Science Fiction Tag

Posted On Dezember 1, 2022By Christopher WerthIn Crimemag, CrimeMag Dezember 2022

Christopher Werth über Dimtry Glukhovsky

Gnadenlos schwarzer Humor und genauer Blick „Geschichten aus der Heimat“, besprochen von Christopher Werth Der Heyne Verlag legt eine Sammlung von Kurzgeschichten vor, die typische Themen der postsowjetischen Gesellschaft aufgreifen. Geschrieben hat sie der in seiner russischen Heimat mittlerweile als „Ausländischer Agent“ eingestufte und nach Berlin emigrierte Dimitry Glukhovsky. Im Juni 2022 wurde er auf die staatliche Fahndungsliste gesetzt, seine Bücher aus allen russischen Buchhandlungen und Bibliotheken entfernt.  Geschichten aus der Heimat – allein schon der Titel ist ironisch. Man denkt an Folklore. Wohlfühl-Geschichten, die ein Gefühl von einem idyllischen ZuhauseRead More

Posted On Mai 31, 2022By Stella SinatraIn Allgemein, Litmag, Stella Sinatras URknall

Stella Sinatras URknall

Remember the WOW! Signal? 1 bild / 100 worte Auswandern aus dem eigenen planetaren System (Gründe?), aber nicht mit Raumschiffen (wenn die Gruppe zu groß ist), sondern auf ungebundenen Planeten oder vorbeifliegenden Sternen. (Fly-by stars.) – Heute morgen drückte bisserl der Morgenhimmel; doch jetzt (hallo, Cambridge University Press!) stellt sich Fröhlichkeit ein. – In was für einer Welt leben wir, in der Irina K. Romanovskaya von kosmischen Anhaltern und postbiologischen Intelligenzen als Vorboten interplanetarer Migrationsbewegungen schreiben kann, und das ist dann 100% Wissenschaft? – Antwort. In der besten aller, sagenRead More
Gefährliche Visionen und neue Welten Zum neuen Band „Dangerous Visions and New Worlds“ von Andrew Nette und Iain McIntyre Wir alle haben uns schon weit mehr getraut. Haben größere Träume gehabt. Haben sogar die Weltrevolution für möglich gehalten. Und bessere Welten. Das wurde uns – ich bin Jahrgang 1952 – und den folgenden Generationen inzwischen ziemlich ausgetrieben. Wer Visionen hat, solle zum Arzt gehen, höhnte der bis heute verehrte Sozialdemokrat Helmut Schmidt. Heute ist die Zukunft nur noch Dystopie. Im Nachhinein betrachtet, muss man die Zeit der späten 1950er bisRead More

Posted On Dezember 1, 2021By Markus PohlmeyerIn Crimemag, CrimeMag Dezember 2021

Gedanken zu Isaac Asimovs „Foundation“

Markus Pohlmeyer begegnet einem Klassiker der Science Fiction Es gibt seltsame Wege, bis du ein Buch findest oder bis das Buch dich findet. In der Oberstufe schwärmte ein guter Freund mir etwas von einem ganz dicken Science Fiction-Wälzer vor. Weltraum, Psychohistorik, Untergang eines Imperiums. Okay, irgendwann im Studium kaufte ich mir endlich Asimovs „Foundation“. Sprung ins Jahr 2021, da entdeckte ich in einer Serien-Zeitschrift die Ankündigung einer gleichnamigen Verfilmung – mit einem phantastischen Bild dazu, das mich packte. Geheimnisvoll. Wieder okay, du musst jetzt den Roman suchen. Nun, nach dreiRead More

Posted On November 15, 2021By Stella SinatraIn Allgemein, Litmag, Stella Sinatras URknall

Stella Sinatras URknall

I spy SCI-FI 1 bild / 100 worte Books read (nach Hornby im Believer, merci!): A Memory Called Empire. Hellspark, die Biografie von Alice Sheldon, deren Namen uns grad entfiel; die mit dem unheimlichen Mord/Selbstmord Szenario. What a way to go. Escape Vehicles. Books bought – oder jedenfalls vorgemerkt – Bester mit Tiger, Tiger. Greenland mit Take Back Plenty. Detektivische Spürleistungen. In der OPEN LIBRARY bleibt die Typo, Seitenfarbe, eine Stunde Ausleihe immerhin. Die Haptik fehlt, auch der muffige Geruch von gilbigem Papier, Staub + Pulp + Lesehitze. Well. UndRead More

Posted On November 1, 2021By Markus PohlmeyerIn Crimemag, CrimeMag November 2021

Markus Pohlmeyer: DUNE

Konsequente Reduktion Gedanken zu der Verfilmung von Denis Villeneuve Endlich wieder ins Kino können! Und ich habe es genossen: einen Film zu bewundern, für den jede noch so große Leinwand zu klein schien. Und der nach zweieinhalb Stunden immer noch viel zu kurz war. I Falls und wenn Sie DUNE (Der Wüstenplanet oder auch Arrakis) sehen: Entdecken Sie irgendwo Computer? Sehr merkwürdig für eine merkwürdige Gesellschaft der Zukunft, die eher mittelalterlich und feudal anmutet. II „Wenn du Poesie perfektionieren willst, musst du auch etwas zerstören.“[1] So Villeneuve, der eine konsequenteRead More

Posted On Oktober 11, 2020By Stella SinatraIn Allgemein, Litmag, Stella Sinatras URknall

Stella Sinatras URknall

1 bild / 100 worte Buchstaben und Dinge mit „A“ (James Tiptree Jr. war eine Andere.) Darüber denkt Stella nach, und auch über Avatare & Aliens, und auch über Atlantis, das untergegangene Inselreich. Angeblich untergegangen! vielleicht auch nur „unbekannt verzogen“? (Wie Elvis.) Wer weiß das schon – MOMENT MAL – Forscher!, deren aktuellen Ansichten wir aktuell nicht zur Hand haben. – More power to Aliens: James Tiptree Jr. – Was staunte die kerlige Sci-Fi-Gemeinde, als hinter den knackigen Stories dieses Schreibgiganten eine kleine weißhaarige Lady mittleren Alters hervortrat. Alice hießRead More
Culturmag Special SHUT DOWN 2020 DER HIMMEL, DAS WETTER – – durchwegs sonnig, das Surrealste in dieser irrealen Zeit, mal kälter, mal wärmer, aber immer Sonne, oder doch immer wieder – Sonne… „Wie hält ihr das aus in Hamburg, mit dem ganzen Regen?“ – Fragen von damals, davor, als unsereins noch herumfuhr in der Welt. Natürlich regnet es im Norden sehr viel weniger, als die sich das so dachten. Jetzt aber, vor Ort, seit Wochen jeden Morgen dieser Frühling, heiter besonnt das heimlifeiße Auffächern von Blättern an den Bäumen, undRead More
I Theoretischer Versuch: platonische Science Fiction? Platon verwendet nicht selten in seinen Dialogen (Kunst)Mythen, wie z.B. den von Atlantis oder wie Eros in die Welt gekommen sei. Es ist keinesfalls so, dass Platon dann Mythen dichte, wenn er etwa mit seiner Philosophie (dem logos) am Ende wäre. Eine andere Erklärung wäre vielmehr, „[…] dass mythos und logos (so eine gängige terminologische Opposition) dem Begriffsgehalt ursprünglich beide das ‚vernünftig darstellende Reden‘ bedeuten, der eine eben vor allem in Erzählform, der andere in argumentativ nachvollziehbarer Form […].“[1] Eher durch Zufall fand ichRead More
Gigantisch, episch, kosmisch … Von Markus Pohlmeyer Eine wunderbare kleine Novelle, gigantisch groß und episch in den kosmischen Perspektiven. Oder: Eine Meditation über Fressen und Gefressen-Werden? Ein Drama auf jeden Fall! Das ich mit meiner europäischen Perspektive so deute: Eine UNO-Weltraumpatrouille unter der Führung eines chinesischen Kommandanten entdeckt einen Kristall aus dem Epsilon-Eridani-System, der vor der Ankunft des Weltenzerstörers warnt, einer „Weltraumarche“[1] – das sei ein Ring (50 000 km im Durchmesser![2]) mit unvorstellbarer Gravitationskraft, der sich um Planeten lege und deren Ressourcen plündere. So weit die Exposition. Dann dieRead More
Die Weltenbauerin von Zoë Beck Laurie Penny ist in Deutschland bekannter als in ihrer Heimat Großbritannien oder überhaupt im englischsprachigen Raum. Warum das so ist, kann sie nicht beantworten, sie selbst behauptet immer, es läge sicherlich an der Übersetzung, was natürlich reines Understatement ist, denn wer sie im Original gelesen hat, weiß, wie präzise und klar sie schreibt. Veranstaltungen mit ihr sind meist ausverkauft, sogar die kurzfristig anberaumten Zusatztermine. Besonders bei ihren Veranstaltungen in Berlin fällt auf, dass viele Menschen im Publikum von Laurie Penny Antworten erwarten. Antworten auf ganzRead More
Markus Pohlmeyer treibt sich mal wieder rum – zwischen den Genres, zwischen Philosophie, zwischen Theologie und Populärer Kultur. Sein heutiger Essay geht von Ann Leckies Roman „Die Maschinen“ aus und reicht mühelos vom Imperium Roman bis zu Goethes Iphigenie. Lassen Sie sich vergnüglich bilden …. 1) Kauf mich! Das Cover von Die Maschinen. Ein Roman aus der fernen Zukunft[1] (engl. Ancillary Justice. Sinngemäß: Hilfseinheitengerechtigkeit), von Ann Leckie ziert eine beeindruckende Liste von gewonnenen Auszeichnungen: Arthur C. Clarke Award, Hugo Award, Nebula Award … Fortsetzung der Liste siehe bitte Rückseite, dieRead More

Posted On Oktober 12, 2013By Die RedaktionIn Bücher, Crimemag

Leseprobe: Träume Digitaler Schläfer von Anja Kümmel

Träume Digitaler Schläfer Sieben Jahre nach Ende des dritten Weltkriegs. Wirtschaftskonzerne regieren den ehemaligen Nordblock. Geschlechterunterschiede gibt es nicht mehr. Zumindest an der Oberfläche. Ashur und Elf leben im Untergrund. In virtuellen Räumen, in U-Bahn-Schächten, in der Kanalisation. Obwohl sie einander nicht kennen, haben sie etwas gemeinsam: Sie träumen. Von vergangenen Zeiten, von sich, von einander, in veränderter Gestalt. Ashur wird Adina wird Ana Luz. Elf wird Emrys wird Evita. Und nichts ist mehr, wie es schien. Verblichen wie das Bild eines körnigen alten Röhrenbildschirms hing der Himmel über demRead More

Posted On Oktober 12, 2013By Jens DoseIn Bücher, Crimemag

Dan Simmons: Die Hyperion-Gesänge

Auf hohem Niveau erzählt – Dan Simmons‘ Klassiker des Genres bleibt nach wie vor aktuell und hochgradig spannend – auch auf philosophischer Ebene, meint Jens Dose. Beinahe ein Vierteljahrhundert ist es her, dass Dan Simmons (*1948) – eher als Autor des Horror- und Thriller-Genres bekannt – sich mit den „Hyperion-Gesängen“ einen Platz in den Annalen der jüngeren Science-Fiction-Literatur schuf. Die „Gesänge“ sind ein Sammelband und enthalten die beiden Romane „Hyperion“ (1989) und „Der Sturz von Hyperion“ (1990), die nahtlos aufeinander aufbauen. In der fernen Zukunft verortet, sind in dem BuchRead More

Posted On Oktober 12, 2013By Elly BoeslIn Bücher, Crimemag

Connie Willis: Die Jahre des Schwarzen Todes

Perlen vor die Säue – Connie Willis hat mit ihrem Zeitreise-Roman „Die Jahre des Schwarzen Todes“ alles richtig gemacht. Und dennoch wird der 2011 in überarbeiteter Neuauflage erschienene Roman nicht gelesen. Zu Unrecht, findet Elly Bösl. Lange Zeit war mir gar nicht bewusst, dass ich jemanden wie Connie Willis wirklich vorstellen müsse. Ich dachte, Sätze wie „,Die Jahre des Schwarzen Todes‘ sind in einer Neuauflage erschienen! Großartig, nicht?“ sollten eigentlich vollkommen ausreichend sein, um meine Sci-Fi-begeisterten Freunde und Bekannte dazu zu veranlassen, in den nächsten Buchladen zu stürmen und sich dasRead More

Posted On Oktober 12, 2013By Elly BoeslIn Bücher, Crimemag

Wolfgang Jeschke: Dschiheads

Taliban in Space – „Dschiheads“ spielt zwar in ferner Zukunft auf einem abgelegenen Planeten, aber so weit weg vom Alltag ist der neueste Roman von Wolfgang Jeschke nicht. Was macht man mit religiösen Fanatikern in Zukunft? Man schickt sie ins Exil auf eine unwirtliche Wüstenwelt. „Paradies“ nennen die eifrigen Gläubigen ihre Welt, und dort haben die hitzköpfigen Dschiheads ihren Gottesstaat errichtet. Jahrzehntelang von allem und jedem ungestört entwickelte dieser sich geradezu prächtig. Doch die Ruhe wird gestört, als zwei Wissenschaftler, Ailif und Maurya, eintreffen. Die Exobiologen haben den Auftrag, herauszufinden,Read More
Unverwechselbar Gibson – Mit der „Neuromancer“-Trilogie hat er die Science Fiction der 1980er Jahre, den Begriff „Cyberspace“ und mit Cyberpunk ein Genre geprägt, das Kulturwissenschaftler in aller Welt immer noch zur Sekundärliteraturproduktion anregt. In einer Essay-Sammlung gibt William Gibson jetzt Einblick in die Ideen hinter seinen Romanen. Von Kerstin Schoof. „Misstrauen Sie dem unverwechselbaren Geschmack“ vereint die unterschiedlichsten Texte des Autors, entstanden zwischen 1989 und 2011 – Artikel für Wired, die New York Times und den Observer, Kunstkritiken, Eröffnungsreden, Vorworte für Romane und Bildbände ebenso wie eine Vorlesung an der UniversityRead More
In ihrer Kolumne „Annes Andere Welten“ stellt uns Anne Schüßler interessante Bücher aus Science Fiction und Fantasy vor. Diesmal schaut sie auf Alternativuniversen und Helden mit gebrochenen Herzen. „Was wäre, wenn…?“ Mit der Frage „Was wäre, wenn…?“ kann man sich bekanntlich stundenlang beschäftigen. Was wäre, wenn Kriege anders ausgegangen wären oder gar nicht erst begonnen hätten? Wenn wichtige historische Figuren einen Unfall gehabt hätten oder gar nicht erst geboren worden wären? Wenn technische Errungenschaften nicht verbreitet oder auf ganz andere Art eingesetzt worden wären? Hannes Stein: Der Komet In „DerRead More