All posts by Johannes Groschupf

Posted On Mai 2, 2023By Johannes GroschupfIn Crimemag, CrimeMag Mai 2023, News

Die Groschupf-O’Groschen Connection

Porträt einer Serienmörderin Aus: Olga O’Groschen, Gebrauchsanweisung für Neukölln (1988) Frau Kathmann nötigt den Neuköllnern besondere Bewunderung ab, da sie es geschafft hat, von einer gewöhnlichen Putzfrau zur Berufsmörderin aufzusteigen. Mit monatlich zwei Morden steht sie mittlerweile in der Neuköllner Kriminalstatistik an allererster Stelle. Ihre Bekannten sprechen von ihr mit warmen Worten, stellen ihre Bescheidenheit und ihren nimmermüden Tatendrang in den Vordergrund, vor allem aber ihre bleierne Gelassenheit bei Verfolgungsjagden mit der Polizei, die sie wieder und wieder zu packenden Straßenkämpfen gestaltet, ohne dabei jemals gefasst worden zu sein. FrauRead More

Posted On Dezember 31, 2022By Johannes GroschupfIn Highlights, Highlights 2022

Johannes Groschupf: Tagebuch 2022

2. Januar Meine Vorsätze für dieses Jahr: wieder anfangen zu rauchen, den neuen Thriller schreiben, rechtzeitig an den Jahresrückblick fürs CrimeMag denken, damit nicht wieder so ein Stress am Jahresende aufkommt. 4. Januar  Nette Mail von T.W. – er freue sich auf die erste Fassung des Thrillers Ende März. Was für eine erste Fassung? Im Plänterwald gejoggt, aber so wird das nichts mit dem Rauchen. Djokovic sitzt in Australien fest, ich fange mit der ersten Fassung an, sobald sie ihn die Australian Open spielen lassen. 5. Januar Im Zoo gewesen,Read More

Posted On September 1, 2022By Johannes GroschupfIn Crimemag, CrimeMag September 2022, News

Johannes Groschupf: New York 2022

Walking and Talking Crime in New York City Nach zwei Jahren Corona und Travel Ban: längst fällige Besuche bei Krimiautoren und Streifzüge durch kriminelle Viertel in Manhattan und Brooklyn  – Von Johannes Groschupf. Hell’s Kitchen “Da drüben war das Hauptquartier der Westies”, sagt Thomas Adcock auf dem Balkon seiner Wohnung im 43. Stock in Midtown Manhattan. Das Viertel wurde früher Hell’s Kitchen genannt, heute sagen die Stadtentwickler lieber Clinton, um die anrüchige Vergangenheit der Gegend vergessen zu machen. Die Westies waren eine irische Gang des organisierten Verbrechens, ihre Blütezeit hatteRead More
Ins Maul des Bären geraten Die französische Anthropologin Nastassja Martin wird in Kamtschatka von einem Bären angefallen, er zerbeißt ihr Gesicht. Ihr Buch „An das Wilde glauben“ erzählt von einer Metamorphose. Wilde Truthähne greifen in der Nähe von Boston regelmäßig Kinder und ältere Leute an. In Kalifornien führen die Hühner von Sonoma County eine Welle von Angriffen auf Kinder in der Nachbarschaft. Ein Berglöwe fällt einen Jogger an, ein Hai einen australischen Surfer. In Belarus und Schweden haben Biber erstmals Menschen angegriffen. In Tansania und Uganda rauben Schimpansen, die inmittenRead More

Posted On Mai 1, 2020By Johannes GroschupfIn Crimemag, CrimeMag Mai 2020

Johannes Groschupf: Coffin Dance #covid-19

Ich wollte nie einen Coronavirustext schreiben Das Coffin Dance Meme ist der Soundtrack dieser Wochen, Vicetones & Tony Igy sägende Version von Astronomia, dazu der Auftritt der Dancing Pallbearers, ghanaischen Sargträgern mit Sonnenbrillen, Anzügen samt Einstecktüchern und weißen Handschuhen. In dezenten Schrittfolgen transportieren sie den Sarg auf den Schultern, auf den Oberschenkeln durch die Straßen zum Friedhof. Zunächst war das Meme auf Epic Fails im Netz gemünzt, dann als gutgelaunte Antwort auf die vielen Begleiterscheinungen der Corona-Pandemie.  Beschwingt wird der Sarg zu Grabe getragen, eigentlich aber diese ganze ratlose Welt inRead More

Posted On August 5, 2019By Johannes GroschupfIn Litmag, NATUR Special, News, Specials

Johannes Groschupf in Sibirien

Mückenschwärme auf Kamtschatka Schiffbruch eines Romanprojekts: Eine Reise auf den Spuren des Naturforschers Georg Steller und der Großen Nordischen Expedition – von Johannes Groschupf Überhaupt Mangel, Blöße,Frost, Nässe, Ohnmacht, Krankheit,Ungeduld und Verzweiflung waren die täglichen Gäste. Ich weiß nicht mehr, wann genau ich aufgab. In welchem Moment mir klar wurde, dass ich diesen Roman nicht schreiben würde. Vielleicht auf Kamtschatka, in der Awatscha-Bucht von Petropawlowsk, wo zwei Schiffe vor 270 Jahren ausliefen, um die amerikanische Küste zu finden. Vielleicht aber schon auf dem Weg von Moskau nach Irkutsk, in denRead More
Das Leben ist nicht mehr als ein langsamer Tod Nico Walkers „Cherry“ wird angekündigt als der erste große Roman zur Opioid-Epidemie. Tatsächlich ist es eine Selbsttherapie per Schreibmaschine. – Eine Rezension von Johannes Groschupf. Die New Yorker Firma Purdue Pharma – geführt von den Milliardären Raymond und Mortimer Sackler, die bis vor Kurzem noch als edle Spender von Kunstmuseen weltweit hofiert wurden – brachte 1996 das Schmerzmittel OxyContin auf den Markt. Es wurde zu einem Blockbuster-Medikament, das jährlich für einen Umsatz von einer Milliarde Dollar sorgte, denn es gelang PurdueRead More
Ein deutscher Spion bezwingt seinen Schmerz Dirks Brauns erzählt in „Die Unscheinbaren“ von den familiären Langzeitschäden eines deutsch-deutschen Spionagefalls. Seinem Anti-Agentenroman geht allerdings am Ende die Luft aus. – Eine Rezension von Johannes Groschupf. Die Agenten sind zurück in der Hauptstadt: Nach zwölf Jahren Bauzeit wurde am 8. Februar die Zentrale des Bundesnachrichtendiensts offiziell eröffnet. Ein riesiges Areal an der Chausseestraße, mitten in Berlin, eine megalomane Machtgeste in grau: 5200 Räume, 20.000 Tonnen Stahl, 135.000 Kubikmeter Beton. Baukosten: rund eine Milliarde Euro. „Ein gebauter Unfall“, hieß es in der SZ:Read More