Grazie! Opera ist zurück im Kino! Andreas Köhnemann von kino-zeit.de freut sich darüber. Das ist schön: Nachdem wir im vergangenen Jahr kinematografische Schätze wie Die Tragödie der Belladonna (1973) oder Marketa Lazarová (1967) auf deutschen Kinoleinwänden erleben durften, kommt nun mit Opera (Terror in der Oper) hierzulande ein Werk in die Lichtspielhäuser, welches etliche Jahre lang auf dem Index stand und nach einer Neuprüfung in ungekürzter Fassung eine Altersfreigabe ab 16 Jahren erhalten hat. Der 1987 in Italien uraufgeführte Giallo-Klassiker von Dario Argento ist ein filmisches Poem, das mindestens so viel Herz- wie Kunstblut aufbietet und daher bis
Read More Das Goldene Kalb – „Suburra“ und „Mafia Capitale“ Die antiken Schriften berichten vom Kult um das Goldene Kalb, der den heidnischen Sündenfall der Israeliten beim Auszug aus Ägypten versinnbildlicht. Dreitausend Jahre später hat dieser Götzendienst in Rom eine armselige und doch bezeichnende Metamorphose erfahren. Ihre Quintessenz ist in einem einzigen Satz aus Hunderttausenden Seiten Ermittlungsprotokoll zum Fall der sogenannten „Mafia Capitale“ enthalten. Ein Satz, treffend wie eine Zote. Der den dunklen Sinn der Geschichte dieser Stadt erfasst, ihrer tiefen, alles durchdringenden Korruptheit, so sehr, dass er zur Metapher, zum Epitaph
Read More Das Schwarze Herz von Rom – Rom, Sommer bis Winter 2011. „Euro-Krise“, Berlusconi dämmert und mit ihm sein ganzes Netzwerk aus Korruption, Gier und Medienmacht. Wenn er fällt, dann werden die Karten neu gemischt, werden die Verteilungskämpfe im Staat und in der Stadt Rom beginnen. Das ist die Ausgangslage von Giancarlo De Cataldos neuem Roman „Suburra. Schwarzes Herz von Rom“, den er zusammen mit dem Journalisten und Drehbuchautor Carlo Bonini verfasst hat. De Cataldo (Texte von ihm im CM hier und hier), im bürgerlichen Beruf Richter, ist einer der besten
Read More Lukrative Schattenwirtschaft auf dem subversiven Markt – „Bekenntnisse eines Menschenhändlers“: gesammelt von Andrea Di Nicola & Giampaolo Musumeci ist ein Buch über Schleuser. Ein Ausflug in einen globalisierten Markt von Wolfram Schütte. Der Titel ist falsch. Der Kriminologe Andrea Di Nicola & der Journalist Giampaolo Musumeci haben nach ihrer zweieinhalbjährigen Recherche mehrere Schleuser kennengelernt & sie zu „Bekenntnissen“ ihrer Tätigkeiten gebracht. Die beiden Italiener haben ihre Nachforschungen sowohl in einheimischen Gefängnissen, als auch z.B. in (Istanbuler) Cafés oder Hafenkneipen in Calais mit kleinen & größeren Fischen des internationalen Menschenschmuggels betrieben.
Read More Zu den wunderbaren Dingen rund ums Thema Fußball gehört auch die Tatsache, dass man so viel dabei lernen kann. Skeptiker, von denen es eine nicht unerhebliche Anzahl gibt – die sich in der Regel allerdings dadurch auszeichnen, noch nie ein Fußballstadion von innen gesehen zu haben und bezüglich dessen Besuchern grundsätzlich und ausschließlich vom Hörensagen sprechen – denken dabei an Dinge wie: In welchem Winkel muss ich mein Feuerzeug werfen, um den gegnerischen Torwart zu treffen? Wann lasse ich meine Bengalofackel fallen, um mir daran nicht die Finger zu verbrennen?
Read More Posted On Oktober 16, 2013By Wolfram SchuetteIn Bücher, Litmag
Historisch falsch gelaufen? David Gilmour bestreitet die Einheit Italiens. Von Wolfram Schütte. Die deutsche Liebe zu Italien – zu dem Land & den Leuten – ist seit dem immer wieder mit Mehrheit wiedergewählten Berlusconi auf eine harte Probe gestellt worden. Auch hat der “Cavaliere” mit seinen TV-Sendern & seinen sonstigen gesellschaftspolitischen Kollateralschäden das Land & seine Menschen nachhaltig beschädigt, wenn nicht gar verändert. Daran sind sie leider alle selbst schuld. Man wird sich als jahrzehntelanger Italienliebhaber also langsam fragen müssen, ob der unbelehrbare “Berlusconismus” samt dessen zerstrittener linken politischer Schattenwirtschaft
Read More Posted On August 31, 2011By Carl Wilhelm MackeIn Bücher, Litmag
Kleine und große Geschichte – Neugierig macht zunächst nicht der Titel dieses Buches, sondern ein anderes Werk des Autors. Das erste von Roberto Zapperi in deutscher Sprache veröffentlichte Buch trug den Titel „Der schwangere Mann“. Und wenn man dann diese von Zapperi ausgebreitete Geschichte liest, wird alles noch spannender und verrückter. Es gibt, so klärt der Autor da auf, ein altes sizilianisches Märchen, in dem ein schwangerer katholischer Priester (!) sein Kind abtreiben will, um sich nicht weiter dem Spott seiner Umwelt auszusetzen. Wenn das kein Plot ist …?! Von
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