Leben und Sterben in Brooklyn Sie haben zusammen Ed McBain und seine Romane vom 87. Polizeirevier porträtiert („Cops in the City„, CulturBooks 2015) und damit viel Spaß gehabt, ihr zweites gemeinsames Buch dann Elmore Leonard, dem „King of Cool„, gewidmet (CulturBooks 2019). Buch Nummer Drei ist im Werden, aber dauert – nicht nur wegen Corona – noch ein ganzes Weilchen. Im Vorhaben ist es keineswegs kleiner als die Mammut-Porträts von McBain & Dutch, denn Frank Göhre und Alf Mayer haben sich für ihr nächstes Buchprojekt die Stadt New York als
Read More … mit einem Textauszug aus „True Love“ Zweifellos ließ Jerry Oster sich für seinen Roman True Love von 1995 (Originaltitel Experience Blues) von dem spektakulären Mordfall O. J. Simpson inspirieren. So finden in True Love sowohl die Anhänger reiner Krimi-Action als auch die auf Tiefe bedachten Intellektuellen, die im Genre des Kriminalromans einen Reflex der realen Welt suchen, faszinierenden Lesestoff. Vielfältige Handlungsstränge laufen wie Fäden einer Spinnmaschine zusammen und kulminieren in einem furiosen Plöhepunkt. Die Komplexität und stilistische Raffinesse machen den Reiz dieses Romans aus, und so collagiert er die
Read More Harte Arbeit, keine Idylle Ein Nachruf auf Jerome (Jerry) Oster – von Robert Brack Das erste Mal, als ich Jerry Oster begegnete, stand er im Flur einer seriösen Pension in Hamburg und sah in seinem schwarzen Anzug ebenfalls erstaunlich seriös aus. Ich hatte einige seiner schrägen New Yorker Polizeiromane gelesen, deren deutsche Titel Dschungelkampf oder New York Babylon lauteten, und war darauf gefasst, einen schrägen Typen kennenzulernen. Aber der Mann der vor mir stand, kam mir eher vor wie ein Kleinstadt-Priester aus einem amerikanischen Film noir der 1940er Jahre –
Read More Die Ambiguitätsintoleranz unserer Tage macht sich auch im kriminalliterarischen Diskurs breit. Gerne wird in diesem Zusammenhang ein „Publikumsgeschmack“ angeführt, dem viele der avancierteren Kriminalromane angeblich nicht entsprechen. Und dieses „Publikum“ verlangt angeblich nach Orientierung und Sinnstiftung, nach sorgenfreier „Unterhaltung“ (mit Body Count), die von sauertöpfischen Kritikerinnen und Kritikern und spaßbremsigen Jurys verachtet wird. Unterkomplexion und einfache Weltbilder sollen Trumpf sein. Als ob Kriminalliteratur dem Wahlprogramm der AfD gehorchen müsse. Aber Kunst, mithin Literatur, ist nun mal komplexer. Schon gar, wenn sie komisch ist. Wer Komik für etwas hält, was man
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