Ein Buch wie ein Museumsbesuch
Der Tanz auf dem Vulkan als Zustand unserer Zivilisation kennt kaum ein stärkeres Bild als das beim Ausbruch des Vesuv untergegangene Pompeji. Das ultimative Referenzwerk dafür ist nun wieder zugänglich. Alf Mayer hat sich die Neuausgabe des Prachtbandes „Häuser und Monumente von Pompeji“ der Gebrüder Niccolini angesehen – ein Meisterwerk der Farblithographie aus den Jahren 1854 bis 1896.
„Sonntag waren wir in Pompeji. – Es ist viel Unheil in der Welt geschehen, aber wenig, das den Nachkommen so viel Freude gemacht hätte“, notierte Johann Wolfgang von Goethe vom 13. März 1787 in „Italienische Reise. Zweiter Teil“. Der Dichter aus Weimar freilich war ein Nachzügler, sein Zitat wäre eines von vielen gewesen, hätte es damals bereits Reiseportale mit Bewertungsfunktion gegeben. Annähernd jede dritte Reise, die zwischen 1750 und 1870 überhaupt nach Italien unternommen wurde und in einen publizierten Bericht einging, führte auch nach Pompeji, konstatiert Thorsten Fitzon in seiner Studie „Reisen in das befremdliche Pompeji. Antiklassizistische Antikenwahrnehmung deutscher Italienreisender 1750-1870“ (De Gruyter, Berlin 2004).
„Funiculì, Funiculà“ und die Erfindung der Gruppenreise
Thomas Cook & Son wurden zur Pionierfirma der Gruppenreise, indem sie den Vesuv für den Massentourismus zugänglich machten – dies auch mit Hilfe der aus dem Schlager „Funiculì, Funiculà“ bekannten Standseilbahn oder Funiculare, einem Massenverkehrsmittel, mit dem sich auf kurzer Strecke beträchtliche Höhenunterschiede überwinden lassen (so im 19. Jahrhundert in Istanbul, Budapest, Niagarafälle, Salzburg, Lyon). Das neapolitanische Volkslied „Seilbahn da, Seilbahn dort … Seilbahn rauf, Seilbahn runter“ wurde 1880 aus Anlass der Eröffnung der Bahn auf den Vesuv komponiert und besteht aus einem Werbeappell des Sängers an seine Giovanna, mit ihm die Spitze des Vulkans zu besuchen, die weite Aussicht bis nach Frankreich und Spanien zu genießen und ihn zu heiraten. Das Lied lebt bis heute als Evergreen weiter, die Bahn wurde 1944 bei einem erneuten Ausbruch des Vesuvs völlig zerstört.
1748 drang zum ersten Mal Kunde von den Ausgrabungen in den zerstörten Vesuv-Städten Herculaneum und Pompeji nach nördlich der Alpen. Einer der Boten, der Archäologe Johann Joachim Winckelmann, zum Beispiel 1762 in seinem „Sendschreiben von den Herculanischen Entdeckungen“, sah in den wieder erretteten Artefakten „wie der Geist griechischer Kunst sogar den Handwerkern nicht ganz fremd war“. Man fuhr damals, fasst Thorsten Fitzon seine Auswertungen literarischer Quellen zusammen, nicht hierher, um eine alte oder gar eine neue Kultur zu entdecken. „Es ging um die Besichtigung der eigenen Kultur, die hier wiedererkannt werden wollte.“
Pompeji wurde dabei – subkutan – zu so etwas wie dem bildhaften Beweis griechisch-römischer Dekadenz, dabei war es einfach nur eine Handels- und Hafenstadt, die durchschnittlichen Wohneinheiten eher beengt. Aber die im Lauf der Ausgrabungen freigelegten 13 Bordelle, die prächtigen Villen mit ihren weithin erhaltenen Wandmalereien und Fußbodenmosaiken, all die Beispiele hochrangigen Kunsthandwerks wurden zu einer Folie, die bis ins Heute wirkend, quasi ein Sodom und Gomorra entwarf, die Strafe für Sünde und Dekadenz inklusive. „Und die Bibel hat doch recht“ (Buchtitel von 1955).

Bis hin zu Susan Sontag
Die ambivalente Faszination des Lebens auf dem Vulkan als Thema der Moderne beflügelte auch Susan Sontag zu ihrem dicksten Roman, in dem auch Goethe einen Auftritt hat. „The Vulcano Lover“ (1989, dt. „Der Liebhaber des Vulkans“) ist so etwas wie die Diagnose einer Kultur, die sich der ästhetischen Lust am Weltuntergang verschrieben hat. „Wir hatten die Apokalypse zum Bestandteil unseres normalen Erwartungshorizontes gemacht“, schreibt sie, freilich nicht auf politische, sondern auf ästhetische Weise. „Alles haben wir in ein betäubendes apokalyptisches Theater verwandelt“, sagte sie 1990 in einem Interview: „Wir haben uns darauf verlegt, die Gegenwart samt Öko-Kollaps und globaler Verschuldung ästhetisierend zu entwirklichen und sie nur noch als apokalyptischen Fortsetzungsfilm schaudernd zu genießen. Nicht Apocalypse Now, sondern Apocalypse From Now On.“ Sir William, der Held des Romans, ein Vulkansammler und zynischer Ästhet, verkörpert heute mehr denn je unsere existentielle Grundstimmung, „dass nämlich alles gleich zu Ende sein wird und dass es doch ewig weitergeht“.
Doch nun auf nach Pompeji. (Wo an den Zugangsstationen auf Touristen heute die erbärmlichste Pizza der Welt und jeder nur denkbare Nepp wartet; dennoch ist die Wanderung ganz hoch zum Vulkan unbedingt zu empfehlen, auf dem Weg dorthin sortieren sich die Besucherströme, tröpfeln oben nur noch – der Blick in den immer irgendwo rauchenden Vulkanschlund und dann mit einem Schulterdreh über die Bucht von Neapel in Richtung Capri, das ist ein Eindruck fürs Leben.) Aus heutiger Sicht war die Katastrophe vom 24. August 79 nach Christus ein Glücksfall für uns und für die Archäologie. Denn der sich damals über 19 Stunden hinziehende Vulkanausbruch konservierte das römische Alltagsleben wie eine Momentaufnahme für die Nachwelt.

Korkmodell von Pompeji im Maßstab 1:100: Übersicht Forum und RegioVII, Blick nach Osten, 1861 (Neapel, Museo Archeologico Nazionale)
„Der Tod hat seine Opfer wie ein Bildhauer modelliert“
Pompeji, etwa zehn Kilometer südlich des Vesuv auf einer Hochebene gelegen, galt als eine wohlhabende Stadt. Vor den Stadttoren, an der Mündung des Sarno, lag der Hafen, Handelsschiffe aus Griechenland, Spanien, Nordafrika, Zypern und Phönizien liefen dort ein. Die Straßen bildeten das typisch antike Gitternetz, eine Mauer mit acht Toren und elf Wachtürmen umgab die Stadt. Sie hatte ein Theater, die Stabianischen Bäder, ein Schwimmbad und eine große, säulengesäumte Sportanlage. Die Basilika, eine römische Prachthalle, diente als Börse und Gerichtshof, am Forum stand ein Jupitertempel.
Am 24. August 79 nach Christus wankte der Boden und es begann Asche und Bimsstein zu regnen (siehe auch den Bericht von Plinius dem Jüngeren am Ende dieses Artikels). Etwa ein Drittel der Bevölkerung kam bei dieser Eruption ums Leben. Die Menschen erstickten oder wurden durch herabfallendes Gestein erschlagen. Der zweite Vulkanausbruch am nächsten Tag war noch verheerender. Lavamassen drangen in die Häuser ein. Von den 20.000 Einwohnern wurden später etwa 2000 gefunden. „Der Tod hat seine Opfer wie ein Bildhauer modelliert“, notierte Zeitgenosse Chateaubriand.
Eine Zeitlang war strengstens reglementiert, wo und was in Pompeji von den Ausgrabungen bildhaft für die Öffentlichkeit dokumentiert werden durfte. Mal- und Zeichner-Erlaubnisse wurden nur sehr restriktiv vergeben. Erst der Monarch Vittorio Emmanuele II. (1820-1878) sah die Bedeutung der römischen Vergangenheit für Italien, setzte sich für eine systematische archäologische Forschung ein und berief Giuseppe Fiorelli (1823-1896) zum Leiter der Ausgrabung der antiken Stadt Pompeji. Der brachte System und Ordnung in die bisher chaotischen Ausgrabungsversuche, das Gestein wurde nun horizontal Schicht für Schicht abgetragen, die Fundobjekte lückenlos dokumentiert und in einem ausführlichen Tagebuch beschrieben. So kamen ganze Häuser ans Tageslicht, schließlich die ganze Stadt. Die meisten Funde beließ Fiorelli an Ort und Stelle und versuchte sie vor Wetter und Dreck zu schützen. Dennoch verloren viele Malereien durch Sonneneinstrahlung unwiederbringlich ihre Leuchtkraft.

Casa della Parete nera (Casa dei Bronzi, VII 4, 59), Südwand der Exedra – Oberzone einer Wandmalerei im 3. Stil mit sitzendem Zeus, um 20–30 n. Chr. Heute zerstört – © TASCHEN

Casa del Poeta tragico: Ein doppeltes Mäanderband (noch in situ) fasst die Darstellung einer Theatertruppe ein, die ein Satyrspiel vorbereitet. Das Mosaik gab dem Haus seinen Namen – © TASCHEN
Neue Technik Farblithographie – mit bis zu 25 Farben
Jetzt ist all das zurück – Pompeji und die Antike in ihrem Glanz -, unglaublich farbig, detailreich, atemberaubend prächtig. Nur logisch, dass es der Verlag Benedikt Taschen ist, der das ultimative Referenzwerk für die Pompeji-Forschung nun in einem Prachtband wieder zugänglich macht: nämlich das in mehr als vierzig Arbeitsjahren von 1854 bis 1896 entstandene und nur in kleinen Auflagen in Neapel erschienene „Le case ed i momumenti di Pompei“ der Brüder Fausto und Felice Niccolini. Das Papier der Neuausgabe liegt schwer und haptisch in der Hand, bietet beste Druckqualität, die Farben leuchten. Herausgeber Valentin Kockel, Archäologe, und der Kunstgeschichtler Sebastian Schütze steuern zwei sehr informative Essays bei. Die über 400 Tafeln sind durchgängig kommentiert, zudem viusalisieren viele Bilder, Gemälde und Stiche die abendländische Rezeptionsgeschichte der griechisch-römischen Klassik. Ein Buch wie ein Museumsbesuch. Ein bleibender Eindruck. Und man realisiert verblüfft, wie viel an „Bild“, das wir von der Antike haben, mit diesem Buch zusammenhängt. Wie sehr dieses Buch die Klassikrezeption von Generationen geprägt hat, wie sehr es Baustile, Tapeten, Fassaden, Kunstgegenstände und Dekoratives prägte.
Die prächtigen Farblithographien waren damals eine neue und kostspielige Technik. Der deutsch-französische Lithograf Godefroy Engelmann hatte 1837 eine farbige Variante der Lithografie (Steindruck) entwickelt und nannte sie „Chromolithografie“. Das hochwertige Druckverfahren verlangte hohen Aufwand. Das farbig zu druckende Bild wurde in bis zu 25 Farben zerlegt, jeder Farbgang auf geschliffene Kalksteinplatten gezeichnet und geätzt und anschließend in ebenso vielen Druckgängen übereinander gedruckt. Dies von hell nach dunkel, zuerst die hellste Farbe, danach die jeweils dunklere. Das fertige Bild erreichte damit eine Farbqualität, die nahezu mit der eines Ölbildes vergleichbar war. „Lithografische Kunstanstalten“ nannte man die Verlagshäuser, die so etwas konnten. (Für heutige „Mediengestalter“ würde das bedeuten, am Monitor die vier Farbkanäle von CMYK je gesondert und unabhängig voneinander und dies je seitenverkehrt bearbeiten zu müssen, um ein Bild entstehen zu lassen.

Stabia, Villa di Arianna – „Tapetendekor“ einer Wand im 4. Stil. Die Felder zeigen schwebende Figuren, kleine Medaillons und florale Motive – © TASCHEN
66 Hektar prächtigste Antike unter freiem Himmel
Die Brüder Niccolini verfolgten in ihrem Tafelwerk und in ihren Beschreibungen ein modernes Konzept. Sie rekonstruierten nicht nur den öffentlichen Raum und die öffentlichen Gebäude, sondern auch die Wohnbauten und das Private. Die dort gefundenen Kunstwerke und Gegenstände des täglichen Gebrauchs wurden von ihnen erstmals in ihrem Kontext dargestellt. Die Kunst- und Gebrauchsgegenstände, Ornamente und die Architektur Pompejis wurden Vorlage für Bauherren und Dekorateure. Wer etwa in München-Schwabing durch die Straßen geht und den Kopf zu den Fassaden hebt, kann fast straßenzugweise der Ikonographie Pompejis begegnen. Im damaligen Spätbarock und Rokoko war „Pompeji“ der Auslöser für den Klassizismus. In ganz Europa entstanden Residenzen und Landhäuser im pompejischen Stil oder bekamen zumindest ein pompejisches Kabinett. Noch 1974 ließ sich der Milliardär J. Paul Getty in Los Angeles eine Villa im vesuvianischen Stil erbauen.
66 Hektar unter freiem Himmel, das ist Pompeji. Dieser Bildband lässt es lebendig werden, mit seinen Gebäuden, Fresken, Mosaiken, Statuen, Vasen, Krügen, fliegenden Eroten und antiken Raumdekorationen in nie gesehener Vielfalt. Auf den Seiten 40/ 41 findet sich die Abbildung des großen Korkmodells aus Neapel, Detailzeichnungen, Guachen und Aufrisse, Vignetten und Tafeln, fotorealistische Stiche, insgesamt über 1000 Illustrationen bieten ein reiches Füllhorn an Zeitreise, in den Texten und Essays werden sie kultur- und kunsthistorisch eingeordnet und kommentiert. Ein Lehr- und Schaubuch großer Dichte. Und dann sind da noch die Gipsabdrücke menschlicher Überreste aus Pompeji, die auf bildende Kunst und die Malerei des 19. und vor allem 20. Jahrhunderts großen Einfluss hatten, denken wir an Jean-Auguste-Dominique Ingres, Pablo Picasso, Giorgio de Chirico oder Duane Hanson und George Segal.
So seltsam es klingen mag, dieses 648 große Seiten starke und von einem Glossar und einer umfangreichen Bibliografie zum Thema abgerundete Buch vom Ende des 19. Jahrhunderts ist auf seine Art eine aufregend moderne, virtuelle Rekonstruktion einer Kulturepoche. Etwas für die eigene, private Antikensammlung.
Alf Mayer
Valentin Kockel, Sebastian Schütze: Fausto & Felice Niccolini: Häuser und Monumente von Pompeji/ Houses and Monuments of Pompeii/ Maisons et monuments de Pompéi. Dreisprachige Ausgabe: Deutsch, Englisch, Französisch. Taschen Verlag, Köln 2016. Format 28,5 x 39,5 cm. 648 Seiten, 150 Euro. Verlagsinformationen. Ein Essay aus dem Buch hier.
Ergänzende Lektüre:
Dieter Richter: Der Vesuv: Geschichte eines Berges. Wagenbach Verlag, Berlin 2007.
Susan Sontag: Der Liebhaber des Vulkans (dt. Hanser Verlag, München 1993; The Volcano Lover, 1989).
Johann Joachim Winckelmann: Sendschreiben von den Herculanischen Entdeckungen. Walther Verlag, Dresden 1762.
Thorsten Fitzon: Reisen in das befremdliche Pompeji. Antiklassizistische Antikenwahrnehmung deutscher Italienreisender 1750-1870. De Gruyter, Berlin 2004.
Als PS, Auszüge aus den Briefen Plinius des Jüngeren, ganze 18 Jahre alt zum Zeitpunkt des Vulkanausbruchs, den seine Zeitgenossen wohl wie einen Weltuntergang erlebt haben: „Eine fassungslose Menge schloss sich uns an, jenem Instinkt der Flucht gehorchend, der es für klüger hält, fremder Einsicht zu folgen als der eigenen; und nun drängten und stießen uns die Flüchtenden in endlosem Zuge vorwärts. Sobald wir die Häuser hinter uns hatten, machten wir halt. Ein neues Schauspiel erwartete uns mit seinen Schrecken. Die Wagen, die wir mitgenommen hatten, schwankten nach allen Richtungen, obwohl sie sich selbst auf ganz ebenen Gelände befanden, und selbst wenn man Steine vor den Rädern schob, blieben sie nicht auf der Stelle. Das Meer schien sich selbst aufsaugen zu wollen und wurde durch das Erdbeben gleichsam zurückgedrängt. Jedenfalls hatte sich der Strand verbreitert und viel Seegetier bedeckte den trockengelegten Sand. Auf der anderen Seite öffnete sich eine schreckliche schwarze Wolke, zerrissen durch plötzliche Feuerausbrüche, die kreuz und quer hervorschossen. Sie loderten in länglichen Feuergarben auf, Blitzen gleich, doch größer… .
Wenig später senkte sich die Wolke herab auf die Erde und bedeckte das Meer, sie umgab Capri, entzog die Insel unseren Blicken und verbarg das Vorgebirge von Misenum. Da flehte, mahnte und befahl meine Mutter mir, auf jeden Fall, ganz gleich wie, zu fliehen. Ich könnte es, weil ich jung sei; sie, beschwert von den Jahren und ihrer Korpulenz, werde zufrieden sterben, wenn sie nicht Ursache meines Todes wäre. Ich antwortete meinerseits, dass ich mich nur mit ihr zusammen in Sicherheit bringen wolle. Da regnete es Asche, wenn auch noch nicht sehr viel. Ich wandte mich um. Eine dichte Qualmwolke, die wie ein reißender Strom über die Erde dahinschoss, folgte uns drohend. `Wir wollen Ausbrechen´, rief ich, `solange wir noch etwas sehen, damit wir nicht auf der Straße in der Finsternis von der Menschenmasse ringsum zertrampelt werden.´ Wir hatten uns kaum niedergesetzt, da umhüllte uns bereits die Nacht, nicht eine mondlose oder von Wolken verdunkelte Nacht, sondern die Finsternis eines geschlossenen, lichtlosen Raumes. Man hörte das Heulen der Frauen, das Gewimmer der Kinder, die Schreie der Männer… . Aus Angst vor dem Tod riefen manche nach dem Tod. Viele hoben die Hände zu den Göttern; groß war die Zahl derer, die glaubten, es gebe keine Götter mehr und über die Welt sei die letzte, die ewige Nacht hereingebrochen…
… wieder fiel reichlich und schwer die Asche herab. Von Zeit zu Zeit mussten wir aufspringen und die Asche abschütteln, sonst hätte sie uns völlig bedeckt und durch ihr Gewicht erdrückt. Ich könnte mich rühmen, dass mir in einer so großen Gefahr keine Klage, kein Wort, welches ein Zeichen der Schwäche gewesen wäre, über die Lippen kam, wenn ich nicht der Überzeugung gewesen wäre, ich ginge mit allem und alles mit mir zugrunde, ein trauriger, jedoch großer Trost angesichts des Todes.
Endlich lichtete sich die Finsternis, der Qualm löste sich in eine Art Rauch auf. Bald wurde es wirklich Tag; die Sonne schien sogar, aber fahl wie bei einer Sonnenfinsternis.“