Alf Mayer Tag

Outlaws, Grenzgänger, Heimatlose ‒ Kleiner Ritt durch das Werk von James Carlos Blake (Teil 2 der Besprechung von „Das Böse im Blut“). Einen Poeten der Verdammten, der wie ein Engel schreibe, nannte ihn Donald Newlove einmal. James Carlos Blake, Jahrgang 1947, ist einer der wichtigsten zeitgenössischen US-amerikanischen Autoren, wie kaum ein anderer dem Wurzelwerk dieser auf Blut und Gewalt gebauten Nation zugewandt. „We may be through with the past, but the past ain’t trough with aus“, lautet eines der Mottos in seinem „Country of the Bad Wolfes“. Wer sich fürRead More
Odysseus in America ‒ James Carlos Blake und sein Roman „Das Böse im Blut“. Ein Essay von Alf Mayer Eine kleine Sensation darf man es nennen, dass einer seiner wichtigsten Romane jetzt ENDLICH auf Deutsch vorliegt, dies zudem in einer grandiosen Übersetzung, die dem biblisch-epischen Ton des Originals begeisternd gerecht wird. Der Erfolg von Pete Dexters Proletarierwestern „Deadwood“ hat den Verlag Liebeskind ermutigt, „Das Böse im Blut“ („In the Rogue Blood“) von James Carlos Blake hierzulande bekannt zu machen. Ein großer Autor ist zu entdecken und mit ihm ein HauptwerkRead More

Posted On September 28, 2013By Die RedaktionIn Bücher, Crimemag

Bloody Chops

Bloody Chops – swusssssch, hack, sprotz …. Heute am Beil: Frank Rumpel (rum) zu Adrian McKinty: „Der katholische Bulle“, Alf Mayer (AM) zu Garry Dishers „Dirty, Old Town“ und Stefan Linster (SL) zu Corinna T. Sievers „Maria Rosenblatt“.   Unter Katholiken (rum.) Einen klasse Nordirland-Roman hat Adrian McKinty mit „Der katholische Bulle“ vorgelegt, dem ersten Teil einer neuen Trilogie, die im Belfast von 1981 beginnt, einer Stadt in bürgerkriegsähnlichem Zustand, über der Tag und Nacht die Hubschrauber kreisen, in der sich IRA und deren protestantische Gegenspieler, Militär und Polizei gegenüberRead More
Internationale Meisterklasse – Michael Robothams neuer Thriller „Sag, es tut dir leid“. Es gibt sie, jene Ausnahmeautoren, die einen makellosen Kriminalroman nach dem anderen vorlegen. Der Australier Michael Robotham gehört zu dieser internationalen Meisterklasse. Das ist sie auch schon, die Kurzkritik zu seinem achten Thriller, „Sag, es tut dir leid“ betitelt und hier bei CrimeMag um einen exklusiven Text von Robotham himself ergänzt. „When Children Don’t Come Home“ erklärt seine persönlichen Bezüge zu diesem grausamen Thema und zu seinem neuen Roman. Im Mittelpunkt von „Sag, es tut dir leid“ (Say You’re Sorry)Read More

Posted On September 7, 2013By Die RedaktionIn Bücher, Crimemag

Bloody Chops

Bloody Chops – kurz, hart, aber gerecht … Heute auf dem Block: Marisha Pessl: „Die amerikanische Nacht“ gechopt von Karsten Hermann (KaHe), Pontus Ljunghill: „Der Mann im Park“, bearbeitet von Joachim Feldmann (JF) und der 18. Reacher-Roman von Lee Child: „Never go back“, am Beil Alf Mayer (AM). Im Sog des Bösen (KaHe) Sieben Jahre nach ihrem Debüt „Die alltägliche Physik des Unglücks“ legt die junge US-Amerikanerin Marisha Pessl einen packenden Spannungsroman vor, der die Grenzen der Wirklichkeit auslotet und auf ihre dunklen und magischen Seiten führt. Im Mittelpunkt stehenRead More
Die Würde behalten – in der Gosse – Etliche Zeit bevor der trunksüchtige Detektiv zum Klischee wurde und Alkoholismus zu einem jener zahlreichen Gebrechen, mit deren mindestens einem ein fiktionaler Held heutzutage zwingend aufwarten muss, erfand einer der Großmeister der Kriminalliteratur einen Helden, der in der Gosse lebte. Allerdings hielt er ihn nur für acht Kurzgeschichten und einen einzigen Roman am Leben; es brauchte dann an die 20 Jahre, bis Lawrence Block, ebenfalls ein New Yorker mit Leib und Seele, in einer Art Staffelübergabe diesen Faden aufnahm und mit MatthewRead More

Posted On März 9, 2013By Alf MayerIn Crimemag, Film/Fernsehen

Filme: Lincoln und Django Unchained

Klassenunterschiede: Wenn Django auf Lincoln trifft – Heute in den „Moving Tragets“: Die Oscars, die Sklaverei und Tarantino vs. Spielberg, Christoph Waltz vs. Tommy Lee Jones. Ein paar Einwände von Alf Mayer. Nein, die Oscars sind nicht das Maß aller Dinge. Aber an keinem anderen Datum im Filmjahr reiben sich Kunst & Kommerz, Integrität oder Nuttentum, Spekulatives oder ewigere Werte so aneinander wie bei dieser künstlerischen Bilanzkonferenz der globalen, von Hollywood dominierten Filmindustrie. Der gut 90 Jahre alte Satz des UFA-Produzenten Erich Pommer gilt mehr denn je: „Ein Film istRead More

Posted On Februar 2, 2013By Alf MayerIn Crimemag, Film/Fernsehen

Moving Targets: „Aballay“

Gott und Teufel im Land der Sonne – Alf Mayer über den argentinischen Rache-Western „Aballay – Der Mann ohne Angst“ und dessen Wurzeln. Eingestaubte, ungewaschene Männer mit wilden Bärten, Hüte, Kopftücher, Ponchos, schöne Pferde, lange Messer, dünnläufige Revolver, manche Einstellungen für unsere Sehgewohnheiten (zu) lange, die Blicke überdeutlich, die Bildsprache opernhaft und „uneuropäisch“. Der aus der Zeit gefallene Goucho-Western „Aballay – Der Mann ohne Angst“ war Argentiniens Oscar-Kandidat für den besten ausländischen Film 2012, in seiner Haltung und Bildsprache knüpft er an das lateinamerikanische „Cinema Novo“ der 60er und 70er.Read More

Posted On Januar 26, 2013By Alf MayerIn Bücher, Crimemag

Jussi Adler-Olsen: Das Washington-Dekret

Jenseits von „Borgen“, ein lahmer Politthriller aus Dänemark – Wenn die Maßstäbe – in diesem Fall wirklich intelligente Polit-Thriller – abhanden gekommen sind, schlägt die Stunde der lauen Aufgüsse und unbedarften Lightversionen. Alf Mayer hat Adler-Olses „Das Washington Dekret“ eine Chance gegeben. War wohl nichts … Die Ehefrau von Gouverneur Jansen wird auf einer Reise in China erstochen, 16 Jahre später erlebt er als der nun designierte 44. US-Präsident erneut eine ähnliche Tragödie. Bei einem Schulmassaker wird auch der Sohn des zweiten Vorsitzenden der Republikaner im Repräsentantenhaus erschossen; in NewRead More
Grobschlächtiges aus Hollywood, Feines aus Australien – „Gangster Squad“, ein period piece vom Ende der 1940er in Los Angeles, ist Ruben Fleischers zweite Regiearbeit nach der Untoten-Komödie „Zombieland“ (immerhin 90 Prozent auf dem Tomatometer bei www.rottentomatoes.com, einer netten Seite, die viele Filmkritiken zu einem Film versammelt). Wie ein Schnittrest aus diesem Splatterfilm wirkt die erste Szene: Ein mit Ketten gefesselter Mann liegt zwischen zwei Autos am Boden, ein anderer muss zusehen, ein fieser Typ in Mantel und Hut hält eine kurze Rede, gibt ein Kommando, die Autos fahren an, reißenRead More
„Peter, den Bolzen!“ oder: So viel Fadenkreuz war nie Alf Mayer zur Kulturgeschichte des Scharfschützen und zum Thriller-Autor Stephen Hunter (Teil VIII). Heute: Liebesgrüße an ein Gewehr, James Bond und Solo für O.N.C.L.E., Winchester 73, Karl May,Vico Torrianis „Goldener Schuss“ und Sam Fullers nicht gedrehter Film. Der Präsident und sein Attentäter waren Fans des gleichen Buches: „From Russia with Love“. In seiner im März 1961 zu PR-Zwecken veröffentlichten Leseliste stellte US-Präsident John F. Kennedy den Ian-Fleming-Roman „Liebesgrüße aus Moskau“ noch vor Stendhals „Rot und Schwarz“. Das beförderte natürlich die PopularitätRead More
„The baddest motherfucker in the world …“ Zur Kulturgeschichte des Scharfschützen und zum Thriller-Autor Stephen Hunter (Teil VII) Da ist es wieder, das Monster. Mohammed Merah, der 22-jährige Serienmörder von Toulouse, der erst drei Soldaten, dann vor einer jüdischen Schule drei Schüler und einen Lehrer ermordete und schließlich bei einem Feuergefecht von einem Scharfschützen der Sondereinheit RAID erschossen wurde. „Dieser Mohammed Merah, wenn Sie erlauben, war ein Monster. Wir können ihn, geboren in Frankreich, ein Franzose, nicht mit den Kindern von Bootsflüchtlingen gleichsetzen“, sprach jüngst (am 26.3. 12) der französischeRead More

Posted On Oktober 1, 2011By Alf MayerIn Crimemag

Alf Mayers „Blutige Ernte“

Alf Mayers „Blutige Ernte“ gehört zu den ältesten deutschen Krimi-Kolumnen überhaupt. Und zu den besten. CrimeMag freut sich, dass sie regelmäßig unregelmäßig bei uns zu lesen ist. Heute: Balkan statt Malediven – über den Roman „Blutiger Handel“ von Edith Kohn Bis 35 war sie Journalistin für große Blätter in Deutschland gewesen, sie galt als unerschrocken und äußerst zäh. Ihre Kontakte im In- und Ausland waren legendär. Doch das immerwährende mühevolle Recherchieren von Fakten, die dann in nur einer einzigen Veröffentlichung verglühten, hatte sie irgendwann nur noch gelangweilt. Ihre Reportagen hieltenRead More