Woraus Literatur entsteht Die halbe Welt kennt James Earl Ray, als er mit einem Flugzeug aus London im Mai 1968 in Lissabon landet. Tausende Polizisten sind hinter dem Attentäter her, der am 4. April Martin Luther King, die Ikone der Bürgerrechtsbewegung, in Memphis erschossen hat. Ray, nun in Europa auf der Flucht, taucht unter. Er ist ein Schauspieler, er wechselt die Identitäten wie manche ihre Kleidung. Das Gefühl, als einer der meist gesuchten Verbrecher zu gelten, schmeichelt ihm. 2012 begibt sich der spanische Schriftsteller Antonio Muñoz Molina in Lissabon auf die Spuren des Amerikaners,
Read More Zur Ideologie der Gewaltlosigkeit Der Freiheitskämpfer ist – nicht nur in südafrikanischen Kriminalromanen – eine beliebte Figur, deren Gewaltaffinität, ob nun überwunden oder nicht, manche Handlung vorantreibt, etwa bei Niq Mhlongo oder Deon Meyer. Natürlich hat das alles seinen philosphischen Hintergrund. Der italienische Philosoph und politische Aktivist Domenico Losurdo hat sich damit in seiner Studie „Gewaltlosigkeit. Eine Gegengeschichte“ beschäftigt. Mit seinem Buch „Stalin. Geschichte und Kritik einer schwarzen Legende“ hatte Losurdo sich vor allem linker Kritik ausgesetzt, eine gewisse Staatsgläubigkeit scheint auch in seiner auf Italienisch 2011 erschienenen und jetzt
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