**** Anna Hoffmann: „Dat geiht nirgends so verrückt to as op de Welt.“ Für die Menschen des Südens, der auf jeden Fall und schon immer hinter der Grenze von Mecklenburg begann, etwas ausführlicher: Achtung, Judith Rakers Stroboskophaar flackert gleich los! … ich erinnere mich an kein anderes Jahr, in dem ich interessierter an der Tagesschau gewesen bin und sie öfter verpasst habe. Irgendwas war immer. Und 2021 brachte noch mehr Irrsinn als 2020, mehr Arbeit, mehr Aufwand für die Alltäglichkeiten. Ich gehöre zu denen, die keine Zeit hatten, neue Sprachen
Read More Kurzbesprechungen von fiction – Joachim Feldmann (JF), Alf Mayer (AM), Frank Rumpel (rum) und Thomas Wörtche (TW) über: Steph Cha: BrandsätzeLee Child, Andrew Child: The Sentinel. A Jack Reacher NovelStephen Hunter: Im Visier des SnipersUn-Su Kim: Heisses BlutMartin Michaud: Aus dem Schatten des VergessensDenise Mina: Götter und TiereJoachim B. Schmidt: KalmannWolfgang Schorlau: Kreuzberg BluesDavid Whish-Wilson: Das große Aufräumen und noch mehr to come … Schauen Sie wieder vorbei. Lakonische Sprache, finstere Welt (JF) Frank Swann, einst Polizist, dann Privatdetektiv, ist plötzlich ein gefragter Mann. Seit er seinen neuen Job als Sicherheitsberater des
Read More Graue Haare und Humpeln sind kein Zeichen für Ungefährlichkeit Textauszug aus Stephen Hunter „Nacht des Donners“ Bob Lee Swagger hat gerade seine Wunden aus Japan ausgeheilt („Der 47. Samurai“ – CrimeMag-Kritik hier: „Werde Stahl oder du wirst geschnitten“), da wird seine Tochter, eine Investigativ-Reporterin, auf einer Bergstrecke in Tennessee von der Straße gedrängt und schwer verletzt. Aber sie haben sich mit der Tochter des falsches Mannes angelegt: Bob Lee Swagger, Ex-Marine und Scharfschütze, sucht die Verantwortlichen und nimmt es mit einem kriminellen Clan auf. Dabei kommt er einem Coup in die Quere, bei dem mitten im
Read More Bücher, kurz serviert Kurzbesprechungen von fiction und non fiction. Joachim Feldmann (JF), Alf Mayer (AM), Frank Rumpel (rum) und Thomas Wörtche (TW) über: Edoardo Albinati: Die katholische Schule Christiane Bogenstahl/Reinhard Junge: Seelenamt Max Bronski: Schneekönig Olaf R. Dahlmann: Fillingers Erbe Max de Radiguès: Bastard Katrine Engberg: Krokodilwächter Frank Festa (Hrsg.): Lovecrafts Dunkle Idole Stephen Hunter: Dirty White Boys Lutz Wilhelm Kellerhoff: Die Tote im Wannsee Timo Leibig: Nanos Jörg Maurer: Im Schnee wird nur dem Tod nicht kalt Patricia Melo: Der Nachbar Thomas Mullen: Darktown Carol O’Connell: Blind Sight Christoph
Read More Einen Scharfschützen zum Leben zu erwecken Stephen Hunter über seine Lieblingsfigur. Übersetzt von Susanna Mende Bob Lee Swagger ist mir zum ersten Mal irgendwann neunzehnhundertneunzig, vielleicht auch einundneunzig, begegnet. Wenn ich mich richtig erinnere, saß ich am Küchentisch und spielte Plotideen durch, genauer gesagt, zwei Plotideen, von denen im Grunde nur eine von mir stammte. Das zweite Buch eines Vertrags über zwei Titel für Bantam war fällig, und es fehlte an Ideen – Schriftsteller wissen bestimmt, wovon ich rede. Es war Abend; die junge Familie (ich muss wohl auch jung
Read More Sonja Hartl John Harvey Bodo H. Hechelhammer Brigitte Helbling Henny Hidden Stephen Hunter Sonja Hartl Dieses Jahr ist – oder war – vieles anders. Dieses Jahr ist ein US-Präsident namens Trump Realität geworden, dieses Jahr schreien immer mehr Menschen ihren Rassismus und Sexismus in die Welt, dieses Jahr haben sich die schlimmsten Befürchtungen über die Filmindustrie in Hollywood bewahrheitet. Aber dieses Jahr gibt es auch viele, die wütender, lauter und mutiger geworden sind. Dieses Jahr sind die, die nicht mehr alles hinnehmen, nicht mehr weggucken und nicht mehr schweigen wollen,
Read More Ballistische Zelebration Reading ahead (10): Alf Mayer über „G-Man“ von Stephen Hunter Da hat einer Spaß gehabt. Viel Spaß. Schon das Cover der US-Erstausgabe erzählt davon. Ratta-tat macht darauf die Thompson-Maschinenpistole, gelb wie die Titelschrift blitzt ihr Mündungsfeuer, der Titel des Buches rekurriert auf den James-Cagney-Film „G-Men“ von 1935 (siehe das PS) und das Cover nimmt direkte visuelle Anleihen beim Filmplakat von „Baby Face Nelson“ mit Mickey Rooney, 1957. In seinem einundzwanzigsten Thriller und dem zehnten mit Bob Lee Swagger greift Stephen Hunter zu einem bewährten Kunstgriff des seriellen Erzählens.
Read More Bücher, kurz serviert Kurzbesprechungen von fiction und non fiction. Zerteilt und serviert von: Joachim Feldmann (JF), Alf Mayer (AM), Marcus Müntefering (MM), Thomas Wörtche (TW). Über: Paul Auster, Ezekiel Boone, Rafael Buschmann/Michael Wulzinger, Lee Child, Marina Heib, Sophie Hénaff, Stephen Hunter, Marcello Quintanilha, Werner Sonne, Mats Strandberg, Franz Josef Voll. Witzig, knapp, toxisch (TW) Souverän mit der Leichtigkeit, die ja ein gewichtiges Qualitätskriterium sein kann, geht Sophie Hénaff in ihrem Erstling Kommando Abstellgleis um: Auf den ersten Blick erinnert ihre Konstellation an die Genie-Truppe in Fred Vargas´ Adamsberg-Romanen. Wenn auch
Read More Ein notwendiger Mann Stephen Hunter zieht wirklich alle Register in Sachen Spannung – findet Alexander Roth und erzählt auch, warum: Es beginnt wie eine handelsübliches Bibi und Tina-Hörspiel: Julie Swagger und ihre Tochter reiten durch wunderschöne Landschaft, die Haare wehen im Wind, die Vögel zwitschern, Idylle ist gar kein Ausdruck. Dann fällt ein Schuss, und man befindet sich plötzlich mitten in der deutschen Erstveröffentlichung von Stephen Hunters Time to Hunt (Einsame Jäger). Beziehungsweise fast. Denn das erste Kapitel bestätigt erst einmal alle Befürchtungen, die man bezüglich eines Scharfschützen-Romans so haben
Read More Mehr als ein Kriegsfilm Im Kino lief „Red Sniper“ Ende Februar 2016 nur in Sondervorstellungen, auf DVD aber wollte Alf Mayer sich den Film nicht entgehen lassen, kommt die Heldin doch in seiner achtteiligen CM-Serie „Kulturgeschichte des Scharfschützen“ vor und war ihm als interessantes Detail bekannt, dass Woody Guthrie der Russin 1942 einen eigenen Song gewidmet hat: „Miss Pavilichenko“ (die lyrics gibt es ganz unten am Ende). Dieser Film hat mich überrascht. Ich hatte von „Red Sniper“ Martialisches erwartet. Etwas in Richtung von Clint Eastwoods grottigem Propagandaschinken „American Sniper“,
Read More Posted On März 10, 2012By Alf MayerIn Crimemag
Wenn Odysseus aus dem Krieg nach Hause kommt … Zur Kulturgeschichte des Scharfschützen und zum Thriller-Autor Stephen Hunter (Teil V) Im Krieg wie im Frieden, auf dem Schlachtfeld wie in der Zivilgesellschaft, ist der Scharfschütze eine unheimliche, alle terrorisierende Gefahr. Um ein Wort des Philosophen Günter Anders abzuwandeln, ist er es, der verkündet: „Alle Menschen sind tötbar.“ Er ist eine im 19. Jahrhundert und 20. Jahrhundert verfeinerte „smarte“ Waffe, als Mensch ein Außenseiter, schwerlich ein Held. Dennoch gibt es Fiktionen, die genau das zu Wege bringen. Stephen Hunter ist solch
Read More Heute Teil 4 des Hunter-Porträts – die Fortsetzung des Exkurses zum Sniper: Den Lauf der Welt mit einer Kugel ändern Zur Kulturgeschichte des Scharfschützen und zum Thriller-Autor Stephen Hunter (Teil IV) Den Tyrannen zu töten, bedarf eines einzigen, entschlossenen Mannes, das weiß schon das Altertum. „Zu Dyonis, dem Tyrannen, schlich Damon, den Dolch im Gewande …“, erzählt Schillers Ballade „Die Bürgschaft“. Hitler auf dem Obersalzberg im Fadenkreuz eines Scharfschützen – dieses Bild hat es tatsächlich gegeben: im Juni 1941 als damals atemberaubendes Kinobild, sechs Monate vor dem Kriegseintritt der USA.
Read More Posted On Februar 25, 2012By Alf MayerIn Crimemag
Der dritte Teil des Stephen-Hunter-Porträts hat sich beim Schreiben gewandelt – heraus kommt eine kleine Kulturgeschichte des Scharfschützen. Heute Teil I, in den nächsten Wochen mehr … Zur Kulturgeschichte des Scharfschützen – Teil I „Wie vom Blitz getroffen niedergestreckt“ Der Scharfschütze ist keine Erfindung der Neuzeit. Dennoch ist er es, mit dem die Moderne zutiefst im Mark getroffen und in Frage gestellt wird. Er ist die Rückkehr des Atavistischen: der Jäger als tödlicher Gegner von uns Zivilisten und Sammlern. Im Tun des Scharfschützen – ein Schuss, ein Treffer; eigentlich ein
Read More Natural-born People of the Gun – lesen Sie heute den 2. von 3 Teilen des großen Stephen Hunter-Porträts von Alf Mayer. Das einzige Gebot: „Du sollst bewaffnet sein!“ Stephen Hunter ist ein Waffennarr, ein glühender Verteidiger des Rechts auf das Tragen einer Waffe. Er hat den Anspruch, die Waffen auch selbst zu schießen, zu zerlegen und zu reinigen, also zu gebrauchen, die er in seinen Büchern vorkommen lässt. Alleine das schon macht ihn zu einem politisch inkorrekten Autor, aber das ist längst nicht alles. Davon handelt dieser 2. Teil seines
Read More „You gotta think ahead of your gun!“ Der politisch inkorrekte Thriller-Autor Stephen Hunter. Ein Porträt von Alf Mayer (Teil 1). Als Filmkritiker war es für Stephen Hunter stets Ehrensache, niemals irgendeine Distanz vorzutäuschen und sich zu gerieren, als wäre man in dieser Profession der Anziehungskraft von Gewalt enthoben. Im Vorwort seiner Kritiken-Sammlung „Violent Screen. A critic‘s 13 years on the front lines of movie mayhem“ (1995), wies er darauf hin, dass just in den Wochen, in denen sich die amerikanische Nation im Jahr 1995 über das Bombenattentat von Oklahoma mit
Read More Alf Mayers „Blutige Ernte“ gehört zu den ältesten deutschen Krimi-Kolumnen überhaupt. Und zu den besten. CrimeMag freut sich, dass sie ab sofort bei uns zuerst zu lesen sein wird. Regelmäßig unregelmäßig, oft über Bücher, die uns unsere Verlagswelt (noch) vorenthält … Fehlanzeige – Von Büchern, die nicht bei uns erscheinen In diesen Schoßgebets-Wochen, in denen die übliche Bauchnabel-Perspektive der „Schönen“ Literatur eine Erweiterung um Darmblähungen, Präejakulate oder Fadenwürmer am Anus erfährt und man uns Lesern das als mutige Expedition ins Ich-weiß-nicht-was verkauft, wird mir wieder einmal klar, warum ich Kriminalliteratur
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