Jede Woche Licht
– All dein Glück wie nie gewesen,
die Tage kurz und nebelschwer,
Ich spreiz die schmalen Hände weit
Und fass das Paradies.
Was soll denn das sein? Ein Gedicht?
Nein.
Was dann?
Fliegende Wörter.
?
Ein synergetisches Versmeeting.
?
Ein Treffen illustrer Geister.
?
Na, rate doch mal, von wem ist die erste Zeile?
Eichendorff.
Später.
Benn.
Fast.
Der von „Die schönsten Verse der Menschen … sind die Gottfried Bennschen“?
Genau.
Wie hieß der noch mal?
Wohnte in Hamburg.
Ah ja. Und die beiden letzten Verse?
Eine Frau.
Na klar, Paradies und so. Wo ist es bloß, das Paradies?
Im Lyrikkalender. FLIEGENDE WÖRTER. 53 Gedichte zum Verschreiben und Verbleiben.
Steht da nicht: 53 Qualitätsgedichte?
Richtig. Deswegen käme so was Holziges-Bolziges wie da oben auch nie da rein. Aber du solltest mal die Gedichte lesen, aus denen die Verse geflogen kommen, die richtigen, wo sie zuhause sind. Klasse. Und so schön gemacht, grafisch. Würde ich nie verschreiben.
?
Sind ja Postkarten, die du raustrennen und verschicken kannst, ganz altruistisch.
Lieber Ego?
Logo.
Und die zweite Zeile?
Such selbst.
Gisela Trahms
Grewe/Herbst/Mendlewitsch (Hrsg.): Fliegende Wörter 2013. 53 Qualitätsgedichte zum Verschreiben und Verbleiben für Zeitreisende, Sprachspieler, Kenner und Genießer. Gestaltung co/zwo.design. Postkartenkalender. 19. Jahrgang. Münster: Daedalus Verlag. 16,95 Euro. Verlagsinformationen und ein Blick in den Kalender.