Ingrid Mylo Tag

Posted On Dezember 31, 2023By Die RedaktionIn Highlights, Highlights 2023

Marcus Müntefering, Ingrid Mylo, Andrew Nette

Marcus Müntefering: 2023 – Was vom Jahre übrig bleibt Literatur Bret Easton Ellis – The Shards.  Sprich, Erinnerung. Heißkalter Thriller. (Siehe hier bei uns.) Megan Abbott – Aus der Balance. Wie brutal Ballett sein kann. Percival Everett – Die Bäume. Zombies! Run, Racists! Deepti Kapoor – Zeit der Schuld. Die indische Version von „Der Pate“? Nein, besser (zumindest als Puzos Roman). Kim Koplin – Die Guten und die Toten. Berlin brutal. Fast ohne Klischees dafür mit ungelöstem Autorenrätsel. John Brownlow – Seventeen. So. Geht. Action. Und nur so. Michael ConnellyRead More
Wer liest, sammelt Sätze. Manchmal bewußt. Manchmal ist ein einziges Wort ausschlaggebend: hartnäckig taucht es immer wieder auf. Fliege, zum Beispiel. Oder Mitternacht. Oder Asphalt. In ganz unterschiedlichen Büchern und Zusammenhängen, bei ganz unterschiedlichen Schriftstellern. Solche Fliegensätze oder Mitternachtssätze oder Asphaltsätze finden, immer elf an der Zahl, in der Serie ‚Spielwort‘ ihren Platz. Ein Spaß, ein Zeitvertreib. Und eine andere Art, auf Bücher zu deuten. Spielwort: Fenster Elf Zitate zusammengelesen von Ingrid Mylo             Sie sah aus dem Fenster und dachte, schon wieder ein Tag, den man irgendwie herumbringen muß.– Zsófia Bán:Read More
Worte im Edeldruckverfahren Eine stenografische Annäherung von Alf Mayer Erst einmal ist Bewegung. An einem kleinen Bach entlang, den zwei Pappelreihen nach. Weiter nach Westen, durch Aragón. Ja, denkt man, Spanien. Solche Augenblicke kennt man von den gelb überhauchten Schwarz-Weiß-Fotografien aus dem Anfang des letzten Jahrhunderts, jetzt ist man mitten drin: und nichts hat sich geändert, nicht mal die Farbe. Die Sehnsucht nach der Ferne. Das Ende des Regenbogens. Mohnblumen, unbeherrscht rot und taktlos und als hätten sie ihre eigene Meinung. Und dann aber auch schon gleich: Dort, wo ichRead More

Posted On Dezember 1, 2022By Alf Mayer/ Ingrid MyloIn Crimemag, CrimeMag Dezember 2022

Ingrid Mylo liest Katherine Mansfield

Zum Buch „Alles, was ich schreibe – alles, was ich bin. Texte einer Unbeugsamen“ Katherine Mansfield/ Ingrid Mylo: Alles, was ich schreibe – alles, was ich bin. Texte einer Unbeugsamen. Herausgegeben, kommentiert und soweit nicht anders vermerkt aus dem Englischen von Ingrid Mylo. Marix Verlag, Wiesbaden 2022. 224 Seiten, Klappenbroschur, 22 Euro. Alf Mayer über ein ideales Autorinnen-Duo Die Geschichte ist erfunden, aber nur zu einem kleinen Teil. Vor Jahren, ich war Filmredakteur einer Zeitschrift, schrieb Ingrid Mylo mir einen Text über die Farbe Rot im Kino. Als ich das Manuskript las, sagteRead More
Wer liest, sammelt Sätze. Manchmal bewußt. Manchmal ist ein einziges Wort ausschlaggebend: hartnäckig taucht es immer wieder auf. Fliege, zum Beispiel. Oder Mitternacht. Oder Asphalt. In ganz unterschiedlichen Büchern und Zusammenhängen, bei ganz unterschiedlichen Schriftstellern. Solche Fliegensätze oder Mitternachtssätze oder Asphaltsätze finden, immer elf an der Zahl, in der Serie ‚Spielwort‘ ihren Platz. Ein Spaß, ein Zeitvertreib. Und eine andere Art, auf Bücher zu deuten. Spielwort: Briefe Elf Zitate zusammengelesen von Ingrid Mylo Im Briefkasten lagen ein paar Briefe wie Eier in einem Nest.– Josh Weil: Das neue Tal **Read More
Wer liest, sammelt Sätze. Manchmal bewußt. Manchmal ist ein einziges Wort ausschlaggebend: hartnäckig taucht es immer wieder auf. Fliege, zum Beispiel. Oder Mitternacht. Oder Asphalt. In ganz unterschiedlichen Büchern und Zusammenhängen, bei ganz unterschiedlichen Schriftstellern. Solche Fliegensätze oder Mitternachtssätze oder Asphaltsätze finden, immer elf an der Zahl, in der Serie ‚Spielwort‘ ihren Platz. Ein Spaß, ein Zeitvertreib. Und eine andere Art, auf Bücher zu deuten. Spielwort: Kerzen Elf Zitate zusammengelesen von Ingrid Mylo             Sie zündete die Kerzen an und trat einen Schritt zurück, neigte den Kopf zur Seite und musterteRead More

Posted On Dezember 31, 2021By Die RedaktionIn Highlights, Highlights 2021

Marcus Müntefering, Ingrid Mylo

Marcus Müntefering: 4 x 5 + 1 = (20)21 Was vom Jahre übrig blieb 5 ROMANE Stephen King – Billy Summers (Heyne)Laura Lippman – Wenn niemand nach dir sucht (Kampa)Patricia Melo – Gestapelte Frauen (Unions)James MacBride – Der heilige King Kong (btb)Viet Thanh Nguyen – Die Idealisten (Blessing) 5 SERIEN Mare of Easttown (HBO)Succession (HBO)Inside No. 9 (BBC2)Only Murders in the Building (Disney+)Ted Lasso (Apple+) 5 FILME Titane (Julia Ducournau)The Hand of God (Paolo Sorrentino)The Power of the Dog (Jane Campion)Nomadland (Chloé Zhao)The Velvet Underground (Todd Haynes) 5 ALBEN IDLESRead More
Gerd Koenen, Georg Seeßlen, Reto Weber und Alf Mayer über: Ingrid Mylo: Überall, wo wir Schatten warfen. Gedichte. edition AZUR, Volland & Quist, Berlin 2021. Klappenbroschur, 80 Seiten, 18 Euro. Reto Weber: Es passt Die Gedichte von Ingrid Mylo bewegen mich seit geraumer Zeit. Für mich als Musiker sind sie musikalische Essenzen und ich freue mich mit ihr ab 2022 auf der Bühne zu stehen und Töne hinzuzufügen. Es passt… Seine Internetpräsenz hier. Alf Mayer: Was richtet die Helligkeit an? Fern jeder Erzählung heißt die vorletzte Zeile in Ingrid MylosRead More
Marcus Müntefering –Ingrid Mylo –Andrew Nette –Jim Nisbet –Ulrich Noller – Marcus Müntefering Krimi-Favoriten 2019 (in der Reihenfolge ihres Erscheinens):Attica Locke – Bluebird, Bluebird (Polar)Jonathan Lethem – Der wilde Detektiv (Tropen)Don Winslow – Jahre des Jägers (Droemer)James Sallis – Willnot (Liebeskind)George Pelecanos – Prisoners (Ars Vivendi)Liza Cody – Ballade einer vergessenen Toten (Ariadne)William Boyle – Einsame Zeugin (Polar)Declan Burke – Slaughter’s Hound (Edition Nautilus)Sarah Schulman – Trüb (Ariadne)Anthony J. Quinn – Gestrandet (Polar) Wiederentdeckungen:Joan Didion – Das Letzte, was er wollte (1996, Neuauflage bei Ullstein). Ihre kühle wie kühne Aufarbeitung des US-amerikanischenRead More

Posted On August 5, 2019By Die RedaktionIn Litmag, NATUR Special, Specials

Gedichte unter freiem Himmel

Gedichte von Ludwig Fischer, Ingrid Mylo, Roland Oßwald, Markus Pohlmeyer und Monika Geier featuring Christian Morgenstern Zweige im Haar Wer sprachvom bitteren Schatten des Nußbaums?Als wir mit Himbeeren wiederkamen,vom Wald, und mit Holzböcken,stolz auf die Kratzer,verschmierte Lippen, Zweige im Haar,als wir über Juckpulver lachten,über Fahrradstürze, verloreneHalmaspiele, als wir so taten,als hätten Zettel unter der Schulbanknichts zu tunmit Verrat, nichts mit Tränen.Schon damals. Schatten und Schmerz.Und die Schärfe,die sich verliert mitden Metern, mit den Minuten.Dort, wo die Grenze des Dunklennur noch ein Tändeln ist mit der Vegetation,läßt sich vergessen,woher die Traurigkeit rührt.Read More
Dieses Gedicht  Abends, wenn die Zeilen
leer im offenen Fenster klappern und Lücken im Gefühl auftauchen, wie Gespenster grinsen: wen glaubst du zu erkennen zwischen den unvollständigen
Sammlungen von Absichten
und Insektenflügeln, wohin
sind Bemühung und Schrift.  Feg alles vom Tisch: die Blätterhaufen, unter denen die Worte verrotten. Die zurechtgelegten Würfel. Die Schuldbekenntnisse. Die Girlanden.  Schritte hallen heran, warte, solange du willst: sie werden dein Gedächtnis nicht erreichen.  London vorbei, die Welt:eine Schublade voller Kopien, und du weißt: kein Satz überlebt den Januar.Du weißt: auch dieses Gedicht bleibt ungeschrieben.  © ingrid mylo  Die sonnige Fratze des Wasserspeiers  Messerwurf. Münze.
Die sonnige Fratze des Wasserspeiers
auf dem Weg zumRead More

Posted On Dezember 16, 2018By Ingrid MyloIn Crimemag, CrimeMag Dezember 2018

Zwei Gedichte von Ingrid Mylo

La Véronique Hier sind die Schmetterlinge groß, und die Zikaden ziehen die stehengebliebene Zeit auf, ununterbrochen: vergeblich. Und der Wind: aus den Steineichen streicht er die unzutreffenden Bilder, hier, wo die Städte nichts gelten. Stühle schon eher: im Schatten. Oliven, die tausendmal in den Zweigen einen Punkt setzen hinter jedem Versuch, die Lesart zu ändern. Ja, hier, wo die Toten ihr Herz darbieten im aufgeplatzten Grün einer Mandel. Prosperos Buch Die Chinesen, heißt es, lesen die Zeit in den Augen der Katze. Wer hätte je versucht, in der Stille desRead More
Elf Dörfer entfernt Leg die weißen Gladiolen nieder in jener Mulde der Zeit, in der sich im kühlen Zimmer die Nachbarn drängten wie dunkle Boote am Abend des Sturms. Sein Körper lag noch im Bett: doch er war schon seit Stunden nicht mehr der Mann, der Bretter zu Fässern bog, der seinen Sohn verlor im Krieg und seine Tochter an einen Heimatlosen. Nicht mehr der Mann, zu dem die Katze zurückfand, die er ausgesetzt hatte, elf Dörfer entfernt. Einst hielt er dich auf dem Arm: dachtest du. Aber er stand,Read More

Posted On Oktober 16, 2018By Georg SeesslenIn Crimemag, CrimeMag Oktober 2018

Georg Seeßlen über Ingrid Mylo

Winkendes Kind im Kobaltkleid Ingrid Mylos Kunst des lyrischen Flanierens – von Georg Seeßlen  Was sind das für Zeiten, wo die Kunst des Flanierens verschwinden muss, weil im öffentlichen Raum nur noch Werbung, Kontrolle und Bürgerkrieg zu finden ist? Das Flanieren, ein achtsames, auch empfindsames Gehen durch den kultivierten Raum, mit offenen Augen und Ohren, und seine Widerspiegelung in der Kunst, das war einst die zartere praktische Poesie der Aufklärung in der Stadt. Privilegiert, vielleicht, denn Flanieren braucht Zeit, aber auch demokratisch in seiner Offenheit, kritisch in der Genauigkeit desRead More
Merkwürdigkeiten des Alltags – Ein seltsam schönes Buch, das Zeichnungen und Texte zu etwas Größerem und Neuem zusammenbringt, ist Alf Mayer begegnet. Es kommt aus einem der ältesten Druckhäuser Europas, 1488 in Basel von Johannes Petri gegründet, der das Druckerhandwerk in Mainz zur Zeit Gutenbergs erlernte. Anstatt „Kleine böse Absichten“ könnte dieses Buch auch „Straßenlaternen am falschen Ort“, „Geröll im Rutschen“ oder „Mandarinen neben Kellerfenstern“ heißen, schreibt Rolf Soiron in seinem Vorwort – und er hat Recht. Und nicht. Absicht jedenfalls war es und ein Experiment, zwei Künstler des AusdrucksRead More
Kunst, ohne Museum Von Alf Mayer In einer gerechten Welt würde es Preise regnen auf dieses Buch, würde es weithin besprochen, zusätzlich in Galerien und Museen zum Verkauf angeboten, hätten alleine die Stadt Kassel und die ihr zugehörende Gesellschaft einige tausend Exemplare abgenommen, könnten die beiden Autoren mit dem Lohn ihrer gewaltigen Arbeit ein paar Monate ihre Miete finanzieren. In einer gerechten Welt wäre dieses Buch ein Ereignis. Aber es geht in ihm um Kunst. Da sind die Maßstäbe noch extremer außer Kraft, da läuft die Ökonomie des Geldes erstRead More