Roman Tag

Angst, mich selbst nicht mehr wiederzufinden… Ein neuer Roman von Regina Nössler ist ein Ereignis. Wir freuen uns, Ihnen daraus ein Kapitel präsentieren zu können. Besprechung folgt in der nächsten CrimeMag-Ausgabe. Hinweise auf Lesungen am Ende dieses Textes. Kapitel 3. Tag sechzig Franziska begegnete der Frau das erste Mal direkt nach Caspar David Friedrich. Ein Zufall. Oder vielleicht war es auch Schicksal, wie die Frau später oft behauptete: Das muss Schicksal sein! Wie soll man das denn sonst nennen? Das Schicksal hat uns zusammengeführt! Daran glaubte Franziska allerdings nicht. Es war keinRead More
Mexiko: Das Land der Verschwundenen Von Iris Tscharf Denkt man an Mexiko, fällt einem, je nachdem, entweder Folkloristisches (Sombreros, Kakteen, Tortillas und Tequila) ein oder die ganzen Narco-Sagas, oder der monströse Grenzzaun der USA zu Mexiko mit den illegalen Grenzgängern. Wer dazu zum Beispiel Sam Hawkens Roman „Kojoten“ (Polar Verlag, 2015) gelesen hat (nur eines der vielen kritischen Mexiko-Narrative der letzten Jahre), denkt wahrscheinlich sofort an die Mesquitebäume, auf dessen Äste Frauenunterhosen hängen. Die Vergewaltigungsbäume. Aber nichts davon kommt in „Die Verschwundenen“ vor. Wir sind, wie auch Sam Hawken, keineRead More

Posted On November 15, 2018By Karsten HerrmannIn Crimemag, CrimeMag November 2018

Stewart O’Nan: Stadt der Geheimnisse

Moralisches Dilemma Von Karsten Herrmann Stewart O’Nan orientiert sich in seinen zahlreichen Romanen gerne an historischen Stoffen und widmete sich so zuletzt in „Westlich des Sunset“ in einer Art Doku-Fiction dem Absturz des berühmten F.S. Fitzgerald. Mit „Stadt der Geheimnisse“ legt er nun einen existentiellen Geschichts- und Kriminalroman aus den Anfängen des Staates Israel vor. Mit wenigen Federstrichen baut O’Nan gleich zu Beginn des Romans eine dichte Atmosphäre auf und entführt den Leser in das Jerusalem des Jahres 1947: „Die Stadt war ein aus Symbolen zusammengesetztes Puzzle, ein Durcheinander vonRead More

Posted On November 15, 2018By Peter MuenderIn Crimemag, CrimeMag November 2018

Arthur Isarin: Blasse Helden

Anton im Land chaotischer Unmöglichkeiten: Weder blasser Held noch Master of the Universe Er wollte nur raus aus der westlichen Gartenzwerg-Enge und im Umbruchs-Chaos der kollabierenden Sowjetunion möglichst weit im Osten seine Kohle scheffeln: Der 32jährige Anton war Controller in New York und wechselte Anfang der 1990er Jahre als Mister Fixit zu einem umtriebigen Rohstoff-Dealer nach Moskau, wo er mit aberwitzigen Extremen konfrontiert wird. Arthur Isarin (sein Pseudonym ist inzwischen gelüftet) beschreibt in seinem grandiosen Roman „Blasse Helden“ sowohl Sex and Crime- Aspekte als auch abstoßende Plutokraten-Exzesse. Von Peter Münder. Read More
Reise an den Schauplatz eines Romans Von Sonja Hartl Im Juli bin ich mit Max Annas nach Finsterwalde gefahren und habe mich mit ihm über seinen neuen Roman unterhalten, der nicht nur „Finsterwalde“ heißt, sondern zum Teil auch in dieser kleinen Stadt im südbrandenburgischen Landkreis Elbe-Elster spielt. Im Grunde genommen hätte das Buch auch in einer anderen Stadt spielen könnte, die in der Nähe zu Berlin liegt – für Finsterwalde sprachen vor allem der Name und das erste Bild, das Max Annas hier gefunden hat. „Als ich auf dem MarktplatzRead More

Posted On August 15, 2018By Peter MuenderIn Crimemag, CrimeMag August 2018

Joe Ide: Stille Feinde

Gangsta, Glamour und Granatwerfer Chinesische Triaden werden von naiven spielsüchtigen Schwachköpfen erpresst, Streetgangs bekämpfen sich und zwischen den Fronten von Long Beach versucht das schwarze Duo Isaiah Quintabe (IQ) und Dodson sich irgendwie über Wasser zu halten. Und Isaiah möchte am idealisierten Bild vom verstorbenen großen integren Bruder Marcus festhalten – obwohl der vielleicht ermordet wurde, keineswegs beim Autounfall ums Leben kam und möglicherweise in krumme Deals verwickelt war. Nichts ist jedenfalls so, wie es scheint bei Joe Ide: Auch die Grenzen zwischen Crime und Groteske werden mit subtilen Plot-VerästelungenRead More

Posted On August 15, 2018By D.B. BlettenbergIn Crimemag, CrimeMag August 2018

Primärtext: D.B. Blettenberg: Falken jagen

Endlich wieder diese Stimme Mit »Falken jagen« erscheint von D.B. Blettenberg endlich ein neuer Roman um den PrivatermittlerFarang, den man aus »Farang« und »Berlin Fidschitown« kennt, beide Bücher wurden mit dem Deutschen Krimi Preis ausgezeichnet. Eine Mordserie erschüttert Thailand. Die Opfer sind Deutsche, aber dann wird auch ein Mitarbeiter der griechischen Botschaft ermordet. Die Polizeiführung Bangkoks ist überfordert und steht unter enormen öffentlichem Druck. Farang soll inoffi­ziell in dem Fall ermitteln und den Täter ausschalten. Schnell erkennt er, dass der Mörder eine alte Schuld vergelten will, die weit in die deutsche VergangenheitRead More
Liegt gut in der Hand, der erste „Deutsche Polar“ im glücklich wiederauferstandenen Polar Verlag. Ein Hardcover. Hartgesotten. Tiefenscharf. „Keine Zeit für keinen Kompromiss. Für kein Etikett, um das Marketing zu erweitern. Zeit für Autoren und Autorinnen, die etwas wagen wollen“, schreibt Programm-Macher Wolfgang Franßen im Vorwort. Wir gönnenn uns das Vergnügen, Ihnen das Anfangskapitel aus Roland Sprangers leisem, von der Sehnsucht nach dem Rausch geschriebenen Roman zu präsentieren. Hier geht es los: Die riesigen Neon-Tafeln des Travel-Free-Shops leuchten aufreizend in den Nachthimmel. Auf dem Parkplatz davor stehen gut zwanzig Autos.Read More
»Wie verkauft man denn ein Flugzeug?« Seine „Bitter Wash Road“ war ein beachtlicher Erfolg im deutschsprachigen Raum, Garry Disher war dafür auch auf Lesereise unterwegs. Mit seinem neuen Buch wird er vermutlich wieder nach Europa kommen. Am 19. Februar erscheint – endlich – der sechste Hal-Challis-Polizeiroman. Wir bringen daraus den ersten Auftritt von Ellen Destry und Hal Challis. Kapitel 5 Hal Challis strich über Ellen Destrys nackte Füße und dachte, wie wohlgeformt sie waren und wie sehr er sie in den kommenden acht Wochen vermissen würde. Zwölf Uhr, ein frühesRead More
In sechzehn Jahren  floss viel Wasser den Hudson runter… Ein literarisches Schwergewicht ist der Roman „Gravesend“ von William Boyle, mit dem sich der Polar Verlag wieder unter die Lebenden zurückmeldet. Ein wirklich angemessener Start, findet die Redaktion CrimeMag. Wir präsentieren Ihnen die ersten Seiten. Eins Es war Mitte September, und Conway hatte sich von McKenna zu einem Schießstand in Bay Ridge mitnehmen lassen, damit er ihm das Schießen beibrachte. McKenna war sechs Jahre lang Cop gewesen, ehe er im Dienst jemanden erschoss und mit drei Viertel seiner Bezüge in PensionRead More

Posted On Januar 15, 2018By Peter MuenderIn Crimemag, CrimeMag Februar 2018

Roman: Mark Billingham: Love Like Blood

True Crime: Auftragskiller für „Ehrenmorde“ Auf rund fünftausend jährlich begangene „Ehrenmorde“ weltweit schätzt die aus einer arrangierten Ehe geflüchtete Somalierin Ayaan Hirsi Ali („Heretic“) – allein in Pakistan sollen es tausend pro Jahr sein. Dabei geht es nicht nur um Racheakte innerhalb islamisch geprägter Familien, sondern auch um Sikhs und Hindus, die gegen einen traditionellen Wertekanon verstoßen und sich nicht an patriarchalische Willkür, Zwangsehen, Verschleierungsgebote usw. halten. Den englischen Krimi-Autor Mark Billingham hatte ein in London verübter brutaler Mord an einer 20jährigen irakischen Kurdin so extrem aufgewühlt, dass er denRead More

Posted On Dezember 16, 2017By Thomas WoertcheIn Bücher, Crimemag, CrimeMag Dezember 2017

Roman: Regina Nössler: Schleierwolken

Leiser Schrecken von Thomas Wörtche Regina Nössler gehört – literaturbetrieblich gesehen – zu den eher Stillen im Lande. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie zu den ganz Großen gehört. Ihr neuer Roman, „Schleierwolken“ unterstreicht das nachdrücklich. Schlimme Dinge können ganz banal daherkommen. Elisabeth Ebel führt ein wenig sensationelles Leben in Berlin. Sie arbeitet für eine Art Schreibbüro als Korrektorin, obwohl sie ein abgeschlossenes Studium hat. Ihre verwitwete Mutter in Wattenscheid of all places triggert ihr schlechtes Gewissen, nörgelt und meckert an allem, zwingt sie aber alle paar WochenRead More

Posted On November 15, 2017By Katja BohnetIn Bücher, Crimemag

Tom Franklin: Smonk

Sodom und Gomorra Reloaded  Von Katja Bohnet Körperflüssigkeiten Ladies and Gentlemen: Tom Franklin is in the house. Wer den Roman „Smonk“ liest, sollte vorsorglich einen Schutzanzug tragen. Es wird schmutzig und wild. Helden und Antihelden waten durch Blut, Scheiße und Rotz. Pisse, Galle und Gehirnwasser. Auswurf, … die Liste könnte endlos sein. Ein Werk der Körperflüssigkeiten. Sie spritzen, laufen, tröpfeln. Der Mensch besteht aus Flüssigkeiten. Tom Franklin hat ihnen ein Denkmal gesetzt. Wer denkt, mit reinem Splatter wäre es bereits getan, irrt. Franklin reichert das Gemetzel mit passgenauen Pointen undRead More

Posted On November 15, 2017By Werner FuldIn Bücher, Crimemag

Roman: Andreas Pflüger: Niemals

Wie man Thriller in große Literatur verwandelt Von Werner Fuld Beim Schreiben hat Gottfried Benn gewußt, wenn ihm drei besonders gute Strophen gelungen waren und hat dann noch zwei weitere dazu gedichtet, die das Ganze ruinierten. Solch letale Redundanz wird Andreas Pflüger nicht passieren: Er hat das Ende von Aarons Geschichte mit dem dritten Band angekündigt. Dieses Ende wird furchbar sein, denn – auch wenn er das jetzt noch nicht weiß – Pflüger kann Aaron nicht überleben lassen. Weil dem höchsten Glück die Tragik der Unwiederholbarkeit eingeschrieben ist, wird erRead More

Posted On November 15, 2017By Thomas WoertcheIn Bücher, Crimemag

Roman: Agatha Christie: Passagier nach Frankfurt

Huch? Was für ein seltsames Buch. Von 1970. Warum jetzt erstmals auf Deutsch in einem renommierten Buchverlag? Und warum steht auf dem Umschlag irgendwas vom „nationalsozialistischen Deutschland“? Agatha Christies merkwürdiges Werk „Passagier nach Frankfurt“ wirft Fragen über Fragen auf. Thomas Wörtche grübelt. Es fängt ja ganz amüsant an: Sir Stafford Nye, ein britischer Diplomat auf dem Abstellgleis, trifft auf dem Frankfurter Flughafen eine geheimnisvolle schöne junge Frau und lässt sich aus einer Laune heraus von ihr zu einem krummen Ding überreden. Er überlässt ihr seine Identität, mit der sie inRead More

Posted On November 15, 2017By Max AnnasIn Bücher, Crimemag

Roman: Harry Bingham: Fiona: Als ich tot war

In der Ermittlung, zwischen den Existenzen Von Max Annas Na bitte. Geht doch. Wales ist nämlich nicht diese Mischung aus felsiger Tristesse und dörflicher Idylle, als die es in der BBC-Serie „Hinterland“ dargestellt wird. Darin sind zwei Karikaturen von Ermittlern stets auf der Suche nach sich selbst und nach dem nächsten Schaf, dem sie die dringende Frage stellen können: Wo waren Sie in der Nacht vom zum zwischen … Sie wissen schon. Harry Bingham kann es besser. Das Organisierte Verbrechen muss keinen Tower am Canary Wharf anmieten, um mit derRead More
Ute Cohen und Joachim Feldmann haben sich unabhängig voneinander diesen Roman angesehen und sind beide sehr angetan. Die goldenen Zwanziger … Von Ute Cohen Ein jüdischer Bankier, der sich bei seiner Walküren-Geliebten mit Schweinswürsten überfrisst, der aufgespießte Rotschopf einer polnischen Kostümbildnerin und ein weißer Porzellanaffe – Kerstin Ehmers historischer Krimi Der weiße Affe spielt im Berlin der 20er-Jahre, einem Moloch, der an Maupassants Paris und David-Lynch-Grotesken erinnert.  Der Plot erscheint zunächst simpel: Der Bankier Eduard Fromm wird ermordet im Treppenhaus seiner Geliebten aufgefunden. Der junge, aus der Provinz stammende Kommissar Ariel SpiroRead More

Posted On Oktober 17, 2017By Katja BohnetIn Bücher, Crimemag

Roman: Ned Beauman: Glow

„Glow“ von Ned Beauman – Eher tell als show Von Katja Bohnet  Bein ab reicht nicht mehr Glow heißt der heiße Scheiß, der high macht, ohne Low. In der Stadt London gehen die Partydrogen niemals aus. Genau so wie die Partys, genau so wie die Raves. Raf ist ein junger Typ, der unter einem verschobenen Tag- und Nachtrhythmus leidet. Sein Tag ist nicht vierundzwanzig, sondern fünfundzwanzig Stunden lang. Raf hatte noch nie einen richtigen Job, aber er wollte programmieren lernen. Damals schrieb er ein Programm, das die Lebens-Rhythmus-Schieflage berechnen kann.Read More

Posted On Oktober 17, 2017By Frank RumpelIn Bücher, Crimemag

Roman: Norbert Horst: Kaltes Land

Reichlich Polizeijargon Von Frank Rumpel Näher kommt man wohl nicht ran, an den schnöden Polizeialltag, als in Norbert Horsts Romanen. Seine Brötchen verdient der Autor als Kriminalkommissar, weiß also, über was er da schreibt, auch wenn er jahrelang nicht mehr selbst ermittelte, sondern Kollegen fortbildete und Pressearbeit machte. Wahrscheinlich kann er es gerade deshalb umso besser. Ein Insider also, der es schafft, den Anschein von Authentizität zu vermitteln und wieder mal eine packende, durchaus realtitätstüchtige Geschichte erzählt, in der Flüchtlinge zur leichten Beute skrupelloser Menschenhändler werden. Der karriereresistente Kommissar ThomasRead More

Posted On Oktober 17, 2017By Peter MuenderIn Bücher, Crimemag

Roman: Till Raether: Neunauge

Leichenfrei nach Mumien-Fund im Schulkeller  Auch der vierte Fall von Till Raethers hypersensiblem Kommissar Adam Danowski hat es in sich: Wie soll er jetzt in „Neunauge“ aufklären, wer für das Entsorgen mumifizierter Leichen in Hamburger Schulkellern verantwortlich ist? Von Peter Münder Der therapieresistente Danowski soll sein „Glückstagebuch“ vor dem Schlafengehen regelmäßig aktualisieren – optimal wären Einträge zu  drei Dingen, die ihn am Tag glücklich gemacht hatten. Damit soll er sich aus „negativen Gedankenspiralen“ befreien, wie die Therapeutin erklärt. Aber dieses zwangsverordnete Tagebuchführen macht ihn ebenso wahnsinnig wie das Grübeln darüber,Read More

Posted On September 19, 2017By Ute CohenIn Bücher, Crimemag

Roman: Benjamin Whitmer: Im Westen nichts

WILDROMANTISCHE, VOGELFREIE SCHEISSE Von Ute Cohen Countrysongs können einem das Hirn mindestens genauso aus dem Schädel blasen wie eine 38er. Verlierergeschichten ohne Happy End betäuben mit Galoppsound in Endlosschleife. Benjamin Whitmers „Im Westen nichts“ ist wie einer dieser Songs, die man in- und auswendig zu kennen glaubt, am liebsten wegdrücken möchte und dann doch bis zum Schluss anhört, die Wut im Bauch, der Handrücken verschämt die Tränen wegwischend. Das Setting ist nichts Neues: Pike, ein verwitterter, vom Leben gezeichneter Bulle bricht auf, den Tod seiner Tochter zu rächen. Sarah, verlassenRead More

Posted On September 19, 2017By Sonja HartlIn Bücher, Crimemag

Roman: Karan Mahajan: In Gesellschaft kleiner Bomben

Erschütterungen Von Sonja Hartl Dieses Buch stellt viele Fragen: Sind große Bombenanschläge wirklich schlimmer als kleine? Sie fordern mehr Opfer, brennen sich in unser Gedächtnis ein, verschaffen mehr Aufmerksamkeit – aber wie bemisst man eigentlich den Schaden? In Toten? In Schlagzeilen? Oder in den Folgen, die sie haben? Und wie beurteilt man diese Folgen, sind sie nicht eventuell nachträglich hergestellte Kausalitäten, die den Eindruck erwecken sollen, dass im Rückblick alles Sinn ergibt und als scheinbar unweigerliche Konsequenz bestimmte Ereignisse so eintreten mussten? Oder wird damit nicht vielmehr verschleiert, dass esRead More

Posted On September 19, 2017By Peter MuenderIn Bücher, Crimemag

Roman: Christian von Ditfurth: Giftflut

Terror-Anschläge auf Brücken, Fähren und den Eurotunnel: Was Ist die Botschaft? Irgendwas mit Wasser? Mit seinem dritten Band um Kommissar de Both liefert Christian von Ditfurth nach „Heldenfabrik“ und „Zwei Sekunden“ wieder einen gelungenen  Thriller: So eigenwillig, brillant und originell wie seine Hauptfigur ist auch „Giftflut“ angelegt. Von Peter Münder Besonders zimperlich bei der Beschreibung mörderischer Gemetzel war Christian von Ditfurth, 64, noch nie: Sieben Vorsitzende eines Chemiekonzerns werden bei einer Sitzung von einem angeheuerten Killerkommando ermordet; ein Bombenattentat wird auf den Konvoi der Kanzlerin und des russischen Präsidenten mittenRead More
Heute: Stuart MacBride von Marcus Müntefering Muss man eigentlich 2017 noch etwas sagen zu Stuart MacBride aus Aberdeen? Inzwischen sollte doch jeder anglophile Krimileser seine Reihe um den aufgrund einer Mehr-als-Nahtod-Erfahrung Lazarus genannten Polizisten Logan McRae und seine Vorgesetzte Roberta Steel, die dauerfluchende Lesbe mit zweifelhaften Ernährungsgewohnheiten, kennen. Sollte. Irgendwie wird MacBride gern übersehen, bekommt in Deutschland kaum einen Fuß auf die Erde – Rankin hat die Hardcover und die besseren Übersetzer, bekommt mehr Rezensionen und taucht wenigstens gelegentlich mal in der Krimi-Bestenliste der “FAS” auf (an mir liegt’s nicht!).Read More

Posted On September 19, 2017By Frank SchorneckIn Bücher, Crimemag

Roman: Graham Norton: Ein irischer Dorfpolizist

Grüner wird’s nicht von Frank Schorneck „Es war in der Einwohnerschaft von Duneen weitgehend akzeptiert, dass, sollte ein Verbrechen geschehen und es Sergeant Collins gelingen, den Täter festzunehmen, dieser Verhaftung wohl kaum eine Verfolgung zu Fuß vorausginge.“ – Sergeant PJ Collins war schon dick, bevor er seinen Dienst in Duneen antrat, einem südirischen Kaff, das verschlafen zu nennen noch ein Euphemismus wäre. Ein Polizeialltag, der zwischen den reichhaltigen, von der fürsorglichen Haushälterin zubereiteten Mahlzeiten noch so manche zusätzliche Leckerei bereit hält und ansonsten weder geistige noch körperliche Beweglichkeit erfordert, hatRead More

Posted On August 15, 2017By Viet Thanh NguyenIn Crimemag

Primärtext: Viet Thanh Nguyen: Der Sympathisant

„So ist das mit den Dingen, die gefährlich sind…“ CrimeMag-Lesern ist er bereits wohlbekannt: unser Autor Viet Thanh Nguyen, dessen Erstling – aus dem wir hier den Anfang veröffentlichen dürfen – sowohl den Pulitzer-Preis als beste „fiction“ wie auch den Edgar (Allen Poe Award) als beste „crime novel“ des Jahres errungen hat. Sein eleganter und kluger Vietnam-Thriller „Der Sympathisant“ ist rundum eine Freude, und beweist, dass die Zeit großer Politthriller keineswegs zuende ist, sondern eine Zukunft hat. Herzlich willkommen damit in Germany, dear Viet! Viet Thanh Nguyen bisher bei CrimeMag: Essay: „I am a refugee.“ MitRead More