Frank Göhre Tag

Grußwort von Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien, zur Verleihung der Senator-Biermann-Ratjen-Medaille an den Kriminalschriftsteller Frank Göhre. (AM) Natürlich kann man einen großflächig beworbenen Jubiläumsabend im Hamburger Nochtspeicher (am südlichen Rand der Reeperbahn) vor jemand wie Frank Göhre im Vorfeld nicht verbergen. Die CulturBuch-Verleger Zoë Beck und Jan Carsten hatten zur Feier des 80. Geburtstags – unsere CrimeMag-Laudatio von Sonja Hartl hier – Weggefährten, Kritiker, Autorinnen und Autoren wie Friedrich Ani, Simone Buchholz, Michael Friederici, Tobias Gohlis, Alf Mayer und Kirsten Reimers als Redner eingeladen. Marcus Müntefering glänzte alsRead More
Das Schöne an der Nacht ist ja nicht die Dunkelheit – das Schöne an der Nacht sind die Lichter. Ich lebe jetzt seit 28 Jahren in Hamburg und seit 21 Jahren auf St. Pauli, in dieser Zeit hat sich der Stadtteil sehr verändert – und doch gar nicht –, ich hab mich verändert – und doch gar nicht –, das, was wir unter „ein Mensch sein“ verstehen, hat sich verändert – und doch gar nicht. Manchmal sehne ich mich in dem ganzen Durcheinander nach Ruhe, nach Zurückgezogenheit, dann hab ichRead More
Wo Welt ist und wo nicht Kurze Anmerkungen zum Kriminalroman – Von Friedrich Ani Vom britischen Schriftsteller Eric Ambler stammt angeblich der Ausspruch: „Da ich kein Intellektueller bin, hat’s nur zu Kriminalromanen gelangt.“ Selbstironie ist nie ganz verkehrt, vor allem, wenn man, wie Ambler, einem Genre zu einer vollkommen neuen Bedeutung verholfen hat – fernab des bis dato weit verbreiteten Groschenheft-Images hin zu einer gesellschaftspolitischen Gegenwartsrelevanz auf Augen- bzw. Buchstabenhöhe der besten Werke der allgemeinen Belletristik.          Und schon sind wir bei Meister Göhre und der Frage: Ist das noch Krimi, wasRead More
Die Redezeit des Festabends ließ nur einen schnellen Abriss zu, aber auch Alf Mayer – der mit Frank Göhre schon viel über Filme geredet hat – war erstaunt, wie umfangreich dessen Arbeit für Kino und Fernsehen sich bei näherer Betrachtung darstellt. Diese Geschichte ist noch nicht geschrieben. Hier aber wird der Anfang gemacht. Weitere Details siehe auch in der Göhre-Filmografie hier in dieser Ausgabe nebenan. Ich hatte einen Freund in München, der ist mit drei Filmen in die Filmgeschichte eingegangen. So betrachtet ist es wirklich Zeit, dass wir Frank GöhreRead More
Eine Kompilation von Alf Mayer. Siehe auch seine Rede zur Film- und Fernseharbeit von Frank Göhre hier in dieser Ausgabe nebenan. 1969EINER SPINNT IMMER. Kurzfilm. Buch und Darsteller. Regie Rainer Horbelt. ARD/WDR, Köln. Szenen daraus auch in: KUNST AUF DER KOHLE. Dokumentarfilm, 45 Minuten, 1970. Regie: Walter A. Franke, Ulrich Stark, Rainer Horbelt. Der Film lässt verschiedene Künstler des Ruhrgebiets zu Wort kommen, zeigt Theaterstätten und andere Aktivitäten. Er wirft die Frage auf nach der Funktion dieser Kunst und kommt zu dem Schluss, dass die Interessen der arbeitenden Bevölkerung so gutRead More
Frank Göhre: Ihnen und dem Eierlikör… JANUAR Am 1. Januar 1945 wünscht Raymond Chandler einem Verleger „ein Glückliches Neues Jahr Ihnen und dem Eierlikör!“ (Raymond Chandler, Briefe 1937-1959, München, 1990) FEBRUAR Ein am 28. Februar 1978 in der Nippon Budokan Halle, Tokio, mitgeschnittenes Konzert zeigt, wie Dylan seine  größten Hits mit einer vielköpfigen Show-Band aufführte, als wäre er eine Reinkarnation des Las-Vegas-Elvis, „Mr.  Tambourine Man“ und „All I Really Want To Do“ interpretierte er als schmissige Schlager, „Knockin´On Heaven’s Dor“ und „Don’t Think Twice, It’s All Right“ als Fake-Reggae, „I Want You“ als sentimentaleRead More
Eine kleine Laudatio von Sonja Hartl Göhre steht in meinem Bücherregal direkt neben Goethe. Und dieser alphabetische Zufall beschreibt ganz gut meinen beruflichen Weg: Goethe war ein wesentlicher Bestandteil meiner abgebrochenen Dissertation. Göhre ist wesentlicher Bestandteil meines Krimikritikerinnendaseins.  „Das Zimmer im 2. Stock der Pension Messmer lag zur Straße hin. Die Vorhänge waren zugezogen, Deckenbeleuchtung und Nachttischlampen eingeschaltet, und die korpulente Frau, die rauchend am Waschbecken stand, wiederholte unablässig, dass nichts angerührt worden sei, wirklich nichts, von niemandem. Sie schnippte dabei die Asche auf den Boden und nickte bekräftigend. BroszinskiRead More

Posted On Oktober 1, 2023By Die RedaktionIn Crimemag, CrimeMag Oktober 2023

Bloody Chops – Oktober 2023

Kurzbesprechungen von Joachim Feldmann (JF), Alf Mayer (AM), Hazel Rosenstrauch (haz), Frank Rumpel (rum) und Tobias Gohlis (TG): A. F. Carter: Die HöfeAntonio Fian: PräsidentenliederMonika Geier: AntoniusfeuerFrank Göhre: Harter FallKai Hensel: Wo ist Valentin?Andrej Kurkow: Samson und das gestohlene HerzLaurent Mauvignier: Geschichten der NachtPatrick O’Brian: Master und Commander// Der verliebte Kapitän Yrsa Sigurdardóttir: NachtThomas Willmann: Der eiserne Marquis Reggae-Groove mit offenem Ende (AM) Er hat es wieder getan. Noch nie aber auf derart lässige Art. Lakonisch, kein überflüssiges Wort, dabei großes Kino, geile Musik. (Zum Spotify-Soundtrack hier.) Elmore Leonard, demRead More

Posted On April 1, 2023By Sonja HartlIn Crimemag, CrimeMag April 2023, News

Podcast zu Elmore Leonard

In ihrem Podcast „Abweichendes Verhalten – Gespräche über Crime Fiction“ unterhält sich Sonja Hartl in der neuen Folge mit Frank Göhre über Elmore Leonard, Detroit, Hollywood und die vielen Leonard-Verfilmungen. Zu hören gibt es den Podcast unter diesem Link und bei allen gängigen Podcatchern.Read More
Hier finden Sie:Sulari GentillFrank GöhreStephen GreenallThomas Groh Sulari Gentill: On the Orient Express … 2022 has been a year on the way to somewhere, with the journey’s end shrouded in a fog of virus and war, change and hope. Here on Grand Oak I have planted trees in the shade of which I am unlikely to sit unless I live to be a very old woman. But someone will sit beneath them, someone will feel the sunlight, leaf-dappled on their face. My little farm is on its way — back from theRead More
Genre in Deutschland Die Achtziger. Das kalte Neon-Jahrzehnt. Reagan, Thatcher, Kohl – der Siegeszug des Neoliberalismus. Hedonismus im Schatten der Atombombe. Das Jahrzehnt der Metropolen. Frankfurt etwa. Kühl und nächtlich schimmernd liegt die Stadt einem zu Füßen, belebt von den glühend weißen Adern der Straßen. Die Welt ist verplombt. Aber es lässt sich gut aushalten darin, wie die Kamera nach einem waghalsigen Schwenk verdeutlicht. Nämlich dann, wenn man hier oben, in dem Hochhaus, von dem aus wir auf die Stadt blicken, aus einem Swimming Pool steigen kann. Dort unten derRead More
**** Frank Göhre: Hagen HAGEN IN WESTFALENOder auch: Das Tor zur WeltMit Uli Becker, Lina Beckmann, die Flut, Christian Schultz-Gerstein, Kai Hawaii, Annette und Inga Humpe, Ernst Meister, Nena, Herbert Reinecker und der SturmKalendergeschichten Januar Am 13. Januar 1956 wird Inga Humpe in Hagen geboren,Ihre ebenfalls in Hagen geborene Schwester Annette ist sechs Jahre älter. Inga Humpe gründet die Punkband „Neonbabies“, schreibt Songs für Kylie Minogue, arbeitet mit Udo Lindenberg und remixt Songs für Ennio Morricone und Herbert Grönemeyer. Mit Tommi Eckert bildet sie seit 21 Jahren das Electropopduo „2raumwohnung“:„36 GradUnd esRead More

Posted On September 1, 2021By Thomas WoertcheIn Crimemag, CrimeMag September 2021

TW über Frank Göhres Meisterstück

Verdichtete Komplexion Frank Göhres Roman „Die Stadt, das Geld und der Tod“ ist ein Meisterwerk des Kompression. „Der Müll, die Stadt und der Tod“ hieß das Skandalstück von Rainer Werner Fassbinder, das in der 70er Jahren die Gemüter erhitzte. Es ging damals um Grundstücksspekulationen im Frankfurter Westend, eine Zentralfigur schien an den Unternehmer und Politiker Ignaz Bubis (damals Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland) angelegt und damit antisemitische Klischees zu bedienen. Das ist lange her, aber natürlich bezieht sich der Titel von Frank Göhres neuem Roman auf Fassbinders Stück (und nichtRead More
Sulari Gentill (e) –Frank Göhre – Tobias Gohlis –Clemens Goldberg –Stephen Greenall (e) –Johannes Groschupf –Günther Grosser – Sulari Gentill 2020 has been the strangest of years. It began with fire, as Australia faced a new breed of inferno that created its own weather and devoured everything in its path.  An unstoppable megablaze, hundreds of kilometres wide.  We were forced to flee from our homes as the front approached, to abandon our towns and the lives we’d built in them.  And then the rains came and it was over.  Though we knew the fires wereRead More
  Monika Geier Frank Göhre Tobias Gohlis Stephen Greenall Thomas Groh Monika Geier 2018 war seltsam.  So unglaublich sonnig und warm, so fröhlich, ein echtes Mastjahr, alle Waldbäume haben überreich Früchte getragen, ich hab soviel Geld verdient wie noch nie, und wir waren endlich mal im Sommer am Meer. Dort schien so sehr die Sonne, dass der Surflehrer sich Gedanken um die réputation seiner sonst stürmischen baye des trépassés machte.  Außerdem haben mich viele wunderbare Menschen besucht, meine Projekte waren interessant und erfolgreich, ich schreibe jetzt eine Giftpflanzenkolumne, für dieRead More
Hot Stuff Wenn das „Sonstige“ zur Hauptsache wird „Zeitgenosse Göhre“ überschrieb Alf Mayer im Jahr 2013 einen CrimeMag-Essay über die „sonstigen“ Texten eines außergewöhnlichen Autors. Ihm war aufgefallen, wie oft und wie empathisch Frank Göhre sich außerhalb seiner Romane und Erzählungen immer wieder den Werken anderer Autoren nähert. Einige dieser Texte erschienen über die Jahre in Sammelbänden, manche als E-Books oder bei uns, bei CrimeMag, in (nur) digitaler Form. Jetzt hat Frank Göhre es sich kurz vor seinem 75. Geburtstag gegönnt, viele dieser Texte in einem eigenen Band zu versammeln. Sein TitelRead More

Posted On Juli 21, 2018By Frank GoehreIn Litmag, News, ReiseMag 2018, Specials

Frank Göhre über Raymond Roussel

  Der lang ersehnte Weg ins Paranoide   von Frank Göhre Vor 85 Jahren, in der Nacht vom 13. auf den 14. Juli 1933, verstarb im „Grand Hôtel et Des Palmes“ in Palermo der französische Wortspieler, Erfinder und Weltreisende Raymond Roussel. Frank Göhre, Krimi-Autor, Drehbuchschreiber und hochgeschätzter Culturmag-Mitarbeiter, berichtet über diesen sehr besonderen Reisenden.   „Er weist uns den langersehnten Weg ins Paranoide.“ (Salvador Dali) Er ist ein gut aussehender Mann Ende Vierzig. Ein schlanker Mann mit vollem Haar und sorgfältig gestutzten Schnäuzer. Zu einer weit geschnittenen grau in grauRead More
Die Reise als Aufbruch zu sich selbst, Die Reise als Heimkehr in Wehmut und Zorn, Die Reise als Exkursion ins Ungewisse, Die Reise als geplante Unternehmung. Primärtexte von Georg Büchner, Heinrich Heine, Joseph Conrad, Moritz Busch –vorgeschlagen von Frank Goehre, Krimi- und Drehbuchautor und regelmäßiger Beitragender bei Culturmag. Für unser ReiseMag schrieb Goehre über Raymond Roussell. Mehr zu Frank Goehre findet sich auf seiner Homepage.   Georg Büchner, 1813 – 1837 Die Reise als Aufbruch zu sich selbst Den 20. ging Lenz durch´s Gebirg. Die Gipfel und hohen Bergflächen imRead More
Schwärzer kann der Tann nicht sein Den Wald hat der Noir kaum je betreten. Da ist Niemandsland für seine Figuren. Umso interessanter, wenn das jetzt – 2018 – endlich jemand tut. Und zwar einer, der mit den Bildern des Noir wieder und wieder Zwiesprache gehalten, sie studiert, zerlegt, übermalt, dekonstruiert hat. Ikonen des 20. Jahrhundert in kühnen Diptychen und Triptychen neu montiert, den Flügelaltären des Mittelalters nachempfunden. Klein- und großformatig. Bigger than life. „Die Spur des Falken“ heißt eines seiner zweiteiligen Gemälde von 1995. Jetzt im Alter von 69 legtRead More
Nüchtern betrachtet Der Kriminalroman als Gesellschaftsroman – Hideo Yokoyamas breitwandbreites Panorama „64“ ist ein gewichtiges Werk. Thomas Wörtche und Frank Göhre lesen es unterschiedlich. Ein 760-Seiten Epos über Machtkämpfe in einer Behörde zu schreiben, ist zumindest ehrgeizig. Weil diese Behörde in Hideo Yokoyamas Roman „64“ die Polizei einer mittleren Großstadt namens „D.“ irgendwo in Japan ist – „580000 Haushalte, 1820000 Bürger“ – und diese Behörde neben dem Alltagsgeschäft gerade mit einem nicht gelösten, 14 Jahre alten Entführungsfall beschäftigt ist, zu dem sich ein neuer, ähnlich gelagerter Fall hinzugesellt, scheinen zunächst einmal alleRead More
Monika Geier Frank Göhre Tobias Gohlis James Grady Stephen Greenall Johannes Groschupf Monika Geier 2017. Dieses Jahr stand für mich unter einem gewichtigen Vorzeichen. Als Zahlenfetischistin mit einer festen persönlichen Bindung an die wunderbarste aller Primzahlen hatte ich fast schon Angst: Das einzige 17er Jahr, das ich in meiner Lebensspanne erreichen kann! Was, wenn es überhaupt nicht so toll werden würde? Die 17 ist: nicht perfekt, ziemlich unberechenbar, aber von Grund auf leicht und freundlich. Ein Lüftchen. Bisschen versponnen und sehr eigenständig. Meine Zahl. Ist dieses Jahr so geworden? BegonnenRead More
Nachts inmitten des Abfalls der Stadt Frank Göhre, letztes Jahr im Herbst. An einem Regentag in Rom. In den Bogengängen am Bahnhof Termini. Die Erinnerung, dass Pasolini hier den Stricher Pelosi aufgegabelt hat. Der Mord in der Nacht zum 2. November 1975. Es gibt seitdem mehrere Variationen über das Geschehen. Frank Göhre beginnt zu ermitteln. Viel Lesestoff (siehe Liste am Ende). Viel Internet-Recherche. Aber letztlich der eigenen Intention folgend. Assoziativ denkend und schreibend. Der eigentlichen Wahrheit fiktional näher kommend. Und zugleich der Versuch, die damalige Zeit zu beleuchten: Kultur & Politik, die politischen Intrigen. Eine Zeitreise inRead More

Posted On Dezember 24, 2016By Die RedaktionIn Highlights 2016

CulturMag-Jahreshighlights 2016, Teil 3 (G)

Im dritten Teil unseres illustren Jahresrückblicks finden Sie: Frank Göhre, Tobias Gohlis, James Grady, Dominik Graf – da wird es nichts mit Andacht und Frömmigkeit. Aber lesen Sie selbst. Frank Göhre Januar: Abaton Kino, Hamburg. Janis: Little Girl Blue. Regie und Drehbuch: Amy Berg. 105 Minuten. Eine herausragende Dokumentation über Janis Joplin. Mitzuerleben ist, wie welche Songs entstanden sind, wie aus dem Leben Lieder werden. Februar: Berlinale Forum. Verfluchte Liebe deutscher Film. Regie, Buch: Dominik Graf, Johannes F. Sievert. 90 Minuten. Eine Ehrenrettung des Genre-Kinos der 70er und 80er Jahre.Read More

Posted On Dezember 2, 2016By Rolf BarkowskiIn Musikmag

Rolf Barkowski: Novemberblues in Hamburg

Crime und Musik – zwei Abende Die Freunde laden ein. Ein langes Wochenende in Hamburg. Crime und Musik stehen auf dem Programm. Los geht es am Freitagabend beim Krimifestival auf Kampnagel. Jazz & Crime: Frank Göhre, Hannes Hellmann und Alf Mayer lesen aus Cops in the City und führen uns direkt in Ed McBains 87. Polizeirevier. Auch wenn Hannes Hellmann nicht singt – seine Stimme passt einfach perfekt zu den Ed McBain-Texten. Und wie das Buggy-Braune-Trio das Gelesene in Musik verwandelt – besser geht es wirklich nicht. Diese drei Lesestimmen undRead More

Posted On November 15, 2016By Frank GoehreIn Crimemag, Kolumne

Kolumne: Frank Göhre: Gelesen. Gehört. Gesehen (12)

Ein Sonntagabend: Sie hat gesagt, er hat gesagt, und einen herzlichen Dank an uns alle. Mein Leben mit Allah – Warum radikalisieren sich immer mehr junge Menschen? Die Moderatorin blickt mit hoch erhobenen Kopf (sprich: selbstbewusst) in die Kamera: Guten Abend, meine Damen und Herren, willkommen zu unserer Sendung. Auch wir haben gemeinsam den ‚Tatort‘ gesehen  –  der kein klassischer „Tatort“ war, eher ein Thesenfilm, aber gut, warum nicht? Aufgrund eines SZ-Artikels von der knallhart auf Quote getrimmten NDR-Redaktion Fernsehfilm an die Dienstleister Buch & Regie in Auftrag gegeben, heißes Thema,Read More

Posted On Oktober 15, 2016By Frank GoehreIn Crimemag, Kolumne

Kolumne: Frank Göhre: Gelesen. Gehört. Gesehen (11)

Gelesen. Gehört. Gesehen (11) Es sind die Jahre, in denen die Söhne ihre Väter fragen, wo sie im Krieg gewesen sind und was sie getan haben: „Warst du dort ein anderer als zu Hause? Hast du nie deine Familie an die Wand gestellt, nie deinen Sohn getroffen, wenn du abgedrückt hast?“ Das fragt der eine (Philipp Luidl) und bekommt keine Antwort. Und ein anderer prügelt auf seinen Vater ein, weil er mit dem Blick auf ihn die „Veranlagung zu Grausamkeit und Heimtücke“ in sich selbst erkennt (John Fante). Es sind die Jahre, in dem einem die großenRead More