Einige Gedanken zum aktuellen Weltempfänger von Jury-Mitglied Sonja Hartl Manchmal schlägt man ein schmales Buch auf und wird schlicht hinweggefegt. So erging es mir mit Aurora Venturinis „Die Cousinen“: eine gänzlich origineller Erzählstimme mit eigener Syntax und anfangs nur wenigen Satzzeichen, eine konsequente Umsetzung einer Idee, ein Buch, das sich nicht um Lesekonventionen oder Publikumsgeschmack schert, abgerundet von einem Nachwort von Mariana Enriquez, das mir dann erklärt, dass eine 85-jährige Autorin ist, die mit diesem Buch über die 17-jährige Yuna einen Preis gewonnen hat und bekannt geworden ist. Yuna kann
Read More Der „Weltempfänger“ nominiert seit 2008 Übersetzungen belletristischer Werke aus aller Welt, um herausragende literarische Stimmen im deutschsprachigen Raum bekannt zu machen. Die aktuelle Sonderausgabe der Bestenliste richtet den Blick in den Iran, da die Proteste dort die Aufmerksamkeit der Welt verdienen — und brauchen. Kuratiert wurde die Sonderausgabe von Anita Djafari und Ulrich Noller. Aktive und ehemalige Juror:innen der Bestenliste Weltempfänger sowie weitere Expert:innen für persische Literatur geben persönliche Leseempfehlungen: neun Romane, vier Gedichtbände und eine Graphic Novel. Der Traum von Tibet von Faribā Vafī. Roman. Aus dem Persischen von Jutta Himmelreich. Sujet Verlag 2018. Die geheime
Read More Krimi oder nicht? Einige Gedanken zum aktuellen Weltempfänger von Jury-Mitglied Sonja Hartl Zwei Kriminalromane stehen auf dem Weltempfänger – sage zumindest ich: „Echos der Stille“ von Chuah Guat Eng und „Wie die einarmige Schwester das Haus fegt“ von Cherie Jones. Bei letzterem Titel waren wir uns in der Jury nicht ganz einig, ob es ein Krimi ist. Ulrich Noller brachte es bei dem Weltempfänger-Quartett in Frankfurt auf die diplomatische Formel, das Buch sei ein Krimi und sei es doch auch wieder nicht. Damit passt der Titel gut in einen Trend
Read More Ein wunderbarer Nebeneffekt meiner Jury-Mitgliedschaft beim Weltempfänger ist es, dass ich endlich wieder einen beruflichen Vorwand habe, Comics zu lesen – und in „Zurück in die Heimat“ verbindet Nacha Vollenweider sehr schön eine von Migration geprägte Familiengeschichte mit der Frage, wie es nun weitergehen soll im Leben und Lieben der Hauptfigur. Ohnehin gibt es gerade eine ganze Reihe sehr guter Comics aus Lateinamerika. Sie stehen nicht auf dem Weltempfänger, aber „Virus Tropical“ von Powerpaola und „Füchsin und Kröte“ von Sol Díaz – beide bei Parallelallee erschienen – sind fantastische feministische
Read More Lektüre für den Sommer 22 Es sind viele tolle Bücher auf dem neuen Weltempfänger – und ich habe lange überlegt, über welches Buch ich hier schreiben will. Auf Platz 1 steht „Die Differenz“, ein ungemein sprachmächtiges Werk, das mich sehr beeindruckt hat. Über „Die Aosawa-Morde“ habe ich schon an anderer Stelle geschwärmt. „Unserer Teil der Nacht“ ist sehr spannende, sehr gegenwärtige Genreliteratur aus Argentinien. Und sie alle erzählen auch davon, wie man mit Traumata umgeht – seien es persönliche oder die eines ganzen Landes. Um die Frage, wie man von
Read More Die von Litprom e.V. viermal jährlich herausgegebene Bestenliste »Weltempfänger« nominiert seit 2008 belletristische Neuübersetzungen aus aller Welt, um damit herausragende literarische Stimmen im deutschsprachigen Raum bekannt zu machen. Normalerweise liegt der Fokus auf dem Globalen Süden — diese Sonderausgabe anlässlich des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine richtet den Blick nach Osteuropa. Aktive und ehemalige Juror*innen geben persönliche Lese-Empfehlungen: insgesamt neunzehn Romane, Erzähl- und Gedichtbände sowie Sachbücher. Da es sich nicht wie sonst um eine Rangliste handelt, sind die Titel alphabetisch nach Autor*innen sortiert. Kuratiert wurde die Sonderausgabe von Anita Djafari und
Read More Alle drei Monate erscheint der Weltempfänger – und seit dieser Ausgabe bin ich Teil der Jury. Deshalb habe ich in den vergangenen Monaten das erste Mal seit sehr vielen Jahren einen kompletten Lyrikband gelesen („Nachtflug überm Meer“, Wang Xiaoni, übersetzt von Monika Gänssbauer) und mich mit Dany Lafferrière auf einen Roadtrip begeben („Granate oder Granatapfel, was hat der Schwarze in der Hand“, übersetzt von Beate Thill. Literaturen aus aller Welt zu entdecken, ist Ziel dieser Liste. Und entdeckt habe ich auch einen fiktiven westafrikanischen Staat, der so plausibel erscheint, das
Read More Posted On Juli 5, 2017By Die RedaktionIn Litmag, News
Auf Empfang aus aller Welt „Weltempfänger“ heißt die Litprom-Bestenliste zu Literaturübersetzungen, die vier Mal im Jahr herausragende literarische Stimmen, die im deutschsprachigen Raum zu entdecken sind, vorstellt. Eine neunköpfige Jury aus Literaturkritikern, Schriftstellern und Kulturjournalisten nominiert sieben Titel unter allen Neuerscheinungen der ins Deutsche übersetzten Belletristik aus Afrika, Asien, Lateinamerika und der Arabischen Welt und stellt ihre Auswahl mit Kurztexten vor. Wir freuen uns sehr, diese außergewöhnliche Liste, die echte literarische Entdeckungen bereithält, regelmäßig im CulturMag präsentieren zu dürfen. Die sieben besten Frühjahrsbücher Die 35. Litprom-Bestenliste »Weltempfänger« (zum Download als PDF
Read More Posted On März 6, 2017By Die RedaktionIn Litmag
Auf Empfang aus aller Welt „Weltempfänger“ heißt die Litprom-Bestenliste zu Literaturübersetzungen, die vier Mal im Jahr herausragende literarische Stimmen, die im deutschsprachigen Raum zu entdecken sind, vorstellt. Eine neunköpfige Jury aus Literaturkritikern, Schriftstellern und Kulturjournalisten nominiert sieben Titel unter allen Neuerscheinungen der ins Deutsche übersetzten Belletristik aus Afrika, Asien, Lateinamerika und der Arabischen Welt und stellt ihre Auswahl mit Kurztexten vor. Wir freuen uns sehr, diese außergewöhnliche Liste, die echte literarische Entdeckungen bereithält, regelmäßig im CulturMag präsentieren zu dürfen. Die sieben besten Frühjahrsbücher Die 34. Litprom-Bestenliste Weltempfänger (zum Download als
Read More Posted On Juni 1, 2016By Die RedaktionIn Litmag
Auf Empfang aus aller Welt „Weltempfänger“ heißt die Litprom-Bestenliste zur Literaturübersetzung, die vier Mal im Jahr herausragende literarische Stimmen, die im deutschsprachigen Raum noch zu entdecken sind, vorstellt. Eine neunköpfige Jury aus Literaturkritikern, Schriftstellern und Kulturjournalisten nominiert sieben Titel unter allen Neuerscheinungen der ins Deutsche übersetzten Belletristik aus Afrika, Asien, Lateinamerika und der Arabischen Welt und stellt ihre Auswahl mit Kurztexten vor. Wir freuen uns sehr, diese außergewöhnliche Liste, die echte literarische Entdeckungen bereithält, regelmäßig im CulturMag präsentieren zu dürfen. Ein Gedichtband in zweisprachiger Ausgabe führt die Sommer-Liste an: Granaz Moussavi verwebt in „Gesänge
Read More Stauseemonster, Zulu-Schönheit und sexy Norah – Mehr Transparenz wird häufig gefordert, wenn es um Juryentscheidungen geht. Die gibt es hier: Drei Juroren der Litprom-Bestenliste, Anita Djafari, Katharina Borchardt und Thomas Wörtche, haben sich zusammengesetzt und drei Titel, die in der näheren Auswahl für den aktuellen Weltempfänger standen, diskutiert. Dabei waren sie nur manchmal einer Meinung. ■ Anita Djafari: Schön, dass wir zufällig drei Autorinnen ausgesucht haben. Wir haben ja beim Weltempfänger keine Frauenquote, das verbietet sich. Wobei ich den Thriller Sieben Jahre Nacht von Jeong Yu-jeong zunächst einem Autor zugeschrieben habe.
Read More Posted On März 2, 2016By Die RedaktionIn Litmag
Auf Empfang aus aller Welt „Weltempfänger“ heißt die Litprom-Bestenliste zur Literaturübersetzung, die vier Mal im Jahr herausragende literarische Stimmen, die im deutschsprachigen Raum noch zu entdecken sind, vorstellt. Eine neunköpfige Jury aus Literaturkritikern, Schriftstellern und Kulturjournalisten nominiert sieben Titel unter allen Neuerscheinungen der ins Deutsche übersetzten Belletristik aus Afrika, Asien, Lateinamerika und der Arabischen Welt und stellt ihre Auswahl mit Kurztexten vor. Wir freuen uns sehr, diese außergewöhnliche Liste, die echte literarische Entdeckungen bereithält, regelmäßig im CulturMag präsentieren zu dürfen. Auf Platz 1 im Frühjahr 2016 steht mit dem Roman
Read More Auf Empfang aus aller Welt „Weltempfänger“ heißt die Litprom-Bestenliste zur Literaturübersetzung, die vier Mal im Jahr herausragende literarische Stimmen, die im deutschsprachigen Raum noch zu entdecken sind, vorstellt. Eine neunköpfige Jury aus Literaturkritikern, Schriftstellern und Kulturjournalisten nominiert sieben Titel unter allen Neuerscheinungen der ins Deutsche übersetzten Belletristik aus Afrika, Asien, Lateinamerika und der Arabischen Welt und stellt ihre Auswahl mit Kurztexten vor. Wir freuen uns sehr, diese außergewöhnliche Liste, die echte literarische Entdeckungen bereithält, regelmäßig im CulturMag präsentieren zu dürfen. In der Winterausgabe des Weltempfängers steht Eka Kurniawans Roman „Tigermann“
Read More Auf Empfang aus aller Welt „Weltempfänger“ heißt die Litprom-Bestenliste zur Literaturübersetzung, die vier Mal im Jahr herausragende literarische Stimmen, die im deutschsprachigen Raum noch zu entdecken sind, vorstellt. Eine neunköpfige Jury aus Literaturkritikern, Schriftstellern und Kulturjournalisten nominiert sieben Titel unter allen Neuerscheinungen der ins Deutsche übersetzten Belletristik aus Afrika, Asien, Lateinamerika und der Arabischen Welt und stellt ihre Auswahl mit Kurztexten vor. Wir freuen uns sehr, diese außergewöhnliche Liste, die echte literarische Entdeckungen bereithält, regelmäßig im CulturMag präsentieren zu dürfen. In der Herbstausgabe schafften es drei Romane, zwei Erzähl- und
Read More Posted On Dezember 3, 2014By Sophie SumburaneIn Bücher, Litmag
Die Akademikerin – In den vergangenen Wochen war das westafrikanische Land Nigeria in den Medien präsent wie selten. Rund 200 von der Terrorgruppe „Boko Haram“ verschleppte Schülerinnen werden nach wie vor vermisst, mittlerweile drei Bomben explodierten auf nigerianischen Schulhöfen und die Regierung scheint hilflos. „Westliche Bildung ist Sünde“ lässt sich der Name der Täter übersetzen, im Namen des Islam versuchen sie Mädchen von Bildung fern zu halten. Wie aktuell das Patriarchat auch unter der normalen Bevölkerung in Nigeria noch heute ist, zeigt der vor diesem Hintergrund noch brisantere Debüt-Roman „Die
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