Guillermo Martinez Tag

Borges-k und anti-modern Eine Erkundung von Thomas Wörtche Der Argentinier Guillermo Martínez ist vermutlich (neben Pablo de Santis) der Autor, der den Geist von Jorge Luis Borges am Deutlichsten in die kriminalliterarische Jetztzeit überführt hat:  Kriminalliteratur als streng intellektuelles Spiel, als großes, abstraktes Feld, auf dem sich „Realität“ und Fiktionen in verblüffenden, mysteriösen Konstellationen neu sortieren. Wobei „Realität“ deutlich keine sozialen und politischen Realitäten meint, sondern mathematische (Martínez ist Mathematiker) und philosophische Theoreme, die schon so avanciert sind, dass sie ihrerseits Züge des Fiktionalen tragen. „Die Pythagoras-Morde“, sein bisher größer ErfolgRead More

Posted On August 5, 2019By Georg SeesslenIn Litmag, NATUR Special, News, Specials

Georg Seeßlen über Primzahlen und Zikaden

Der Gesang der Katastrophe Anmerkungen zu Primzahlen, Zikaden und Sprachen an einem langen, schläfrigen Sommernachmittag – von Georg Seeßlen                                                                    I Wenn man lange genug an einem späten Sommernachmittag unter diesem oder jenem Baum sitzt und nachdenkt (wie es ein nicht zu Ende befreiter Sklave gerne tut), gehen Gedanken, jedenfalls einige von ihnen, dorthin, wo noch keiner von ihnen war und wohin sie niemand geschickt hat. Es ist etwas, das einen durchströmt, als hätte man gerade alle Zeit der Welt; und die wiederum sei gerade dabei in sonderbare Einzelteile zu zerfallen. Zahlen und Reihen durchziehen das Wuchernde undRead More