Lebendig begraben von Gottfried Keller I. Wie poltert es! – Abscheuliches Geroll Von Schutt und Erde, modernden Gebeinen! Ich kann nicht lachen und kann auch nicht weinen, Doch nimmt’s mich wunder, wie das enden soll! Nun wird es still. – Sie trollen sich nach Haus Und lassen mich hier sieben Fuß tief liegen: Nun, Phantasie! laß deine Adler fliegen, Hier schwingen sie wohl nimmer mich hinaus! Das ist jetzt eine wunderliche Zeit! Im dunkeln Grab kein Regen und kein Rühren, Indes der Geist als Holzwurm mag spazieren Im Tannenholz –
Read More Keller 1 bild / 100 worte Sitzt ein struppiger, glasiger Trinker in der Öpfelchammere. Mit einem Mal trübt sich das Licht. Was ist mit euch, „Augen, meine lieben Fensterlein“? Aja. Kein anderer ist’s als der Gottfried Keller. Viel schrieb und dichtete der Schweizer, doch mit den Frauen wollte es nicht klappen, und so soff er vor sich hin. Die Öpfelchammere mit ihrem hölzernen Oberstübchen steht bis heute, auch wir tranken einst da, zwar keinen Schnaps, und noch erloschen unsere Augen nicht, glimmten nicht innerlich zwei Sternlein, die Wanderschuhe stecken weiter
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