Geschrieben am 5. Dezember 2017 von für Editorial, Litmag

Editorial

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LitMag-Editorial Dezember 2017

Das LitMag hat im Jahr 2017 länger Pause gemacht. Aber waren nicht untätig, stattdessen sind – angestossen und betreut von Brigitte Helbling – einige ziemlich schöne CulturMag-Specials erschienen, auf die wir stolz sind:

ein Essay Special, kuratiert von Brigitte Helbling,
ein Reise Special, kuratiert von Michael Höfler;
ein SexMag, kuratiert von Ute Cohen,
ein queerNOTqueer Mag, kuratiert von Claudia Reiche,
und jetzt im Dezember ein Klassiker Special, kuratiert von Frank Göhre.

Karsten Herrmann und Alf Mayer sind es, die diese Ausgabe des LitMag bestreiten. Im Lauf der Monate wurden es bei ihnen denn dann doch einige Rezensionen und Zusammenhänge. Hier ein Überblick:

Erschütternd finster und eminent erhellend findet Karsten Herrmann Colson Whiteheads „Underground Railroad„. Eine Agonie der Demokratie gibt es in Julie Zehs „Leere Herzen“ zu konstatieren, das Glück des Friedhofs nur erhascht Arundhati Roy im „Ministerium des äußersten Glücks“. Als atemberaubend abgründige Erzählerin erweist Ottessa Moshfegh sich in „Eileen“, in „American War“ führt Omar el Akkad in eine düstere neue Welt während Virginie Despentes mit „Das Leben des Vernon Subutex“ ein finster kaltes Gesellschaftskaleidoskop entwirft und Leila Slimani in „Dann schlaf auch du“ den Preis des Glücks bezahlt. Da ist es ein Trost, wenn Mohsin Hamid in „Exit West“ findet: Wir sind alle Migranten in der Zeit.

In gleich drei Büchern trifft Alf Mayer die Schweiz als unerschrockenes Land an: „Neuland. Schweizer Migrationspolitik im 21. Jahrhundert“ sowie „Zukunft der Migration“ und „Monument Europa“. Birgit Lahann und Ute Mahler erweisen sich mit „Nietzsche. Ich bin Dynamit“ als zwei Freundinnen mit der Liebe zum Kontinent der Philosophie. Erich Auerbach untersucht in die „Die Narbe des Odysseus“ unter anderm den Suspense bei Homer, Andy Warhol tanzt in seinen „Polaroids 1958 – 1987“ den Big Shot Shuffle und die bibliophile Extravaganza „Seven Illustrated Books 1952 – 1959“ zeigt, wie er sich mit kleinen (und heute äußerst wertvollen) Geschenken  die Freundschaft zu erhalten suchte. Orte des Staunes gleich hundertfach finden sich im „Atlas Obscura„, Sinnesrausch in jeder Hinsicht in den beiden Dalí-Bänden „Die Weine von Gala“ und „Die Diners mit Gala„. Ein italienischer Klassiker ist Emilio Lussus „Ein Jahr auf der Hochebene“ und so viel DDR war nie wie im fulminant kompakten „DDR-Handbuch„.

Blicke über den Zaun wünschen wir Ihnen – und frohes Lesen.

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