„Diese Sendung ist kein Spiel: Die unheimliche Welt des Eduard Zimmermann“, so heißt der Film von Regina Schilling, der neulich für große Aufmerksamkeit sorgte. Schilling seziert in diesem brillanten Film-Essay die psychosozialen Befindlichkeiten Westdeutschlands, Österreichs und der Schweiz vor allem in den 1960er, 1970er und 1980er Jahren. Mediengeschichte als Mentalitätsgeschichte also, Bilder als semantisches Material, mit denen eine Gesellschaft über sich selbst verhandelt. Tatsächlich war „Aktenzeichen XY ungelöst“ ein Dauerbrenner in deutsch-schweizer-österreichischen Wohnzimmern. Ich war bei Sendestart 1967 dreizehn Jahre alt, musste also nicht heimlich schauen. Wenn meine Eltern zugesehen haben, haben
Read More Meilenstein Alf Mayer über ein Sachbuch, das True Crime neu definiert Dieses Buch leg die Axt an unser Selbstverständnis vom Umgang mit Kriminalgeschichten, an unser Verständnis von Recht und Ordnung, Recht und Unrecht, Gut und Böse. Es erschüttert, was immer wir uns als eigene Perspektive darauf angeeignet und angewöhnt haben und was unser Interesse an solchen Geschichten ausmacht. Es ist ein Buch, das zwischen Sachbuch und Roman oszilliert. Der Verlag – sehr verdienstvoll und immer mehr ein wichtiger Player: ars vivendi aus dem fränkischen Cadolzburg – nennt es „Ein autobiografischer
Read More Die Schrecklichkeit der Herzen Helen Garners großes Gerichtsbuch „Drei Söhne. Ein Mordprozess.“ In seiner Reihe „crime fiction down under“ freut Alf Mayer sich darüber, dass Helen Garners großer True-Crime-Bericht von einem Mordprozess, der, wie man so sagt, „Australien erschütterte“, jetzt einen deutschen Verlag gefunden hat. Es ist ein Meilenstein des Genres, findet er. Welch ein Jahr für die Sparte „True Crime“. Wieder ist es eine Frau, wieder ist es eine Australierin, die das Firmament einer Literaturform zum Strahlen bringt, die hierzulande weder vom Deutschen Krimi Preis noch von der KrimiZeit-Bestenliste
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