
Auf Empfang aus aller Welt
„Weltempfänger“ heißt die Litprom-Bestenliste zu Literaturübersetzungen, die vier Mal im Jahr herausragende literarische Stimmen, die im deutschsprachigen Raum zu entdecken sind, vorstellt. Eine neunköpfige Jury aus Literaturkritikern, Schriftstellern und Kulturjournalisten nominiert sieben Titel unter allen Neuerscheinungen der ins Deutsche übersetzten Belletristik aus Afrika, Asien, Lateinamerika und der Arabischen Welt und stellt ihre Auswahl mit Kurztexten vor.
Wir freuen uns sehr, diese außergewöhnliche Liste, die echte literarische Entdeckungen bereithält, regelmäßig im CulturMag präsentieren zu dürfen.
Die sieben besten Frühjahrsbücher
Die 35. Litprom-Bestenliste »Weltempfänger« (zum Download als PDF hier) empfiehlt einfühlsame Erzählungen aus Nordkorea, einen chinesischen Science Fiction, gleich drei Romane aus Lateinamerika, einen »alkoholhaltigen« Krimi aus Haiti sowie kunstvolle Miniaturen aus Vietnam und Kanada.
Platz 1 gehört dem Erzählband »Denunziation«, dessen nordkoreanischer Autor unter dem Pseudonym Bandi schreibt. Die Erzählungen wurden bereits in den 90er Jahren verfasst, erst jetzt konnten sie aus dem Land geschleust werden.
Auf Platz 2 verhandelt der Science Fiction »Die drei Sonnen« von Cixin Liu die Grenzen zwischen Vision, Utopie und Dystopie.
In »Madrid, Mexiko«, Platz 3 der Liste, erzählt Antonio Ortuño generationsübergreifend Geschichten von Flucht und Migration.
Platz 4 belegt Kim Thúy mit »Die vielen Namen der Liebe«, einem leise erzählten Roman, der sich an die eigene Geschichte der Autorin anlehnt.
»Teilansicht der Nacht« heißt der dritte Band eines fünfteiligen Romanprojekts von Luiz Ruffato, das ein historisches Portrait Brasiliens zeichnet und es auf Platz 5 geschafft hat.
Auf Platz 6 erzählt Nona Fernández in »Die Straße vom 10. Juli« von einem Unfall, einer Jugendliebe und der chilenischen Militärdiktatur.
Und in »Suff und Sühne« nimmt Gary Victor uns wieder mit in die Welt des alkoholabhängigen Kriminalkommissars Azémar auf Haiti.