Posted On März 1, 2024By Hazel Rosenstrauch
Hokus Pokus + Bücher überleben Dieses 24,6 x 16,5 x 1,7 cm große (große!) Buch widersetzt sich Rezensionsgewohnheiten. Es erzählt nichts, sondern erzählt, wie man Kindern und Jugendlichen und bei Bedarf auch Senioren erzählen kann. Rolf Barth weiß und erklärt, wie man zappelige Buben, gelangweilte Mädchen und daddelnde Jugendliche jeglichen Geschlechts mit Geschichten füttert. Schwer zu sagen, ob es ein Handbuch, Ratgeber, Plädoyer oder Nachschlagewerk ist, am ehesten ist es, wie die Einladung lautet, eine “Reise in 26 Kapiteln”. Sie beginnt mit dem ermunternden Zitat “… Wenn Bücher als Überlebensmittel
Read More Posted On Februar 1, 2024By Hazel Rosenstrauch
Witz, Rhythmus und Verstand Der traurige Held dieses klugen Buchs wandelt nicht auf Becketts Spuren, der vorschlug “Fail again. Fail better”, er scheitert tragisch und kunstvoll, optimistisch und selbstkritisch und schafft es vielleicht doch noch, seine guten Vorsätze zu verwirklichen. Die Protokollantin seiner Bemühungen lässt das traurige Bübchen von knapp fünfzig Jahren voller Sprachwitz über die knapp 200 Seiten fliegen. Es mag Zufall sein, dass ich schon in mehreren Neuerscheinungen über verzagende Männer und lebenstüchtige Frauen gestolpert bin, eines habe ich kürzlich in die Ecke gepfeffert. Aber diese Autorin langweilt
Read More Posted On Dezember 31, 2023By Die Redaktion
Andreas Pflüger: Meine Kulturhighlights 2023 Prosa: Ofer Waldman, Singularkollektiv (Wallstein) Lyrik: Johanna Hansen (Bilder) und Ulrike Schrimpf (Gedichte), Pariser Skizzen / Je te flingue (Edition Melos) Sachbuch: Aurélie Bros (Hrsg.), Briefe von Frauen aus der Ukraine an die freie Welt (Elisabeth Sandmann Verlag) Serie: The Offer Film: Nur Nieten gezogen, die schlimmste war Avatar II. Album: Wilco, Cousin Wiederentdeckt: Puccini, Turandot, Mailand 1957, Maria Callas Konzert: Dvořáks Mittagshexe, Heimspiel der Berliner Philharmoniker, dirigiert von Robin Ticciati Ausstellung: Daniel Boyd, Gropius Bau Berlin Fotografie: Michael Dressel, Lost Angeles Architektur: Mario Cucinella Architects, Kirche Santa Maria Goretti in Mormanno, Kalabrien Ballett: Bin seit 66
Read More Posted On Dezember 1, 2023By Hazel Rosenstrauch
Über Stefan Mey „Der Kampf um das Internet“ und andere Alternativen Wenn in den Medien, die noch als Repräsentanten des Mainstream gelten, über Digitalisierung geschrieben oder geredet wird, geht es um Künstliche Intelligenz, um deutschen Nachholbedarf oder vielleicht noch Glasfaserkabel. Nur langsam dringen auch Nachrichten über Gegenentwürfe zu den Datenkraken der Multimilliardäre in die Welt von Bücherlesern vor. Traurig genug, dass sich Stefan Mey im Einleitungskapitel rechtfertigen muss: “Warum es dieses Buch braucht.” Die vielen Programme, Projekte, Codes und dazugehörigen Diskussionen sind nicht neu, sie sind so alt wie das
Read More Posted On November 1, 2023By Hazel Rosenstrauch
Kraft durch Dichtung Er hat nicht mehr erlebt, dass sein Werk gedruckt, gelobt und in viele Sprachen übersetzt wurde. Einzelne Gedichte und Erzählungen kamen im Ausland, und auch in der russischen Exilpresse oft verstümmelt, an die Öffentlichkeit, das Wenige, das vor allem im Samisdat, also im inoffiziellen Untergrund in der Sowjetunion erschien, war vom Redakteur gekürzt und seines Sinns entstellt worden. Heute gilt Warlam Schalamow als einer der wichtigsten russischen Autoren, sein Name ist vor allem mit den “Erzählungen aus Kolyma”, der Zwangsarbeit am Kältepol der Erde verbunden. Seine Anerkennung
Read More Posted On Oktober 1, 2023By Hazel Rosenstrauch
Deutsch-deutscher Dialektiker Eine Besprechung seiner Autobiografie „Vermutlich Deutscher“ Allmählich wird der Blick differenzierter, es erscheinen derzeit viele neue Bücher über das kleinere, lange hinter einer Mauer darbende Deutschland, und dies ist eines der interessantesten. Der Autor hatte sehr spezielle Startbedingungen, die ihm erlauben, die Geschichte der DDR, das Davor und Danach gelegentlich mit humorvoller Distanz zu prüfen. Seine Biographie ist mit wesentlichen Zäsuren des vergangenen Jahrhunderts verknüpft, er verbindet die große mit der eigenen Geschichte, reflektierend und augenzwinkernd. Geboren 1939 in Frankreich, wohin seine politisch aktiven Eltern geflohen waren, kam
Read More Posted On Juni 1, 2023By Hazel Rosenstrauch
Obszöner Reichtum Wir wissen ja schon viel über das “Kapitalozän”, aber so schön in einer Nussschale zusammengefasst habe ich es noch nirgends gelesen. Einst waren es 40 Meter lange Yachten, inzwischen sind sie über hundert, bald 200 Meter lang, mit Tanzsaal, Schwimmbad, sauteuren Armaturen, Champagner, der aus den Duschköpfen fließt und prunkvolle Reelings. Die Besitzer – ob Emir, russischer Oligarch oder US-amerikanischer Milliardär – konkurrieren, wer die längste hat. Grégory Salle, Soziologe und Politikwissenschaftler, nennt Zahlen, nicht nur, was die Dinger kosten, auch wie viel Benzin oder Diesel sie verbrauchen
Read More Posted On Mai 2, 2023By Hazel Rosenstrauch
Lust und Sucht vor 200 Jahren Es sind fürwahr wilde Geschichten, die der Galiani-Verlag neu herausgegeben hat. Ludwig Tieck wird von der Germanistik als König der Romantik eingeordnet, und die Romantik ist, vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte, eine komplizierte Angelegenheit. Die guten und die bösen Reminiszenzen sind von Realitätsflucht und Schwärmerei, viel Wald und Wahn und IchIchIch und den Irrungen und Wirrungen der Nazis begleitet. Bei diesem Buch aber konnte ich mich von einer kürzlich gelesenen Schwärmerei für die Entdeckung des Ich erholen. Tieck wird als Vorfahr experimenteller Erzählweisen vorgestellt, beinahe
Read More Posted On April 1, 2023By Hazel Rosenstrauch
Der nützliche Teufelspakt 1988, also vor fünfunddreißig Jahren, ist ein Büchlein von Sebastian Haffner erschienen, das mehr über die deutsch-russischen Beziehungen – sprich die Vorgeschichte der Brandt-Schröder-Merkel-Politik – enthält als die meisten neuen Kommentare seit Beginn des Kriegs in der Ukraine. Ich habe mich oft gefragt, warum so wenig über Lenins Reise nach Russland im April 1917 erzählt wird, wenn Jahrestage begangen, über Kriege und die Russische Revolution schwadroniert wird. Bekanntlich fuhr Lenin von seinem Exil in Zürich quer durch Deutschland via Finnland nach Petrograd. Ohne Hilfe der deutschen Reichsregierung
Read More Posted On Februar 1, 2023By Hazel Rosenstrauch
Sprachgymnastin im Dienst der Asylbehörde Zu Shumona Sinhas Roman „Erschlagt die Armen“ Das Buch ist 2011 in Paris und vor sieben Jahren auf deutsch erschienen, in der edition Nautilus, wo schon lange bevor es Mode wurde, Stimmen von weither und von jenseits der literarischen Hauptstraßen nach Deutschland transportiert wurden. Ich habe es zufällig in der Bibliothek gefunden, und es ist das Ehrlichste von vielen Büchern, die ich über Geflüchtete, über Asylbewerber und die einsamen fremden Männer gelesen habe, die eingeklemmt in bürokratische Verfahren auf ein Bleiberecht hoffen. Die Erzählerin ist
Read More Posted On Dezember 31, 2022By Die Redaktion
Ivy Pochoda Often it’s hard to choose favorites. Not this year. In 2022 two books written by two badass women distinguished themselves for me. The first is „Mecca“ by Susan Straight. This multilayered story shines a light into the real Southern California taking us into a series of desert enclaves, revealing the lives of indiginous, Chicano, and Latino communities too infrequently portrayed in fiction. „Mecca“ is a novel that is equally poetic and tough and contains a bit of a noir surprise within. Speaking of poetic and tough—dude, „Pity The
Read More Posted On November 1, 2022By Hazel Rosenstrauch
Der andere Krieg Wer denkt noch an Syrien? Nach fünf Büchern über die Ukraine (Andreas Kappeller, Kleine Geschichte der Ukraine, Tanja Marjartschuk, Blauwal der Erinnerung, Andrej Kurkow, Graue Bienen + ders. Jimi Hendrix live in Lemberg, Juri Andrychowitsch, Karpatenkarneval) habe ich mir Olga Grjasnowas Buch von 2018 besorgt. Auch darin geht es um Krieg, um Bomben, Tod, Schwerverletzte, um mutigen Widerstand gegen das Regime, und nach dem Scheitern der Revolution um Flucht. Und weil es ein Roman ist, geht es auch um Liebe, Verzweiflung und familiäre Dramen. Der gänzlich assimilierte
Read More Posted On Oktober 3, 2022By Hazel Rosenstrauch
Die verführte Kommunistentochter Der Titel klang interessant, dass dieses Buch “schlicht perfekt” ist, erfuhr ich, als ich die Werbung auf dem Umschlag (U 4) las. Was aber ist ein perfektes Buch? Das Buch ist nicht autobiographisch, im Netz findet sich ein Interview mit der Autorin, sie ist zufällig auf das Thema gestoßen ist, hat sich für displaced identity interessiert und festgestellt, dass niemand über die spanischen Exilanten in der DDR geschrieben hat. Sie hat angefangen zu schreiben “without really knowing if … it had a historical basis”, recherchiert und macht
Read More Posted On Juni 1, 2022By Hazel Rosenstrauch
Ein Trapper der Vergangenheit Aus guten Gründen wird oft über Demenz geschrieben und gesprochen, bei Georgi Gospodinov kann man (anders als bei anderen Beiträgen zum Thema) viel lachen. Der Autor ist noch nicht alt, Ende der 1960er Jahre, zudem in Bulgarien geboren, sein Roman ist klug und witzig und hat nichts mit Betroffenheits-Kitsch gemein. Er beginnt an einem “denkwürdigen Tag”, dem 1.September 1939 in Wien, hüpft schon auf der siebenten Seite ins 12. Jahrhundert, und sammelt Geschichten aus der Vergangenheit, eigentlich aus Vergangenheiten im Plural, die er seinem Kollegen/Freund/Alter Ego
Read More Posted On April 1, 2022By Hazel Rosenstrauch
Polyethnisches Grenzland Über Andreas Kappeler „Kleine Geschichte der Ukraine“ In meinem Bücherregal fand ich zwischen Reiseführern und Landeskunden, die “Kleine Geschichte der Ukraine”, die erste Auflage ist von 1994, mein Exemplar ist 2000 erschienen – vor dem Krieg in Georgien, vor den Majdan-Protesten, vor der Annexion der Krim, vor dem Eingreifen des russischen Militärs in Syrien, vor dem Amtsantritt Putins. Andreas Kappeler beginnt mit dem Kiever Reich im 9. Jahrhundert und endet mit dem Referendum über die Stellung des Präsidenten im April 2000. Vor Kurzem hat der Verlag eine neue
Read More Posted On März 1, 2022By Hazel Rosenstrauch
Zu einer politisch korrekten Neuausgabe von Frederick Douglass „Mein Leben als amerikanischer Sklave“ Nicht nur in Talkshows und Parteien, auch in Verlagen ist man bemüht, divers zu sein oder es zu werden. Zufällig weiß ich, wer Frederick Douglass war und habe mir die neue Ausgabe des besorgt. Ich will wissen, wie der schwarze amerikanische Freiheitskämpfer nach 180 Jahren angeboten wird. Da es kein Vorwort gibt, schlage ich das Nachwort auf und lese dass es sich “um ein bewegendes Einzelschicksal mit einem repräsentativen amerikanischen Freiheits- und Erfolgsmythos” handelt. Die Herausgeberin schreibt,
Read More Posted On Februar 1, 2022By Hazel Rosenstrauch
Auf der anderen Seite der gemeinsamen Erde Es ist immer gut, die Dramen anderer Länder und Kulturen kennen zu lernen, schon um die eigenen nicht so wichtig zu nehmen. Und sie nicht nur mittels Berichten in Zeitungen und TV mit ihrer zunehmend hysterischen Berichterstattung zu beobachten. Über die Geschichte Taiwans wusste ich wenig und das Wenige hatte ausschließlich mit Politik zu tun. Von Menschen und Schicksalen erfahre ich dank Literatur. Stephan Thome kennt das Land, über das er schreibt, sehr gut, und sein Buch gibt nicht nur Nachhilfe in Geschichte,
Read More Posted On Dezember 31, 2021By Die Redaktion
**** Ivy Pochoda It’s been a weird year—the world opens up, kinda. It shuts down, kinda. For some reason I found myself reading books about the American west. I reread my terrific friend Hernan Diaz’s masterpiece In the Distance which I loved even more the second go round. The lonely solitude of his prose seemed to be a perfect coda to this attempt to reenter the world. The other thing I kept returning to is the quasi-documentary Bloody Noses, Empty Pockets about the final night at a dive bar before it closes forever. This film so
Read More Posted On Dezember 1, 2021By Hazel Rosenstrauch
Andere Normalitäten Berlin war kaputt und es war geteilt. Auf der damals noch Stalinallee genannten Chaussee wurde Anfang der 1950er Jahre mit Bauten im Stil des „sozialistischen Klassizismus“ begonnen, am Straußberger Platz entstanden zwei Hochhäuser, eines davon als „Haus des Kindes“, und das ist auch der Titel des Buchs von Helga Kurzchalia, die in diesem Prachtbau aufgewachsen ist. „Die gigantischen Marmorsäulen in der opernhaften Eingangshalle“ beeindruckten die damals 5-jährige Tochter eines wohlgelittenen Funktionärs. Die Eltern hatten den Krieg in England überlebt, die Mutter war Wienerin, was offenkundig für die kleine
Read More Posted On November 1, 2021By Hazel Rosenstrauch
Ein ferner Spiegel einer nicht ganz so fernen Geschichte Georg Hermann war v.NZ, vor der Nazizeit, ein Bestsellerautor, Berliner Urgestein, obwohl Jude, und weil Jude, musste er emigrieren. Im Unterschied zu anderen Autoren wurde er in der Zeit der Wiederentdeckung vertriebener Künstler kaum wahrgenommen, nur “Jettchen Gebert” und “Kubinke”, beide in den 1920er Jahren in vielen Auflagen erschienen und verfilmt, schafften es ins 21. Jahrhundert. In der DDR wurden immerhin schon in den 1960er Jahren einige seiner Werke neu ediert, eine in den 1990er Jahren begonnene westliche Gesamtausgabe konnte nicht
Read More Posted On Oktober 1, 2021By Hazel Rosenstrauch
Auch ein Brief an den Vater Die Tochter besucht den Vater in der schwäbischen Provinz, in der sie aufgewachsen ist. Er hat sie nicht unterdrückt, war kein Tyrann, sie ist die Starke, die in Berlin Karriere als Journalistin gemacht hat. Und doch denkt man, denke zumindest ich unvermeidlich an Kafka, in dessen Brief an den Vater auch der Satz steht: “Zum Gespräch kam es kaum.” Ach ja, der Name ist türkisch, die Eltern waren “Gastarbeiter”, aber Dilek Güngör bedient keines der Klischees, die in der Identitäts-Literatur so beliebt sind. Sowieso
Read More Posted On September 1, 2021By Hazel Rosenstrauch
Kommunismus, Faschismus, Glaube, Liebe Hoffnung und Verrat Über „Junischnee“ von Ljuba Arnautović und „Winterkinder“ von Owen Matthews Lagerakte 10 001 Wie ich aus vielen Gesprächen weiß, ist die Geschichte eines spezifisch österreichischen Faschismus in Deutschland wenig bekannt, wie ja auch die ungarische, die rumänische oder italienische Variante (sie noch am ehesten) im Schatten des deutschen NS grau bleiben. Erst recht weiß hierzulande kaum jemand, dass es in Österreich, anders als in Germanien, 1934 einen Aufstand des militärisch organisierten republikanischen Schutzbunds gegen das Dollfuß-Regime gegeben hat. Die Schutzbündler wurden verfolgt, besiegt, einige
Read More Posted On Juni 1, 2021By Hazel Rosenstrauch
Ein erzählender General Die hübschesten Kleinode finde ich nur selten beim Durchpflügen von Verlagsvorschauen oder Rezensionen, im breiten Fluss der Bücherproduktion übersieht man sie leicht. Zuverlässiger sind die Empfehlungen von lesenden Freunden. Die nur 77 Seiten dünne Erzählung von Alberto Vigevani beginnt harmlos mit der Wiederentdeckung eines monströsen Überseekoffers, der den Autor an seine Hochzeitsreise erinnert, an all die Hindernisse, die das Trumm überwinden musste, als sie ihn auf Fuhrwerken, in der Bahn, auf ungeebneten Wegen mitnahmen. Das Paar war noch jung und übermütig und wollte sich von dem unbequemen
Read More Posted On Mai 1, 2021By Hazel Rosenstrauch
Beeindruckendes Ineinander von historischer, persönlicher und politischer Geschichte Über das Buch „Am See, Reise zu meinen Vorfahren in Krieg und Frieden“ Ist es ein Buch über Identität oder Polyamour, handelt es von Wurzelsuche oder Multikulti? All das spielt eine Rolle und dazu kommt die weit zurückreichende Geschichtde von Völkermischungen, Grenzziehungen, dem Neben- und Gegeneinander dort unten am Balkan. Die Autorin befragt bei ihrer Recherche rund um den Ohrid-See Verwandte und Straßenbekanntschaften, sie sammelt Geschichten und erzählt von den unterschiedlichen Religionen, von Kriegen und Fluchten und gemischten Ehen, Freund- und Verwandtschaften
Read More Posted On März 1, 2021By Hazel Rosenstrauch
Multiperspektivischer Blick Vier Jahreszeiten, aber sie haben nichts mit Musik und nur wenig mit Natur zu tun. Es geht um Zustände und Stimmungen in Großbritannien, einige Themen und Figuren ziehen sich, nur locker verbunden, durch alle vier Bände dieses “Quartetts”, wie Ali Smith diese Gruppe nennt. Der erste Band, “Herbst” ist in England im Oktober 2016 erschienen, kurz nach dem Referendum, es folgt Winter und Frühling, und der letzte Band, “Sommer” wurde bereits im Lockdown geschrieben, behandelt Corona, und auch Black Lives Matter konnte die Autorin noch einfügen. In Großbritannien
Read More Posted On Februar 1, 2021By Hazel Rosenstrauch
Damals, als es noch echte Männer gab Es ist Napoleon-Jahr! Vor 200 Jahren starb der einstige Kaiser einsam und machtlos auf St. Helena, sein Reich wurde unter den wieder eingesetzten feudalen Königen und Fürsten aufgeteilt. Es gibt einen Helden, der an der Seite des kleingewachsenen Korsen, der Europa umgepflügt hat, auf allen Schlachtfeldern gekämpft, sich Ruhm, Macht, Titel und ein Königreich erobert hat, und der, wie Bonaparte, alles verlor: Joachim Murat, Sohn eines Gastwirts, großgewachsen, stolz auf seine blauen Augen und die braunen Locken, geschmückt mit einem weißen Federbusch reitet
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