Tiefgründigkeit und langer Nachhall Es ist der Abend, als Olof Palme stirbt. Am 28. Februar 1986 wird der schwedische Ministerpräsident nach einem Kinobesuch auf offener Straße in Schwedens Hauptstadt Stockholm erschossen. An jenem Tag in der Provinz Halland beobachtet ein Junge ein merkwürdiges Geschehen. Später wird dort in einem Auto die Leiche einer jungen Frau gefunden. In beiden Fällen tappt die Polizei bei ihren Ermittlungen lange im Dunklen, sind die Menschen geschockt von dem grausamen Verbrechen. Der schwedische Kriminalautor und Kriminologe Christoffer Carlsson erzählt in seinem Roman „Was ans Licht
Read More Die sozialen Kosten von „Aufklärung“ Thomas Wörtche über die Romane „Terra Alta“, „Unter dem Sturm“ und „Blut und Wasser“ Drei Kriminalromane aus drei Ländern, die man getrost als klassische Whodunnits bezeichnen könnte, sehen völlig unterschiedlich aus, sind völlig unterschiedlich, weisen aber schon auf den ersten Blick gewisse Analogien auf. Aber das wirklich Entscheidende enthüllt sich erst am Ende der Lektüren. Denn die per se sehr gute Kriminalromane haben den gleichen Subtext, der weit über die Gemeinsamkeiten hinausgeht. Und über die Unterschiede auch. Es ist die Rede von Javier Cercas‘ „Terra Alta“,
Read More Bloody Chops – auf den Punkt, gerecht und gnadenlos Am Beil: Joachim Feldmann (JF), Karsten Herrmann (KaHe) und Thomas Wörtche (TW). Auf dem Block: Richard Lange: „Angel Baby“, Tilman Spreckelsen: „Das Nordseegrab“, Davide Longo: „Der Fall Bramard“, Christoffer Carlsson: „Der Turm der toten Seelen“. Unspektakulär und meisterhaft (TW) Richard Langes „Angel Baby“ erzählt keine besonders spektakuläre Geschichte, aber die ist spektakulär gut erzählt: Die Frau eines mexikanischen Drogenlords hat die Schnauze voll und will nur raus aus dem goldenen Käfig, in dem er sie hält. Sie muss von Tijuana nach Los
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