Pointiertes Gesellschafts-Mosaik – Rund 400 „Streichholzbriefchen“ hat der im Februar letzten Jahres verstorbene Umberto Eco für das römische Nachrichtenmagazin „L’Espresso“ seit 1985 geschrieben. In diesen kurzen Kolumnen, von denen der Hanser-Verlag jetzt unter dem Titel „Pape Satán“ eine Auswahl vorlegt, beleuchtet der Schriftsteller und Wissenschaftler aktuelle gesellschaftliche Phänomene und Tendenzen. Von Karsten Herrmann. Ein zentrales Thema der zwei bis drei Seiten umfassenden Miniaturen ist die von Zygmunt Baumann diagnostizierte „flüssige Gesellschaft“, in der nach dem Ende der Utopien alles ineinander zu verschwimmen droht und niemand mehr weiß, wohin es gehen
Read More Posted On Oktober 3, 2015By Andreas PittlerIn Bücher, Litmag
Die Herrschaft der Null Der große alte Mann der europäischen Kultur, Umberto Eco, rechnet mit dem Werteverfall unseres (Medien-)Systems ab – wie immer mit viel Witz, Charme und Weisheit, und vor allem mit ebenso leichtfüßiger wie wohl gesetzter Prosa. Von Andreas Pittler Ein Schmalspurjournalist, der sich mit Ghost-Writing, Übersetzungen und gelegentlichen Artikelchen über Wasser halten musste, sieht plötzlich die Chance seines Lebens gekommen. Ein geheimnisvoller Milliardär (ein Schelm, der dahinter nicht einen gewissen Silvio B. erkennt) plant die Herausgabe einer Zeitung namens „Domani“ (Morgen). Mit einer Handvoll weiterer Zeilenschinder, allesamt
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