Reise Special 2017 Tag

Editorial Reisen unternimmt man u.a., weil man entsprechendes Fieber hat, weil man daheim nicht zu ertragen ist, sich selbst entkommen möchte, gerne unterwegs ist bzw. eine Vorliebe fürs Zurückkehren nach Hause hat. Ich bin wahrscheinlich der Typ, der versucht, sich selbst zu entkommen, aber die Erkenntnis der Vergeblichkeit dieses Versuches vermeidet, um weiter reisen zu können. Auf meiner Seite Travelmag Heimweh versuche ich, eigene Reisen satirisch zu verwerten und die heute grassierende Hybris und Totalvermarktung des Unterwegsseins gedanklich noch weiter zu treiben. Dabei ergeht es mir allerdings regelmäßig wie demRead More

Posted On Juni 3, 2017By Michael HoeflerIn Litmag, News, Reise Special 2017

Reise Special 2017: Fragen an Verlage

Fragen an Verlage Wir haben den Programmleitern von Malik, Bettina Feldweg, und DuMont Reiseabenteuer Dr. Philip Laubach-Kiani, drei Fragen über heutige Literatur des Unterwegsseins gestellt. 1. Das renommierte britische Literaturmagazin Granta stellt aktuell die Frage „is travel writing dead“? Wie können sich Reisebücher heute gegen die Konkurrenz von leicht konsumierbaren Multimedia-Vorträgen, TV-Dokumentationen und kostenlosen Blogs behaupten? Feldweg: Ich sehe die einzelnen Medien eher im Zusammenspiel; unterschiedliche Kanäle, die Unterschiedliches leisten können und sich gegenseitig befruchten. Die meisten unserer Autoren berichten nicht nur in Buchform über ihre Reisen, sondern auch beiRead More
Das Ziel ist das Ziel Jonas, 25 Jahre alt, ist nicht eben gewöhnlich, war schon als Kind „auffällig“ und wohl eher eine Enttäuschung für seine Eltern, wobei dieses Gefühl auf Gegenseitigkeit beruht. Er fühlt sich hintergangen, hat immer gewusst, dass Peter nicht sein leiblicher Vater ist, aber Anne, seine Mutter, hatte es nie nötig, Jonas die Wahrheit über seine Herkunft zu sagen, sondern lebt in ihrer heilen Welt, mit den Fotoalben voller Bildern aus Jonas‘ Kindertagen. Und nun steht er am Abend seines Geburtstags da, mit einem Erbe von 5.000 EuroRead More
 Das verlorene Paradies Afrika Paul Theroux ist 72, als er sich ein letztes Mal nach Afrika begibt. Der Amerikaner hat früher in Malawi und Uganda gelebt und ist immer wieder nach Afrika gereist. Jetzt will er noch einmal sehen, wie der Kontinent sich verändert hat und ob es das Paradies Afrika noch gibt. Das Buch beginnt mit einem Besuch bei den „wahren Menschen“, Buschmenschen in Namibia, die heute noch zum Teil im Buschland leben und sich von der Jagd ernähren. Theroux geht mit ihnen auf die Jagd und verbringt einRead More
„Man reist immer mit Toten im Gepäck …“ Der Reisende, der das behauptet, ist Mathias und sein schweres Gepäckstück ist Wladimir, „Wlado“, bzw. dessen Gespenst. Nach Jeannes Anruf reist er ein zweites Mal nach Russland. Schon beim ersten Mal hatte ein Telefongespräch mit seiner Liebe den Impuls gegeben – und die Tatsache, dass er gleich darauf auf ein Buch über Russland stößt und es direkt zu lesen beginnt. Und „diese Reise war fantastisch … voller herrlicher Alkoholsorten und Wehmut“. Alkohol, Drogen und fiebrige Leidenschaft prägen später die gemeinsame Zeit desRead More
Von Lambaréné in die Sahara – ein Roadtrip durch Afrika Wolf-Ulrich Cropp ist Reisender und schreibt Bücher über die Länder, die er bereist. „Dschungelfieber und Wüstenkoller“ entstand nach einer Afrikareise, die er 2013 unternahm und die ihren Ursprung in seiner Kindheit hatte – als er im Haus seines Großvaters Albert Schweitzer kennenlernte. Fast fünfzig Jahre nach Schweitzers Tod ist dessen Wirkungsstätte in Lambaréné Ausgangspunkt für Cropps Reise. Das ehemals von Albert Schweitzer erbaute Krankenhaus ist heute ein modernes Forschungszentrum, in dem zu Tropenkrankheiten, u.a. Malaria, geforscht wird. Ein modernes, fürRead More
Angeber, Abenteurer, Ballermann-Dumpfbacken, Masochisten, Glasperlenspieler oder Eskapisten? Warum reisen sie? In seinem Band „Schrecklich schön und weit und wild“ beschäftigt sich der risikofreudige Weltreisende, Lyriker und Romancier („Weiberroman“, „Jenseitsnovelle“) Matthias Politycki mit der Frage „Warum wir reisen und was wir dabei denken“ „Die Menschen haben nicht besonders viel von der Welt gesehen, als sie langsam vorankamen, es ist kaum zu erwarten, daß sie mehr sehen, wenn sie schnell vorankommen!“ John Ruskin, Ruskin in Italy. Letters to his Parents, Edt. H.I. Shapiro, Oxford 1972 (Übers. PM) Erkunden und Forschen, Abenteuer, NaturwunderRead More
Das erste Stück einer Lebensreise Einfach seinen Besitz so weit reduzieren, dass er in einen Koffer passt, dann steht einer kontinuierlichen Reise um die Welt nichts mehr im Wege. Klingt einfacher als die tatsächliche Durchführung, zumindest in der Beschreibung der Autorin. Mit dem „Loslassen“ von Besitz und festem Wohnsitz fallen Probleme weg, aber es kommen neue hinzu. Katharine Finke beschreibt „ihren“ Lebensweg und „ihre“ Reise um die Welt, lässt den Leser Einblick in ihre Befindlichkeit nehmen – jedoch nicht zu tief – und gibt auch ein paar Andeutungen über die bereistenRead More
Reise-Klassiker: Miniaturen Back to the Roots! Neun Miniaturen befassen sich mit den Klassikern der Reise-Literatur – Von Seneca über de Sade in Italien bis zur chinesischen Reise von Christian Y. Schmidt, von Kerouac auf der Straße, und Charles Willeford als Hobo auf den Schienen über O’Brian auf dem Meer bis Carl Hoffmann überall. Auch der weitgereisteste unter den Reise-Autoren ist dabei, ein Mann, der in der Mitte seines Lebens sich im Wald verirrte und in der Hölle landete… Go, Dante! Jack Kerouac: „On the Road“ (Erstveröffentlichung: 1957) Was Unterwegssein mit SexRead More