Ein Buch wie ein Museumsbesuch Der Tanz auf dem Vulkan als Zustand unserer Zivilisation kennt kaum ein stärkeres Bild als das beim Ausbruch des Vesuv untergegangene Pompeji. Das ultimative Referenzwerk dafür ist nun wieder zugänglich. Alf Mayer hat sich die Neuausgabe des Prachtbandes „Häuser und Monumente von Pompeji“ der Gebrüder Niccolini angesehen – ein Meisterwerk der Farblithographie aus den Jahren 1854 bis 1896. „Sonntag waren wir in Pompeji. – Es ist viel Unheil in der Welt geschehen, aber wenig, das den Nachkommen so viel Freude gemacht hätte“, notierte Johann Wolfgang
Read More Julimond 1 bild / 100 worte Gesang kommt auf. „Schaut mal, der Julimond!“ Den Satz stellt keiner in Frage, auch die nicht, denen der Mond seit jeher schnuppe. „Sei kein Frosch, sei kein Frosch, denn deine Schenkel schmecken süß…“ Gerne stellt man sich vor, wie dem Johann Wolfgang in seiner Studierstube diese Volksweise an die Dichterohren drang. Draußen umschlingt das ihm theure Mädchen den rotbackigen Sänger… verflixt. – Na, dem zeigen wir es! Mit PÖSIE. Der Julimond, der Julimond, damit lässt sich doch was machen. „Blue Cheese, I saw you
Read More Der Erlkönig von Johann Wolfgang von Goethe Wer reitet so spät durch Nacht und Wind? Es ist der Vater mit seinem Kind; Er hat den Knaben wohl in dem Arm, er faßt ihn sicher, er hält ihn warm. Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht? – Siehst Vater, du den Erlkönig nicht? Den Erlenkönig, mit Kron’ und Schweif? – Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif! – Du liebes Kind, komm geh’ mit mir! Gar schöne Spiele spiel’ ich mit dir; Manch’ bunte Blumen sind an dem Strand, meine
Read More Der Totentanz von Johann Wolfgang von Goethe Der Türmer, der schaut zumitten der Nacht Hinab auf die Gräber in Lage: Der Mond, der hat alles ins Helle gebracht, Der Kirchhof, er liegt wie am Tage. Da regt sich ein Grab und ein anderes dann: Sie kommen hervor, ein Weib da, ein Mann, In weißen und schleppenden Hemden. Das reckt nun, es will sich ergötzen sogleich, Die Knöchel zur Runde, zum Kranze, So arm und so jung, und so alt und so reich; Doch hindern die Schleppen am Tanze. Und weil
Read More Die Braut von Korinth von Johann Wolfgang von Goethe Nach Korinthus von Athen gezogen Kam ein Jüngling, dort noch unbekannt. Einen Bürger hofft’ er sich gewogen; Beide Väter waren gastverwandt, Hatte frühe schon Töchterchen und Sohn Braut und Bräutigam voraus genannt. Aber wird er auch willkommen scheinen, Wenn er teuer nicht die Gunst erkauft? Er ist noch ein Heide mit den Seinen, Und sie sind schon Christen und getauft. Keimt ein Glaube neu, Wird oft Lieb und Treu Wie ein böses Unkraut ausgerauft. Und schon lag das ganze Haus im
Read More Siebengestirn 1 bild / 100 worte Advent im Kreis der Sieben, die im Kerzenflackern ein Rehlein verzehren („sah ein Knab ein Rehlein stehn, Rehlein war ein Heide“) und besungen habens den Braten auch schon („hab acht!“), wenngleich recht schlecht. Hier gilt: Je älter, desto fälscher die Töne. Wer aber sind die Sieben? Hinter der Sternversammlung stecken die Pleiaden, je nach Kulturkreis auch mit sechs bis neun Himmelskörpern bestückt. Festrelevante Eckdaten: Der Sehungsbogen ist bei klarem Bethlehem mit 14,5° bis 15,5° anzusetzen; bei Stalllicht mit 19,5° bis 20,5°. Mit klangreiner Verkündung
Read More Der Totentanz von Johann Wolfgang von Goethe Der Türmer, der schaut zumitten der Nacht Hinab auf die Gräber in Lage; Der Mond, der hat alles ins Helle gebracht, Der Kirchhof, er liegt wie am Tage. Da regt sich ein Grab und ein anderes dann: Sie kommen hervor, ein Weib da, ein Mann, In weißen und schleppenden Hemden. Das reckt nun, es will sich ergötzen sogleich, Die Knöchel zur Runde, zum Kranze, So arm und so jung, und so alt und so reich; Doch hindern die Schleppen am Tanze. Und weil
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