„Fotograf der Anderswelt“ nennt Freddy Langer in seinem Nachwort Miron Zownir, der in der Tat zu den Größten seines Fachs gehört. Zownirs Straßenfotografie gilt im Allgemeinen als radikal, tabu-brechend, extrem. Wegen seiner Sujets – dem Streetlife der Freaks, der Marginalisierten, Versehrten, den Devianten und anderen Außenseitern. Zownir blickt in Ecken, in die zu blicken, weh tun kann. Ohne Glamour, ohne sensationelle Grobreize. Extrem sind dabei die Lebensschicksale, die Lebensentwürfe, die soziale Situation der Menschen, die seine Kamera abbildet. Und es sind beileibe nicht nur Opfer der Verhältnisse, sondern auch Menschen,
Read More Wo kann ich anfangen? Meist bin ich eineinhalb Stunden vor Vorstellungsbeginn im Theater. Mittlerweile brauche ich im Durchschnitt fünfzehn Minuten, um mich warm zu machen. Zu Beginn meiner Theaterlaufbahn nach der Schauspielschule brauchte ich etwa 30 bis 45 Minuten. Mein Mundwerk ist eher faul, weshalb ich als erstes Artikulationstraining mache, gefolgt von einem Körper-Warm-Up. Bei Vorstellungen, in denen ich singe, hänge ich an mein Artikulationstraining auch ein Stimmtraining an. Dann gehe ich die Texte nochmals durch. Bei Vorstellungen, in denen ich tanze, liegt der Fokus natürlich eher auf dem Warm-Up
Read More Er war ein Pionier der Kriminalliteratur Am 6. Mai 2019 ist Celil Oker im Alter von 67 Jahren gestorben. Ein guter Freund, seitdem ich seine Bücher Anfang der 00er Jahre auf den deutschsprachigen Markt gebracht habe, ein kluger und scharfsinniger, am Ende immer melancholischer werdender Beobachter und Kommentator der türkischen Verhältnisse, der keinen Zweifel hatte, dass eine demokratische Türkei dringend zu Europa gehört, säkular und urban. Jazzhörer, Fußball-Fan, Steak & Bier-Aficionado und eben der große Innovator, der die moderne Türkei auf die kriminalliterarische Weltkarte geschrieben hat. Obwohl wir ziemlich sehr
Read More Posted On Februar 1, 2016By Frank SchorneckIn Bücher, Litmag
Tale of two cities – Zwei Megacities spielen die Hauptrolle in Ulla Lenzes viertem Roman, und schon der Titel deutet an, dass die Autorin Parallelen zieht zwischen Istanbul und Mumbai, und dass sie sie sich dem Begriff der Stadt als solcher nähert. Von Frank Schorneck Schon in ihrem 2003 erschienenen Debüt „Schwester und Bruder“ blickte die Berliner Autorin weit über den europäischen Tellerrand hinaus, verarbeitete sie ihre Erfahrungen aus einem eigenen Lebensabschnitt in Indien. Als Stadtschreiberin von Damaskus und mit Aufenthaltsstipendien in Istanbul und Mumbai wurde sie auch von politischen
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