Geschrieben am 10. November 2012 von für Crimemag, Kolumnen und Themen

KickAss – Bloody Splinters aus dem Branchen-Wahnsinn

KickAss – Bloody Splinters aus dem täglichen Branchenwahnsinn

– 1999 erschien in der Reihe DuMont Noir als Band Nr. 6 „Das große Umlegen“ von George P. Pelecanos. Bedauerlicherweise bezeichnete der Herausgeber Martin Compart diesen Roman als den ersten „seiner historischen Washington-Trilogie“. Er konnte damals noch nicht wissen, dass Pelecanos seinen Zyklus erst nach einem vierten Buch abschließen würde. Das wurde 2000 in den USA veröffentlicht, aber da war die Reihe bei DuMont bereits eingestellt worden. Doch seitdem gibt es „Shame the Devil“, den letzten Roman der „Washington-Noir-Serie“ oder auch des „Washington-Quartetts“.

Den neuen Lektoren des DuMont Verlags aber ging das am Arsch vorbei.

Denn: 2006 wurden die in den Jahren 1999, 2000 und 2003 erschienen drei Einzelbände als Hardcover in eine schmucke Kassette gestopft und in fetter roter Schrift weiterhin als die „Washington-Trilogie“ verditscht.

2011 dann: Aus „Das große Umlegen“ wird eine 9.99 Euro-Broschurausgabe unter dem Originaltitel „Big Blowdown“, um sie als Neuerscheinung platzieren zu können. Wie jetzt aktuell „King Suckermann“ – neues Cover, neu als Taschenbuch im August 2012. Was bei dieser Vermarktung weiterhin fehlt, ist ein Hinweis auf das von Pelecanos konzipierte und in Amerika komplett vorliegende „Quartett“. Obwohl schon früh von Krimikritikern kritisch angemerkt (auch Claus Kerkhoff, CrimeMag 10.12.2011), will DuMont davon nach wie vor nichts wissen. Warum eigentlich nicht? Es wäre letztlich nur ein zusätzlicher Satz beim Kurzinhalt. Zu viel Lektoratsarbeit, oder was?

Frank Göhre

Tags : ,