Nichtwissen kann tödlich sein Keine Lizenz zum Töten. Ein Titel, der ohne Umschweife darauf verweist, dass es sich bei dem vorliegenden Buch keineswegs um einen James-Bond-Roman handelt. Es ist auch keines der üblichen Sachbücher zu einem Geheimdienstthema aus der Feder eines selbsternannten Experten, der jedoch meist niemals für einen Nachrichtendienst gearbeitet hat. Vielmehr werden persönliche Lebenserinnerungen eines echten Geheimagenten des Bundesnachrichtendienstes (BND) und Geheimdiplomaten über 30 Jahre packend reflektiert, die Arbeit eines Geheimdienstes dabei sachlich eingeordnet und dadurch gleichzeitig mit Vorurteilen und Mythen aufgeräumt. Gerhard Conrad heißt der Autor, der
Read More Große biographische Recherche, angenehm unaufgeregt Alf Mayer zu Bodo V. Hechelhammers „Spion ohne Grenzen. Heinz Felfe – Agent in sieben Geheimdiensten“ Solch ein Buch ist selten, alleine schon seiner Perspektive und Hartnäckigkeit wegen ist es bemerkenswert. Acht Jahre hat sich der Historiker Bodo V. Hechelhammer mit dem Doppel-, Triple-, ja sogar Siebenfach-Agenten Johannes Paul Heinz Felfe beschäftigt. Zuviel, wie er selbstkritisch anmerkt. Hechelhammer ist Chefhistoriker des Bundesnachrichtendienstes (BND), hat das Buch jedoch privat geschrieben – private Artikel von ihm bei CrimeMag finden Sie hier. Seine Aufarbeitung des größten Verratsfalles in der Geschichte des
Read More Faktenlage nicht durchgehend alternativlos Willi Winkler ist als Journalist und Publizist seit Jahren eine bekannte Größe. Er arbeitete bereits für die »Zeit«, war beim »Spiegel« und schreibt bis heute für die »Süddeutsche Zeitung«. Zahlreiche Bücher sind von ihm erschienen, darunter »Der Schattenmann« (2011) oder zuletzt »Luther. Ein deutscher Rebell« (2016). Winklers neues Werk erscheint nicht zufällig in diesem Jahr. Denn 2019 feiert Deutschland, die Bundesrepublik Deutschland, bekanntlich ein rundes Jubiläum. Sie wurde 1949 gegründet und wird somit 70 Jahre alt. Herzlichen Glückwunsch. Willi Winkler greift anlässlich des Jahrestags bewusst ein
Read More Ein deutscher Spion bezwingt seinen Schmerz Dirks Brauns erzählt in „Die Unscheinbaren“ von den familiären Langzeitschäden eines deutsch-deutschen Spionagefalls. Seinem Anti-Agentenroman geht allerdings am Ende die Luft aus. – Eine Rezension von Johannes Groschupf. Die Agenten sind zurück in der Hauptstadt: Nach zwölf Jahren Bauzeit wurde am 8. Februar die Zentrale des Bundesnachrichtendiensts offiziell eröffnet. Ein riesiges Areal an der Chausseestraße, mitten in Berlin, eine megalomane Machtgeste in grau: 5200 Räume, 20.000 Tonnen Stahl, 135.000 Kubikmeter Beton. Baukosten: rund eine Milliarde Euro. „Ein gebauter Unfall“, hieß es in der SZ:
Read More Man lebt nur zweimal Von Bodo V. Hechelhammer Der Film beginnt mit einer Beerdigung. Eine kleine Trauergemeinde nimmt still in einer Kirche Abschied. Auf einem aufgebahrten und mit einem Tuch verhüllten Sarg erkennt man die Initialen »J.B.« und führen den Zuschauer damit bewusst zunächst in eine falsche Richtung, wer denn hier verstorben sein soll. Denn der Geheimagent, auf den die Initialen passen würden, befindet sich unter den Trauernden und beobachtete von einer Galerie diese Szene. So beginnt »Thunderball«, der unter der Regie von Terence Young (1915 – 1994) gedrehte James
Read More Schweres Wasser – Leichte Mädchen … Eine etwas andere Kulturgeschichte der Bundesrepublik – Alf Mayer über die Romanserie MISTER DYNAMIT mit dem BND-Agenten Bob Urban. Teil 1: Der Schnelldurchgang Teil 2: Die Vergangenheit ist alles andere als tot Teil 3: Das Personal, die Reiseziele und die Anfänge Teil 4: Meisterwerke der Klappentext-Kunst und Romane, die noch im Bücherschrank schwelen Teil 5: Bob Urban, Deutschlands Rache für den verlorenen Krieg? – Momentaufnahmen, querbeet. Teil 6: Anhänge Sie ist längst nicht hinreichend geschrieben, die vor Trivial- & Populärkultur und seriellem Erzählen unerschrockene Literaturgeschichte
Read More »Der Fuchs ist im Bau und der Hase auf dem Feld«[1] Warum 1966 der BND plötzlich Interesse an deutschem Dynamit entwickelte Von Bodo V. Hechelhammer Der deutsche Auslandsnachrichtendienst, der Bundesnachrichtendienst (BND), interessierte sich für die Filmproduktion von 1966 »Mister Dynamit – morgen küsst euch der Tod«, die erstmals nicht der britischen »Military Intelligence, Section 6« (MI6), der amerikanischen Central Intelligence Agency (CIA) oder anderen weltweit operierenden Geheimdiensten eine Hauptrolle zusprach, sondern einen Mitarbeiter der bundesdeutschen Behörde mit Sitz in Pullach als Helden im Mittelpunkt hatte. Eine regelrechte Weltsensation. Ein deutscher
Read More Maulwürfe & Spione: drei Generationen Die Universität von Cambridge und speziell das ominöse College der „Cambridge Five“ kennt Bodo V. Hechelhammer persönlich, zuletzt zum Easter Term 2016 hat er dort am Intelligence Seminar einen Vortrag gehalten, bezeichnenderweise zum Thema KGB-Spione/Doppelagenten. Er war auch im wissenschaftlichen Beirat des „Journal of Intelligence and Terrorism Studies“, jener Zeitschrift aus Cambridge, die im letzten Jahr wegen angeblicher Moskau-Kontakte von heute auf morgen eingestellt werden musste. Wir freuen uns, den Chefhistoriker des Bundesnachrichtendienstes (BND) im Kreis unserer Rezensenten begrüßen zu können. Der Spionageroman »Cambridge 5. Zeit der Verräter« spielt im
Read More Posted On September 19, 2017By Alf MayerIn Crimemag
„Geheimdienst ist besonders spannend unter kulturhistorischer Sicht“ Ein Interview von Alf Mayer mit Bodo V. Hechelhammer, Chefhistoriker des BND, und eine Buchkritik. Ein Buch wie ein Brennglas. Eine Geschichte, die Alexander Kluge nicht besser hätte erfinden können. Bodo V. Hechelhammers große Recherche „Doppelagent Heinz Felfe entdeckt Amerika. Der BND, die CIA und eine geheime Reise im Jahr 1956“ bündelt Politik-, Spionage- und Kulturgeschichte in geradezu idealtypischer Weise. Alf Mayer hat sich dazu mit dem Autor unterhalten, im Anschluss seine Rezension. Alf Mayer: Zu diesem – man muss sagen, geradezu üppig illustrierten
Read More Volles Risiko: Krisenreporter zwischen mehreren Fronten In HongKong hat er gerade einen schweren Unfall überlebt, dann soll der Reporter David Jakubowicz für seine Münchener Zeitung am Hindukush die Hintergründe eines US-Luftangriffs auf einen afghanischen Lkw-Konvoi aufklären, bei dem viele Kinder ums Leben kamen. Außerdem muß sich der DAZ-Reporter noch beim internen Powerplay gegen unschöne Intrigen und Machenschaften in seiner Redaktion behaupten. Achim Zons verknüpft im Thriller „Wer die Hunde wecktt geschickt Krimi-, Abenteuer- und Polit-Thriller-Segmente. Von Peter Münder Bei einem schweren Autounfall in HongKong landet Krisenreporter David Jakubowicz nachts bewußtlos
Read More PR-Stunts, die vermutlich aus dem Ruder gelaufen sind, hat es schon immer gegeben – die Älteren unter uns erinnern sich vielleicht noch an den mehr als seltsamen Tod des US-amerikanischen Autors Eugene Izzi. Wie auch immer – der Umgang mit der Öffentlichkeit ist ein sensibles Feld und verlangt, vor allem wenn leichte Funktionalisierbarkeiten im Spiel sind, ein gerüttelt Maß an Verantwortlichkeit. Ein paar Überlegungen von Zoë Beck. Hauptsache, der Name ist richtig geschrieben – Ich weiß gar nicht, wie viele Kolleginnen und Kollegen mich mittlerweile schon gefragt haben, ob ich
Read More Unser Bundesnachrichtendienst Zwei Bücher über den BND: „Geheimobjekt Pullach“ und „Nachts schlafen die Spione“ und ein bisschen kulturgeschichtlicher Kontext. Von Alf Mayer – Zweimal Ortstermin, zweimal Erkundungen einer Liegenschaft, zweimal Blicke auf einen geheimen Ort, in ein Areal in Pullach bei München, langjähriger Stammsitz des Bundesnachrichtendienstes (BND). Zwei ganz unterschiedliche Bücher. Das eine Spurensuche „Von der NS-Mustersiedlung zur Zentrale des BND“, das andere ein sonderbarer Bildband, unter Sicherheitsauflagen entstanden, ästhetisches Werk ebenso wie Zeugnis der Zeitgeschichte. Zwei Bücher, die man zur Kenntnis nehmen muss, wenn man sich mit dem BND
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