Don Winslow Tag

Kurzbesprechungen von Joachim Feldmann (JF) und Alf Mayer (AM): Steve Cavanagh: Liar. Der dritte Fall für Eddie Flynn John Connolly: Shadow Voices. 300 Years of Irish Genre FictionS.A. Cosby: My Darkest PrayerJose Dalisay: Last Call ManilaJames Dickey: Wenn es dunkel ist. Ausgewählte GedichteTommie Goerz: Im TalNevala & Karlsson: Zwielicht. Verrat.Mary Paulson-Ellis: Das Erbe von Solomon FarthingDon Winslow: City of Dreams Biografie und Historie, sinnhaft verknüpft (JF) Nordfrankreich gegen Ende des ersten Weltkriegs. Ein Häuflein britischer Soldaten, unter ihnen gerade erst eingezogene, blutjunge Rekruten, hat sich auf einem verlassenen Bauernhof inRead More
Cosby, Winslow, Pruitt: Three Heavy-Hitting Thillers for Summer It’s springtime in New York. The trees are budding, the weather is warming, and across the street from my apartment, someone decided to celebrate a football game by firing a gun in the air. A season of exuberance, in other words. I’m working on a heist novel set here in the 1960s, and while the writing has been fine, at some point I’ll need to take a little mental-health break and bike to the beach. Fortunately, I’ll have my choice of greatRead More
Sich Neuland erschreiben Anders als vielen anderen Krimischriftstellern kann man Don Winslow eines nicht vorwerfen: dass er permanent Variationen des im Kern immer Gleichen schreibt. Winslow experimentiert, tastet sich vor, verändert sich. Und deshalb gehört er seit bald drei Jahrzehnten zu den wichtigsten und interessantesten Genreautoren. Absolute Ausnahmen sind völlig misslungene Romane wie „Missing. New York“ (über dieses Buch und den Nachfolger „Germany“, beide in den USA nicht erschienen, redet Winslow nicht gern, wie ich bei meinem vorletzten Interview erfahren musste – als ich mehrmals nachhakte, wurde die Stimmung merklichRead More

Posted On Mai 1, 2019By Thomas WoertcheIn Crimemag, CrimeMag Mai 2019

Zu Don Winslow „Jahre des Jägers“

All fucked up  Thomas Wörtche sieht in Don Winslows neuer Roman „Jahre des Jägers“ den Schritt vom „realistischen“ zum „symbolischen“ Erzählen vollzogen. Mit dem tausendseitigen Epos „Jahre des Jägers“ schließt Don Winslow seine Drogen-Trilogie („Tage der Toten“, „Das Kartell“) ab und kommt damit in der Echtzeit von 2018 an.  Den Kern dieses letzten Romans bildet allerdings nicht mehr den Kampf des Drogenfahnders Art Keller, der inzwischen zum Chef der Drug Enforcement Agency, DEA, aufgestiegen ist, gegen die mexikanischen Drogenkartelle, sondern deren Kampf untereinander und vor allem Kellers Kreuzzug gegen die Trump-Administration.Read More
Wenn die Drogenkartell-Krake sich im Weißen Haus einnistet Nach „Tage der Toten“ (2005, dt. 2010) und „Das Kartell“ (2015) hat Don Winslow, 65, nun mit dem fast tausend Seiten starken Band „Jahre des Jägers“ (O-Titel „The Border“) seine Trilogie um den Drogenfahnder Art Keller abgeschlossen. Die Brutalität ist jetzt noch exzessiver, die Drogen sind noch heimtückischer und die lockeren Koalitionen von Dealern, Clans, Killern, Banken und Politikern total unberechenbar geworden. Auch die  Grenzen zwischen organisierter Kriminalität und politischer Einflussnahme sind fließend; aktuelle brisante  Bezüge auf den geplanten Mauerbau an der  mexikanischen Grenze undRead More

Posted On August 15, 2017By Peter MuenderIn Bücher, Crimemag

Roman: Don Winslow: Corruption

Wie wird man zur Ratte? Langsam über rote Linien kriechen!  Don Winslows „Corruption“ zeigt eine zur Selbstzerstörung führerende Grenzüberschreitung. Von Peter Münder. Zu Don Winslows Krimi-Lieblingsklassikern gehören Chester Himes, Robert B. Parker, Raymond Chandler und Elmore Leonard: „Die haben Krimis in Musik verwandelt“, erklärte Winslow jetzt der New York Times. Alle fünf Jahre liest er nochmal Klassiker wie „Krieg und Frieden“ oder „Die Brüder Karamasow“; zu einem Autoren-Dinner würde er auf jeden Fall Shakespeare, Raymond Chandler und George Eliot einladen. Keine Frage: Der 63jährige Winslow hatte schon immer ein großesRead More

Posted On März 15, 2016By Die RedaktionIn Bücher, Crimemag, News

Bloody Chops: März 2016

Bloody Chops im März 2016 – Heute am Hackklotz: Zoë Beck (ZB);Katja Bohnet (kb); Anne Kuhlmeyer (AK); Joachim Feldmann (JF); Sonja Hartl (SH); Alf Mayer (AM);  Thomas Wörtche (TW) – über Don Winslow, Alfred Bodenheimer, Olaf R. Dahlmann, Franzobel, Charlotte Otter, Michael Bar-Zohar und Nissim Mischal, Christiane Dieckerhoff, Ana Paula Maia, Joe R. Lansdale, Helmut Müller-Enbergs, Armin Wagner, Alfred W. McCoy, Tom Cooper und Norman Lewis. Frankie goes in den Puff (TW) So kann´s gehen, vom Top-Act zur Marginalie: Don Winslows neues Buch „Germany“ ist noch nicht mal mehr ein Aufreger,Read More

Posted On Juni 27, 2015By Alf MayerIn Bücher, Crimemag

Don Winslow: Das Kartell

Surfer, bleib bei deinen Wellen – Warum Don Winslows neuer Roman „Das Kartell“ im Meer der Fakten Schiffbruch erleidet. Eine Besprechung, äh, eine Abrechnung von Alf Mayer. Dieses Buch macht nicht glücklich. Nicht, weil es jede Menge grausamer Einzelheiten aus dem sogenannten Drogenkrieg ausbreitet, der in Mexiko bislang über 100.000 Menschenleben gekostet hat. Es gibt wunderbare Bücher über schlimmste Themen. Man könnte sagen, je härter das Thema, desto höher der Anspruch an eine gelungene Form. Leider entspricht „Das Kartell“ in der Form dem Inhalt. Macht was her, aber wenn manRead More

Posted On Oktober 11, 2014By Joachim FeldmannIn Bücher, Crimemag

Don Winslow: Missing New York

Hölle Großstadt – Mit „Tage der Toten“  hatte Don Winslow ein Meisterwerk abgeliefert, mit „Vergeltung“ den Verdacht genährt, er sei doch nur ein versatiler Allesschreiber mit fragwürdigen politischen Positionen.  Ein Eindruck, der sich bei der Lektüre des jüngst erschienen Romans „Missing New York“ verdichtet. Joachim Feldmann ist eher gelangweilt. Frank Decker ist ein erfolgreicher Polizist in Lincoln/Nebraska, als ein Fall ihm die Chance gibt, sein altes Leben zu verlassen und sich als Ermittler im eigenen Auftrag neu zu erfinden. Es gilt, ein siebenjähriges Mädchen zu finden, das vermutlich entführt wurde. Und „weilRead More

Posted On Februar 1, 2014By Thomas WoertcheIn Bücher, Crimemag

Don Winslow: Vergeltung

PFA, VTT, MAM, EKIA, BoNT, CRRC und die anderen kleinen Strolche ‒ Großes Getöse in den letzten Tagen um Don Winslows neues Buch „Vergeltung“. Nachdem TW (Deutschlandradio Kultur) und Tobias Gohlis (TG-Blog) kritisch vorgelegt hatten, gab es eine schöne Gegenrede von Marcus Müntefering (SPON) und ansonsten viel Ratlosigkeit und Gefühligkeitsgedöns. Thomas Wörtche hat noch ein paar Gründe mehr, Winslows Werk suspekt zu finden. Irgendwie fühlt man sich verpflichtet, erst einmal zu Protokoll zu geben: Don Winslow ist spätestens nach seinem kapitalen Roman „Tage der Toten“ einer der wichtigsten und bestenRead More

Posted On November 10, 2012By Henrike HeilandIn Crimemag

Henrike Heiland über das fahrende Volk der Autoren

Im Herbst ist der Zirkus unterwegs, Autoren aus aller Welt werden eingeflogen, um ihre neuen Bücher zu bewerben, und ziehen mit ihrem Tross (Presseladies, nette Moderatoren und vorlesende Schauspieler) durch die Lande. Fürs Lesepublikum ist das meistens große Klasse, vor allem, wenn ein paar big names kurz hintereinander vorbeikommen. Henrike Heiland hat sich zwei Beispiele angeschaut: Battle of the Bestsellers Mittwoch, 31.10. John Katzenbach liest im Kriminaltheater Berlin aus „Der Wolf“. Moderiert von Margarete von Schwarzkopf, deutsch gelesen von Rainer Strecker. Donnerstag, 1.11. Don Winslow liest im Festsaal Kreuzberg ausRead More

Posted On Oktober 27, 2012By Eva KarnofskyIn Bücher, Crimemag

Don Winslow: Kings of Cool

Geniale Masche? „Kings of Cool“ erzählt die Vorgeschichte zu Don Winslows „Zeit des Zorns“, unter dem O-Titel „Savages“ von Oliver Stone verfilmt und gerade in den Kinos (siehe dazu unser heutiges KickAss). Anfangs war Eva Karnofsky skeptisch … Nanu, sollte er doch fehlbar sein, dieser Gott unter den Spannungsautoren? Denn irgendwie kommt es bekannt vor, was Don Winslow da auf den ersten Seiten seines neuen Thrillers „Kings of Cool“ präsentiert. Nicht nur den Figuren – Ben, Chon und der schönen O – sind seine Leser in „Zeit des Zorns“ schon begegnet.Read More
R.J. Ellorys Fake-Kritiken seiner eigenen Bücher „Man könnte größenwahnsinnig werden, so wenig wird man anerkannt“, notierte einst Karl Kraus in seiner „Fackel“. Was würde er aus diesem Fall hier machen? Der Delinquent: der britische Autor R.J. Ellory, der seit 2003 mit zehn Romanen auf dem Markt ist. Ihm wird noch lange anhängen, was er tat. Seine Strafe ist öffentlich, weltweit steht er am Pranger, ein paar Klicks im Internet genügen, um seiner Schande gewahr zu werden. „A punishment fitting the crime“ – auch ich, der hier ein Loblied auf ihnRead More

Posted On April 21, 2012By Thomas WoertcheIn Bücher, Crimemag

Don Winslow: Die Sprache des Feuers

Die Poesie des Realen – Gute Kriminalliteratur entsteht meistens aus genau beobachteter Realität. Wir kennen das Prinzip aus Don Winslows neuen Büchern über die narcos südlich und nördlich der Grenze zwischen USA und Mexiko. Aber auch an seinen älteren Romanen kann man sehen, wie gute Kriminalliteratur funktioniert – zum Beispiel an „Die Sprache des Feuers“. Thomas Wörtche hat ihn gelesen … Dana Point liegt südlich von Los Angeles, im berühmten Orange County, wo der Flughafen John Wayne heißt und wo die County-Politicos auch schon mal die ganze Kohle mit schrägenRead More

Posted On November 19, 2011By Christophe DupuisIn Crimemag, Porträts / Interviews

Christophe Dupuis im Gespräch mit Don Winslow

„Am Ende wird man immer aus einem Paradies vertrieben.“ [[Don Winslow]] gehört zu den spannendsten Autoren von Kriminalromanen. Nicht nur wegen seiner Stoffe, sondern auch wegen seiner künstlerischen Vielfalt und seiner stilistischen Variabilität. Unser französischer Freund und Kollege Christophe Dupuis hat sich mit ihm unterhalten, Barbara Bonneau hat das Gespräch übersetzt … CD.: Wenn ich Ihre Biografie lese, dann kommt mir die Vielzahl der von Ihnen ausgeübten Jobs (Schauspieler, Regisseur, Privatdetektiv, Safarileiter, Lehrer, Journalist, Sicherheitsagent und Koordinator für die Simulation von Geiselnahmen) typisch amerikanisch vor und ich verstehe, woher derRead More

Posted On November 5, 2011By Thomas WoertcheIn Bücher, Crimemag

Don Winslow: Zeit des Zorns

¡Vamos a matar! Don Winslows neuer Roman „Zeit des Zorns“ erzählt eine kleine Geschichte. Wie er sie erzählt, das ist ganz groß. Ein Plädoyer für gute Romane von Thomas Wörtche. Nach dem Riesenpanorama „Tage der Toten“ hat [[Don Winslow]] jetzt mit „Zeit des Zorns“ ein Detail aus demselben Themenkreis ausgekoppelt – ein Genre-Bildchen, im malerischen Sinn. Eine kleine, schmutzige Geschichte, ein B-Movie mit allen Vorzügen eines bescheidenen production designs. Subversiv, abseits des Mainstreams, eine Geschichte aus unseren Tagen eben. Stilisiert und somit verdichtet. Keine Kolportage, keine fiktionalisierte Reportage, sondern GenreRead More

Posted On Mai 14, 2011By Die RedaktionIn Bücher, Crimemag

Bloody Chops

Bloody Chops … Harte Schnitte, klare Urteile, keine Reste … Heute von Thomas Wörtche (TW), Frank Rumpel (rum) und Jörg von Bilavsky (JvB). Tod & Täter (TW) Eigentlich ein sehr konventioneller Kriminalroman der guten, alten und netten Sorte. Ein ekliger Mord an einem kleinen Mädchen ist seit 25 Jahren nie aufgeklärt worden und verjährt (das geht in der schwedischen Rechtsprechung), ein pensionierter Polizist nimmt den Fall wieder auf und überführt den Täter. Weil wir aber von dem neuen Roman von Leif GW Persson reden, läuft die Sache anders, keinesfalls konventionellRead More