Geschrieben am 1. Oktober 2011 von für Bücher, Crimemag

Carlos

Neues bei Carlos von unserem Lieblingsverlag, der alle LeserInnen-Herzen im Sturm erobert – der Schwurbverlag!

Schwurbnews II

Ja, wir hatten es versprochen! Noch ein paar Neuheiten dieses tollen Bücherherbstes wollen wir Ihnen, liebe Freunde des Schwurbverlags, an dieser Stelle nahebringen!

Doch zuvor haben wir eine traurige Mitteilung zu machen: Unser langjähriger Pedell, der gute Geist, ja, die Seele des Verlags Jim Uhura ist tot! Er starb völlig überraschend im wohlverdienten Urlaub in Südtirol durch einen Wespenstich und – in dessen Folge – allergischen Schock.

Jim Uhuras Leben hätte Stoff für so manchen Krimi hergegeben: der Vater Japaner, die Mutter Irin, er selbst nach langer Odysee Wahlosterburkener und leidenschaftlicher Badener.

So, nun aber zu (weiteren) Neuheiten! Der Pfarrer der Gemeinde Herzjesu (Stadt) aus Tauberbischofsheim, Dr. theol. Emil Hass, dürfte unter unseren neuen Autoren der ungewöhnlichste sein. Denn dass ein evangelischer Pfarrer eine Jugendkrimireihe über einen muslimischen Jungen schreibt, ist ja doch sehr ungewöhnlich!

Der erste Band: „Ösgür gegen Nazi“ erscheint Anfang November. Das meint der Autor selbst zu seinem Buch:

„Ösgür ist ein sechzehnjähriger, toleranter muslimischer Junge, der mit Saskia, einer Atheistin, zusammen ist. Saskia beobachtet eines Tages, wie drei stadtbekannte Neonazis dem blinden jüdischen Jungen Aaron übel mitspielen. Gemeinsam mit Ösgür machen beide dem ein Ende und freunden sich mit Aaron, der wunderbar Posaune spielt und sehr geschäftstüchtig ist, an.

Aber die Nazis lassen nicht locker …“

In Planung sind weiter:

Ösgür gegen Euthanasie
Ösgür gegen Atom
Ösgür gegen Essgier
Ösgür gegen Altbier
Ösgür, Saskia und Aaron für Jesus

Die folgenden drei Autoren haben ihr Stammpublikum längst erobert:

Franziska Öl: Klappe zu – Arthur tot. Totengräberkrimi.
Werner Schubert: Tödlicher Tomatensalat – Mit Salatrezepten.
Fritze Haller: Pack die Badehose ein, ertränk dein kleines Schwesterlein! Wannseekrimi.

Dreimal Spannung pur – mit viel Humor.

Ernsterer Natur ist der letzte Titel in der Reihe unserer Neuerscheinungen – und wir betreten damit (also mit ihm) Neuland. Es ist dies kein Krimi, sondern ein Tatsachenbericht – allerdings spannend wie ein Thriller. Wir wagen uns mit dem gleichnamigen Titel an das heikle Thema „Internat“. Der Verfasser, der seine Identität hinter dem Pseudonym „Hans Opfer“ verbirgt, war drei Monate in einem Internat im Schwarzwald – hier ein Textauszug:

Der Direktor rief mich ins Büro. Dort musste ich mit ihm reden. Minutenlang. Dann beendete er das Gespräch. Einfach so. Dabei hätte ich noch Zeit gehabt, aber natürlich – er hatte keine mehr.

Noch am selben Tag die nächste Demütigung: Als ich beim Abendessen ein drittes Schnitzel wollte, hieß es, es gebe keine mehr. Meine naive Bitte, dann wenigstens ein Rumpsteak zu bekommen, wurde kopfschüttelnd abgewiesen. Die halbe Nacht konnte ich nicht schlafen und auch im Fernsehen kam nichts Gescheites – „Premiere“ war an dieser „Schule“ nicht vorhanden. Am Sonntag dann der nächste Schock. Als ich ins nahe Geislibach ging, musste ich feststellen, dass alle Geschäfte geschlossen waren. Ich fühlte mich benutzt, beschmutzt, einfach nur noch leer …

Fünfundvierzig Minuten dauerte die Stunde schon, dann endlich das erlösende Klingelzeichen. Kaum aber, dass man sich so eben wieder als Mensch fühlen konnte – diesselbe Klingel, dasselbe Elend begann von Neuem, manchmal ging das den ganzen Vormittag so.

… nun war ich schon drei Wochen hier und noch immer hatte ich kein Geschenk erhalten, noch nicht einmal einen Gutschein …

Dennoch hielt ich dem Terror noch weitere sechs Wochen stand. Als ich aber beim Schulfasching als KZ-Häftling erschien, es war das mit Abstand originellste Kostüm, wurde ich mit sehr verletzenden Worten an der Teilnahme gehindert. Es war genug. Sollten sie sich einen anderen Religionslehrer suchen. Ich nahm das Angebot aus Tauberbischofsheim an.

Carlo Schäfer

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