Wolfram Schütte Tag

Befreiungsfatwa – Von Wolfram Schütte. Carolin Emcke meinte kürzlich in ihrer samstäglichen SZ-Kolumne: „Es wird Zeit, Edward Snowden nicht länger anzuklagen, sondern ihn zurückzuholen in eine Gemeinschaft, ob in Amerika oder Europa, die ihn für die Diskussion über ihre Rechte und Werte immer noch braucht“. Die deutsche Publizistin ist beileibe nicht die einzige auf der Welt, die den US-Whistleblower zwar aus dem befristeten Exil in Putins Rußland befreit, aber auch nicht in den Fängen der US-Behörden sehen möchte. So grotesk ist die einst bipolar gewesene Welt im Augenblicks, dass alle,Read More

Posted On April 22, 2015By Wolfram SchuetteIn Bücher, Litmag

Claude Simon: Der Fisch als Kathedrale. Vier Vorträge

Vorträge eines Avantgardisten über die weltliterarische Moderne – Von Wolfram Schütte Claude Simon, der französische Literaturnobelpreisträger von 1985, ist bei uns wohl nur unter Kennern & Liebhabern der avantgardistischen Literatur bekannt. Und zwar als Autor eigenwillig erzählter & montierter Romane. Des Öfteren kreisen sie um das traumatische Kriegserlebnis des Kavallerieoffiziers Simon. Er überlebte, zusammen mit einem anderen, als einziger die Vernichtung seiner gesamten Kompanie durch die deutschen Truppen am 17. Mai 1940. Die vier Vorträge, die jetzt der Berenberg-Verlag vorgelegt hat, stammen aus dem Nachlass des 2005 gestorbenen Schriftstellers. ErRead More

Posted On April 15, 2015By Wolfram SchuetteIn Kolumnen und Themen, Litmag

Wolfram Schütte zum Tod von Günter Grass

Originell, tapfer, eigensinnig –Notizen eines Nachrufs auf Günter Grass. Von Wolfram Schütte Er hatte unter deutschen Kollegen & Kritikern nicht viele Bewunderer (oder gar Freunde). Dafür umso mehr Leser. Sein Oeuvre ist vielgestaltig, umfangreich & befremdlich; letzteres vor allem für den in Deutschland vorherrschenden literarischen Geschmack des sogenannten „Psychologischen Realismus“ & der Vorliebe für ein möglichst „umstandsloses Erzählen“. Nicht verwunderlich, dass er in dem unkommunistischen Lukacsianer Marcel Reich-Ranicki seinen entschiedensten Feind unter den Kritikern fand. Im Ausland sieht das ganz anders aus. Z.B. zwei der größten Autoren der modernen WeltliteraturRead More

Posted On April 8, 2015By Wolfram SchuetteIn Bücher, Litmag

Milan Kundera: Das Fest der Bedeutungslosigkeit

Bedeutungslosigkeit – Milan Kunderas trister literarischer Abgesang. Von Wolfram Schütte Auf die Gefahr hin, ein von manchen geschätzten Kollegen in den literarischen Himmel gehobenes „Meisterwerk“ zu verkennen, muss ich sogleich gestehen, dass ich Milan Kunderas kleinen Roman, den der heute 86jährige Autor 15 Jahre nach seinem vorletzten „Die Unwissenheit“ (2000) im vergangenen Jahr publiziert hat, keineswegs als das im Titel verhießene „Fest der Bedeutungslosigkeit“, sondern leider eher als Desaster literarischer Unerheblichkeit gelesen habe. Das ist umso bedauerlicher, weil ich Kundera bislang immer geschätzt habe. Milan Kundera gehört mit seinen RomanenRead More
Repräsentant & Märtyrer in Jugoslawien – Mark Thompson erforscht „Die Geschichte von Danilo Kiš“. Von Wolfram Schütte. In diesen Tagen wäre der jugoslawische Schriftsteller Danilo Kiš 80 Jahre alt geworden, wenn der Kettenraucher nicht schon 1989 im Alter von 54 Jahren gestorben wäre. Unter den Klassikern der europäischen Moderne nach dem Zweiten Weltkrieg war Kiš – der Zeitgenosse von z.B. Kundera, Perec, Calvino, Gadda, Gustafsson, Goytisolo – der avantgardistischste Schriftsteller Jugoslawiens. Sein schmales, hochkonzentriertes & literarisch komplexes Oeuvre aus Romanen (z.B. „Garten, Asche“ & „Die Sanduhr“) & Erzählungen („Ein GrabmalRead More

Posted On März 4, 2015By Wolfram SchuetteIn Bücher, Litmag

João Ricardo Pedro: Wohin der Wind uns weht

Ein erstaunlicher Debütant – Wolfram Schütte über João Ricardo Pedros Portugiesische Erzählungen rund um Lebensmomente der Familie Mendes. Regional-lokale Eigenheiten & historische Anspielungen müssen keine Sperre sein für den Zugang zu einem fremdsprachigen Roman, der sich darauf bezieht. Einige der größten Erzählwerke der Moderne besitzen solche Orts- & Zeitverhaftungen. Denken wir z.B. nur an das Oeuvre Faulkners, an den „Ulysses“ von Joyce oder an Döblins „Berlin Alexanderplatz“. Der 1973 geborene Portugiese João Ricardo Pedro möchte mit seinem „Wohin der Wind uns weht“ in dieser “literarischen Liga“ mitspielen, obwohl das schmaleRead More

Posted On Februar 25, 2015By Wolfram SchuetteIn Bücher, Litmag

Molly Antopol: Die Unamerikanischen

Jüdische Lebensläufe zwischen Kiew, Jerusalem & New York – Molly Antopol erinnert in ihren Erzählungen „Die Unamerikanischen“ u.a. von der McCarthy-Ära. Von Wolfram Schütte Die 1979 geborene Molly Antopol ist mit ihrem 2014 erschienenen „The UnAmericans“ eine relativ späte Debütantin der neueren US-Literatur. Dafür sind die 8 Erzählungen, welche die junge Frau damit vorlegt, ein literarisches Ereignis. In den USA wurde zum Vergleich ihrer eigenartigen Qualität auf Philip Roths literarisches Debut „Goodbye, Columbus“ hingewiesen. Das ist naheliegend, weil Antopols Erzählungen, die in Kalifornien & Maine, Tel Aviv, Jerusalem & OsteuropaRead More
Voltaire nicht zu vergessen –Wer argumentiert, dass jene Franzosen noch am Leben wären, wenn sie unterlassen hätten, was ihre Ermordung provoziert haben soll, betreibt eine Viktimisierung, aufgrund deren der Ermordete selbst dazu beigetragen habe, dass er ermordet wurde. Wolfram Schütte mit einigen Verwunderungen nach nicht nur den Pariser Massenmorden. Voltaire – an den man in diesem Zusammenhang immer wieder erinnern muss – soll bekanntlich gesagt haben: „Ich verachte ihre Meinung, aber ich gäbe mein Leben dafür, dass Sie sie sagen dürfen“. Mehr muss eigentlich nicht gesagt werden: zu dem MehrfachmordRead More
Grandiose Abschiede & bewegende Vergegenwärtigungen Auf dem 63. Internationalen Filmfestival Mannheim-Heidelberg. Von Wolfram Schütte Das war eine herausragende Ernte, die das diesjährige Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelbergs eingefahren hat! Ob es an der internationalen Produktion von „Newcomern“ lag, auf deren Wahrnehmung sich das Festival fokussiert oder die Verantwortlichen bei der Auswahl 2014 eine besonders gute Hand hatten, bleibe dahingestellt – weil ja außer denen, die die 13 Wettbewerbsfilme & die zahlreichen „Internationalen Entdeckungen“ für das zehntägige Festival ge- & erwählt haben, niemand sonst das jährliche Angebots-Meer von mehreren Tausend neuen Debüt-Filmen durchkraultRead More

Posted On November 5, 2014By Wolfram SchuetteIn Film/Fernsehen, Litmag

Im Kino: Mr. Turner – Meister des Lichts

Kunst, Künstler & Leben – Mike Leighs sowohl schwelgerischer als auch kritischer Film „Mr. Turner – Meister des Lichts“ . Von Wolfram Schütte. Mike Leigh, der 1943 geborene bedeutendste britische Filmregisseur, hat bis etwa zum Alter, in dem William Turner (1775-1851)gestorben ist – warten müssen, um sein angebliches Lieblingsprojekt, den nun vorliegenden Film „Mr. Turner“ realisieren zu können. „Mr Turner“ heißt der Film, weil der Regisseur die bürgerliche Unabhängigkeit des autodidaktischen Malers – Sohn eines früh verwitweten Friseurs & Perückenmachers –hervorheben wollte. Sein „Turner“ wird zwar von einem Landadligen gefördert,Read More
Das Hohe Lied der Freundschaft –Auf den 48. Hofer Filmtagen mit Wolfram Schütte. In dem bizarrste Film, den der in allen Ehren buchstäblich ergraute Festivalleiter Heinz Badewitz für seine 48. Internationalen Hofer Filmtage ausgewählt hat („Snow in Paradise“), wird (ausgerechnet) der Islam als besänftigender Friedensstifter anempfohlen. Der Kleingangster & Drogendealer Dave wird am Ende einer von Kokain befeuerten Odyssee durch das mörderische Kriminellenmilieu des Londoner Eastends von einer Gruppe bärtiger junger Männer in einer Moschee vor dem teuflisch Bösen gerettet, der einen Spitzbart trägt, den jungen Mann zum Mord anRead More

Posted On September 24, 2014By Wolfram SchuetteIn Kolumnen und Themen, Litmag

Wolfram Schüttes Petits riens

Petits riens (VII) –Wolfram Schütte mit Beobachtungen zu der feudalistische Struktur der DDR-Gesellschaft, dem dänischen Filmregisseur Carl Theodor Dreyer, G.K. Chestertons eben erstmals auf Deutsch erschienenen Essays „Euthanasie und andere Übel“ und illegalen Zusatzabschöpfungen in der bürgerlichen Gastronomie. Glück gehabt. – Klassentreffen von Über-Siebzigjährigen, die in der DDR gelebt haben. Darunter ein Physik-Prof., der sich in der DDR habilitiert hat & mehrfach während dieser Jahre im Ausland (z.B. zweimal in Nordkorea) & sogar zeitweise in den USA gelehrt hat. War er also ein „Reisekader“, der jeweils nach seiner Rückkehr ausRead More

Posted On September 17, 2014By Wolfram SchuetteIn Bücher, Litmag

José Saramago: Kain

Der Mensch als lebender Widersprecher – Wolfram Schütte über José Saramagos letzten vollendeten Roman: „Kain“. Sein letzter, noch zu seinen Lebzeiten erschienener Roman ist sein kürzester. Der neunzigjährige portugiesische Nobelpreisträger hat sich mit seinem „Kain“ den literarischen Spaß eines Häretikers erlaubt, der auf dem schmalen Gebiet literarischer Religionskritik würdig neben Voltaires „Candide“ steht. Saramagos „Kain“ teilt mit Voltaires “Candide“ die lakonische Zielstrebigkeit des Erzählens & ist wegen seines Witzes ein ebenso großes Lesevergnügen wie die Abenteuer, die Voltaires Held in „der besten aller Welten“ zu bestehen hat, bis er zuRead More
Das kalte Herz der deutschen Stadt –Hannelore Schlaffer entdeckt & kartographiert die „City“. Von Wolfram Schütte Die Germanistin Hannelore Schlaffer gehört zu den herausragenden Vertreterinnen ihres Berufs; und zwar deshalb, weil sie neben ihrer akademischen Tätigkeit ihren privaten essayistisch-journalistischen Passionen in Zeitungen & Zeitschriften nachgeht. Möglicherweise ist sie in dieser „Kür“ auffälliger als bei der Verfolgung ihrer akademischen Pflichten; gewiss aber als Autorin interessanter & origineller. Zumindest sind ihre journalistischen Arbeiten, z.B. über Mode, bekannter als ihre akademischen Titel. Mit ihrer jüngsten Sammlung verstreuter Essays hat sie sogar einen PreisRead More

Posted On August 27, 2014By Wolfram SchuetteIn Bücher, Litmag

Michael Kleeberg: Vaterjahre

Charly lernt konservative Tugenden zu leben – Wolfram Schütte über Michael Kleebergs zweiten Epochen-Roman „Vaterjahre“. Befremdlicher noch als sein rätselhafter Titel „Vaterjahre“ ist das Paar türkisfarbener Boxhandschuhe, die auf braunem Holzuntergrund des Schutzumschlags drapiert sind. Wer den zweiten Roman gelesen hat, den der Autor seinem Helden Karl Renn widmet, wird den Titel im Sinn von „Die Jahre als Vater“ verstehen. Aber das Bildsymbol der Boxhandschuhe, das allenfalls zum „sportiven“ Part des ersten Charly-Renn-Romans („Karlmann“) gepasst hätte – wenngleich es doch der Tennis ist, der dort eine symptomatische Rolle spielt –,Read More

Posted On Juni 18, 2014By Wolfram SchuetteIn Kolumnen und Themen, Litmag

Die „Lücke“ Schirrmacher

Wat nu? Von Wolfram Schütte Der überraschende Tod des 54jährigen Frank Schirrmacher hat vielerlei Schocks ausgelöst. Nicht nur seine Familie & seine engsten persönlichen Freunde werden ihn äußerst schmerzvoll vermissen. Verwaist ist aber auch die FAZ, deren prominentester, um nicht zu sagen herausfordernster Herausgeber er war, und die sonntägliche FAS, der seine besondere Zuneigung galt. Mögen manche dort unter seinem autoritären Führungsstil (u.ä.!) gelitten & ihn zu seinen Lebzeiten mehrfach (natürlich nur insgeheim) verflucht haben – ab nun gilt dort: de mortuis nil nisi bene. Beide Blätter heben ihn inRead More
Lach-Loyalität –Über eine Genialität der CSU & das Vergnügen des Bayernvolks. Von Wolfram Schütte Nur wenige werden sich heute noch an den einst oft zitierten Satz von Max Frisch über den „gefährlichen politischen Agitator“ Bert Brecht erinnern: „Brecht hat die durchschlagende Wirkungslosigkeit eines Klassiker“. Als erklärter Klassiker, behauptete der Schweizer Brecht-Verehrer, sei der Augsburger leider nachhaltig politisch „stillgestellt“. Sein als „eingreifend“ gedachtes „Episches Theater“ bleibe politisch folgenlos. Daran musste ich jetzt wieder denken, als ich die Übertragung des Maibockanstichs im Hofbräuhaus im Bayrischen Fernsehen sah. Nach der „Fränkischen Fassnacht“ &Read More
Der Magier als Realist – Wolfram Schütte über Gabriel García Márquez. Die Großmuttter, bei der er aufwuchs, habe dem 1928 als erstes von zwölf Geschwistern in dem Flecken Aracataca (Kolumbien) geborenen Gabriel García Márquez „völlig ungerührt die ungeheuerlichsten Dinge erzählt, als hätte sie sie eben gesehen“. Das hat „Gabo“, wie ihn zärtlich seine engen und seine weit über die Welt verstreuten (Leser-)Freunde nannten, immer wieder glaubhaft versichert. Die Großmutter, wie bei unseren Brüdern Grimm, als tief reichender Brunnen der zusammenfließenden Vergangenheiten, aus dem der Epiker babylonisch ausufernder Wortmeere nicht wenigeRead More
Viele offene Fragen & einige gewagte Spekulationen. Von Wolfram Schütte “Alle Putin-Freunde von ganz rechts bis ganz links (was vielleicht dasselbe ist)”, beginnt Ihr, liebe Kollegen des “Perlentaucher”, eine Eurer Meldungen zur Ukraine/Krim-Krise. Es ist nicht die erste in dieser Sache, die Euch – die Ihr so stolz gewesen seid, keinem politischen Vorurteil, geschweige denn einer Ideologie zu folgen – an einem prekären Standpunkt zeigt. Von ihm aus ist jeder, der nicht bedingungslos die offiziellen politischen Einschätzungen & Wertungen teilt, die von der Bundesregierung, “dem Westen” & den schreibenden AußenpolitikernRead More
Der Einzige & sein Eigentum: Sprache – Ein paar Überlegungen zu Arno Schmidt zu seinem 100. Geburtstag. Von Wolfram Schütte. Das wird dem Autor des “Leviathan” sehr gut getan haben, noch von dem wahrhaft großen Schöpfer von “Berlin Alexanderplatz” oder “Berge, Meere und Giganten” leibhaftig ermutigt worden zu sein. Das war 1951, als Arno Schmidt die erste seiner vier pekuniären Auszeichnungen, die er in seinem Leben erhielt, in Mainz entgegennahm, wo der mittlerweile allerdings katholisch gewordene Döblin Präsident der Akademie war. Sie hatte den literarischen Debütanten zusammen mit drei anderenRead More
Der einzigartige “Michel” – Ein “deutscher Michel” ist er gewiss nicht, obwohl ein Deutscher – und “Michel” nennen ihn alle, die zeigen wollen, dass sie mir ihm vertrauten Umgang haben, obwohl er Michael Krüger heißt, im Dezember 70 Jahre alt wurde & noch bis zum Jahreswechsel der geschäftsführende Verleger des C. Hanser-Verlages ist. Von Wolfram Schütte Er verlässt den Münchner Verlag nicht aus eigenem freiem Willen, nachdem er (& einige andere mit ihm) das einst konservative Haus – erst als Lektor, dann als Verleger – zu dem neben Siegfried UnseldsRead More
Demokratie? Es sind nur sattelfeste Koalitionen im Angebot des Augenblicks – Von Wolfram Schütte. “Die Herren machen es selber, dass ihnen der arme Mann feind wird”, begründete Thomas Müntzer eine Ursache des von ihm angeführten Bauernaufstands. Unsere parlamentarischen Herren, die Parteiabgeordneten im Bund & in Hessen, machen es derzeit auch selber, dass ihnen ihr Wahl- oder Wählervolk wenn nicht sogar feind, so doch erst einmal gram ist. Zwar erhebt sich deshalb heute weder ein Bauer noch ein Bürger zur Revolte oder gar zur Revolution. Einige Jahrhunderte & zwei Weltkriege später,Read More
Citizen K. mit seinen Überraschungen & Entdeckungen – Gestern Abend ging das 62. Filmfestival Mannheim-Heidelberg zu Ende, auf dem seit 31.Oktober rund 50 Filme zu entdecken waren. Ein Bericht von Wolfram Schütte. Wer durch die (Einkaufs-) Zentren Mannheims & Heidelbergs zusammen mit Tausenden von Kunden streift, sieht sich von den “Liebesblicken” des vielseitigen Warenangebots geradezu umzingelt. Um gegen diese Aufmerksamkeits-Konkurrenz auch noch wahrgenommen zu werden & im Kampf um die Zeitökonomie der meist jugendlichen Käuferschichten bestehen zu können, muss man sich etwas Besonderes einfallen lassen. Erst recht, wenn man einRead More
Unser Mitarbeiter Wolfram Schütte hat am vergangenen Wochenende den diesjährigen Johann-Heinrich-Merck-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung erhalten. Der Preis wurde ihm im Vorfeld der Büchnerpreis-Vergabe (an Sibylle Lewitscharoff) im Darmstädter Staatstheater übergeben. Wir dokumentieren im Folgenden die Laudatio von Thomas Assheuer (“Die Zeit”) sowie die in Darmstadt gehaltene Dankrede Wolfram Schüttes . Wofür steht WoS? Eine Laudatio auf Wolfram Schütte von Thomas Assheuer Wer das Glück hatte, lieber Herr Schütte, in Ihr in­tellektuelles Magnetfeld zu ge­raten, der lernte von Ihnen sehr bald und sehr ent­schieden dies: das Priva­teRead More
Das schöne Geschäft der Filmkritik: eine Erinnerung Wolfram Schüttes Dankrede anlässlich der Verleihung des Johann-Heinrich-Merck-Preis 2013. Die Laudatio von Thomas Assheuer finden Sie hier. Meine Damen & Herren, lieber Thomas Assheuer. Sehr geehrte Akademie & Jury. Sie haben in Ihrer Begründung auch auf meine Arbeit als Filmkritiker angespielt. Deshalb will ich jetzt ein wenig über Filmkritik sprechen. Sie ist unter den öffentlich ausgeübten Kunstkritiken die jüngste. Sie war es jedenfalls, als ich vom Leser auch zum Schreiber wurde. Aber als wir – ein Kreis von Frankfurter Studenten – in denRead More

Posted On Oktober 16, 2013By Wolfram SchuetteIn Bücher, Litmag

David Gilmour: Auf der Suche nach Italien

Historisch falsch gelaufen? David Gilmour bestreitet die Einheit Italiens. Von Wolfram Schütte. Die deutsche Liebe zu Italien – zu dem Land & den Leuten – ist seit dem immer wieder mit Mehrheit wiedergewählten Berlusconi auf eine harte Probe gestellt worden. Auch hat der “Cavaliere” mit seinen TV-Sendern & seinen sonstigen gesellschaftspolitischen Kollateralschäden das Land & seine Menschen nachhaltig beschädigt, wenn nicht gar verändert. Daran sind sie leider alle selbst schuld. Man wird sich als jahrzehntelanger Italienliebhaber also langsam fragen müssen, ob der unbelehrbare “Berlusconismus” samt dessen zerstrittener linken politischer SchattenwirtschaftRead More