Posted On November 2, 2016By Karsten HerrmannIn Bücher, Litmag
Reportagen zwischen Paradies und Hölle Nach seinem preisgekrönten Debut „Gegen die Wand“ von 2011 und seinem sich selbst und den Literaturbetrieb ironisierenden „Tod in Turin“ ist Jan Brandt mit „Stadt ohne Engel“ nun im Genre der Reportagen gelandet – nicht zuletzt wohl auch, weil sein großer geplanter Amerika-Auswandererroman ins Stocken geraten ist. Ausgangspunkt des neuen Buches ist ein Stipendium in der Künstlerresidenz „Villa Aurora“ in Los Angeles, die während der Nazi-Diktatur von Lion Feuchtwanger bewohnt und zu einem Zentrum der deutschen Exilschriftsteller wie Bertold Brecht, Thomas Mann oder Franz Werfel
Read More Partizipation in der Literaturproduktion – Partizipation und Literatur – schließen sich diese beiden Begriffe nicht aus? Sind das Schreiben und das Lesen von Büchern nicht notwendigerweise einsame Vorgänge? Oder geht es auch anders? Hanna Hesse betrachtet ein paar Beispiele für partizipatorische Literaturproduktion. Der Autor schreibt, der Kritiker empfiehlt oder verreißt, der Leser rezipiert. Ein gut und gern zwei Jahrhunderte alter Dreischritt, der heute nichts von seiner Gültigkeit verloren hat. Auch im 21. Jahrhundert besetzen viele Poeten in Spitzwegscher Manier ihre abgeschiedenen Dachstuben, um Gedanken zu Papier zu bringen, selbst wenn
Read More Posted On April 15, 2015By Karsten HerrmannIn Bücher, Litmag
Die Leiden des jungen Brandt Vor vier Jahren landete Jan Brandt mit seinem monströsen 900-Seiten-Debut „Gegen die Welt“ auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises und wurde danach in die Mühlen des Literaturbetriebs katapultiert. In „Tod in Turin“ erzählt er über diese „Zeit des permanenten Ausnahmezustandes“ mit sechzig Lesungen in acht Monaten und insbesondere über den Besuch der Turiner Buchmesse anlässlich der italienischen Übersetzung seines hier als „Gegen den Wind“ oder „Gegen den Witz“ ständig selbst verballhornten Erstlings. Mit sprühender Selbstironie und Witz gibt Jan Brandt in diesem Buch Einblicke in
Read More Ungeheure Bandbreite von Themen und Personen – Am 2.2.12 steigt in Hamburg das Literaturfestival „Ham.Lit“, die dritte „Lange Nacht junger deutschsprachiger Literatur und Musik“– präsentiert u. a. von CULTurMAG. Das „Uebel & Gefährlich“ wird für eine Nacht wieder zur literarischen Flaniermeile: 15 Autorinnen und Autoren lesen parallel auf drei Bühnen, dazu gibt es zwei Konzerte. Vom Roman über Lyrik und Erzählung bis zu experimenteller Prosa und zurück – der Abend verspricht einen spannenden Einblick in die junge Literaturszene. Wir stellen Ihnen in den kommenden Wochen einige der Mitwirkenden vor. Heute:
Read More Die Totalität der Darstellung In seinem voluminösen Debüt führt uns Jan Brandt in die ostfriesische Pampa und liefert ein schräges naturalistisches Sittengemälde mit einem Schuss Science-Fiction und bedrohlichen Verschwörungstheorien. Zu Recht hat er es mit seiner anarchisch ausufernden Romanlandschaft auf die Shortlist zum Deutschen Buchpreis 2011 geschafft. Karsten Herrmann hat sich mit dem Autor unterhalten. Sie sind in Ostfriesland geboren und aufgewachsen und da liegt natürlich die Frage nahe: Wie viel von Jan Brandts Leben steckt in „Gegen die Welt“? Geburtsjahr und Herkunft des Drogistensohns Daniel Kuper, der in „Gegen
Read More Posted On August 24, 2011By Karsten HerrmannIn Bücher, Litmag
Schräge Ostfriesland-Saga – Provinzromane haben derzeit Hochkonjunktur bei jungen deutschen Schriftstellern und laufen der glamourösen Hauptstadt- und Metropolenliteratur zunehmend den Rang ab. In seinem voluminösen Debüt führt uns so auch Jan Brandt in die ostfriesische Pampa und liefert uns ein schräges naturalistisches Sittengemälde mit einem Schuss Science Fiction und bedrohlichen Verschwörungstheorien. Brandt lässt seinen Roman in einem fiktiven Ort namens „Jericho“ spielen und lässt damit zugleich die biblische Geschichte wie auch Uwe Johnsons (mit einem „w“ am Ende geschriebenen) literarischen Schauplatz seines magnum opus „Jahrestage“ anklingen. Das ostfriesische Jericho ist
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