Der Krimi – ein Traum Tobias Gohlis schreibt seit 20 Jahren die Krimi-Kolumne in der Wochenzeitung DIE ZEIT, Gelegenheit für ein paar Fragen und Antworten, vernommen hat ihn Krimi-Autor Robert Brack. Seit zwanzig Jahren Krimi-Kolumnist für DIE ZEIT – das klingt beinahe seriös und nach großem Einfluss. Wie weit reichen deine Seriosität und dein Einfluss? Meine Seriosität verhält sich umgekehrt proportional zu meinem Einfluss. Wie wird man Krimi-Kritiker? Mich hat mal eine Redakteurin von NDR-Kultur in einem (sehr guten, ernsthaften) Interview gefragt, ob ich nur deshalb Autor von Kriminalliteratur geworden
Read More Sulari Gentill (e) –Frank Göhre – Tobias Gohlis –Clemens Goldberg –Stephen Greenall (e) –Johannes Groschupf –Günther Grosser – Sulari Gentill 2020 has been the strangest of years. It began with fire, as Australia faced a new breed of inferno that created its own weather and devoured everything in its path. An unstoppable megablaze, hundreds of kilometres wide. We were forced to flee from our homes as the front approached, to abandon our towns and the lives we’d built in them. And then the rains came and it was over. Though we knew the fires were
Read More Culturmag Special SHUT DOWN 2020 wühlmäuse die herrliche vergesslichkeit der wühlmäuse, kauen, kauen, katz. wühlmäuse machens wie die karnickel. einwand abstandshalber: ich bin nicht involviert. obwohl, ich müsste. seit dreiundfünfzig tagen bin ich gartenbesitzer, alle hypotheken getilgt. erbmasse. die regenwürmer im kompost bevorzugen espresso-kaffeesatz. dieser tage sprießen die sedierten kartoffeln grün im dunkel. der große bär ist nie allein, immer dabei der kleine. fünfmaliges wackeln der hüfte: norden, vom hortus conclusus aus unveränderlich. ich komme nicht ans licht, es verschärft sich nicht. einmal ist keinmal, stößchen! ich erinnere mich an
Read More Monika Geier Frank Göhre Tobias Gohlis Stephen Greenall Thomas Groh Monika Geier 2018 war seltsam. So unglaublich sonnig und warm, so fröhlich, ein echtes Mastjahr, alle Waldbäume haben überreich Früchte getragen, ich hab soviel Geld verdient wie noch nie, und wir waren endlich mal im Sommer am Meer. Dort schien so sehr die Sonne, dass der Surflehrer sich Gedanken um die réputation seiner sonst stürmischen baye des trépassés machte. Außerdem haben mich viele wunderbare Menschen besucht, meine Projekte waren interessant und erfolgreich, ich schreibe jetzt eine Giftpflanzenkolumne, für die
Read More Giorgio Scerbanenco – meine Krimi-Entdeckung des Jahres Von Tobias Gohlis Meine Krimi-Entdeckung des Jahres ist der 1969 verstorbene Giorgio Scerbanenco.
Ich hatte um die Jahrtausendwende schon einige seiner Romane gelesen, konnte mich aber nicht mehr daran erinnern, als mich Ludwig Paulmichl, einer der beiden Verleger des Folio-Verlags, im Frühjahr bat, ein Nachwort in seiner Neu-Edition der Duca-Lamberti-Romane zu verfassen. Zu den Autoren, die ihre Zeit der Rezeption haben, gehört Giorgio Scerbanenco. Vor knapp 20 Jahren war ich noch nicht reif, seinen spröden, multiperspektivischen, bis zur Bitterkeit selbstironischen Stil adäquat genießen zu können.
Read More Monika Geier Frank Göhre Tobias Gohlis James Grady Stephen Greenall Johannes Groschupf Monika Geier 2017. Dieses Jahr stand für mich unter einem gewichtigen Vorzeichen. Als Zahlenfetischistin mit einer festen persönlichen Bindung an die wunderbarste aller Primzahlen hatte ich fast schon Angst: Das einzige 17er Jahr, das ich in meiner Lebensspanne erreichen kann! Was, wenn es überhaupt nicht so toll werden würde? Die 17 ist: nicht perfekt, ziemlich unberechenbar, aber von Grund auf leicht und freundlich. Ein Lüftchen. Bisschen versponnen und sehr eigenständig. Meine Zahl. Ist dieses Jahr so geworden? Begonnen
Read More Tobias Gohlis „Auf alle scheißt er, Ulenspiegel heißt er“ Jedes Kind kennt den absonderlichen Kerl mit der Schellenkappe, der beim Bergaufsteigen singt und weint, wenn er wieder ins Tal muss. Till Eulenspiegel war schon im 17. Jahrhundert so berühmt, dass er einem damals viel gelesenen Literaten im Traum erscheinen musste, um sich gegen üble Nachrede aller Art zu verwahren: „Was habt ihr immerdar mit mir zu schaffen / das ihr mich hin und wider also außschreyet und beschimpffet / als ob gar kein Narr je gewesen wäre / dan ich?“
Read More Nach Berlin (2013) und Frankfurt am Main (2014) findet Krimis Machen 3, der Kongress zur Kriminalliteratur, vom 1. bis 3. September 2017 nun in Hamburg statt. Wir erwarten Autor*innen, Übersetzer*innen, Journalist*innen, Marketing-Strateg*innen, Buchhändler*innen, Verleger*innen, Lektor*innen und anderes Fachpublikum, um den aktuellen Stand des Genres und seine Zukunftsaussichten zu diskutieren. Der Fokus in diesem Jahr: die Entwicklung der Kriminalliteratur und ihre gesellschaftliche Relevanz angesichts rasanter globaler Veränderungen. Die Podiumsdiskussionen und Workshops werden ergänzt durch Lesungen und Debatten für ein breites Publikum. Da wir nicht nur denken und zuhören, sondern uns auch
Read More Im dritten Teil unseres illustren Jahresrückblicks finden Sie: Frank Göhre, Tobias Gohlis, James Grady, Dominik Graf – da wird es nichts mit Andacht und Frömmigkeit. Aber lesen Sie selbst. Frank Göhre Januar: Abaton Kino, Hamburg. Janis: Little Girl Blue. Regie und Drehbuch: Amy Berg. 105 Minuten. Eine herausragende Dokumentation über Janis Joplin. Mitzuerleben ist, wie welche Songs entstanden sind, wie aus dem Leben Lieder werden. Februar: Berlinale Forum. Verfluchte Liebe deutscher Film. Regie, Buch: Dominik Graf, Johannes F. Sievert. 90 Minuten. Eine Ehrenrettung des Genre-Kinos der 70er und 80er Jahre.
Read More Ein Buch – zwei Perspektiven: Katja Bohnet und Tobias Gohlis über Charlie Stellas „Johnny Porno“. Eine Autorin und ein Kritiker – ein Mann und eine Frau – über ein Buch, in dem es um viel Sex, um die Mafia in New York und ein buchstäblich „gutes Stück“ subversiver Filmgeschichte geht. Böse wie Sackratten „New York is killing me“ Von Katja Bohnet Der New Yorker Mob hat Anfang der Siebziger ein neues, altes Spielzeug: den Pornofilm. „Deep Throat“ ist das große Ding, das alle sehen sollen, und die Mafia will an
Read More About Crime Fiction Hinweise zur Sekundärliteratur von Thomas Przybilka (Lieferung No. 63, Januar 2016 – Juni 2016) Seit Jahren bibliografiert, archiviert und kommentiert der Ehrenglauser-Preisträger Thomas Przybilka in seinem BoKAS (= Bonner Krimi-Archiv Sekundärliteratur) wissenschaftliche und publizistische Arbeiten aus aller Welt, die sich mit den unendlichen Facetten von Kriminalliteratur befassen. In unregelmäßig regelmäßigen Abständen erscheinen dann seine unschätzbar wertvollen Zusammenfassungen der aktuellen Sekundärliteratur, die jeder zur Kenntnis nehmen muss, der sich auch nur ein bisschen über seine Lieblingsliteratur kundig machen möchte. Ein solcher „Newsletter“ hat leicht einmal 160 bis 200
Read More Herzlich willkommen zu unserer letzten CrimeMag-Ausgabe vor der Sommerpause. Am 15. August sind wir dann wieder mit prallem Fangnetz zurück. Hier aber erstmal Ihr aktueller Proviant, quer durch Fauna und Flora des Krimigenres. Unser USA-Korrespondent Thomas Adcock fragt sich „Warum lacht Trump?“, Markus Pohlmeyer erklärt uns, wie Echnaton und Thomas Mann Gott (er)fanden und was das mit Fundamentalismus zu tun hat. Sonja Hartl hat James Grady interviewt, der mit seinem „Die letzten Tages des Condor“ einen der politisch wie literarisch besten Thriller der letzten Jahre vorlegt. Susanna Mende hat sich
Read More Posted On März 15, 2016By Thomas PrzybilkaIn Crimemag
Hinweise zur Sekundärliteratur von Thomas Przybilka Seit Jahren bibliografiert, archiviert und kommentiert der Ehrenglauser-Preisträger Thomas Przybilka in seinem BoKAS (= Bonner Krimi-Archiv Sekundärliteratur) wissenschaftliche und publizistische Arbeiten aus aller Welt, die sich mit den unendlichen Facetten von Kriminalliteratur befassen. In unregelmäßig regelmäßigen Abständen erscheinen dann seine unschätzbar wertvollen Zusammenfassungen der aktuellen Sekundärliteratur, die jeder zur Kenntnis nehmen muss, der sich auch nur ein bisschen über seine Lieblingsliteratur kundig machen möchte. Ein solcher „Newsletter“ hat leicht einmal 160 bis 200 Seiten; deswegen empfiehlt CrimeMag unregelmäßig ein paar Titel aus dieser Fülle,
Read More Interna, Termine, Veranstaltungen ‒ Am 27. und 28. Juni findet in der Deutschen Nationalbibliothek zu Frankfurt der lang ersehnte Kongress KRIMIS MACHEN 2 statt … Wir, die Veranstalter Zoë Beck, Tobias Gohlis, Alf Mayer & Thomas Wörtche, laden Sie herzlich dazu ein. Die Konditionen, Anmeldeformulare und alles, was Sie wissen müssen finden Sie hier: KRIMIS MACHEN 2 Wir werden Sie über das konkrete Programm, den Ablaufplan und andere wissenswerte Dinge stets an dieser Stelle auf dem Laufenden halten. Wir freuen uns, liebe CrimeMag-Leser, Sie auf dem wichtigsten (Krimi-)Branchen-Treffen begrüßen zu
Read More Deutsch, brav und schweigend Tobias Gohlis über Wolfram Fleischhauers „Schweigend steht der Wald“. Das ist ein sehr deutsches Buch. Das bedeutet: Es ist ernsthaft, es ist politisch korrekt, und es ist brav. Man kann es als Schulbuch empfehlen. Der Wald steht im Zentrum. Der deutsche Wald. Nicht nur im Titel, der an der Deutschen Lieblingslied erinnert. Einmal heißt es: „Manche Völker schauen aufs Meer. (..) Aber wir schauen in den Wald. So sind wir eben. Da kommen wir her und da gehen wir immer wieder hin.“ Bei Faunried steht er,
Read More Krimis machen I Am 12. und 13. April findet im Berliner Literaturforum im Brecht-Haus das Symposium „Krimis machen I“ statt. Die Initiatoren Tobias Gohlis und Thomas Wörtche diskutieren mit den Verlegern und Programmmachern Markus Naegele, Ulrike Rodi, Else Laudan, Frank Nowatzki, Hejo Emons, Peter Hammans, René Strien und Winfried Hörning, mit der Übersetzerin Conny Lösch, mit dem Marketing-Spezialisten Thomas Zorbach, mit der Literaturagentin Leonie Schöbel, mit dem Buchhändler Christian Koch, mit dem Branchen-Journalisten Michael Roesler-Graichen, mit den Kritikern Kolja Mensing, Ulrich Noller, Thekla Dannenberg und Thomas Klingenmaier, mit den Literaturwissenschaftlern
Read More Für die deutschen Leser, denen vierzig Jahre italienische Geschichte nicht unmittelbar präsent sind, haben der Autor Giancarlo De Cataldo und Tobias Gohlis gemeinsam ein Nachwort zu dem Roman „Der König von Rom“ verfasst. Das Nachwort und die angehängte Zeittafel vergegenwärtigen den historischen Rahmen, die Gemengelage zwischen Staat, Politik und Verbrechen, die den Romanen de Cataldos zugrunde liegen. „Der König von Rom“ erzählt die Geschichte vor der Geschichte: Wie Libanese, der Anführer der späteren Magliana-Bande, seine ersten tastenden Schritte auf dem Weg des großen Verbrechens tut und dabei in Versuchung gerät,
Read More Interna, Termine und anderes – Am 12. und 13. April 2013 wird im Literaturforum im Brecht-Haus in Berlin das Symposium „Krimis machen 1“ eine Art Bestandsaufnahme des Genres versuchen – Autoren, Leser, Verleger, Buchhändler, Programmmacher, Kritiker, Fans, Literaturwissenschaftler, Übersetzer, Agenten, Marketing-Leute und andere Beteiligte sorgen für eine hohe Kompetenzdichte an zwei programmreichen Tagen: Pressemitteilung & Ablauf. Seien Sie herzlichen eingeladen und verbreiten Sie diese good news unter allen Menschen, die sich für Kriminalliteratur interessieren. Eine Anmeldung für den 12. und 13. (unten, an der Pressemitteilung) ist sinnvoll. Wir, die Macher,
Read More Qualitätsorientierung im Neuerscheinungstsunami – In diesem Juni erscheint die KrimiZEIT-Bestenliste (früher KrimiWelt-Bestenliste), die jeden Monat die „10 besten Krimis“ vorstellt, zum 75. Mal. Jan Karsten sprach mit Tobias Gohlis, dem Initiator und Sprecher der Bestenliste, und Thomas Wörtche, der als Krimikritiker der Jury angehört. Jan Karsten: 75 Ausgaben der KrimiWelt/ZEIT-Bestenliste, 391 verschiedene Romane, die aus knapp 2000 Vorschlägen ausgewählt wurden, das sind eine Menge Empfehlungen … standen alle zu Recht auf der Liste? Tobias Gohlis: Grundsätzlich: ja. Mein persönlicher Dissenzpegel ist über die Jahre selten höher ausgeschlagen als bis 20%
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