Irland und der Nationalsozialismus Von Sonja Hartl „Rattenlinien“ heißen jene Fluchtlinien, die führende Vertreter des Nationalsozialismus und Angehörige der SS nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs genutzt haben, um aus dem Land zu kommen. Einige ihrer Gesinnungsgenossen hatten sehr früh erkannt, dass der Zusammenbruch bevorsteht und sich abgesetzt. Dann organisierten sie vom Ausland aus Fluchtrouten für ihre Verbündeten, „mit Unterstützung der Kirche oder dem ein oder anderen Regierungsmitglied. Ein Empfehlungsschreiben, ein paar Devisen, um die Reise zu erleichtern, und Bargeld, um ein neues Leben zu beginnen.“ So steht es in
Read More The Troubles, reloaded – Stuart Nevilles Debüt „Die Schatten von Belfast“ wurde international gefeiert. Nun liegt der zweite Roman vor, bekanntermaßen die große Hürde für jeden Schriftsteller. Henrike Heiland hat gelesen. DI Jack Lennon, nach einer Strafversetzung wieder zurück bei der Mordkommission, hat den dringenden Verdacht, einer großen Sache auf der Spur zu sein: Lennon ist sich sicher, dass in Befast ein Killer unterwegs ist, der im Auftrag des berüchtigten Bull O’Kane Zeugen beseitigt, die etwas über das Blutbad auf O’Kanes Farm wissen, dem letzten bekannten Aufenthaltsort von Lennons Ex, Marie McKenna,
Read More Killer, Kirchen und Neurosen – Geht der Wahnsinn nun wieder los? Diese Gemetzel zwischen Protestanten und Katholiken in Belfast sollten doch längst auf dem Müllhaufen der Geschichte gelandet sein? Gab es nicht Tony Blairs Strahlemann-Erfolg einer permanenten Aussöhnung? Und nun wieder diese idiotischen Straßenschlachten unter UVF, UDA, IRA, Sinn Fein-Anhängern usw.? Diesen Wahnsinn militanter Profilneurotiker hat der Autor Stuart Neville in seinen Noir-Krimis beschrieben. Henrike Heiland hat ihn jüngst bei CrimeMag literarisch gewürdigt (zur Rezension), Peter Münder war nun bei einer Ortsbesichtigung in Belfast. Es mutet alles so Bullerbü-artig und harmlos-touristisch an: Der
Read More Weinende Kerle – Ein Killer wird von seinen Opfern heimgesucht. Sie wollen, dass er seine Auftraggeber umbringt. Und das alles vor einer IRA-Kulisse. Prima Idee! Erst mal. Von Henrike Heiland. Gerry Fegan tötete für die IRA, damals, als es in Belfast auf den Straßen noch brannte und sich Protestanten und Katholiken gegenseitig abmurksten. Dann saß er einige Jahre im berüchtigten Maze Prison. Nun ist es 2007, Belfast ist ganz anders und er schon wieder ein paar Jahre draußen. Es gibt viele Gründe, warum er das Trinken angefangen hat: weil ihm
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