Geschrieben am 19. November 2011 von für Crimemag, Diez Negritos

Forsetzungsroman: Diez Negritos – Ein ekelhafter Leichnam (20)

Der Roman: Ein ekelhafter Leichnam (Un cadáver asqueroso)

– 2009 begannen die Diez Negritos, einen Online-Krimi zu verfassen. In ironischer Anlehnung an die surrealistische Methode des cadavre exquis („Köstlicher Leichnahm“) betiteln sie ihren Gemeinschaftsroman mit „Ein ekelhafter Leichnam“ („Un cadáver asqueroso“); und tatsächlich präsentiert uns im ersten Kapitel ein Gerichtsmediziner einen unerklärlich ekelhaften Leichnam in einer Stadt, die Merkmale von allen möglichen hat und keine einzige tatsächlich ist …

Nach der Maxime von Paco Ignacio Taibo II, derzufolge die Anarchie die einzige natürliche Ordnung ist, folgt der Roman keinem vorgefertigten Plan und daher dürfen wir sicher mit der einen oder anderen Überraschung rechnen.

Die Autoren: Diez Negritos

Zehn spanischsprachige (Krimi-)Autoren haben sich im März 2009 unter der Koordination des französischen Literaturwissenschaftlers, Kritikers und Autors Sébastien Rutés zusammengeschlossen, um ein gemeinsames Blog zu verfassen: Paco Ignacio Taibo II, Antonio Lozano, Carlos Salem, Eduardo Monteverde, Juan Hernández Luna, Lorenzo Lunar, Rebeca Mugra, Sébastien Rutés, Jorge Belarmino Fernández und Juan Ramón Biedma. Im Sommer 2009 stießen die Spanierin Cristina Fallarás, der Italiener Bruno Arpaia und der Mexikaner Jorge Moch dazu, sodass aus den zehn kleinen Negerlein dreizehn wurden. Leider schrumpfte die Zahl im Juli 2010 durch den unerwarteten Tod von Juan Hernández Luna jedoch wieder auf zwölf.

Mit der Bezeichnung „Diez Negritos“ („Zehn kleine Negerlein“) spielen die Autoren nicht nur auf das Kinderlied, sondern auch auf den Roman „Ten Little Niggers“ von Agatha Christie an. Mit „Negritos“ sind natürlich die Verfasser von novelas negras (Kriminalromanen) gemeint. Das Gemeinschaftsblog ist in erster Linie ein Ort der Diskussion über Kriminalliteratur, aber auch über viele angrenzende Themen, und wird von dem französischen Verlag L’Atinoir unterstützt. Laufend publizieren die Autoren dort Essays, Erzählungen, Gedichte, Fotos, Zeichnungen, Gemälde, Kommentare, autobiografische Notizen …

Zu einer Übersicht aller bisherigen Teile geht es hier.

XX

Der Trick mit der durchbohrten Jungfrau

Juan Ramón Biedma

Übersetzt von Tanja Peters de Camargo

Da war sie.

Endlich hatte er sie gefunden.

Toledo stellte die Korbflasche mit Rum beiseite, die sie ihm in der Kneipe an der Ecke verkauft hatten. Er brauchte keinen Schluck. Genau diese eine Datei unter Millionen von Terabytes zu finden, nachdem er sich bei der stundenlangen Suche die Augen verdorben hatte, war besser als der beste Likör, der Blowjob eines Transvestiten, das erste Lächeln des ersten Kindes, die letzte Umarmung der Mutter, der offene Hintern der Frau des besten Freundes, eine Zigarette nach einem halben Nachmittag auf der Suche nach einem geöffneten Tabakladen … Nein, etwas Besseres als Tabak gab es nicht, doch dieses Wohlgefühl kam dem sehr nahe.

Es war weit nach zehn Uhr abends und außer ihm war der Verwaltungsbereich des Polizeipräsidiums menschenleer. Er lehnte sich in seinem Bürosessel zurück und blickte wieder auf den Computerbildschirm. Im Nachhinein betrachtet und mit dem bereits erreichten Ziel war die Ermittlung, die ihn zu dem wahrscheinlichsten Aufenthaltsort der vermeintlichen Doktorin Rosa Carmen geführt hatte, ein simples Verfahren, auf das jeder hätte kommen können. Er musste einfach nur eine Liste der Immobilien von Maximiliano junior erstellen und diese untersuchen, bis er die Verwendung und den Zweck jeder einzelnen von ihnen herausfand – eine mühsame Arbeit, aber nicht unmöglich, um bis zu zwei Wohnungen an der Plaza Lope de Vega zu gelangen, deren Spuren sich in den Tiefen des Vermögens des Erben verloren. Anschließend hatte Bill Toledo die Reihenfolge seiner Suche umgedreht und sich in die Archive der Elektrizitätsgesellschaft eingeschlichen, wo er die Adressen beider Wohnungen eingab. Bei der Ersten, nichts. Doch bei der Zweiten war der Stromanschluss auf eine gewisse Rosa C. Maldonado angemeldet.

Der Rabe hatte ihnen den falschen Zufluchtsort der falschen Doktorin enthüllt, aber als sie dort ankamen, hatte sie ihn bereits verlassen. Seitdem hatten sie sie unaufhörlich gesucht, jedoch ohne Erfolg.

Bis jetzt.

Zertuche, der mit hochgekrempeltem Hemd eine Schüssel mit lauwarmem Wasser in den Händen trägt, braucht nur ein wenig mit dem Kinn zu rucken, damit die Pflegerinnen angsterfüllt die Wohnung seines  Vaters verlassen. Als er mit ihm allein ist, wird seine Miene freundlicher, sein Tonfall entspannter und er setzt ein Lächeln auf.

Sein Vater, ein Berufssoldat, rechtschaffen und einsam, hatte jedem Tag seines dreiundachtzigjährigen Lebens die Stirn geboten, ohne sich mehr Freunde und Feinde zu machen als unbedingt nötig, bis ein Gehirnschlag ihn stumm und gelähmt gemacht hatte – ihn, der nie um einen Gefallen gebeten hatte, war nun von dem guten Willen aller abhängig. Deshalb versuchte  Adrián Zertuche sich um ihn persönlich zu kümmern, wann immer er konnte.

„Ich habe dir eine Überraschung mitgebracht“, sagt er mit warmer Stimme. „Erinnerst du dich an Tea for two, dieses Musical mit Doris Day?“

Während er spricht, streift er dem alten Mann die riesige vollgeschissene Windel ab, die er in einen Müllbeutel steckt, und wäscht ihn dann sanft mit einem Schwamm.

„Du erinnerst dich bestimmt! Du hast dich doch so übertrieben über Mama aufgeregt, als ihr die Platte hinuntergefallen war.“

Manchmal bleibt sein Blick einige Zeit an dem gelähmten Gesicht seines Vaters haften, in der Hoffnung auf ein Zeichen des Auftauens, einen Hinweis, eine Warnung, irgendetwas, das ihm ein Anzeichen dafür gibt, ob sein Vater erwartet, dass er ihn weiterhin pflegt, oder ob er bereits darauf vorbereitet ist, durch den Tod befreit zu werden.

„Heute Morgen habe ich nämlich eine Neuauflage des Soundtracks auf CD besorgt. Das ist natürlich nicht das Gleiche wie auf Schallplatte, aber ich habe sie mir im Auto angehört und ich kann dir versichern, dass die Stimme von Doris Day …“

Rosa Carmen betrachtet ihr Profil im Schlafzimmerspiegel, das länglich ist wie alles in dieser Wohnung, und weiß nicht, ob sie abgenommen hat oder ob der optische Effekt dieses verfluchten Ortes endgültig ihre Wahrnehmung der Dinge verzerrt hat und alles in ihrem Leben jetzt immer schmaler wird, bis es letztendlich verschwindet.

Zu Beginn, als Maxi ihr die Schlüssel dieser Wohnungen am Plaza Lope de Vega in dem Gebäude gegeben hatte, das als das schmalste Gebäude des Abendlandes bekannt war, erschien es ihr so spannend und mysteriös wie alles, was ihr der Sohn des großen Maximilianos vorschlug. Es waren nicht mehr als zwei Verstecke, die man nach mit Alkohol und Amphetaminen durchzechten Nächten hinter den Rücken aller aufsuchte, um das zu tun oder sich anzutun, wofür selbst sie sich an jedem anderen Ort geschämt hätten.

Als sie die Maße sah, begriff sie, weshalb er ihr zwei Wohnungen gekauft hatte, eine über der anderen. Hier war kein Platz für mehr als eine Wohnung pro Stockwerk, nicht einmal dafür war hier Platz und für fast alles andere genauso wenig. Unter den Einwohnern der Stadt war das Gebäude  als der Meter bekannt. Es war ein Gebäude, das einen Platz einnahm, den kein anderes Gebäude hätte einnehmen können, sodass es eigentlich so gut wie nicht existierte.

Das Leben auf 107 Zentimetern.

Gab es einen besseren Ort, um sich zu verstecken?

Jetzt, wo Maxi tot war, und alle gewesenen und künftigen Stunden mit sich genommen hatte, blieb ihr nichts anderes, als nackt unter ihrem paillettenbesetzten Morgenmantel auf und ab zu gehen, und sie steckte ihren ganzen Eifer in ihre Unwissenheit darüber, wie diese ganzen Geschehnisse im Leichenschauhaus miteinander verflochten waren, an denen sie nur deshalb beteiligt war, weil er sie darum gebeten hatte, und darüber, von wem und warum sie gesucht wurden.

Gab es einen besseren Ort, um nicht zu existieren?

„Caronte, hören Sie mir zu. Sind Sie noch dran?“, brüllt Toledo in den Hörer, als er das Schweigen langsam satt ist, das noch von weitem nach der Alkoholfahne seines Gesprächspartners roch.

„Hier ist die Praxis von Doktor Caligari. Was kann ich für Sie tun?“

„… Haben Sie gehört, was ich über die Wohnung von Maxi junior und Rosa Carmen gesagt habe oder nicht?“

„… Der Meter. Das schmalste Gebäude des Abendlandes.“

„Verdammt noch mal! Das ist richtig“, antwortet er überrascht darüber, dass es dem Gerichtsmediziner trotz seines Vollrausches schneller gelungen war, den Zusammenhang zwischen Rosa Carmens Adresse und dem für seine Enge bekannten Gebäude herzustellen.

Am anderen Ende der Leitung erneut Stille und möglicherweise auch ein leichtes Schnarchen.

„… Caronte?“

„… Von Sitzbädern mit kaltem Wasser werde ich immer wach … Wenn Sie mir einen Augenblick Zeit geben, begleite ich Sie zu besagter Wohnung.“

„… Vergessen Sie das Bad, Caligari. Fügen Sie sich keine irreparablen Schäden zu. Ich gehe allein und morgen erzählen ich Ihnen dann alles.“

Er wäscht sich die Hände, nachdem er seinem Vater eine dicke Schicht Feuchtigkeitscreme auf die Pobacken aufgetragen hat, als das Summen des Black Berrys von Adrián  „Der Tod“ Zertuche ertönt.

Er kippt das Fenster, um etwas frische Luft ins Schlafzimmer zu lassen, und öffnet gleichzeitig die Nachricht auf dem Apparat. Er verfügt über ein ganzes Team von Zeta Boys, die die Telefongespräche zwischen Caronte und Bill Toledo abhören und analysieren, mit dem Auftrag, ihm von jedem interessanten Anruf sofort eine Transkription zu schicken.

Er liest die Mail mit Meeresrauschen unter ihm. Danach verharrt sein Blick auf dem Strand von San Lorenzo, während er jeden Wellenschlag in der stockfinsteren Nacht erahnt.

Die Plaza Lope de Vega liegt nur wenige Straßen von seiner Wohnung entfernt, er braucht bis dorthin nicht einmal fünf Minuten.

Schnell tippt er eine Antwort, die jeglicher Aktion seiner Untergebenen Einhalt gebietet. Er zieht es vor, sich dieser Angelegenheit selbst anzunehmen.

„Papa, die CD von Doris Day müssen wir uns für später aufheben. Man hat mich von der Arbeit aus angerufen, ich muss kurz weg.“

Rosa Carmen.

Rosa Carmen.

Sie verlässt ihr Haus kaum, nur ganz kurz zum Einkaufen: Lebensmittel, die zu kochen sie dann vergisst, Flaschen, die sich nicht öffnet, Zeitschriften, die sie von vorne bis hinten auf der Suche nach einem Schlüssel durchliest, den sie nicht kennt und von dem sie nicht weiß, ob er ihr Aufschluss geben wird.

Einige Besorgungen, immer nachts, und dann kehrt sie in ihre 107 Zentimeter breite Wohnung zurück – in die längliche Welt jener Wände, die Tag für Tag näher zu rücken scheinen, wie die Fallen in den Fernsehserien aus den Siebzigern.

Sie geht den Artikel über die seltsamen Todesfälle auf dem gigantischen Campus, der gerade erst in Futura eröffnet worden war, noch einmal durch. Es ist alles andere als normal, dass sich fünf Studenten und zwei Dozenten nur zwei Tage nach Semesterbeginn an der Universität, die sich genau über der ehemaligen Müllkippe befindet, das Leben nehmen. Die Indizien für die Selbstmorde stimmen perfekt damit überein, was Maxi ihr beschrieben hatte. Sie war darin geschult worden, diese Anzeichen im Leichenschauhaus oder an welchem Ort auch immer festzustellen und sie ihm mitzuteilen, doch jetzt hat sie niemanden mehr, dem sie ihre Entdeckung melden könnte.

Sie hat sich seit vielen Tagen nicht gewaschen, ihr eigener Geruch ist eines der wenigen Anzeichen, die ihr als Beweis dafür bleiben, dass sie sich nicht in Luft aufgelöst hat.

Ekel vor dem blonden Haar, Ekel vor den grauen Augen, Ekel vor den aufgeplatzten Lippen, Ekel vor dem Körper eines schönen Biests, das von allen bewundert wird, Ekel vor dem Weiterleben.

Toledo erreicht den Plaza Lope de Vega und stellt sich in einem Hauseingang genau vor dem schmalsten Gebäude des Abendlandes unter. Tagsüber ist die Gegend mit seinen Bars, Geschäften und Touristen sehr belebt, doch um diese Uhrzeit ist keine Menschenseele zu sehen. Im Dunkeln überprüft er das Magazin seiner Dienstwaffe. Seit Tagen sitzt ihm die Angst im Nacken.

Das Fenster im zweiten Stock der Meter ist erleuchtet, doch er hat keine Eile hineinzugehen.

Immer wenn er hier vorbeikommt, kommt ihm die Erinnerung an eines der Mysterien des heiligen Vinzenz, dem Namenspatron der nahe gelegenen Kathedrale. Er erinnert sich nicht an alle Details, doch es ging im Groben darum, dass eine Frau aus seiner Kirchengemeinde ihn zum Essen eingeladen hatte. Da sie jedoch nichts zu essen im Haus hatte, hatte sie ihren eigenen Sohn gekocht, um ihn dem Heiligen anzubieten. Als dieser kam, sah er den gerösteten Sohn und die Frau, die  bitter bereute, einen Braten aus ihm gemacht zu haben. Zum Glück war seine Macht so groß, dass er nicht nur den Braten rückgängig machen konnte, sondern auch die Vorratskammer mit den köstlichsten Delikatessen füllte …

Er überprüft das Magazin erneut, legt sein Schicksal in die Hände des Heiligen und überquert die Straße …

Adrián „Der Tod“ Zertuche hat ein Problem. In dem System der miteinander kommunizierenden Datenbanken, in die sich sein Gehirn verwandelt hat, ist eine Störung aufgetreten. Es gibt eine Information, die fehlt, zu viel ist oder nicht zu den restlichen Informationen zu diesem Thema passt.

Er schaut erneut auf die Beleuchtung seiner Armbanduhr und wartet in der Stille des Treppenhauses mit der Gewissheit, dass Toledo jeden Augenblick kommen wird.

Egal, noch hat er Zeit, sich zu resetten.

Als Rosa Carmen die Klingel hört, weiß sie, dass die Zeit des Wartens ein Ende hat, dass sie ihre Rolle der atemberaubenden blonden Assistentin des Zauberkünstlers ablegen muss, um selbst den Zaubertrick vorzuführen.

Sie reckt sich mit großer Vorsicht zum Türspion, um kein Geräusch zu machen.

Sie kennt diesen Polizisten, Toledo oder so ähnlich, aber jetzt sieht er anders aus: Sein Gesicht ist in die Länge gezogen und wird in der Mitte schmaler, die Wände hinter ihm krümmen sich, die Zimmerdecke öffnet sich, die Schatten seiner Augen blicken sie an, ohne sie zu sehen.

Jetzt ist die Welt dort draußen wie die hier drinnen.

Mit einem leichten Zittern, das nur er bemerken könnte, drückt Toledo den Finger auf die Klingel. Er weiß, dass die Frau hinter dieser Tür steht. Er will entweder eintreten oder wieder gehen. Diese Kälte im Rücken gefällt ihm nicht.

Adrián „Der Tod“ Zertuche geht langsam die Stufen herab, bis er sich hinter dem Polizisten befindet, er zieht die Stille der Vorhölle nach sich, den sinnlosen Hass der Tiere. Er zieht die Zweiundzwanziger und fixiert ruhig seine Zielscheibe, bevor er ihr befielt, sich nicht zu bewegen.

Sie sieht sie beide und weiß, dass sie abhauen müsste, doch sie kann sich nicht bewegen. Es ist nicht einfach, sich die tote Haut von Rosa Carmen abzustreifen, während all diese Säbel in die Kiste gerammt werden, von der alle hoffen, dass man sich darin befindet, während man in eine andere Dimension wechselt.

Schnell, sehr schnell dreht Toledo sich um, mit der Pistole in der Hand, dem heiligen Vinzenz im Kopf und dem Blei …

„Der Tod“ steckt die Pistole in die Tasche, sobald er den Schuss abgefeuert hat, seinen einzigen Schuss, als wolle er diese barbarische Handlung vor sich selbst verbergen.

Toledo, mit der Pistole in der Hand, dem heiligen Vinzenz im Kopf und dem Blei im Körper.

Er steigt über den Polizisten, ohne ihn anzusehen, und macht sich nicht die Mühe, zu klingeln. Barbarei über Barbarei. Beim dritten Tritt zertrümmert Zertuche das Schloss und tritt in jene Wohnung mit den unmöglichen Maßen ein. Er durchquert sie in wenigen Sekunden; dort gibt es keinen Fleck, an dem man sich verstecken könnte, doch Rosa Carmen ist weg.

Einen Moment lang hält er die Augen geschlossen, als ob er sie mit reiner Willenskraft auftauchen lassen könnte.

Doch sie kehrt nicht zurück. Also beschließt er zu gehen.

Als er am Treppenabsatz ankommt, ist auch Toledos Körper verschwunden.

Tanja Peters de Camargo, Jahrgang 1978, absolvierte im Jahr 2001 ihr Studium zur Übersetzerin und Dolmetscherin an der Fachhochschule in Maastricht und im Jahr 2004 ihre Zusatzausbildung zur Gerichtsdolmetscherin/-übersetzerin für Niederländisch und Portugiesisch in Utrecht. Nach neun Jahren in der eher trockenen Sparte der juristischen Fachübersetzungen beschloss sie 2010, sich mit dem Masterstudiengang Literaturübersetzen (Spanisch/Englisch) an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf neue Horizonte am Berufshimmel zu erschließen. Während ihres Studiums hat sie acht Monate in Lissabon verbracht, zwei Jahre in Belgien und insgesamt zehn Jahre in den Niederlanden. Seit sieben Jahren pendelt sie regelmäßig aus privaten und beruflichen Gründen für mehrere Monate nach São Paulo, Brasilien. Ihre Masterarbeit schreibt sie über den brasilianischen Autor João Ubaldo Ribeiro und seine englische Selbstübersetzung des Romans „Viva o povo brasileiro“.

Juan Ramón Biedma wurde in Sevilla (Spanien) geboren. Er studierte Jura und arbeitete lange Zeit als Radiosprecher, Drehbuchautor, Musik- und Filmkritiker. Seine Karriere als Romanautor begann er mit El manuscrito de Dios (2004) und führte sie mit El espejo del monstruo (2007), El imán y la brújula (2008, Premio Novelpol und Premio Hammett), El efecto Transilvania (2008) und El humo en la botella (2010) fort. 2008 veröffentlichte er zusammen mit Pablo Muñoz und Sergio Ibáñez die Graphic Novel Riven. La ciudad observatorio.

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