All posts by Sophie Sumburane

Reise in die Kultur Haitis Louis-Philippe Dalemberts neuer „magisch pulsierender Roman über die verlorene Mystik der Kindheit“ (SZ) steckt voller kreolischer Fabulierlust und ist eine amüsante Reise in die hierzulande kaum bekannte Kultur Haitis. Sophie Sumburane hat sich mit dem Autor über das »Zeitenland« der Kindheit und seine Tabus, Voodoo und andere Stereotype, die Auseinandersetzung mit den eigenen Wurzeln und das Vagabundentum unterhalten. Schon der Titel Ihres aktuellen Romans „Die Götter reisen nachts“ kündigt es an: Ein immer wiederkehrendes Thema in Ihren Texten ist das Reisen; mehr noch, das oftRead More

Posted On Februar 1, 2016By Sophie SumburaneIn Bücher, Litmag

HAM.LIT-Special: Monique Schwitter: Eins im Anderen

Vom Kommen und Gehen – An einem Freitagabend im Januar 2013 sitzt die Schriftstellerin mit Schreibblockade an ihrem Computer, die Kinder im Bett, der Mann beschäftigt, und googelt den Namen ihres Ex-Freundes Petrus. Und stößt auf die Nachricht seines Todes. Wie von selbst laufen jetzt die Bilder der verflossenen Liebe vor ihrem inneren Auge ab, was folgt ist ein erfreulich unlarmoyantes Panorama der modernen Lieben. Was heißt es zu lieben, warum kommt sie, warum geht sie. Gespickt mit Autobiografischem ist „Eins im Anderen“ mehr, als eine Sammlung von Liebesgeschichten. VonRead More
Auf E-Tour (2): Zeit für was Kurzes – Neue digitale Originalausgaben, frisch durchgewischt von Sophie Sumburane. Diesmal mit Pippa Goldschmidt („Von der Notwendigkeit, den Weltraum zu ordnen”) und Georg Friedrich Kammerer („Alles kaputtschlagen. Eine Schöpfungsgeschichte”). Inzwischen ist meine jüngste Tochter beinahe acht Monate alt. So langsam mache ich nicht mehr den ganzen Tag bubu und baba und mutiere wieder zu einem denkenden, in ganzen Sätzen sprechenden Wesen, das wieder öfter am Schreibtisch sitzt, als hinterm Wickeltisch zu stehen. Denn jetzt wickelt sich mein Baby selbst (Ihres nicht?) und ich freue michRead More
Wo sind denn deine Kinder? Es war die Studie einer israelischen Soziologin, die eine Debatte anstieß, die seit einigen Wochen durch Medien, Social Media und sogar das Heute Journal ihre Kreise zieht. 23 Mütter berichteten darin, sie würden es bereuen, Mutter geworden zu sein. Viele andere Mütter offenbaren unter dem Hashtag #RegrettingMotherhood ihre eigenen „Beichten“. Und ich als Mutter? Ich glaube ihnen allen das gern. Sophie Sumburane über überzogene und unerfüllbare Mutterrollen. Es ist ein Tabu zu sagen: Ich bin unglücklich als Mutter. Man hat glücklich zu sein, die WeltRead More
„Wer ist hier der Illegale?“ Im Berliner Literaturhaus Lettrétage fand gestern Abend die Lesung „Flucht nach Europa“ statt, auf der drei eBooks vorgestellt wurden, die dazu einladen, sich mit den Beweggründen und vielfältigen Schicksalen der Flüchtlinge vor Europas Grenzen – und denen, die bereits bei uns sind – auseinanderzusetzen. Sophie Sumburane war für uns vor Ort. Lampedusa. Wir alle haben mehr oder weniger deutliche Bilder im Kopf, wenn wir diesen Namen hören. Lampedusa ist zum Synonym geworden – für Flüchtlinge, Tod und gescheiterte Träume, für EU Außenmauern, Bürgerkriegsfolgen und (verfehlte)Read More

Posted On März 25, 2015By Sophie SumburaneIn Bücher, Litmag

Alain Mabanckou: Morgen werde ich zwanzig

Mit Kinderaugen im Kongo – Der zehnjährige Michel lebt mit seiner Mutter Pauline – einer Zweitfrau – in dem von seinem Stiefvater Roger für sie gekauften Häuschen in Pointe-Noire, in der Republik Kongo. Ende der 70er Jahre ist das Land beinahe 20 Jahre unabhängig, steckt nach einem brutalen Krieg in einer Diktatur unter Mobutu Sese Seko fest und wird zerfressen von Korruption und politischer Willkür. Der preisgekrönte frankophone Autor Alain Mabanckou (ein CM-Interview finden Sie hier), der in diesem Jahr für den Man Booker International Prize nominiert ist, schaut aufRead More

Posted On Dezember 3, 2014By Sophie SumburaneIn Bücher, Litmag

Lola Shoneyin: Die geheimen Leben der Frauen des Baba Segi

Die Akademikerin – In den vergangenen Wochen war das westafrikanische Land Nigeria in den Medien präsent wie selten. Rund 200 von der Terrorgruppe „Boko Haram“ verschleppte Schülerinnen werden nach wie vor vermisst, mittlerweile drei Bomben explodierten auf nigerianischen Schulhöfen und die Regierung scheint hilflos. „Westliche Bildung ist Sünde“ lässt sich der Name der Täter übersetzen, im Namen des Islam versuchen sie Mädchen von Bildung fern zu halten. Wie aktuell das Patriarchat auch unter der normalen Bevölkerung in Nigeria noch heute ist, zeigt der vor diesem Hintergrund noch brisantere Debüt-Roman „DieRead More

Posted On November 19, 2014By Sophie SumburaneIn Bücher, Litmag

NoViolet Bulawayo: Wir brauchen neue Namen

Aus dem Paradies nach „mein Amerika“ – In einem zunächst namenlosen afrikanischen Land lebt die zehnjährige Darling mit ihren Freunden und der Mutter in einer Blechhüttensiedlung namens „Paradies“. Täglich ziehen sie los, um in „Budapest“, dem Stadtteil der Reichen, Guaven zu klauen, was nicht selten das Einzige ist, was ihre Kinder am Tag zum Essen bekommen. In ihrem Debütroman „Wir brauchen neue Namen“ zeichnet die Autorin NoViolet Bulawayo, die gebürtig Elizabeth Zandile Tshele heißt, eine Kindheit nach, die zwischen Sehnsucht, Freude und Enttäuschung pendelt. Von Sophie Sumburane Darling erscheint demRead More

Posted On Oktober 22, 2014By Sophie SumburaneIn Bücher, Litmag

Kerstin Preiwuß: Restwärme

Kratzen am Klischee –Die alleinerziehende Marianne kommt gerade von einem Arbeitsaufenthalt in Nepal, als der Anruf ihrer Mutter aus ferner Vergangenheit sie erreicht. Mariannes Vater, der die Familie über Jahre hinweg tyrannisierte, ist gestorben. Sie soll zur Beerdigung kommen und gerät in einen Sog zurück in ihre Kindheit. Von Sophie Sumburane Mit ihrem Debüt-Roman „Restwärme“ war die Lyrikerin Kerstin Preiwuß beim Bachmann-Preis angetreten, musste sich dort jedoch von der Jurorin Daniela Strigl anhören, der vorgetragene Textausschnitt über den kriegstraumatisierten Familienvater in der DDR, der auf einer Nerzfarm arbeitend für dasRead More

Posted On September 24, 2014By Sophie SumburaneIn Bücher, Kolumnen und Themen, Litmag

Auf E-Tour. Eine Kolumne zum elektrischen Text

Auf E-Tour (1) – Neue digitale Originalausgaben, frisch durchgewischt von Sophie Sumburane. Auf der Suche nach dem nächsten richtig guten Text – nach guter Literatur – durchforste ich regelmäßig die Feuilletons, Blogs und Bestenlisten. Auf so manche Perle bin ich so bereits gestoßen oder gestoßen worden, doch eines fällt mir auch immer wieder auf: Wo sind die E-Book-Originale? Gibt es keine tollen literarischen E-Books, oder gibt es unter den Rezensenten schlicht keine E-Book-Leser? Ich glaube der Grund dafür liegt nicht bei fehlender Qualität. So manch ein Kritiker und Journalist würdeRead More

Posted On April 2, 2014By Sophie SumburaneIn Bücher, Litmag

Christopher Mlalazi: Wegrennen mit Mutter

Literarische Aufarbeitung eines Massakers – Der Autor Christopher Mlalazi aus Simbabwe ist in englischsprachigen Feuilletons schon länger bekannt. Durch verschiedenste Veröffentlichungen, beispielsweise von Kurzgeschichten aber auch Theaterstücken und Romanen, welche vor allem in seiner Heimat stark polarisierten. „Wegrennen mit Mutter“ ist nun sein erster auf Deutsch erschienener Roman und gleichzeitig Auftakt der neuen Afrika-Reihe des Horlemann Verlags. Von Sophie Sumburane. Eines fällt direkt zu Beginn des Buches auf: Mlalazi reiht sich nicht ein in die Tradition der Vorgängergeneration aus Simbabwe um Chenjerai Hove oder Shimmer Chinodya, die sich mit politischenRead More

Posted On März 5, 2014By Sophie SumburaneIn Bücher, Litmag

Ryad Assani-Razaki: Iman

Flucht oder Zukunft in der Heimat? – Ein namenloses afrikanisches Land, das allem Anschein nach Benin ist, aber auch viele andere sein könnte, ist Schauplatz des beinahe 40 Jahre umfassenden Romans „Iman“. Der Autor Ryad Assani-Razaki nimmt den Leser mit in die Welten dreier junger Menschen, Figuren, die Allegorien und doch Individuen sind. Von Sophie Sumburane Es beginnt mit Toumani, einem zu Beginn 6-jährigen Jungen, der für knapp 23 Euro von seinem Vater verkauft wird. Vom Lande in die Hauptstadt gebracht, fristet er seine Tage im Haus der Kinderhändlerin, lerntRead More

Posted On Dezember 14, 2013By Sophie SumburaneIn Bücher, Crimemag

Frank Bill: Der Geschmack der Gewalt

„Pfuhl der Wehrlosigkeit“ – Im direkten Fight gegen „Fight Club“ hat Frank Bills Romanerstling „Der Geschmack der Gewalt“ schlechte Karten, findet Sophie Sumburane. Wir befinden uns irgendwo im Nirgendwo des amerikanischen Mittleren Westens, einer krisengebeutelten Region der USA. Hier gibt es nichts außer Verlierer, brutale, desillusionierte Menschen, die einzig an die Macht des Stärkeren glauben, und natürlich Drogen. Chemische Drogen, ausgefallene Zähne und Whiskey. Mit diesem Cocktail liefert der amerikanische Autor Frank Bill in seinem Debütroman „Der Geschmack der Gewalt“ etwas ab, das ganz klar ins Genre „transgressive fiction“ einzuordnenRead More

Posted On November 13, 2013By Sophie SumburaneIn Bücher, Litmag

Shani Boianjiu: Das Volk der Ewigkeit kennt keine Angst

Leben in Wachträumen – „Das Volk der Ewigkeit kennt keine Angst“ ist mehr als nur der Debütroman der 26-jährigen Shani Boianjiu. Er ist eine Aufarbeitung von Erlebtem, ein Aufzeigen der Folgen von Krieg und einer seit Generationen traumatisierten Gesellschaft. So erschreckend nüchtern erzählt, dass der Leser an vielen Stellen das Buch empört an die Wand schmeißen will. Bis zum nächsten sensiblen Satz, der jede Nüchternheit konterkariert. Von Sophie Sumburane Ein kleines Dorf an der Grenze zum Libanon: Es existiert nur, „weil Leute den genialen Einfall hatten, man sollte Galiläa judifizieren“,Read More

Posted On November 2, 2013By Sophie SumburaneIn Bücher, Crimemag

Donald Ray Pollock: Knockemstiff

Seit Wochen aufgetaute Fischstäbchen ‒ Donald Ray Pollocks „Knockemstiff“ konfrontiert den American Dream mit dem wahren Leben. Eine Besprechung von Sophie Sumburane. „Alle Amerikaner stammen ursprünglich aus Ohio, wenn auch nur kurz.“ Diesen Ausspruch der 1965 verstorbenen Schriftstellerin Dawn Powell stellt Donald Ray Pollock seinem literarischen Debüt voran. Für ihn mag das stimmen, doch würde es tatsächlich für alle Amerikaner stimmen, wäre das furchtbar. Denn Knockemstiff, ein kleines Kaff im Mittleren Westen, im Herzen von Ohio, ist furchtbar. Und das ist, nach der Lektüre der 18 Kurzgeschichten noch untertrieben. PollockRead More

Posted On Oktober 26, 2013By Sophie SumburaneIn Bücher, Crimemag

Jô Soares: Sherlock Holmes in Rio

Hommage vom Zuckerhut ‒ Im Zuge der Buchmesse ist mit Jô Soares’s „Sherlock Holmes in Rio“ ein moderner Klassiker der brasilianischen Kriminalliteratur wieder aufgetaucht, der als Kontrapunkt zur sozialkritischen „narrativa brutalista“ stehen sollte. Sophie Sumburane hat ihn sich auf seine Haltbarkeit hin angeschaut … Rio de Janeiro Ende des 19. Jahrhunderts. Brasiliens Belle Époque, französische Adaptionen im letzten lateinamerikanischen Kaiserreich, bis hin zur fehlenden Kanalisation und dem dazugehörigen Gestank. Des Kaisers Geliebte lässt sich ihr Geschenk, eine wertvolle Stradivari, stehlen, die „Schwanengesang“ existiert offiziell gar nicht, bietet also aus zweierleiRead More

Posted On Oktober 23, 2013By Sophie SumburaneIn Bücher, Litmag

Else Buschheuer: Zungenküsse mit Hyänen

Wir sind die Guten! Die Guten sind auch nicht besser. Ein turbulenter neuer Roman von Else Buschheuer. Sophie Sumburane hat sich amüsiert. In Dingenskirchen zu unserer Zeit, sitzt der Vorzeigechauvinist Wolfgang Müller in seinem Rollstuhl, feiert Orgien und beschäftigt das Personal seiner „gelben Villa“. Zur gleichen Zeit zieht die 33-jährige männliche Jungfrau Michael Rothe mit einer Tupperdose Bohneneintopf und 1000 von Mutti geklauten Euros in blinden Aktionismus in die große Stadt, Rizz. Irgendeine Metropole, weit weg von seiner verstaubten Heimatstadt Grimmelshausen. Michael träumt von der glitzernden Karriere eines erfolgreichen Journalisten,Read More

Posted On September 4, 2013By Sophie SumburaneIn Bücher, Litmag

Elfriede Jelinek: Rein Gold. Ein Bühnenessay

Verfranzt im Ring-Zyklus – Hier in Leipzig weiß man: 2013 ist Wagner-Jahr! Richard Wagner und sein Schatten sind seit Neuestem als Denkmal zu bewundern, seine Musik spielt in allen Gassen und immer wieder finden auch seine Werke einen Weg ins Jetzt. Anlässlich der Münchner Opernfestspiele schrieb die Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek ihren Beitrag zum Wagner-Jahr: Die Paraphrase „Rein Gold.“ Mit ihr nimmt Jelinek den „monumentalen“ Ring-Zyklus aus Wagners „Walküre“ auf, versetzt ihn in die Gegenwart des Kapitalismus und bleibt dennoch nah am Originaltext Wagners. Gedacht für die Bühne, bei Wagner gestärktRead More

Posted On August 31, 2013By Sophie SumburaneIn Bücher, Crimemag

Stephen King: Joyland

Mit Lichtinstallationen und viel Lärm zum Mann ‒ Es spukt in der Geisterbahn. Man muss schon Stephen King sein, wenn man daraus allen Ernstes noch was machen möchte. King kann es, findet Sophie Sumburane. Stephen King, wer kennt ihn nicht? Den mittlerweile 65-jährigen Master of Horror, dessen Bücher fast ausnahmslos zu Bestsellern avancierten. Bücher, die ich mit 15 mit Taschenlampe unter der Bettdecke las, und nun, mit 25 im Strandkorb unter der Sonne. Und so unterschiedlich wie meine Leseplätze sind auch die Schauplätze von Stephen Kings neuestem Roman „Joyland“. „Joyland“Read More

Posted On Juni 29, 2013By Sophie SumburaneIn Bücher, Crimemag

Damien Echols: Mein Leben nach der Todeszelle

Satanisten, Fanatiker und viele Widersprüche – Damien Echols: „Mein Leben nach der Todeszelle“ – ein Sachbuchtitel, der so alles an Sensationsgier zu befriedigen verspricht und mit den letzten Dingen herumspielt. Sophie Sumburane hat sich den seltsamen Text genauer angeschaut. Stellen Sie sich einmal Folgendes vor: Sie sind ein unreifer 18-jähriger Teenager, werden wegen Ihres Äußeren von einem aufsässigen Polizisten beschattet und landen plötzlich, wohl auch wegen dieses Mannes, in der Todeszelle. Für ein Verbrechen, dass Sie nicht begangen haben, von dem sich der Staat aber wünscht, Sie wären es gewesen. Unvorstellbar?Read More

Posted On Juni 22, 2013By Sophie SumburaneIn Bücher, Crimemag

Gisbert Haefs: Alexanders Erben

Monumental – Der historische Thriller gehört zu den Opfern des Krimibooms. Heruntergewirtschaftet, verblödelt und verdödelt von Myriaden von Freizeitschreibern, die meinen, zur Recherche reiche Wikipedia aus. Aber zum Glück gibt es immer noch Gisbert Haefs, der seinen epochalen Alexander-Zyklus endlich fortsetzt. Sophie Sumburane hat „Alexanders Erben“ gelesen … Alexander der Große, Mythos und Geschichte in einem. Um kaum eine antike Gestalt ranken sich derart viele Sagen und Erzählungen wie um den König mit den feuerroten Haaren. Einer, der diese und so ziemlich sämtliche gesicherten Fakten rund um die Gestalt kennt, istRead More

Posted On Juni 12, 2013By Sophie SumburaneIn Kolumnen und Themen, Litmag

Lesungsbericht: Myk Jung in Leipzig

Rockstar im Herzen – Shakunda im Stern, ein kleines Lesecafé im Leipziger Süden, perfekt gelegen auf der Leipziger Karl-Liebknecht-Straße. Normalerweise findet hier die Lesebühne Leipzig statt, eine freie Lesebühne, zu der zwei Autoren oder Autorinnen durch die Moderatorin geladen werden. Außerdem gibt es vier Leseplätze für Autorinnen und Autoren, Schreibende und Dichtende, die gern ihre Texte einem Publikum präsentieren möchten. Ein Mischkonzept, dass auch am vergangenen Freitag, den 07. Juni wieder mehr als gut funktionierte. Ein Bericht von Sophie Sumburane. Geladen war dieses Mal jedoch nur einer, der Essener AutorRead More

Posted On Mai 8, 2013By Sophie SumburaneIn Bücher, Litmag

David Vann: Dreck

Es gibt keinen anderen Weg hinaus – Was hat sich der Autor dabei gedacht? Eine Frage, die vornehmlich von Deutschlehrern gestellt wird. Eine Frage, die man sich eigentlich nicht stellen sollte, trotzdem drängt sie sich auf, wenn man beginnt David Vanns „Dreck“ zu lesen. Was hat sich Suhrkamp dabei gedacht? Sophie Sumburane geht der Frage nach. Dieser Roman ist rund 300 Seiten stark – dieser Roman ist stark. Doch nicht von Anfang an. Er kippt so ziemlich genau in der Mitte. Vor dem Leser beginnt plötzlich ein Horror, dargestellt anRead More

Posted On April 20, 2013By Sophie SumburaneIn Bücher, Crimemag

Juli Zeh: Nullzeit

Am Ende steht das Ende – Diplomschriftstellerin. Das ist sie, die gebürtige Bonnerin Juli Zeh. Absolventin des renommierten Deutschen Literaturinstituts in Leipzig und Bestsellerautorin. Schon für ihr Debüt „Adler und Engel“ bekam sie den Deutschen Bücherpreis, nun erschien ihr Psychothriller „Nullzeit“. Sophie Sumburane hat ihn gelesen. Der Roman ist eher ein Kammerspiel. Wenige Figuren tragen am eigenen Leib politische und juristische Konflikte aus, thematisieren so problematisierend aktuelle Diskurse. Dazu kommt die Konstanz des Handlungsorts und die kurze erzählte Zeit von 14 Tagen. Mit klarer, nüchterner Sprache erzählt, entspinnt sich vorRead More
„Irgendwann kommen die Dinge von allein zu mir“ Sophie Sumburane hat der Roman „Zerbrochenes Glas“ von Alain Mabanckou gut gefallen. Auf der Leipziger Buchmesse hat sie den Autor getroffen. S: Was inspiriert Sie beim Schreiben? A: Ich glaube, ich schaue öfter zurück in meine Kindheit, ich war das einzige Kind meiner Eltern. Das hat mich dazu angeregt, viel nachzudenken. Ich hatte niemanden zum Spielen, also war ich in meiner Gedankenwelt zu Hause. Um der Einsamkeit zu entkommen, habe ich außerdem sehr viel gelesen. Und ich glaube, wenn man sehr vielRead More

Posted On März 27, 2013By Sophie SumburaneIn Bücher, Litmag

Ismet Prcic: Scherben

Kraftvoll, ergreifend ­­– Ein junger Bosnier sitzt mit seinem jüngeren Bruder und den Eltern im Sommerhaus. Der Vater leugnet, die Mutter spricht es aus: „Es wird Krieg geben.“ Sophie Sumburane hat Ismet Prcic’ Debütroman gelesen. Der Bosnienkrieg von 1992 bis 1995 ist schon einmal erfolgreich literarisch verarbeitet worden mit „Wie der Soldat das Grammofon repariert“ von Saša Stanišić. Ismet Prcic wählt einen neuen literarischen Weg. Einen grandiosen, mitreißenden, der einen zum Schreien bringt. Einen Weg, von dem der Leser am Ende nicht mehr weiß, ob man selbst, der Autor autobiografischRead More