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Posted On November 1, 2023By Markus Pohlmeyer

Markus Pohlmeyer staunt im Film „The Creator“

 – Eine Skizze „The Creator“ (Der Schöpfer)? Als Theologe, der ich auch manchmal bin, musste ich bei diesem Titel den Film einfach nicht nicht sehen. Ab ins Kino. Siehe da, nach einem konventionellen Beginn sehr viele Überraschungen. So bedarf beispielsweise der Titel am Ende gewiss einer Korrektur, denn ER müsste SIE heißen: die Schöpferin (lat. creatrix oder im Film nirmata)! Und grundsätzlich gilt: Nichts ist hier, wie es scheint. Zunächst wirkt „The Creator“ wie eine hemmungslose Zitatensammlung; da gab es etwas von Terminator, Star Wars (Die US-Army besitzt natürlich eine Art Todesstern – wer sonst?), Rogue One (kaum verwunderlich,Read More

Posted On Oktober 1, 2023By Markus Pohlmeyer

Markus Pohlmeyer zur Serie „The Chosen“

Das Beispiel Bergpredigt – und viele, auch kontroverse Perspektiven Ein Essay von Markus Pohlmeyer Die Bergpredigt gehört sicher zu den bekanntesten Abschnitten aus dem Neuen Testament – und auch zu den provokativsten.  „[…] And this: ‚If your right eye causes you to sin, gouge it out.‘ Wouldn’t that lead to an entire population of people walking around with only one eye? […]“ „It’s a manifesto, Matthew. I’m not here to be sentimental and soothing. I’m here to start a revolution. […] I’m talking about a radical shift. Did you think IRead More

Posted On September 1, 2023By Markus Pohlmeyer

Markus Pohlmeyer zu „Oppenheimer“

Die Geister, die er rief … Markus Pohlmeyer über den Film von Christopher Nolan – Thesen und Zitate „Batter my heart, three-personed God […]“[1] „               la laTo Carthage then I came Burning burning burning burningO Lord Thou pluckest me outO Lord Thou pluckest burning“[2] Oppenheimer „[…] loved the poetry of John Donne and read the Bhagavad Gita in original Sanskrit. He was an aesthete who cultivated ambiguities in his own life. A Renaissance man, he brought together peotry and science. He was both brillant and naive, insightful and terribly vulnerable.“[3] Christopher Nolans FilmRead More

Posted On Juli 1, 2023By Markus Pohlmeyer

Markus Pohlmeyer: Demokratie – Autokratie

22 Gründe, die Demokratie zu mögen Demokratie: nur eine Staatsform unter vielen? Oder die Staatsform schlechthin? Das scheint mir begründungsdürftig. Denn Macht lässt sich unterschiedlich legitimieren. Jede Staatsform kann umschlagen,[1] selbst in ihr mörderisches Gegenteil. Wie kann also eine Demokratie sich nicht nur z.B. vor Diktaturen, sondern auch vor sich selbst schützen? Die fatalistische Antwort: Freiheit kann und wird immer missbraucht. Demokratie scheint mir darum ein ehrliches Gebilde, das immer wieder aufgebaut werden muss, aus Menschen und nicht mit Waffen. ‚Ehrlich‘ insofern, weil wir alle nicht-unfehlbar, fragmentarisch und scheiternd sind. (Was beispielsweise, wennRead More

Posted On April 1, 2023By Markus Pohlmeyer

Markus Pohlmeyer: Isabelle Huppert (1)

Eine Künstlerin mit berauschenden Talenten. Ein Essay Eine besorgte Stimme aus meinem Umfeld: „Du musst aufhören, diese Filme zu sehen. Du kannst ja nachts nicht mehr schlafen.“  Sie isst Erde. … all das wäre nicht lebbar: „Madame Bovary“, „Die Kameliendame“, „ma mère“, „Die Klavierspielerin“ … denn sonst ginge die Welt in Flammen auf. Aber vielleicht brennt diese ja schon lichterloh, und Isabelle Huppert (geb. 16.3.1953) verdrängt das nicht, tabuisiert nichts, wird zu all dem, indem sie es uns als magistra furchtlos, schonungslos, erbarmungslos zeigt. -Und erklärt? Wir sind ihr Auditorium. Doch unvermittelt sehen wirRead More

Posted On April 1, 2023By Markus Pohlmeyer

Markus Pohlmeyer: Gedichte

Abgrund und Schönheit I Welche Strafe steht auf Falschparken?Auf nicht-richtiges Gendern?Auf anonymen Denunziation?Darauf, Frauen Bildungswege zu verweigern?Auf Zensur und Einschränkung der Meinungsfreiheit?Auf Massenmord?Darauf, ein Land völkerrechtswidrig zu überfallen?Welche Strafe steht aufDen Abwurf von Atombomben,Auf vertuschten klerikalenMissbrauch an Abertausenden von Jugendlichen – Global und historisch?Auf milliardenschwere Steuerhinterziehungen?Auf Vernichtung des Klimas oder von Arten?Was für eine Strafe für das ZerstörenDes Lebens der eigenen Kinder Oder das der EhefrauOder das des Ehemanns?Was mit all den Ungeheuern und Monstern, Die sich berufen fühlen von Nation, Gott oder sichSelbst, zu bestimmen, meinLeben, wie ich es leben möchte, Oder das vonRead More

Posted On März 1, 2023By Markus Pohlmeyer

Markus Pohlmeyer: „Avatar 2“ und „Raised by Wolves“

Neues von zwei Giganten des Films: Ridley Scott und James Cameron I. „Raised by Wolves“ (Ridley Scott) Nach einem verheerenden Religionskrieg auf der Erde – Atheisten gegen den Mithras-Kult – sollen zwei Androiden („Mutter“ und „Vater“) auf Kepler-22b eine neuen Menschheit erschaffen: Mutter ist eine künstliche Göttin des Lebendigen und des Todes.[1] Horror pur, denn sie kann nämlich zu einer fürchterlichen Massenvernichtungsmegawaffe mutieren – mit der Fähigkeit zu fliegen und das in einer quasi Kreuzigungshaltung.[2] Aber Vater, irgendwie ein ungleicher Partner, kann empathischer mit den Menschen(kindern) umgehen und erweist sich – unabhängigRead More

Posted On Februar 1, 2023By Markus Pohlmeyer

Markus Pohlmeyer liest Erotisches in „Berlin Heat“

Erotik der Rhetorik, Rhetorik der Erotik Überlegungen zu „Berlin Heat. Thriller“ von Johannes Groschupf Berlin. Heißer Sommer. Liebesakt auf einem Baukran. Danach: „Über uns wölbt sich der Himmel. ‚Überraschend intensiv‘, sagt Marla, als sie ihre Shorts wieder anzieht, ein Fenster aufschiebt und das Gummi rauswirft, und ich bin noch weit weg, irgendwo ganz weit draußen. Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast. Wann habe ich eigentlich angefangen, an Gott zu glauben? ‚Alter‘, sagt Marla, ‚komm mal wieder runter auf denRead More

Posted On Februar 1, 2023By Markus Pohlmeyer

Markus Pohlmeyer: Gedichte – „Opacitas-Diptychon“

Siegel Ein Gedicht manchmal wieDurch einen gefrorenenSee einzubrechen, du aber nichtErfrierst, auch wenn das Wasser kaltWäre oder die Oberfläche wiederZufröre. Du wirst zurückschauen, gehstWeiter. Trockenen Fußes. An Land.Ein wenig erschüttert. Im Rückblick.Im Sonnenschein. Imago I 1 Schaute einen Film über die Seidenstraße:Da, ein Land so reich an Philosophen, Mathematikern,Astronomen, Entdeckern und mutigen, einfachen, neugierigenLeuten, für die unsere Welt nie groß genug sein konnte:AberWie kann nach dem Ende der FremdherrschaftDenkmäler und Statuen eines Massenmörders aufstellen? 2 bene dicti+ „Die deutsche Bürokratie konnte sich auf Präzedenzfälle stützen, verfügte über eine Richtschnur; dieRead More

Posted On Dezember 31, 2022By Die Redaktion

Ivy Pochoda, Markus Pohlmeyer, Hazel Rosenstrauch

Ivy Pochoda Often it’s hard to choose favorites. Not this year. In 2022 two books written by two badass women distinguished themselves for me. The first is „Mecca“ by Susan Straight. This multilayered story shines a light into the real Southern California taking us into a series of desert enclaves, revealing the lives of indiginous, Chicano, and Latino communities too infrequently portrayed in fiction. „Mecca“ is a novel that is equally poetic and tough and contains a bit of a noir surprise within. Speaking of poetic and tough—dude, „Pity TheRead More

Posted On Dezember 1, 2022By Markus Pohlmeyer

Markus Pohlmeyer: Gedichte – Herbst II

Herbst II 1 „Carpe diem“[1] Der Herbst ward still.Nichts weint, nichtsHofft mehr.DennEs istSo: Grün wirdGelb und Rot undSchwarz. Und die LuftBlau, grau, schwarz.Die Nacht:SternFolgt Stern.Der Wind: Hier,Dort. Wort, Ort.Nur einSpiel.Nichts istMehr so. SeiAuch duNunStill: Frag’Nichts, sieh hin! 2 Tibull an Nemesis Als ich kamSahst du mich nicht./?Als ich gingSahst du mich nicht./?Als ich starbWar nichts leerIn dir./?So ließ ich dir? nurDies Grab zurück,Aus Vers und Schmerz. 3 Fragmente Da ist nicht mehr viel. In ca. 30 Jahren würde die Weltbevölkerung auf10 Milliarden ansteigen Wer darf die Antarktis plündern? Kathol. KircheRead More

Posted On Oktober 3, 2022By Markus Pohlmeyer

Markus Pohlmeyer: Herbst-Gedichte

Herbst – September 2022 1 Der Herbst tut weh, Tut mir weh,Zu viel des Todes,Gestirne auf und nieder,Etwas bleibt über den AbendUnd meine Zeit hinaus.Die Nebel verhüllen, ach, zu kurzDas schwer zu Ertragende,Bäume werden dunkler In ihren bunten Kleidern.Die kalten SternbilderFunkeln auf und nieder.Ist es gut? Wenn es so weh tut?Die Nacht, sie verletzt,Verletzt und beschützt mich,Am nächsten Morgen werde ichMeine Kleider gewechselt haben – ich.  2 SeptemberabendEin Primate – der das hier schreibt – saßFriedlich mit einer Anzahl von ManiraptorenAn einem Teich. Ein Hauch von Paradies,Keiner wollte den anderen fressen.„Quack! Quack!“Read More

Posted On September 1, 2022By Markus Pohlmeyer

Markus Pohlmeyer: Elegie

1 Dem Großvater durfte man keine Fragen stellenEr wohnte im SchweigenDer Großvater kannte nur eine FrageWas gibt’s zum Essen?Der Großvater hatte keine VergangenheitNur Gegenwart Nur WirtschaftswunderEr kam zu allen Festen Ohne GeschenkeSchlug sich den Wanst vollDer Großvater hatte nur Hunger SonstHatte er nichts Vor allem keine Vergangenheit 2 Er ist der Größte, der größte der Allergrößten,Alles an ihm ist übergroß, er ist oben, so oben, dass alleUnten sind: Untertanen, Untertassen, Untermenschen.Konkurrenten werden gnadenlos ausgemerzt, ausradiert,Aussortiert. Und dabei hat er keine Schuld, oh nein,Es war ja alles formal korrekt. (Er istRead More

Posted On September 1, 2022By Markus Pohlmeyer

Markus Pohlmeyer liest Ovid

Ovid – von der Liebe zu den Sternen:  Metamorphosen eines Dichters. Ein Essay von Markus Pohlmeyer Ovid (gestorben 18 n. Chr.?), ihn kennt die Weltliteratur als Dichter der Amores. Ovid, ihn kennt die Weltliteratur als Dichter der Ars amatoria:  eines Lehrgedichts gelingender Liebe für Mann und Frau.  Ovid, ihn kennt die Weltliteratur als Dichter der Metamorphosen. Ohne dieses Werk wäre europäische Kunst nicht denkbar und kaum verstehbar – das Kompendium antiker Mythologie schlechthin.  Ovid, ihn kennt die Weltliteratur als Dichter der Amores: Die Erotik dieser Liebeselegien liegt nicht nur im Inhalt, sondern auch in der verführerisch enthüllenden-verhüllten Sprache. Read More

Posted On September 1, 2022By Markus Pohlmeyer

Markus Pohlmeyer schaut „Star Trek Enterprise“

„Dämmerung“ und „Ebenbild“. Eine Skizze Ein Essay von Markus Pohlmeyer. Mag sein, durch den Abstand der Jahre, begeistert mich die Serie Star Trek Enterprise (2001-2005) immer mehr – im Gegensatz zu den teilweise vernichtenden Kritiken, die ich gelesen habe. Nach nur vier Staffeln eingestellt (Ein ähnliches Schicksal traf die Originalserie.). Und zugegeben, ein leider dramaturgisch frontal vermasseltes Finale (bildlich: mit Warp 8 in ein klingonisches Schwert). In Kürze: Die Menschheit wagt unter der strengen Aufsicht der Vulkanier die ersten größeren Schritte in die Galaxie. Die Vulkanier treten als überstrenge, überbesorgte Über-Mentoren auf,Read More

Posted On Juli 1, 2022By Markus Pohlmeyer

Markus Pohlmeyer: Orpheus und Euridike. Variationen

1 Photosynthese und QuantenphysikLicht, Leben … Ich … Wir verstehen kaum die Poesie des Lebens,Aus der sich unsere Texte und Geschichten weben. Eine Supernova … und wir wurden denkenderSternenstaub, dass wir uns erforschten. Wie viele Multiversen habenUnsere Gedichte schon gebaut? Galaxien über Galaxien:Wie funkelnde Diamanten, auf schwarzen Samt, Texte am WebstuhlDer Zeit und Gravitation. Relativitätstheorie und ein Sternenabend:Meine Zeitmaschinen. Ich reise zurück, Woher ich kam. Gut, einen BlickNach Hause zu erhaschen. 2 Der Baum ist nicht Hitler-Deutschland,Die Schwalbe nicht Putin-Rußland,Das Kind nicht der Dreißigjährige Krieg,Und jenes lachende Mädchen nicht einRead More

Posted On Juli 1, 2022By Markus Pohlmeyer

Markus Pohlmeyer entdeckt „Jurassic World“

Jurassic World: Neue Abenteuer oder Glücklich unter Dinosauriern. Ein Essay Vor kurzem entdeckte ich Jurassic World: Neue Abenteuer. Staffel 1-3. Dinoskrassherdamit. Fing harmlos an. Eine Gruppe von Jugendlichen darf ein neues Camp in Jurassic World ausprobieren: Darius, absoluter Dino-Fan; Kenji, nervenzersägender VIP; Ben, der selbst Angst vor der Angst hat und auch diese mit Desinfektionsmittel bekämpfen würde; Sammy, Top-Spionin, um ihre Familie zu retten; Yaz, Mega-Sportlerin; Brooklynn, Influencerin, die von und mit ihrem Handy lebt. Und es gibt zudem eine Brücke zu den neueren Filmen dieser Reihe: denn der genetisch manipulierte Indominus Rex erklärt denRead More

Posted On Juni 1, 2022By Markus Pohlmeyer

Wozu dichten (5): Markus Pohlmeyer über Horaz

Zur Einleitung: Zusammen mit unserem Essayisten Markus Pohlmeyer (seine Texte bei uns hier) haben wir die Idee zu einer neuen Reihe entwickelt. Hier seine Skizze: Hölderlins Frage: „… wozu Dichter in dürftiger Zeit?“ (aus „Brot und Wein“) behält für mich in tragischer Weise – zeitgebunden-zeitlos – ihre Berechtigung und ist zugleich auch schon ihre eigene Antwort. Gerade in dürftiger Zeit dichten, als Widerstand (gegen Krieg, Diktatoren, Massenmörder etc. ad infinitum) und als Erinnerung (an das Schöne, Tröstende, Geheimnisvolle, an das Humanum im Menschlichen). Ich erinnerte mich an meine ersten Begegnungen mit Sappho und Archilochos.Read More

Posted On Juni 1, 2022By Markus Pohlmeyer

Markus Pohlmeyer über den Film „Reminiscence“

Reminiscence – ein neuer Orpheus, eine neue Eurydice Ein Essay von Markus Pohlmeyer I „Orpheus war der Mozart der antiken Welt. […] Hermes erfand die Lyra, Apollon verbesserte sie und Orpheus machte sie perfekt.“[1] Seine Sangeskunst soll Stein, Tier und Baum bewegt haben. Orpheus war mit Eurydice verheiratet, die tragisch ums Leben kam. Er reist in die Unterwelt, stimmt mit seiner Lyra die Totengötter um: Eurydice dürfe zurückkehren – aber nur unter folgender Bedingung, dass der Sänger sich auf dem Weg nach oben nicht umdrehe. Orpheus, zweifelnd, aus Liebe, dreht sich um:Read More

Posted On April 1, 2022By Markus Pohlmeyer

Markus Pohlmeyer: Variationen zu Krieg und Frieden

– Ein Fragment. Die Profiteure Machen wir uns nichts vor. „So lange der Krieg als eine Möglichkeit überhaupt in Betracht kommt, d. h. also, so lange es Berufszweige gibt, die auf die Möglichkeit eines Krieges gestellt sind, ferner so lange es auch nur einen Menschen gibt, der durch den Krieg seinen Reichtum vergrößern oder solchen erwerben kann und der zu gleicher Zeit die Macht hat oder den Einfluß, einen Krieg herbeizuführen, genau so lange wird es Kriege geben.“[1] „Die Frühe Neuzeit kennt die Erfindung der kriegsentscheidenden Feuerwaffen, aber auch diejenigeRead More

Posted On April 1, 2022By Markus Pohlmeyer

Markus Pohlmeyer: Cixin Liu „Supernova“

Vom Ende und Anfang der Welt Dargestellt in Spielszenen – Ein Essay. „Als es geschah, war die Erde ein Planet im Universum.“[1] Es? Und Planet im Universum? Was denn sonst? Banal … Oh nein. Denn „Supernova“ – die deutsche Übersetzung des ersten Romans von Cixin Liu (2003), dem Autor von ‚Trisolaris‘ – spielt ein erschreckendes Gedankenexperiment durch: Was wäre, wenn die Auswirkungen einer Supernova in unserer kosmischen Nachbarschaft die Erde erreichten und nicht nur das Klima veränderten,[2] sondern auch alle Menschen älter als 13 aufgrund der Strahlung zum Tode verdammten?Read More

Posted On April 1, 2022By Markus Pohlmeyer

Markus Pohlmeyer – Gedichte: Tristia ex mari Baltico

Den Menschen, die ausUnd vor Russland fliehen I Ich war Einst Werde sein Einst Werde gewesen sein II Kierkegaard[1] Da spricht jemandIn seinem BuchVon einer Liebe,Die liebt mit demBewussten Risiko,Nie, nie erwidert werdenZu können, und dieNicht anders kann,Dass sie rein gar nichtsZurück will.So gibt es fürDas DuKeine größereFreiheit. III Vergil[2] Vergil, geleiteDu Meine SeeleDer du weinst mit Den ZerbrochenenUndDen Zerbrechenden Geleite du meine SeeleDurch die Tränen der WeltDurch Tränen um die Welt Mich IV Persius[3] Lehre mich diese Welt zerreißenMit Versen! Wer war denn so irre und gabIrren Atomwaffen, werRead More

Posted On März 1, 2022By Markus Pohlmeyer

Markus Pohlmeyer: Das erste Mal Ich

Der Dichter Archilochos – Ein Essay Für Beate Fränzle I Fragmente Archilochos „[…] von Paros, griech. Lyriker, ca. 680-630 v. Chr. […] Es sind etwa 300 Fragmente erhalten. 1974 kam die sog. Kölner Epode (fr. 196a), die von sexuellem Erleben berichtet, hinzu.“[1] Und nun ein weiteres Zitat, von dem ich behaupten möchte, das fast alles von dem Folgenden ebenfalls auf Archilochos zutreffen kann: „Desorientierung, Auflösung des Geläufigen, eingebüßte Ordnung, Inkohärenz, Fragmentarismus, Umkehrbarkeit, Reihungsstil, entpoetisierte Poesie, Zerstörungsblitze, schneidende Bilder, brutale Plötzlichkeit, dislozieren, astigmatische Sehweise, Verfremdung …“[2] Worum geht es? Hugo Friedrich sucht in diesemRead More

Posted On März 1, 2022By Markus Pohlmeyer

Markus Pohlmeyer: Das „Dune“-Universum

Erlösung und mehr? – Ein Essay „Kwisatz Haderach, der: Der ‚Verkürzer des Weges‘. Bezeichnung der Bene Gesserit für das ‚Unbekannte‘, für das sie eine genetische Lösung suchten: ein männlicher Bene Gesserit, dessen organisch-geistige Kräfte Raum und Zeit überbrücken sollten.“[1] „Die Religion stellt den Versuch des Erwachsenen dar, ein Kind zu bleiben. Sie ist das Sich-Einkapseln in die Glaubenswelt der Vergangenheit […]. Und immer wieder lautet ihr ultimativer, unausgesprochener Befehl: ‚Du sollst keine Fragen stellen.‘ Aber wir stellen Fragen […]. Denn die Aufgabe, die wir uns gestellt haben, besteht darin, dieRead More

Posted On März 1, 2022By Markus Pohlmeyer

Markus Pohlmeyer: Gedichte – Rückkehr III

Rückkehr nach Corona III 1 Alles Reden kommt hierAn eine Grenze: PhotographienDes Hubble-Teleskops.[1]Nimm und schau. Welcher WegVon dort nach hier,In meine kleine Stadt, inMein Zimmer für mich selbst?Copernicus und Einstein,Papyrus und Buchdruck.Eine Reise dorthinDurch das SonnensystemZu fernen Galaxien,Zu tiefer Zeit,Blicke zurück in eine Vergangenheit,Als noch kein Alphabet erfunden,Kein Computer, kein Mensch. Auf nur einer einzigen SeiteAll die Punkte:Sind GalaxienMit Milliarden von Sternen,Mit Milliarden Planeten:Welche GeheimnisseWürden auf uns warten,Wenn wir nicht … Sieh’ doch, dort, damalsGravitationssuiten und SphärenklängeAus unwirklichen Farben. SymphonischeMonumente der Schöpfung, wenn es dennEine solche gegeben hat. Oder vielerSchöpfungen.Read More

Posted On Februar 1, 2022By Markus Pohlmeyer

Markus Pohlmeyer: Essay zu „Ich bin Dein Mensch“

Künstliche Intelligenz und Empathie Gedanken zu „Ich bin dein Mensch“[1] (2021, Regie: Maria Schrader) Alf Mayer zum Geburtstag gewidmet Es gibt in der Science Fiction eine Zeit für riesige Sandwürmer, finstere Aliens, gigantische Raumschiffe und sterbende Imperien. Und es gibt eine Science Fiction, die das alles nicht benötigt. Tom (von einem Menschen gespielt: Dan Stevens) ist ein Experiment, ist künstlich und noch verbesserungswürdig, wie sich bei der ersten Begegnung mit seiner Testperson, der Wissenschaftlerin Alma (Maren Eggert. Anmerkung: lat. alma mater = die gütige Mutter; auch eine Bezeichnung für Universität)Read More