Frankfurt Tag

Genre in Deutschland Die Achtziger. Das kalte Neon-Jahrzehnt. Reagan, Thatcher, Kohl – der Siegeszug des Neoliberalismus. Hedonismus im Schatten der Atombombe. Das Jahrzehnt der Metropolen. Frankfurt etwa. Kühl und nächtlich schimmernd liegt die Stadt einem zu Füßen, belebt von den glühend weißen Adern der Straßen. Die Welt ist verplombt. Aber es lässt sich gut aushalten darin, wie die Kamera nach einem waghalsigen Schwenk verdeutlicht. Nämlich dann, wenn man hier oben, in dem Hochhaus, von dem aus wir auf die Stadt blicken, aus einem Swimming Pool steigen kann. Dort unten derRead More
Keine Ruhe nach dem Sturm Nicht immer, aber oft lasse ich Bücher zum Thema ’68 links oder rechts liegen, zumal wenn sie von selbstgewissen weißen alten zufriedenen Männern stammen. Dieses ist anders und, wenn ich richtig recherchiert habe, in der 3. Auflage erschienen. Wie der Name sagt, ist Ulrike Heider eine Frau, aber das alleine genügt bekanntlich nicht, um differenziert, genau beobachtend, farbig, aus der Distanz und trotzdem mit heißem Herzen zu schreiben. Vor allem: unideologisch, der genauen Beobachtung mächtig. Sympathisch ist das Buch schon, weil Heider nicht für K-Gruppen,Read More
Die Zeichen am Himmel Alf Mayer über die Blockupy-Proteste, die Hochhausstadt Frankfurt und Ausbeutung im Baugewerbe. Die Skyline von Frankfurt am Main in schwarzen Rauch gehüllt, als wäre der Krieg in den Metropolen angekommen. Dieses Bild vom Mittwoch, 18. März 2015, dem Tag der offiziellen Eröffnungsfeier der neuen Türme der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt, war so heftig, dass es die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ bis heute in ihren Printausgaben nicht veröffentlichte. Keine Totale der Stadt, auf deren Türme man sonst so stolz ist, nur Nahaufnahmen der Blockupy-Proteste. Eine qualmende KreuzungRead More

Posted On Oktober 18, 2014By Carlo SchaeferIn Carlos, Crimemag

Carlos

De mortuis nihil nisi bene. Auch wenn’s manchmal schwerfällt. Aber dann doch … Nun ist er ja schon eine kleine Weile in den ewigen Jagdgründen, nun darf man es ja ein bisschen sagen: Ich mochte Herrn Reich-Ranicki aus der Ferne eher gar nicht, halte und hielt ihn für eine Krawallschachtel, einen Egomanen und Brüllaffen, der grade so gut was anderes zur fortwährenden Selbstpreisung hätte wählen können als die Literatur. Es liegt ja auch nahe, dass er einen Teil seiner Unangreifbarkeit nicht ganz ungeschickt imperial geregelt hat: Dass z. B. SchirrmacherRead More