
Als Textauszug aus Robert Zions tief schürfender Studie „Fritz Lang in Amerika“ – siehe dazu auch hier in dieser Ausgabe nebenan das mit dem Autor geführte Interview von Alf Mayer – präsentieren wir Ihnen mit freundlicher Genehmigung des Autors das Kapitel über „The Big Heat“.
Achtung: Gewinnspiel. Die zweibändige Erstauflage des Buches (im Schuber) ist bereits fast vergriffen. Wir konnten uns zwei Exemplare sichern, die wir unter den Einsendungen verlosen, die uns bis 30.10. per Mail erreichen. Stichwort: Fitz Lang in Amerika.
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Robert Zion: Fritz Lang in Amerika. Verlag 35 Millimeter – Das Retro-Filmmagazin, Saarbrücken 2023. 2 Bände im Schuber, 224 Seiten Textband + 112 Seiten Bildband, 24,50 Euro. – 1. Auflage bereits so gut wie vergriffen.
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Paradigmenwechsel für den Polizeifilm – Selbst heute noch verstörend
Für Fritz Lang ist THE BIG HEAT (Heißes Eisen, 1953) „eine Anklage gegen das Verbrechen“[1], sein Titel „ein Slangausdruck für konzertierte Polizeiaktivitäten gegen Kriminelle“[2], sein Stil ist schnell, hart, unerbittlich[3]. Das Drehbuch Sydney Boehms entstand nach einer Romanvorlage William P. McGiverns, der nach dem Krieg unter anderem als Polizeireporter für eine Abendzeitung in Philadelphia (Pennsylvania) tätig war.[4]
Inmitten der McCarthy-Ära „radikalisierte Lang seinen kritischen Blick auf die US-amerikanische Gesellschaft“[5], was zwangsläufig zu der „gewalttätigen mise en scène“[6] des Films geführt hat: „Die ganze Gesellschaft in THE BIG HEAT ist kontaminiert, die Ordnungsmächte, die mit den Gangstern kollaborieren, aber auch der kleine Polizist und die sich schützenden Bürger greifen zu Mitteln, die der Rahmen der Legalität nicht mehr einschließt.“[7]

Für die Strömung des Film Noir, das Aufbrechen des Production Code (Hays Code) oder das Genre des Polizeifilms hat THE BIG HEAT im Rückblick den Status einen Paradigmenwechsels, eines Schlüsselfilms erlangt. Doch sind es gerade solche Einordnungen, die den Zugang zu Fritz Langs Filmen oftmals versperren. In den „Cahiers du cinéma“ (No 31) vom Januar 1954[8] hegte François Truffaut in seiner Besprechung des Films eine ganz andere Vermutung: „Läßt dies nicht vermuten, daß Fritz Lang sehr wohl ein echter Filmautor sein könnte und daß, wenn nun seine Themen, seine Geschichten, damit sie bis zu uns gelangen, das banale Äußere eines Serienthrillers, eines Kriegsfilms oder Western annehmen, man darin vielleicht das Merkmal der besonderen Redlichkeit eines Kinos erkennen muß, das sich nicht mit verlockenden Etiketten zu schmücken braucht?“[9]
THE BIG HEAT trägt in Wirklichkeit überhaupt kein Etikett mehr und ist daher in seiner Redlichkeit selbst heute noch verstörend, denn Lang zeigt „nicht nur einfach Gangster und Polizisten, sondern echte Menschen“[10], die allesamt in ihre individuellen Abgründe gestoßen werden, determiniert von einer von Grund auf von Gewalt und Verbrechen „kontaminierten“ (Frieda Grafe) Gesellschaft (Untergruppe B’). War THE BLUE GARDENIA für Peter Bogdanovich noch ein „besonders giftiges Bild des amerikanischen Lebens“ (S. 254), so zeigt THE BIG HEAT von diesem nun nicht einmal mehr solch ein Bild, sondern nur noch die Auswirkungen des Giftes der Gewalt. Erneut verwandelt Lang seine „Bilder in Ideen“[11], und die Idee von THE BIG HEAT ist es, die Kontamination dieser Gesellschaft geradezu körperlich spürbar werden zu lassen.[12]
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Der Polizist Tom Duncan, Leiter des Polizeiarchivs, erschießt sich an seinem Scheibtisch. Seine Frau Bertha (Jeanette Nolan) nimmt seinen an den Bezirksstaatsanwalt adressierten Abschiedsbrief an sich und ruft hiernach Mike Lagana (Alexander Scourby), den Boß des örtlichen Syndikats, an. Erst hiernach verständigt sie auf Anraten Laganas die Polizei. Lagana ruft seinen ersten Mann, Vince Stone (Lee Marvin) an, hat dabei zunächst dessen Freundin Debby Marsh (Gloria Grahame) am Apparat: „Ich sehe so gerne, wenn er springen muß“, so Debby zu Lagana. Sergeant Dave Bannion (Glenn Ford) nimmt derweil die Ermittlungen auf. Bertha Duncan erzählt Bannion, ihr Mann sei krank gewesen und Bannion glaubt ihr zunächst auch. Beim Abendessen mit seiner Frau Katie (Jocelyn Brando), er hat auch eine Tochter, erhält Bannion einen Anruf: Er solle die Bardame Lucy Chapman (Dorothy Green) aufsuchen. Diese erzählt Bannion, daß sie ein Verhältnis mit Duncan hatte, er aber gesund gewesen sei und daher irgendetwas an der Selbstmordgeschichte nicht stimmen könne. Dann wird Lucy Chapman tot aufgefunden, aus einem Wagen geworfen, nachdem sie mit brennenden Zigaretten gefoltert worden war.

Bannions Vorgesetzter, Lieutenant Ted Wilks (Willis Bouchey), befiehlt Bannion, die Witwe Duncan in Ruhe zu lassen, da sie Beziehungen ganz nach oben habe. Bannion erhält daraufhin einen Drohanruf, sucht aber dennoch Lagana in dessen Villa auf, da Lucy Chapman nach alten Gangstermethoden ermordet wurde. Lagana fragt Bannion nach seinem Vorgesetzen und wirft ihn hinaus. Kurz darauf wird Bannions Frau Katie an dessen Stelle mit einer Bombe in seinem Wagen getötet. Der Leiter der Polizei, Commissioner Higgins (Howard Wendell), versucht die Aufklärung hinzuziehen – er ist Dauergast der Pokerrunden bei Lagana – und suspendiert Bannion. Dieser ermittelt nun auf eigene Faust.
Perspektivwechsel: Debby Marsh fragt Lagana unterwürfig, wie es seiner Tochter ginge. Dieser weist einen seiner Gangster zurecht, da er bei „zwei einfachen Aufträgen“ (Lucy Chapman und Katie Bannion) versagt, zuviel Spuren hinterlassen habe. Gegenüber Vince Stone erwähnt Lagana, daß die Witwe Duncan das Geständnis ihres Mannes in ihrem Geldschrank aufbewahren und ihn hiermit erpressen würde. Doch da nun die Wahlen anstünden und er nicht „in Al Capones alter Zelle landen will“, ordnet Lagana an, nun keinen weiteren Staub aufzuwirbeln. Bannion ermittelt weiter, stößt dabei auf den Schrottplatzbesitzer Mr. Atkins (Dan Seymour). Dessen alte und gehbehinderte Schreibkraft Selma Parker (Edith Evanson) sagt Bannion, sie habe einen verdächigen Mann, Larry Gordon (Adam Williams), bei ihrem Chef gesehen und gibt ihm den Tip einer verdächtigen Kneipe. In dieser findet Bannion nicht Larry, doch weist er den anwesenden Vince Stone zurecht, als dieser gegenüber einer Frau (Carolyn Jones) gewalttätig wird. Davon beeindruckt, rennt Debby Marsh Bannion hinterher. Er nimmt sie mit in sein Hotelzimmer. „Jeder Mensch hat doch seine zweite Seiten“, meint sie zu Bannion.

Nachdem Vince Stone von dem Treffen Wind bekommen hat, schüttet er – im Beisein von Commissioner Higgins – Debby aus Eifersucht eine Kanne mit brühend heißem Kaffee ins Gesicht und verbrennt ihr dadurch die linke Gesichtshälfte. Debby rennt erneut zu Bannion, der sie versteckt. Lagana weist Vince Stone an, sie zu beseitigen. Bannion und Debby gehen nun gemeinsam gegen das Syndikat vor und finden rasch alle Zusammenhänge heraus. Lagana und Vince Stone verständigen sich darauf, ihre „Fehler aus der Welt zu schaffen.“ Bannion stellt die Witwe Duncan zur Rede, doch diese läßt ihn abblitzen. Hiernach taucht Debby (im Nerz) bei der Witwe auf (die ebenfalls einen Nerz trägt): „Wir sind Schwestern unter dem Nerz“, so Debby zu ihr, bevor sie die Witwe erschießt. Sie lauert auch Vince Stone auf und schüttet nun ihm unvermittelt heißen Kaffee ins Gesicht. Dieser schießt auf Debby, bevor er von Bannion gestellt und verhaftet wird.
Der im Sterben liegenden Debby erzählt Bannion von seiner Frau – und redet noch weiter, als Debby bereits tot ist. Das Geständnis Duncans bringt Lagana und Higgins zu Fall und Bannion kann nun seinen Dienst wiederaufnehmen. „Halt den Kaffee heiß, Hugo“, meint er, während er sein Büro für eine neue Ermittlung verläßt. Diesen letzten Worten von THE BIG HEAT folgt das letzte Bild, ein im Polizeibüro hängendes Plakat, auf dem steht: „Blut spenden – jetzt“ („Give blood – now“).
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„Lang setzt die Kamera immer wieder aus der Sicht des Protagonisten ein, bis der Zuschauer ihm unwillkürlich folgt und sich mit ihm identifiziert.“[13] Gerade über diese Identifikation mit der Figur Glenn Fords injeziert Lang gewissermaßen auch dem Zuschauer das Gift dieser von Korruption, Filz und Gewalt kontaminierten Gesellschaft. Nahezu alles in THE BIG HEAT erscheint ambivalent, der Film ist nicht nur voller Blicke in Spiegel und Spiegelbilder, Debby Marshs „Jeder Mensch hat doch seine zweite Seiten“[14] verweist explizit auf die zahlreichen Doppellungen des Films. So wie Debby und die Witwe Duncan „Schwestern unter dem Nerz“ sind, so sind Bannion und Lagano Brüder in ihren gewaltsamen Methoden und auch der heiße Kaffee im Gesicht[15] kehrt als stumpfer „körperlicher Schmerz“ (Fritz Lang) – wieder einmal – „gespiegelt“ und „gedoppelt“ (S. 12) zurück, nicht als Katharsis, sondern als nicht weniger stumpfe Folgerichtigkeit eines Wirkzusammenhangs der Gewalt.
Der vermeintliche Selbstmord des korrupten Polizeiarchivars bildet dabei nur den Auslöser für eine Kette von Ursachen und Wirkungen, der dann ausnahmslos die Frauen des Films, als die schwächeren Glieder der Kette, zum Opfer fallen. Enno Patalas: „Die Frauen in THE BIG HEAT: die Ehefrau, die der Kampf der Männersysteme zum Tode verurteilt; die Witwe eines anderen Polizisten, die mit dessen Testament die Gangster erpreßt und sie deckt; die Gangsterbraut, der der Freund eine Gesichtshälfte verbrennt, die sich darauf Bannion zur Verfügung stellt und das ebenfalls mit dem Leben bezahlt; eine hinkende alte Frau, die Bannion vorschickt, eine Killer zu identifizieren, er selbst dabei in Deckung. Sie stehen zwischen den Systemen, versuchen zu vermitteln oder aus dem Konflikt das Beste für sich zu machen, schlagen sich auf die eine oder die andere Seite, werden zerrieben.“[16]
Am Ende legt uns Lang nahe, daß es keine Läuterung geben kann, daß der Kaffee weiterhin heiß gehalten und man Blut „geben“ wird. „Angesichts dieser Greueltaten, so impliziert Langs gewalttätige mise en scène, muß die Welt zerstört werden, bevor sie geläutert werden kann“[17], schrieb Andrew Sarris über den Film.
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Mit Gloria Grahame[18] hatte Fritz Lang nun schon zum dritten Mal nach Sylvia Sidney und Joan Bennett in Amerika eine Hauptdarstellerin für mehr als einen Film gefunden, bei der es ihm gelang, „einen Teil ihres ureigensten Wesens offenzulegen“ (S. 87). Die Direktheit und Unbedarftheit ihrer Debby Marsh erinnert dabei an Joan Bennetts Jerry in MAN HUNT, verleiht ihrer Figur etwas ebenso Berührendes. Lang „akzeptierte sie sofort, hatte mit ihr zwar einige Wortgefechte, wurde aber nicht enttäuscht.“[19] Dabei spielte Grahame jeden Take anders, folgte damit gewissermaßen der Weltsicht ihres Ehemanns (bis 1952) Nicholas Ray, der „glaubte, daß nichts im Universum festgelegt sei, daß es in der Natur der Dinge liege, daß die Welt einem zufälligen Verlauf folge.“[20] Das genaue Gegenteil also von Langs deterministisch-entropischer Weltsicht.
Wortgefechte mit Lang lieferten sich auch Sylvia Sidney[21] und Joan Bennett, und vor allem letztere war dabei eine „harte Nuß“ („a tough cookie“).[22] So fragte Bennett auf einer Party während der Dreharbeiten von CLOAK AND DAGGER Lilli Palmer: „Und wie geht es dir auf Fritz‘ Exerzierplatz?“ Danach gab sie Palmer einen Einblick in ihren Umgang mit Lang: „Weißt Du, wie ich ihn jeden Morgen beim Dreh laut und deutlich begrüßt habe? ‚Guten Morgen, Fritz, du alter Hurensohn‘, und zwar vor allen Leuten. Das hat ihm den Wind aus den Segeln genommen, und danach lief alles wie am Schnürchen. Das muß man erstmal klarstellen – verstehst Du, was ich meine?“[23] In THE BIG HEAT ließ Lang der Impulsivität Gloria Grahames genug Raum, da es letztlich ihre Impulsivität ist, die Debby Marsh in ihren Untergang führt, und was die wirklichen Gründe für seine Wortgefechte mit Grahame gewesen sind, das behielt er stets für sich.[24]
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THE BIG HEAT ist einer der am meisten analysierten und interpretierten Filme Fritz Langs, doch ab M – EINE STADT SUCHT EINEN MÖRDER sollte man sich bei Lang, nach Lotte Eisner, immer „an das Sachlich-Dokumentarische halten“ (S. 19), erst recht bei diesem Film, der in seinem Kern ein klinisches Protokoll einer Kontamination ist. Das Nahegehende seiner Gewalt, die Lang seitens der Gangster nie direkt zeigt, von der wir vielmehr nur hören oder lesen[25], die in Wirklichkeit das Nahegehende des von ihr ausgelösten Schmerzes ist, bringt nichts anderes zum Ausdruck als Langs „Redlichkeit“ (François Truffaut) in deren Ablehnung: „Ich hasse Gewalt … Meine Filme sind nicht gewalttätig!“[26], so insistierte Lang noch 1972.
Erst als Bannion und Debby von der Gewalt des Syndikats kontaminiert sind, zeigt Lang deren Gegengewalt auch für alle sichtbar im Bild[27], und kontaminiert damit auch die Zuschauer endgültig – über deren Rachegefühle – mit dem Gift dieser Gesellschaft. Gloria Grahames Debby Marsh vereinigt dabei nahezu alle moralischen Ambivalenzen, motivischen Doppellungen und bildlichen Spiegelungen des Films in sich, was Norbert Grob sogar zu der Aussage veranlasste: „Ihre Darstellung zählt zu den grandiosen mythischen Performances im US-Kino der 1950er-Jahre: so attraktiv und berührend wie aufregend und geheimnisvoll.“[28]
Doch ist niemand in THE BIG HEAT eine mythische Figur oder ein Archetypus, auch Debby ist nur ein Mensch, der Schmerzen empfindet und „zerrieben“ wird – am Ende sagt sie leise zu Bannion einfach nur: „Ich will nicht sterben.“[29]
Als „Anklage gegen das Verbrechen“ ist THE BIG HEAT ein eindeutiger Film, in dem Lang zum letzten Mal Wärme und Sympathie für eine seiner Hauptfiguren zeigt, bevor er bei der „erschreckenden Endgültigkeit“ (S. 280) seiner letzten beiden amerikanischen Filme WHILE THE CITY SLEEPS und BEYOND A REASONABLE DOUBT anlangen wird.
Robert Zion
[1] Zit. n. Bogdanovich, LANG, S. 84.
[2] Vgl. Eisner, LANG, S. 333.
[3] Lang, für den „jeder Film seinen eigenen Rhythmus“ hat, meinte über diesen Stil von THE BIG HEAT: „Der Anfang ist also schon ziemlich gewalttätig und schnell, und die erste Szene bestimmt die Geschwindigkeit des Films.“ Zit. n. Bogdanovich, GEDREHT, S. 262 f.

[4] McGiverns Roman erschien ab Ende 1952 in sieben Teilen in der „Saturday Evening Post“. Vgl. McGilligan, LANG, S. 403.
[5] Grob, LANG, S. 326.
[6] Sarris, CINEMA, S. 65.
[7] Grafe, LANG, S. 67.
[8] Vgl. McGilligan, LANG, S. 406.
[9] Zit. n. Aigner, TRUFFAUT, S. 43.
[10] Eisner, LANG, S. 335.
[11] Auf Andrew Sarris’ Feststellung, daß Lang „Bilder in Ideen verwandelt“, wurde bereits im Kapitel zu SECRET BEYOND THE DOOR (S. 109) hingewiesen.
[12] 1967 sagte Lang im Radio der BBC: „Meine Frage lautete also: Was fühlen Menschen? Und die Antwort lautet: körperlichen Schmerz. Körperlicher Schmerz entsteht durch Gewalt, und ich denke, das ist heute das einzige Faktum, das die Menschen wirklich fürchten.“ Lang, INTERVIEWS, S. 80.
[13] Eisner, LANG, S. 336.
[14] Bald sichtbar gemacht durch ihre Gesichtshälften, die eine zerstört, die andere gesund.
[15] „Die Geschichte mit dem Kaffee stand so im Buch“, so Lang lapidar zu Peter Bogdanovich. Zit. n. Bogdanovich, GEDREHT, S. 264.
[16] Patalas, FILMOGRAFIE, S. 132.
[17] Sarris, CINEMA, S. 65.
[18] Grahame, am 28. November 1923 in Los Angeles geboren, wurde für ihre Darstellung in Edward Dmytryks CROSSFIRE (1947) für einen „Oscar“ als Beste Nebendarstel-lerin nomminiert und erhielt diesen schließlich 1952 für ihre Nebenrolle in Vincente Minnellis THE BAD AND THE BEAUTIFUL. Von 1948 bis 1952 war sie mit dem Regisseur Nicholas Ray verheiratet. Vgl. Curcio, GRAHAME, passim.
[19] Grob, LANG, S. 324.
[20] Curcio, GRAHAME, S. 150 f.
[21] Die dennoch „die Methoden des Regisseurs vollständig akzeptierte, wie grob sie auch immer waren.“ McGilligan, LANG, S. 229.
[22] So der amerikanische Filmwissenschaftler Alan K. Rode über Joan Bennett in seinem Audiokommentar zur britischen BluRay-Veröffentlichung von SECRET BEYOND THE DOOR (S. 312).
[23] Zit. n. Palmer, LOBSTERS, S. 143.
[24] So sagte Lang 1969: „Es gibt eine ganze Geschichte über Gloria Grahame und den Film, auf die ich lieber nicht eingehen möchte.“ Lang, INTERVIEWS, S. 119.
[25] Die Explosion der Autobombe, das Zischen des heißen Kaffees auf Debbys Gesicht, eine Tickermeldung über die gefolterte und ermordete Lucy Chapman.
[26] Lang, INTERVIEWS, S. 150.
[27] Bannion prügelt aus einem Gangmitglied äußerst brutal eine Information heraus, ohne daß dieser sich wehren kann; bei Debbys Schuß auf die Witwe Duncan und ihrer Kaffeeattacke auf Vince Stone sehen wir jeweils das Opfer (den Gewaltakt also aus ihrer Perspektive).
[28] Grob, LANG, S. 324.
[29] Mit diesen in ihrer Banalität erschütternden Worten hatte bereits Rita Hayworths Figur in Orson Welles’ THE LADY FROM SHANGHAI (1947) ihr Leben beendet. Rita Hayworth war vom Columbia-Boss Harry S. Cohn ursprünglich auch für die Hauptrolle in HUMAN DESIRE vorgesehen, so Lang. Vgl. Bogdanovich, GEDREHT, S. 268.