Toleranz-Test im Harem — Mozarts Singspiel von 1782 als Vorlage für die Auseinandersetzung mit aktuellen islamkritischen Aspekten: Der franko-kanadische Dramatiker und Romancier Wajdi Mouawad setzt sich in seiner ersten, begeistert aufgenommenen Opern-Inszenierung in Lyon differenziert mit Nahost-Klischees und kulturellen Differenzen auseinander. Von Peter Münder „So vieles hat uns zutiefst befremdet, seit wir hier gefangen sind! Blonde und ich wurden gezwungen, ihren Glauben anzunehmen, fünfmal täglich müssen wir uns ihrem Gebet unterziehen, und wir wurden in eine Welt eingeführt, die von rechts nach links geht, wo wir von links nach rechts
Read More Blut & Viecher – Katzenkrimis, Schafkrimis, Schweinkrimis, Kakerlakenkrimis, warum dann nicht auch ein Alle-Meine-Tiere-Krimi? Wie niedlich … In „Anima“, dem Romandebüt des Dramatikers Wajdi Mouawad, scheinen zunächst nur Tiere zu erzählen. Und es fliegt das Gekröse. Ein Tier-Grimmi noir? Oder Literatur? Das Letztere, befürchtet Thomas Wörtche. Wie originell, denkt man zunächst, wenn man mit der Lektüre von „Anima“ beginnt. Ein Roman von 445 Seiten, für den sich der libanesisch-kanadisch-französische Autor Wajdi Mouawad – bekannt bisher als Dramatiker – eine außergewöhnliche Erzählperspektive gewählt hat. Beziehungsweise viele Perspektiven, dann „Anima“ wird, mit
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