Geschrieben am 1. März 2014 von für Carlos, Crimemag

Carlos

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Lumpentrio infernale

Olympia war gestern, heute ist Carlos dran und ehrt die aktuellen Top-Vollpfosten unserer Tage:

Die letzte Siegerehrung im olympischen Winter werde ich vornehmen, und zwar jetzt: Geehrt werden die drei allergrößten derzeitigen Halunken deutscher Zunge, ein Lumpentrio infernale, Dreieinigkeit ex negativo, ach was: einfach drei Knalldeppen, Luftikusse, Schaumschläger und Hundsfotten kardinaler, grundgemeiner Provenienz.

So.

Wir kommen zum dritten, dem Brunzeplatz. Da dürfte er erstaunt sei, der Thilo Sarrazin, ja, enttäuscht. Aber immerhin: Auf’s Podium hat er es geschafft. Es gehört schon eine gewisse Chuzpe dazu, das, was Gutmenschenhasser ohnehin seit Jahren und nur immer mehr verkrähen, als schalen Buchaufguss ins Leben zu scheißen. Bäbäbä, man darf wg. Tugendterror gar nicht mehr sagen, was man denkt. Dass er das mit seinem gänzlich unzensierten Buch dialektisch glanzvoll widerlegt, das macht nix, das wird weggechuzpet.

Chuzpe hat er ja früher schon bewiesen: als Rassist, Eugeniker, Armenbelehrer.

Was er mit seinen so erschwindelten Reichtümern macht, ist nicht bekannt, wohl zur Rettung des Landes wird er sie einsetzen, doch, doch, ganz bestimmt: Seine Putzfrau ist arisch.

Lassen wir ihm aber eines: Er ist keineswegs ungeschickt darin, sich zu präsentieren, bis ins Detail: Man stelle sich mal das Männlein ohne die preußische Rotzbremse unter dem Zinken und das intellektuelle Horngestell oben drauf vor. Wir sähen einen alten Deppen verwelken – nicht einmal das gönnt er uns. By the way: Herrgott, höre kurz! Er ist nicht mehr der Jüngste, gell? Es kann doch nicht jeder hundert werden, die Entscheidung liegt aber natürlich bei dir …

Kommen wir zum zweiten Platz: Auch hier dürfte die Überraschung eher sein, dass der Champion nicht nach dem goldenen Lorbeer greifen darf, als dass er es aufs Podest geschafft hat: Matthias Matussek, Amokschreiber, Krawallköter, Universalgelehrter, Springernovize und Chaoskatholik. Er, der vom schon damals blöden Marxisten über Mütterbekämpfung und religiöse Rückbesinnung zum C-Liga-Sexualwissenschafter heruntermutiert ist, schafft es diesmal mit einer neuerlichen Elendstat in die Schlagzeilen: Das Defizitäre an der Homosexualität, er hat es entdeckt. Seine Auslassungen, Repliken anderer gegen diese, seine Repliken gegen die Repliken sind oft genug besprochen worden. Sein völlig losgelöstes Selbstlob in der quadriert-wahnsinnigen Hassbotschaft an seinen Kritiker Niggemeier sei aber dennoch auch hier erwähnt. Zu bizarr, zu schon wieder tausendschön sind diese verderbten Zeilen. Eine größere Angeberei hat wohl noch niemand veröffentlicht. Ein onanistischer Kopforgasmus, eine Rammelei mit der eigenen Biographie – abgefahren wie je nur ein Zug nach nirgendwo.

Eindeutig aus Dummerland auch Müllmatzes Kernthese: Die Homosexualität ist ein Defekt, weil sie keine Kinder hervorbringen könne, wie „Taubheit“ auch ein Defekt ist, also sind auch homosexuelle Ehepaare keine richtigen. Ebenfalls keine richtigen Ehen sind dann also auch welche, darf ich ergänzen, die ungewollt kinderlos bleiben. Und der Zölibat wäre ja dann auch defizitär. Obwohl … Muss ja nicht jeder wissen, dass der Kegel der Köchin zur Hälfte eine priesterliche Lendengabe ist.

Es reicht aber nicht. Gold gewinnt Landrat Jakob Kreidl, der lebt das Antikorrekte, das andere nur fordern: Ein Bandit, Bazi, Schwarzbauer, Taschendieb, Titelerschleicher, alles bewiesenermaßen, der dennoch weitermachen, brandschatzen und klauen würde, wenn ihm die Nebelkerze Seehofer nicht das königlich-bayerische Standgericht angedroht hätte. Derzeit sei er krank, so hört man, und die heulende Frau Gemahlin präzisierte Journalisten gegenüber dahingehend: Er liege im Bett und es gehe ihm schlecht.

Man will mal nicht wissen wie viel Humpenstemmerei und Enzianabusus den Prachtskerl flachgelegt haben. Er will aber nun die Wahl auch dann nicht annehmen, wenn er sie denn gewänne.

Das glaube ich nur unter Vorbehalt. Und sein zu Teilen ungenehmigt erbautes neues Haus sei ja erst im Rohbau, quakt es noch hinterher. Das bedeutet: Ich klau’ mir ein Rumpsteak, denn es ist ja noch nicht gebraten. Er meint aber: „Jödelhickssakradödldumpfhostmihalleluja!“

Finaliter: Es ist halt auch kein Scheich oder Filmproduzent, der ihn geschmiert und gemästet hat, es ist die örtliche Sparkasse. Das ist so miefig, klein und böse: Gold!

Carlo Schäfer

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