Serhij Zhadan Tag

Nachrichten von der Front „Wenn die Waffen sprechen, schweigen die Musen“. Das ist eines jener Worte, knapp und klug, die uns die römische Antike hinterlassen hat. Zum Glück hat sich Serhij Zhadan, der ukrainische Autor aus Nürnbergs Partnerstadt Charkiw, mit seinem aktuellen Buch nicht daran gehalten. Zum ersten Mal spricht er literarisch über den Krieg in seiner Heimat, in „Gedichten und Prosa aus dem Krieg“, wie der Untertitel seines gerade herausgekommenen neuen Buches „Warum ich nicht im Netz bin“ lautet. Von Michael Zeller. Das schmale Buch ist eigens für einenRead More
Augenzeugen der Revolution – Atem zu schöpfen in einer Zeit, da Tag für Tag die Ereignisse schneller sich überschlagen – so ließe der Versuch des Suhrkamp-Verlags sich umschreiben, einmal von innen heraus den aktuellen politischen Umbruch in der Ukraine einem deutschen Lesepublikum nahe zu bringen. Von Michael Zeller „Euromaidan“ heißt der kürzlich erschienene Sammelband, ein handliches Taschenbuch darüber, „Was in der Ukraine auf dem Spiel steht“. Vierzehn Autoren fassen darin in Originalbeiträgen zusammen, wie sie persönlich die „klassische Volksrevolution“ als Augenzeugen erlebt haben, die im Februar dieses Jahres vom MaidanRead More

Posted On Dezember 19, 2012By Karsten HerrmannIn Bücher, Litmag

Serhij Zhadan: Die Erfindung des Jazz im Donbass

Ein Roman wie ein Hefeteig Serhij Zhadan ist neben Juri Andruchowitsch einer der profiliertesten jungen Autoren in der Ukraine. Der 1974 in Starobilsk geborene Autor fängt in seinen Gedichten, Erzählungen und Romanen das Lebensgefühl einer sich im Übergang zwischen bürokratischem Sozialismus und entfesseltem Kapitalismus befindlichen Gesellschaft ein und zeigt ein Land, in dem sich die Einflüsse von West und Ost kreuzen, vermischen und beharken. Von Karsten Herrmann Im Zentrum von Zhadans neuem Roman „Die Erfindung des Jazz im Donbass“ steht der junge Hermann, der als PR-Referent einer Partei in CharkiwRead More
Literarische Nachrichten aus der Ukraine – Die Ukraine, dieser breite Flächenstaat zwischen Polen und Russland, in dem sich die Einflusssphären von lateinischem Westen und orthodoxem Osten mischen, trägt sein Schicksal ja bereits im Namen: „Land der Grenze“. Eine Grenze von enormer räumlicher Ausdehnung allerdings. Michael Zeller war dort, in Charkiw, und hat sich Stadt, Land und Literaturszene angesehen. Je weiter man in den Osten unseres Kontinents vordringt, umso spürbarer entzerrt sich die Enge menschlichen Zusammenlebens. Die Menschen, die hier ihre Städte anlegten, besonders jenseits des Dnipro (Dnepr), in altem KosakenlandRead More