Seeohren vom Kap Seeohren und blutiger Bandenkrieg, das muss man erstmal in einer Geschichte zusammen bekommen. Der südafrikanische Autor Mike Nicol schafft das spielend in seinem aktuellen Roman „Power Play“- und erzählt nebenbei von korrupten Politikern und dubiosen Geheimdienstinteressen. Von Frank Rumpel Seeohren? Das sind große Meeresschnecken, die auch Abalone heißen und als Delikatesse gelten, zumal sie inzwischen selten geworden sind. Ihr Fang wurde von der südafrikanischen Regierung erst reglementiert und schließlich ganz verboten. Aber das Geschäft vor allem Richtung China lief und läuft viel zu gut, so dass ganz
Read More There Is a Light That Never Goes Out Ein weiterer Klassiker in dieser CrimeMag-Ausgabe. Alexander Roth hat sich ihm ausgesetzt, möchte das Erlebnis nicht missen. Das Dritte Reich ist in der Literatur längst zu einer Mythen- und Sagenwelt geworden. Das liegt vor allem daran, dass die meisten Romane, die über die Schrecken der NS-Herrschaft geschrieben wurden, das Ergebnis einer jahrzehntelangen Kultur der Aufarbeitung sind; das Ergebnis eines sich aus einer unendlichen Zahl von Texten und Paratexten speisenden Reflexionsprozesses, der es Autorinnen und Autoren erlaubt, sich mit gebührendem Abstand diesem Dämon
Read More Ein Buch – zwei Perspektiven: Max Annas und Katja Bohnet über Dominique Manottis „Schwarzes Gold“. Beide schreiben sie selbst Kriminalromane. Hier schauen sie sich an, wie Dominique Manotti das macht. Die Macht der sieben Schwestern Von Max Annas Mit einem erzählten Plot wird man Dominique Manotti sowieso nicht gerecht. Marseille, 1973. Einer wird erschossen. Okay. Ermittlungen ergeben, dass er nicht der war, für den man ihn hielt. Gut, so was hatten wir auch schon. Weitere Nachforschungen führen zu einem Komplott, das nicht mit Heroin zu tun hat – Marseille (!),
Read More Die Professionalität von Ermittlerinnen Frauen im Thriller, die keine Opfer oder Assistentinnen sind, neigen zur schwer belasteten Vergangenheit. Emma Carow aus Ule Hansens „Neuntöter“ und Jenny Aaron aus Andreas Pflügers „Endgültig“ sind hier keine Ausnahme. Sie arbeiten beide für das BKA, sind traumatisiert und werden jeweils durch einen Fall mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. Jedoch enden hier bereits ihre Gemeinsamkeiten. Denn im Vergleich zu Emma Carow ist Jenny Aaron vor allem eines: professionell. Von Sonja Hartl. Das zeigt sich schon bei den ersten Sätzen der jeweiligen Bücher. „Neuntöter“ von Ule Hansen
Read More Tumbe Kindsköpfe oder schwere Jungs ? Über 100 Kriminalromane stammen aus der Feder von Donald E. Westlake. Unter dem Pseudonym Richard Stark schrieb er die puristischen Noir-Romane um den notorischen Außenseiter Parker, doch seine komisch-groteske Dortmunder-Reihe mit 14 Romanen und elf Kurzgeschichten, allesamt zwischen 1970 und 2009 entstanden, ist weniger bekannt. Jetzt hat Tim Jung den 1970 veröffentlichten ersten Dortmunder-Band „The Hot Rock“ in einer spritzigen Neuübersetzung als „Fünf schräge Vögel“ herausgebracht. Von Peter Münder Murch ist ein Bilderbuch- Petrolhead-Typ mit Benzin im Blut. Im geklauten Mustang mit voll durchgedrücktem
Read More Seltsam distanziert von Katja Bohnet Fangen wir hinten an: der Klappentext! Er verrät die komplette Story des Romans. Mehr ist da auch tatsächlich nicht. Warum?? Ideen oder Antworten faxen Sie bitte an: info@derfrauenloseroman! Mord und Wäsche in den 30ern Marion Sylder ist Schmuggler und John ein junger Bursche, empfänglich für eine Leitfigur, weil sein eigener Vater starb. Dass ausgerechnet dieser Schmuggler Johns Vater auf dem Gewissen hat, ahnt der Junge nicht. Er rettet Sylder das Leben. Die beiden bauen eine Beziehung zueinander auf. Nun könnte McCarthys Debüt „Der Feldhüter“ ein
Read More Wölfisches Grinsen, ein Buch, ein Film … von Alexander Roth „Blutige Fressattacke: Der Wolf ist zurück und er hat Hunger!“ – so lautet die Überschrift eines Online-Artikels der Berliner Zeitung vom 30. März letzten Jahres (Achtung, drastische Bilder!). Die Reaktionen auf solch eine Meldung dürften, damals wie heute, gespalten ausfallen. Einerseits die Faszination, die dieses wilde Tier auf die urbane Gesellschaft ausübt, andererseits die tief in uns verwurzelte Angst vor dem, was seine spitzen Zähne alles anrichten können. In etwa so verhält es sich auch mit den zwei vorliegenden Werken:
Read More Ein Nachkriegsleben Was wir schon immer – oder noch nie – über unsere Mitmenschen wissen wollten, das erfahren hauptberufliche Entrümpler wie Billy Hutter tagtäglich. Einer dieser Menschen, deren Leben er fortrümpeln sollte, ließ ihn über Jahrzehnte nicht mehr los. Also schrieb er ein Buch über ihn. Zoë Beck hat es gelesen. Karlheinz ist eher der unauffällige Typ. Als Kind hat er schon keine Freunde, als Student führt er diese Tradition fort, und auch als Laborarbeiter pflegt er keinerlei privaten Kontakt zu den Kollegen. Die wichtigsten Bezugspersonen sind seine Eltern, bei
Read More Posted On April 6, 2011By Brigitte HelblingIn Bücher, Litmag
Huck Finn auf dem Hamburger Kiez – Der obere Saal im Literaturhaus Hamburg ist überfüllt, den hinteren hat man zusätzlich aufgemacht, und der ist auch voll. Der Anlass: Eine Lesung des Hamburger Autors Konrad Lorenz aus seinem Roman Rohrkrepierer. Das Kapitel, das Lorenz gerade liest, könnte man (fahrlässig) so zusammenfassen: Wir waren jung, wir waren dumm, und Huren gehörten bei uns zum Straßenbild. Von Brigitte Helbling. Und wer wollte bei diesem Auftritt auch nicht dabei sein? In Rohrkrepierer beschreibt der 69-jährige Lorenz seine Jugend im Hamburger Rotlichtviertel St. Pauli als
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