Liebe Tag

Nehme ich die Premiere, die Probe, die Vorstellung? Wer bin ich beim Auftritt, inwieweit bin ich jemand anderes? Bühne und Freiheit? Ein arg zu großes Feld? Möglich. Kann man darüber reden und schreiben? Umreißen, was offen, allzu offen im Verborgenen liegt. Hinter Sofitte, Hänger, Decker und Kulisse versteckt. Oder seit Jahrhunderten begraben? Zuschauer? Überraschungen? Der Ort, der heilige Ort. Dionysien bedeuten uns die Tradition. Zweitausend Jahre schon. Bedeutet uns das Brett. Eine Welt? Tausend Welten? Bruch? Wo vollzieht sich die Linie zwischen Draußen und Drinnen? Ab wann beginnt die Magie?Read More

Posted On August 5, 2019By Stella SinatraIn Allgemein, Litmag, Stella Sinatras URknall

Stella Sinatras URknall

Immer noch die – 1 bild / 100 worte – frühmorgens, gestern noch, pfeilten die Schwalben aufgeregt tief & kieksend, heute dagegen fliegen sie hoch, verschwinden mitten im Flug wie ausgeknipst vor dem Berghang, über den sich eben ein Regenbogen legte wie ein Läufer im Flur & tauchen wieder auf, ein Unsichtbarkeitstrick wie der, den I.s Kommandant in der Ukraine seinen 19-Jährigen Rekruten beibrachte, kein Wunder trauten die Amerikaner den Russen parapsychologische Kriegsvorteile zu. Dann Tschernobyl, I. bewachte eine Nacht lang mit seiner Truppe die brennenden Anlagen, bis um ihnRead More
Paardebloem [De Europische insecten] , Transfer print, hand-colored , 1730 , Merian, Maria Sibylla, 1647-1717
  Lukas Bärfuss, Autor, Theatermacher, Essayist, lebt in Zürich. Die Dresdner Rede hielt er im Februar 2017. Die Rede von Bärfuss selbst vorgetragen  kann man sich hier anhören. 2015 erschien beim Wallstein Verlag sein Essayband: „Stil und Moral“. Zu allem mehr auf seiner Homepage.       Am Ende der Sprache Grüezi, Dresden Einen schönen guten Morgen Haben Sie herzlichen Dank für diese Einladung Haben Sie herzlichen Dank für diese Gelegenheit Herzlichen Dank an das Staatsschauspiel Herzlichen Dank auch an die Sächsische Zeitung Herzlichen Dank an Julia Weinreich Und herzlichen DankRead More

Posted On Oktober 3, 2016By Anne KuhlmeyerIn Bücher, Litmag

Roman: Hans Zengeler: Noch ein wenig Zeit

Tod & Glück Den vierten Roman der Josef-Bloch-Reihe von Hans Zengeler hat Anne Kuhlmeyer begeistert gelesen: Ab 50 bist du fast tot, ab 60 ganz tot, ab 70 bist du mausetot – je nach geburtsdatumsbedingter Perspektive. Und wenn nicht tot, dann weg, unsichtbar, weil grau, faltig und krank, inkompetent sowieso, niedlich geradezu. Ist nicht das Alter der Schrecken derer, die Jugendlichkeit als Existenzbeweis vor sich her tragen müssen? Josef Bloch hat sich mutig hineingetraut ins Senium, mit seiner Ira, der Nicht-Ehefrau seit einem Vierteljahrhundert. Doch im vierten Band der RomanreiheRead More

Posted On Januar 21, 2015By Stella SinatraIn Litmag, Stella Sinatras URknall

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Neues aus dem All 1 bild / 100 worte Roveresse Curiosity hat auf dem Mars ein martialisches Objekt entdeckt. ESA-Teleskop empfängt „mysteriöses“ Signal aus einer fernen Galaxie. N24: „Was wäre unsere Erde ohne das Universum?“ Das Objekt auf dem Mars sieht aus wie ein Helm aus dem Ersten Weltkrieg. Hinterlassenschaft eines Deserteurs oder einer Mars-Armee… Und ich sagte zu ihr: „Es ist, als würde man zusammen in eine Nussschale steigen und einfach davonfahren.“ Sie aber mag lieber das Partyschiff, an dessen Reling die Freunde stehen und rufen: „Steig ein, steigRead More

Posted On Mai 14, 2014By Stella SinatraIn Litmag, Stella Sinatras URknall

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Feuerball 1 bild / 100 worte Solcher Besuch auf der Erde: Selten gerne gesehen. Trifft das Geschoss den blauen Planeten, dann heißt es Ade Dinosaurier, hallo Eiszeit, und was dergleichen mehr an Unruhe zu stiften wäre. Im Fernsehen laufen post Einschlags-Visite nur noch Tierfilme, und irgendwann läuft auch der Fernseher nicht mehr. Wer dächte da nicht an die Chinesen? Ein beliebter Fluch in dieser Jahrtausende alten Kultur lautet angeblich: Mögest du in aufregenden Zeiten leben. Kinder, dies nebenbei, leben oft in aufregenden Zeiten. Deswegen sind sie nicht verflucht, nur unbewandert.Read More

Posted On Februar 19, 2014By Stella SinatraIn Musikmag, Stella Sinatras URknall

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In effigie 1 bild / 100 worte Der alte Mann verschied und hinterließ nichts weiter als ein Bild: In effigie, in effigie, in effigie. Ein Kunstfräulein hatte es für ihn angefertigt, o Reichtum, der sich alles leisten kann. Da lag er nun im Heizungskeller, das wächserne Abbild seiner selbst. Schwer zu sagen, was das sollte. Er war ja weg. Im kleinen Fenster blinkte kalt ein Stern. Derselbe Stern schien auf das Paddelboot, das im Atlantik westwärts schwamm, es ruhte darin ausgestreckt sein starrer Körper. Doch nun genug von ihm undRead More