Von ziellosen Reisen und 35mm-Melancholie Von Katrin Doerksen Zum ersten Mal werden auf der Berlinale nicht nur die obligatorischen Festivaltaschen an die Presse verteilt, sondern auch Thermobecher. Man möchte den Verbrauch an Pappgeschirr eindämmen, heißt es. Aber mal abgesehen davon, dass der Kaffee darin den Geschmack von Blech annimmt, passen die Becher nicht unter die Automaten des Kaffeekapsel-Sponsoren. Und wenn die internationale Jury in den Pressevorführungen sitzt, teilt ein Assistent ihnen stets Mineralwasserflaschen aus, die hinterher angebrochen und noch halbvoll an den Plätzen stehen. So richtig scheint die Berlinale ihre
Read More Alle tun sich zusammen, damit Einer es schafft – Wer in einen Kaurismäki-Film geht, ist nicht auf Überraschungen aus, sondern erhofft, was er kennt und liebt: die stete Meisterschaft der Bilder, die Sorgfalt, mit der sie aufgenommen und geschnitten sind, die Dialoge, deren Lakonie ein so würdevolles wie selbstironisches Pathos erzeugt. Die sympathischen Protagonisten sind Outsider oder kleine Leute, meist wehrlos, manchmal aber vom Glück begünstigt, was niemand glaubt, aber jeder gerne sieht. Märchenhaft ist das alles, dennoch fest verankert in der Wirklichkeit. Das Böse ist allezeit präsent und seine
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