple- oder Jethro Tull-Fans gab. Die musikalischen Eskapaden des Keyboard-Maniacs Emerson und seiner zwei Mitstreiter den eingängigeren Tönen anderer Rockgruppen vorzuziehen, war ein Alleinstellungsmerkmal, auf das man als intellektuell ambitionierter Vierzehnjähriger nicht verzichten mochte. Dass man
Read More Ungewöhnlich Am 5. Juli 2017 erwacht die New Yorker Ex-Polizistin Maggie Terry in ihrem neuen Einzimmerapartment. Sie hat 18 Monate Entzug hinter sich. Drogen und Alkohol haben sie nicht nur ihren Job, sondern auch Frau und Kind gekostet. Therapie zwecklos. Warum sollte es einer lesbischen Krimiheldin anders ergehen als all den kaputten Männern, welche die einschlägigen Romane des Genres bevölkern und ihre Dämonen nicht in den Griff bekommen? Maggie hat sogar Glück. Ihr ehemaliger akademischer Lehrer Mike Fitzgerald bietet ihr einen Job als Ermittlerin in seiner Anwaltskanzlei an. Und ganz
Read More Theorie, Pauschales und die Praxis Matthias Bischoff und seine Kritikerkritik, dass zu wenig Krimi-Bestseller besprochen würden „Ein ernster Roman, der wenig Freude macht.“ Mit diesem nicht sehr einladenden Resümee endete kürzlich einer der von mir ob ihrer Kürze und Prägnanz sehr geschätzten Buchhinweise in der Fernsehzeitschrift „Hörzu“. Und glaubt man dem Publizisten Matthias Bischoff, werden hier exakt die Qualitätskriterien zusammengefasst, anhand derer „die Kritiker“ Kriminalliteratur beurteilten. Denn diese seien „identisch mit denen für sogenannte ernste Literatur“: „Hier dürfen Leserbedürfnisse nicht befriedigt werden, hier müssen Genreregeln gebrochen, infrage gestellt, ignoriert werden,
Read More War da etwas? Joachim Feldmann sinniert. Kurz. Neulich war Buchmesse. Und ich habe sie wieder einmal verpasst. Nicht, dass ich ernstlich vorgehabt hätte, nach Frankfurt zu fahren. Glücklicherweise habe ich einen Beruf, der mir zu solchen Extravaganzen keine Zeit lässt. Ehrlich! Früher war das anders. Schon im August überlegte ich, wie es mir gelingen könnte, zwei Tage freizuschaufeln, um den Höhepunkt des literarischen Lebens in diesem Lande nicht zu verpassen. In der Woche vor der Messe radelte ich täglich zum Bahnhofskiosk und durchstöberte die überregionalen Zeitungen nach Literaturbeilagen. Rezensionen, die
Read More Romantischer Held, Anarchoschnösel Marga Winterfeld, die wir bei CrimeMag begrüßen, und Joachim Feldmann liegen bei ihrer Einschätzung von Christian von Ditfurths „Schattenmänner“ weniger auseinander als dies in unserer Rubrik „Ein Buch – zwei Stimmen“ manchmal der Fall ist. Dennoch ergänzen sich ihre Blickwinkel. Christian von Ditfurth: Schattenmänner. Kommissar de Bodts vierter Fall. Thriller. C. Bertelsmann Verlag, München 2018. 480 Seiten, 15 Euro. Perfekte Spannungsliteratur Philosophisch gebildet ist er, der Hauptkommissar Eugen de Bodt. Gerne zitiert er Hegel und Kant, gelegentlich auch Fichte oder Nietzsche. Seine Mitarbeiter kennen das, andere reagieren verblüfft
Read More Ebenso spannend wie intelligent Joachim Feldmann freut sich, dass zwei bisher etwas untergegangne Bücher mit der ungewöhnlichen Polizistin Fiona Griffith jetzt wieder verfügbar sind. Mit ihrem Autor Harry Bingham hat Andrea O’Brien ein munteres Interview geführt. Die Heldin leidet an einer seltenen psychischen Krankheit, ist kampfsporterprobt und von überragender Intelligenz. Sie hat einen erstklassigen Uni-Abschluss in Philosophie, entscheidet sich aber für eine Polizeilaufbahn. Dass sie als Adoptivtochter eines Mannes aufgewachsen ist, dessen Geschäftspraktiken auf gesetzliche Vorschriften nur wenig Rücksicht nehmen, macht die Sache nicht einfacher. So weit, so unwahrscheinlich. Sollte ich
Read More Fakten alleine reichen nicht Von Joachim Feldmann Wussten Sie schon, dass gratinierte Cannelloni auf Italienisch „canelloni al forno“ heißen? Interessant ist vielleicht auch die Information, dass es im kalabrischen Küstenort Scilla („… berühmt für den Blick über die Meerenge von Sizilien und bekannt für seine Meeresfrüchte-Cuisine“) vorzügliches Essen gibt. Zu den „lokale(n) Spezialitäten“ zählt unter anderem „Schwertfisch alla Ghiotta in Olivenöl, Salz, Zitrone und Oregano mariniert und dann gebraten“. Ob diese Speise allerdings bei einem gemeinsamen Abendessen des georgischen Gangsterbosses Merab mit ranghohen Kollegen von der ‘ndrangheta im August 2012
Read More Das Allgäu als literarischer Raum Von Joachim Feldmann Am Anfang steht das 87. Polizeirevier. (Das stimmt natürlich nicht wirklich, aber irgendwo muss man ja beginnen.) Ed McBains Romane um eine Gruppe von Polizisten in der fiktiven amerikanischen Großstadt Isola werden von Maj Sjöwall und Per Wahlöö in den frühen sechziger Jahren ins Schwedische übersetzt. Das Autorenpaar beschließt, eine ähnliche Serie in Schweden anzusiedeln, allerdings beschränkt auf zehn Bände und politisch erheblich prononcierter. Die zwischen 1965 und 1975 erschienenen Kriminalromane um den Ermittler Martin Beck und seine Kollegen werden in Deutschland
Read More Urlaubslektüre … hat Joachim Feldmann sich gegönnt und erzählt dankenswerterweise davon. Es sind nicht die schlechtesten Lektüremomente, in denen das in langen Lesejahren antrainierte kritische Bewusstsein der naiven Freude des Wiedererkennens weichen muss. Da taucht in einer Kriminalerzählung unvermutet das winzige, an der Nordküste Norfolks gelegene Dorf Stiffkey auf und schon fühlt man sich seltsam berührt, hat man doch gerade nur wenige Meilen entfernt zwei großartige Ferienwochen verbracht. Und wenn in einer anderen Geschichte desselben Bandes ein junger Mann im Hippiegewand mit einem Aufnahmegerät herumläuft, um authentische Geräusche zu konservieren, die
Read More „McBain passt immer“ Joachim Feldmann, ein Kenner der Polizeiromane von Ed McBain, über Ken Bruens Zitier- und Referenzfeude in Sachen McBain. Hartnäckig hält sich der Glaube an die zivilisierende Wirkung der Literatur. Dass die Welt ein besserer Ort wäre, hätte der Schriftsteller Robert Walser 100.000 Leser, soll einst dessen Kollege Hermann Hesse behauptet haben. Ein noch besseres Preis-Leistungsverhältnis schreibt der Radiokünstler Andreas Ammer dem Werk des bald 85-jährigen (und zugegeben großartigen) Dichters Ror Wolf zu: Ein Schritt heraus aus dem irdischen Jammertal sei schon garantiert, läsen nur 1.000 Leute mehr
Read More Zwischen Tag und Traum Von Joachim Feldmann Es regnet ununterbrochen, der Fluss steigt über die Ufer, Berge geraten ins Rutschen. Fünf Menschen finden in einem Haus zusammen, dessen erhöhte Lage sie vor der Flut bewahren könnte. Sie sind einander fremd und nur bedingt sympathisch: die Gerichtsmedizinerin auf dem Weg ans Meer, der Verlagslektor ohne festes Ziel, die junge Frau unterwegs zu einem online arrangierten Date, das Kind aus dem Internat, das die Ferien bei seinen Eltern verbringen möchte, und schließlich der Bauer, dem das Haus gehört. Lebensmittel und Energie sind
Read More Virtuoses narratives Arrangement Von Joachim Feldmann Antoniette Conway hat einen Blick für die hässlichen Dinge im Leben. Das kommt ihr als Ermittlerin bei der Dubliner Mordkommission gut zu pass. Aber auch Nebensächliches fällt ihr ins Auge. Während der Mittagspause in einem Park, der eigentlich „richtig schön“ aussieht, entdeckt sie nicht nur ein gebrauchtes Kondom, sondern auch einen blauen Plastiksack, der über einem Geländer hängt und aus dem „irgendetwas Beunruhigendes“ herausguckt. Acht Seiten später weiß sie, um was es sich handelt: „eine tote Katze, das Fell glatt an den Schädel gekleistert,
Read More Distanzen von 18 Wörtern und mehr Veit Heinichens „Die Zeitungsfrau“ hat Joachim Feldmann nicht nur Vergnügen bereitet. Er kann begründen, was die Holpersteine waren. Ein Einbruch auf einer Luxusjacht. Ein Vorhängeschloss wird geknackt und fällt zu Boden, dann wird eine Schiebetür geöffnet. Ein schlichter Vorgang, der sich allerdings auch so beschreiben lässt: „Der Klang eines schweren Vorhängeschlosses, das auf das Deck aus Edelholz fiel, zerriss wie ein Hammerschlag die Stille der Nacht, dem das Geräusch einer Schiebetür folgte, die bis zum Anschlag geöffnet wurde.“ Wir haben es mit einem Autor
Read More Pflegekräfte gesucht Wer vom Schreiben leben will, darf nicht wählerisch sein. Also fabriziert der junge Lawrence Block neben Kriminalstorys auch Softpornos unter Pseudonym, im Schnitt ein Buch pro Monat. Das schult. Block ist längst ein routinierter Autor, als ihn seine Kriminalromane in den siebziger Jahren bekannt machen. Inzwischen zählt der heute 77-Jährige zu den Großmeistern der Spannungsliteratur. Seine Romane um den Buchhändler und Einbrecher Bernie Rhodenbarr, den Auftragsmörder Keller und den alkoholkranken Privatdetektiv Matthew Scudder gelten als Klassiker des Genres und dienten mehrfach als Vorlage für einschlägige Filme, zuletzt 2014
Read More Wie von ferne her vertraut Die Kriminalromane von Friedrich Ani, einem unserer besten deutschen Autoren auf diesem Feld, haben einen eigentümlichen, besonderen Reiz. In seinem neuesten, in „Der namenlose Tag“, gibt es Sätze, die an Adalbert Stifter erinnern und dessen „Welch ein Sommer hätte sein können, wenn einer gewesen wäre!“. Bei Ani, mit seiner neuen Figur, dem pensionierten Kriminalhauptkommissar Jakob Franck, liest sich das als: „In seinem Arbeitszimmer, das ein Kinderzimmer hätte werden sollen, brannte das weiße Windlicht im Glas.“ Joachim Feldmann sind weitere Resonanzböden in Anis Werk aufgefallen –
Read More Joachim Feldmann hatte im Urlaub eine Reisetasche voller Bücher dabei und kam sogar zum Lesen. Ein kleiner Streifzug quer durchs Rosenbeet. England im Juli: Kaum sind die Schlagzeilen über eine bedrohliche Hitzewelle, die nicht einmal eine Woche währte, vergessen, weiß Britanniens Presse von neuen Bedrohungen des friedlichen Zusammenlebens auf der Insel zu berichten. Wildgewordene Seemöwen attackieren Hunde, Schildkröten und Menschen, während sich an Flüssen und Seen der Große Bärenklau, ein unerwünschter Einwanderer aus dem Kaukasus, vor dessen Rückkehr die Band Genesis bereits 1971 („The Return of the Giant Hogweed“) warnte,
Read More Joachim Feldmann – Der Muret-Sanders (5. Auflage 1978), auch als Langenscheidts Enzyklopädisches Wörterbuch der englischen und deutschen Sprache bekannt, schlägt für das Adjektiv „blithe“ folgende Bedeutungen vor: fröhlich, lustig, munter, vergnügt. Als veraltet werden hingegen die Übersetzungen „gütig“ und „freundlich“ markiert. Beide Bezeichnungen wären auch denkbar ungeeignet, um Frederic J. Frenger jun. zu charakterisieren. Denn der 28-jährige Gewohnheitsverbrecher aus Kalifornien hat während der langen Zeit, die er in staatlichen Institutionen verbringen durfte, eins gelernt: Altruismus führt zu nichts. Oder um es in den Worten Charles Willefords, der mit Frenger einen
Read More Posted On April 11, 2015By Joachim FeldmannIn Crimemag
Big Pants und wenig Logik – „Brothers and Bones. Blutige Lügen“ von James Hankins variiert Standardsituationen standardisierter Thriller recht vergnüglich. Kann man mal lesen, findet Joachim Feldmann. Charlie Beckham ist ein junger Mann mit glänzenden Aussichten. Als rechte Hand des obersten Bundesstaatsanwalts für Massachusetts, der zufällig auch noch sein Schwiegervater in spe ist, scheint dem gewieften Juristen eine steile Karriere sicher. Nicht immer sah es in seinem Leben so rosig aus. Er war noch ein Kind, als seine Eltern bei einem Verkehrsunfall ums Leben kamen. Dann kümmerte sich sein älterer
Read More Uramerikanisches Schauerepos und Metafiction Ein einsames Haus und ein Schriftsteller, der blockiert ist. Kennen wir irgendwoher. Der Wald, according to Ambrose Bierce, ist auch kein kuscheliger Ort. Aber dann kommt alles ein bisschen anders. Joachim Feldmann über Brendan Duffys Debütroman „Die Augen des Waldes“. Eigentlich spricht alles dafür, New York zu verlassen und irgendwo weit weg von der Großstadt ein neues Leben zu beginnen. Zumal, der Immobilienkrise sei Dank, The Crofts, ein renovierungsbedürftiges Herrenhaus in idyllischer Berglandschaft, billig zu haben ist. Ehefrau Caroline hat gerade ihren hochdotierten Wallstreet-Job verloren, Sohn
Read More Nazi-Enkel, Serienmörder, die Treuhand und der Egoismus – Horst Eckert greift tief in die Geschichts- und Familienkiste – „Schattenboxer“ heißt sein neuer Roman. Eine Besprechung von Joachim Feldmann. In der Nacht vom zweiten auf den dritten April 1970 kommt es auf einem Friedhof in Berlin-Neukölln zu einer denkwürdigen Aktion. Im „Schweiße ihres Angesichts“, so erzählt es der Journalist und Rechtsanwalt Butz Peters in seiner „Geschichte der RAF“ (Tödlicher Irrtum. Berlin 2004) buddeln Andreas Baader und zwei Gesinnungsgenossen nach Pistolen und Bomben, die dort angeblich im 2. Weltkrieg vergraben wurden. Der
Read More Sherlock nervt – Anthony Horowitz schreibt Conan Doyle weiter. Zwei neue Texte, „Der Fall Moriarty“ und „Die drei Königinnen“, die unser Rezensent durchaus „hinterhältig“ findet – und das ist ein Kompliment von Joachim Feldmann. Dass der große Sherlock Holmes seiner Umgebung zeitweise schwer auf die Nerven gegangen sein muss, erschließt sich schon aus der Lektüre einer einzigen der vielen Geschichten, die sein Adlatus und treuer Freund Dr. Watson für die Nachwelt aufgeschrieben hat. Penetrante Besserwisser sind halt nicht leicht zu ertragen. So reagiert Mrs Hudson, die gute Hauswirtin des Meisterdetektivs
Read More Eine Ära geht zu Ende – P. D. James Roman „An unsuitable job for a woman“ hatte 1972 schon eine Privatdetektivin als Heldin, damit lag sie schon genau so quer zum Zeitgeist, wie sie später mit erzkonservativen Sprüchen über die mangelnden moralischen Optionen der unteren Klassen ganze Diskussionswellen im UK provozierte. Unter Maggie Thatcher wurde Phyllis Dorothy James die Baroness James of Holland Park. Mit der liberalen Ruth Rendell war sie bestens befreundet und selbst wer Bedenken gegen ihren literarischen Umgang mit den gesellschaftlichen Realitäten hegte, hatte hohe Achtung vor
Read More Posted On Oktober 29, 2014By Joachim FeldmannIn Bücher, Litmag
Altbekanntes, wohlformuliert –Zu Beginn des 19. Jahrhunderts machte sich der Verlagsangestellte Johann Gottfried Seume vom sächsischen Grimma auf in die Welt. Zweimal musste er während dieser Wanderung, die ihn bis nach Sizilien führen sollte, seine Stiefel neu besohlen lassen. Bereits 1803 erschien sein Reisebericht „Spaziergang nach Syrakus“ und wurde ein beachtlicher Erfolg, der ein neues Genre begründen sollte. Schon bald waren allerorten Schriftsteller zu Fuß unterwegs, um anschließend ihre Erfahrungen zu Papier zu bringen. Auch im ausgehenden 20. und beginnenden 21. Jahrhundert war der literarische Reiz der Wanderung ungebrochen: Der
Read More Hölle Großstadt – Mit „Tage der Toten“ hatte Don Winslow ein Meisterwerk abgeliefert, mit „Vergeltung“ den Verdacht genährt, er sei doch nur ein versatiler Allesschreiber mit fragwürdigen politischen Positionen. Ein Eindruck, der sich bei der Lektüre des jüngst erschienen Romans „Missing New York“ verdichtet. Joachim Feldmann ist eher gelangweilt. Frank Decker ist ein erfolgreicher Polizist in Lincoln/Nebraska, als ein Fall ihm die Chance gibt, sein altes Leben zu verlassen und sich als Ermittler im eigenen Auftrag neu zu erfinden. Es gilt, ein siebenjähriges Mädchen zu finden, das vermutlich entführt wurde. Und „weil
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